Antrag: | Migrations- und Asylpolitik: Zurück zur Vernunft |
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Antragsteller*in: | Matthias Schimpf (KV Bergstraße) und 88 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 26%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.10.2024, 08:55 |
VR-07 (V-103)-006: Migrations- und Asylpolitik: Zurück zur Vernunft
Antragstext
Von Zeile 5 bis 6 einfügen:
hektische Debatte und gezielte Stimmungsmache haben zu dieser Entwicklung
geführt.
Viele Kommunen haben die Belastungsgrenze erreicht, oftmals auch schon
überschritten.
- Es fehlt an günstigem Wohnraum und bebaubaren Flächen zur
Unterbringung der Geflüchteten, sowohl im Verfahren als auch anschließend
nach einer Anerkennung. Dies hat zur Folge, dass Menschen über einen
langen Zeitraum teilweise in Provisorien untergebracht werden müssen.
- Beratungs- und Verwaltungsstrukturen, sowie Ehrenamtliche sind aufgrund
der stetig steigenden Zahl von zu betreuenden Menschen zunehmend überlastet, sie
können immer weniger ausreichende Betreuung noch Beratung und/oder Unterstützung
bei der Integration anbieten oder leisten, Dies hat zur Folge, dass die
Kommunen den Menschen zeitnah kein Integrationsangebot machen können und
diese sich im Wesentlichen selbst überlassen bleiben.
- Kindertagesstätten und Schulen sind in vielen Fällen jenseits der
Leistungs- und Belastungsgrenzen aufgrund der hohen Zahl der
aufzunehmenden und zu integrierenden Kinder bei gleichzeitigem
Fachkräftemangel. Dies hat zur Folge, dass wichtige pädagogische Förderung
und Betreuung nicht mehr gewährleistet ist.
- Versorgungsstrukturen sind in vielen ländlichen Gemeinden schon
heute angespannt und werden sich werden sich bei einer unveränderten Situation
verschlechtern.
Die Integrationsfähigkeit eines Landes ist keine starre Größe, sie ist aber auch
nicht beliebig und muss sich an der Leistbarkeit und verfügbaren Ressourcen ausrichten.
Eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Kommunen ist unerlässlich. Aber Geld ersetzt kurzfristig keine fehlenden Fachkräfte für die Integration, ehrenamtlich Engagierte oder Bauplätze für Kindergärten oder Wohnungen. Extreme
Spitzen bei den Asylgesuchen wie in den Jahren 2015/16 und 2022/23 und ein weiterhin hohes Grundniveau – neben der Erfordernis, kurzfristig eine hohe Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine aufzunehmen – führen dazu, dass
Integration verzögert und erschwert wird.
Es waren Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, die einen verlässlichen Beitrag des Bundes zu den Betreuungskosten der Kommunen durchgesetzt haben. Der Bund stellt eigene Liegenschaften für die Unterbringung zur Verfügung. Wir haben den Abbau von Bürokratie bei der Aufnahme Geflüchteter und bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt erreicht und drängen hier weiter auf Vereinfachungen.
Asyl und Integration sind eine Daueraufgabe, die verlässliche und leistungsfähige Strukturen braucht.
Wir brauchen jetzt eine Stabilisierung der Zahl der hier zu versorgenden Geflüchteten auf einem für die Kommunen tragbaren und leistbaren Niveau. Daher ist es notwendig, dass den Kommunen nur Geflüchtete zugewiesen werden, welche auch eine entsprechende Bleibeperspektive haben.
Hinter dem quantitativen Problem stehen aber auch eine Reihe grundsätzlicher
Probleme, vor denen wir nicht die Augen verschließen dürfen.
- Unter den vielen Geflüchteten und Asyl-Beantragenden, unabhängig von den
Gründen ihrer Flucht, gibt es auch Menschen, die unserer Demokratie und
dem Rechtsstaat massiv Schaden zufügen bis hin zu Gefährdern und
Attentätern.
- Es gibt ein von immer Menschen subjektiv empfundenes, sondern
auch real existierendes Sicherheitsproblem. Kriminalität, Extremismus,
militanter Islamismus, Radikalisierungstendenzen und -strukturen bedrohen
unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und unser
zivilgesellschaftliches Zusammenleben.
- Umgekehrt führt dies zu einem rapiden Akzeptanzverlust nicht nur der Migrationspolitik und des Asylrechts in Teilen der Bevölkerung, bis hin zu einem Generalverdacht gegen Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Verschärfung des Tons und die Zunahme rassistischer Aussagen über rechtsextreme
Parteien hinaus verengt im gesamten politischen Spektrum den Diskurs. Es droht,
dass das eine politische Lager nur noch über Probleme von Fluchtmigration
spricht und dabei sogar Migration generell nur noch negativ beschreibt, während
das andere Lager in Reaktion darauf die Probleme und Herausforderungen nicht
mehr adressiert, aus Furcht vor Verallgemeinerungen und einer Zunahme des
Hasses.
In diese Falle dürfen wir nicht tappen. Die Differenzierung, deren Fehlen wir
bei anderen oft zurecht kritisieren, müssen wir auch selbst leisten. Denn dann
werden wir als glaubwürdige Stimme wahrgenommen, gerade von denen, die sich eine
rationale Debatte und pragmatische Lösungen wünschen. Und so eine Stimme wird
gebraucht! Dazu gehört auch die Unterscheidung zwischen fremdenfeindlich
motivierten Einwänden gegen Geflüchtete und dem berechtigen Hinweis auf eine
tatsächliche Überforderung bei der Aufnahme und Integration. Wenn uns das trotz
der aufgeheizten Debatte gelingt, dann gewinnen wir die Menschen, die genau das
Gegenteil von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wollen, nämlich eine funktionierende
Integration und eine gute Perspektive für Geflüchtete in Deutschland. Wir begrüßen
und unterstützen daher ausdrücklich die Initiative im Bundesrat der Grün mitregierten
Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, Brücken zu schlagen,
um in der politischen Mitte nach Lösungen zu suchen.
weitere Antragsteller*innen
Von Zeile 5 bis 6 einfügen:
hektische Debatte und gezielte Stimmungsmache haben zu dieser Entwicklung
geführt.
Viele Kommunen haben die Belastungsgrenze erreicht, oftmals auch schon
überschritten.
- Es fehlt an günstigem Wohnraum und bebaubaren Flächen zur
Unterbringung der Geflüchteten, sowohl im Verfahren als auch anschließend
nach einer Anerkennung. Dies hat zur Folge, dass Menschen über einen
langen Zeitraum teilweise in Provisorien untergebracht werden müssen.
- Beratungs- und Verwaltungsstrukturen, sowie Ehrenamtliche sind aufgrund
der stetig steigenden Zahl von zu betreuenden Menschen zunehmend überlastet, sie
können immer weniger ausreichende Betreuung noch Beratung und/oder Unterstützung
bei der Integration anbieten oder leisten, Dies hat zur Folge, dass die
Kommunen den Menschen zeitnah kein Integrationsangebot machen können und
diese sich im Wesentlichen selbst überlassen bleiben.
- Kindertagesstätten und Schulen sind in vielen Fällen jenseits der
Leistungs- und Belastungsgrenzen aufgrund der hohen Zahl der
aufzunehmenden und zu integrierenden Kinder bei gleichzeitigem
Fachkräftemangel. Dies hat zur Folge, dass wichtige pädagogische Förderung
und Betreuung nicht mehr gewährleistet ist.
- Versorgungsstrukturen sind in vielen ländlichen Gemeinden schon
heute angespannt und werden sich werden sich bei einer unveränderten Situation
verschlechtern.
Die Integrationsfähigkeit eines Landes ist keine starre Größe, sie ist aber auch
nicht beliebig und muss sich an der Leistbarkeit und verfügbaren Ressourcen ausrichten.
Eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Kommunen ist unerlässlich. Aber Geld ersetzt kurzfristig keine fehlenden Fachkräfte für die Integration, ehrenamtlich Engagierte oder Bauplätze für Kindergärten oder Wohnungen. Extreme
Spitzen bei den Asylgesuchen wie in den Jahren 2015/16 und 2022/23 und ein weiterhin hohes Grundniveau – neben der Erfordernis, kurzfristig eine hohe Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine aufzunehmen – führen dazu, dass
Integration verzögert und erschwert wird.
Es waren Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, die einen verlässlichen Beitrag des Bundes zu den Betreuungskosten der Kommunen durchgesetzt haben. Der Bund stellt eigene Liegenschaften für die Unterbringung zur Verfügung. Wir haben den Abbau von Bürokratie bei der Aufnahme Geflüchteter und bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt erreicht und drängen hier weiter auf Vereinfachungen.
Asyl und Integration sind eine Daueraufgabe, die verlässliche und leistungsfähige Strukturen braucht.
Wir brauchen jetzt eine Stabilisierung der Zahl der hier zu versorgenden Geflüchteten auf einem für die Kommunen tragbaren und leistbaren Niveau. Daher ist es notwendig, dass den Kommunen nur Geflüchtete zugewiesen werden, welche auch eine entsprechende Bleibeperspektive haben.
Hinter dem quantitativen Problem stehen aber auch eine Reihe grundsätzlicher
Probleme, vor denen wir nicht die Augen verschließen dürfen.
- Unter den vielen Geflüchteten und Asyl-Beantragenden, unabhängig von den
Gründen ihrer Flucht, gibt es auch Menschen, die unserer Demokratie und
dem Rechtsstaat massiv Schaden zufügen bis hin zu Gefährdern und
Attentätern.
- Es gibt ein von immer Menschen subjektiv empfundenes, sondern
auch real existierendes Sicherheitsproblem. Kriminalität, Extremismus,
militanter Islamismus, Radikalisierungstendenzen und -strukturen bedrohen
unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und unser
zivilgesellschaftliches Zusammenleben.
- Umgekehrt führt dies zu einem rapiden Akzeptanzverlust nicht nur der Migrationspolitik und des Asylrechts in Teilen der Bevölkerung, bis hin zu einem Generalverdacht gegen Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Verschärfung des Tons und die Zunahme rassistischer Aussagen über rechtsextreme
Parteien hinaus verengt im gesamten politischen Spektrum den Diskurs. Es droht,
dass das eine politische Lager nur noch über Probleme von Fluchtmigration
spricht und dabei sogar Migration generell nur noch negativ beschreibt, während
das andere Lager in Reaktion darauf die Probleme und Herausforderungen nicht
mehr adressiert, aus Furcht vor Verallgemeinerungen und einer Zunahme des
Hasses.
In diese Falle dürfen wir nicht tappen. Die Differenzierung, deren Fehlen wir
bei anderen oft zurecht kritisieren, müssen wir auch selbst leisten. Denn dann
werden wir als glaubwürdige Stimme wahrgenommen, gerade von denen, die sich eine
rationale Debatte und pragmatische Lösungen wünschen. Und so eine Stimme wird
gebraucht! Dazu gehört auch die Unterscheidung zwischen fremdenfeindlich
motivierten Einwänden gegen Geflüchtete und dem berechtigen Hinweis auf eine
tatsächliche Überforderung bei der Aufnahme und Integration. Wenn uns das trotz
der aufgeheizten Debatte gelingt, dann gewinnen wir die Menschen, die genau das
Gegenteil von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wollen, nämlich eine funktionierende
Integration und eine gute Perspektive für Geflüchtete in Deutschland. Wir begrüßen
und unterstützen daher ausdrücklich die Initiative im Bundesrat der Grün mitregierten
Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, Brücken zu schlagen,
um in der politischen Mitte nach Lösungen zu suchen.