Wir als Grüne sollten uns nicht daran beteiligen das Narrativ eines "importierten Antisemitismus" politisch und medial zu verbreiten. Wir stehen als Partei für eine evidenzbasierte Politik. Fachlich ist der Begriff des "importierten Antisemitismus" unpräzise und problematisch. Wir reden von Menschen, die teileweise seit mehreren Generationen in Deutschland leben - die Redner*innen auf Demos, wie z.B. in Essen, sprachen perfektes Deutsch. Ihr Antisemitismus ist "klassisch" - manchmal angereichert mit religiösen Versatzstücken. Weiterführende Literatur dazu von der BAG RelEx: https://kn-ix.de/publikationen/analyse-7/?doing_wp_cron=1700478056.7353630065917968750000
Der vermeintliche Import dieses Antisemitismus impliziert außerdem die Möglichkeit des "Export" (Abschiebung) der antisemitisch handelnden Personen. Das wird in nur sehr wenigen Fällen möglich sein und ist somit auch keine Lösung für das Phänomen, wie der Antrag es schon selbst sagt.
Die Formulierung "postmigrantische Communities" ist weit genug gefasst, um islamisierten Antisemitismus zu adressieren. Er erfasst aber auch andere Erscheinungsformen von Antisemitismus wie sie in ultranationalistischen und rechtsextremen Kreisen in der Einwanderungsgesellschaft vorkommen.