Antrag: | GRÜNE Strukturen auf dem Land stärken (V-53, V-71 geeint) |
---|---|
Antragsteller*in: | Bundesvorstand der Grünen Jugend (dort beschlossen am: 25.10.2024) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: VR-08-096 |
Eingereicht: | 26.10.2024, 17:23 |
VR-08-104: GRÜNE Strukturen auf dem Land stärken (V-53, V-71 geeint)
Verfahrensvorschlag zu VR-08-096: Antragstext
Von Zeile 96 bis 106:
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist, sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht: Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort) sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten und bei der Anstellung von hauptberuflichen Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
b) Der Bundesfinanzrat wird gebeten, einen für den Bundeshaushalt 2027 wirksamen Vorschlag einer neuen solidarischen Finanzierung der Parteistrukturen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, um den Herausforderungen einer wachsenden Partei zu begegnen und um die Grundlagen für eine flächendeckende Professionalisierung zu schaffen. Dabei sollen die sehr unterschiedlichen Strukturen und Ausgangsvoraussetzungen der Gliederungen besondere Beachtung finden. Dafür muss in einem ersten Schritt geklärt werden, welche Aufgaben die jeweiligen Gliederungen möglichst effizient übernehmen können. Im Anschluss wird ausgehend von diesen Aufgabenzuschnitten und Rahmenbedingungen ein Finanzierungsmodell erarbeitet. Die Aufgabenklärung soll dem Bundesvorstand und dem Parteirat Anfang 2026 vorgestellt werden.
Bereits der Name unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht für zwei wichtige
Grundsätze: Eine starke Ausrichtung auf Zusammenarbeit und Solidarität sowie das
Bekenntnis zu unserem geeinten Deutschland. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
trotz großer Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen gleichwertige
Lebensverhältnisse zu schaffen, oder wie es die Bundestagsfraktion formuliert:
„Wir wollen die zunehmende Kluft zwischen Stadt und Land überwinden und die
strukturellen Unterschiede zwischen den Regionen abbauen." Diesen Satz wollen
wir mit Leben füllen.
Strukturell und konzeptionell verteilt sich unsere Partei heute jedoch sehr
unterschiedlich. Sie hat teils sehr starke Regionen und Wahlergebnisse, viele
Neueintritte in wirtschaftsstarken Regionen und großen Städten. Dem gegenüber
stehen im ländlichen Raum oft viele Einzelkämpfer*innen für unsere Partei ein.
Besonders nach den letzten Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen
Wahlergebnisse müssen wir uns als Gesamtpartei der Frage stellen, wie wir in den
kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im
Land arbeiten. Als solidarische und kämpferische Partei, die wir sind, müssen
wir uns unterhaken und auch anerkennen, dass wir die Präsenz und Kommunikation
unserer Politik in den ländlicheren Regionen verbessern müssen.
So muss die Sichtbarkeit für GRÜN auch in ländlichen Räumen möglichst permanent
gewährleistet sein. Zudem muss in unseren politischen Programmen verstärkt die
Lebensrealität der ländlichen Räume in den Fokus rücken, um den bereits
vorhandenen (Demokratie-)Frust der Menschen hier abzubauen. Ihre Bedürfnisse
werden zwar regelmäßig von der Politik artikuliert, jedoch ist dafür in den
vergangenen Jahren abseits der Städte und Ballungsgebiete zu wenig passiert,
egal ob es den Ausbau des ÖPNV, die Daseinsvorsorge oder die soziale Teilhabe
betrifft.
Gerade außerhalb von Wahlkämpfen bedeutet dies konkret:
- die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu
städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen;
- Kampagnen zielgruppenspezifisch auf diese Bedürfnisse ausrichten;
- organisatorisch, finanziell und personell die Orts- und Kreisverbände aus
ländlichen Regionen gezielt stärken.
Zu 1. Die programmatischen Angebote bündnisgrüner Politik müssen ländliche
Regionen mitdenken und realistische Angebote für die hier lebende Bevölkerung
machen. So ist bspw. ein Deutschlandticket für Menschen in Regionen, in denen
das einzige verfügbare öffentliche Verkehrsmittel der drei Mal werkstäglich
verkehrende Schulbus ist, kein sinnvolles Angebot. Ein weiteres Beispiel stellen
Fragen der grundlegenden Daseinsvorsorge, wie der Gesundheitsvorsorge, dar. So
sind bspw. notwendige Reformen der Krankenauslandschaft ohne neue Ideen und/oder
Projekte der medizinischen Versorgung, losgelöst von Sektorengrenzen, in bereits
unterversorgten – und häufig von älteren Menschen bewohnten – ländlichen
Regionen nicht sinnvoll. Der Eindruck, dass bündnisgrüne Politik alleine für ein
(groß-)städtisches Milieu gemacht wird, ist bereits vorhanden; dem gilt es,
programmatisch klar entgegen zu wirken und die Ausdifferenzierung klar
anzusprechen.
Zu 2. Aktionen und Kampagnen müssen die ländlichen Regionen ganzjährig und auch
außerhalb der Wahlkampfsaison im Blick haben und sich stärker an deren
ausdifferenzierteren Bedürfnissen orientieren. Um den unterschiedlichen
Bedürfnisse der Regionen gerecht zu werden, muss die Basisarbeit unserer Partei
verstärkt werden. Nur so können wir verstehen, welche Themen die Menschen
bewegen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Kampagnen müssen dieses Ziel
unterstützen. Gleichzeitig braucht es die Präsenz Bündnisgrünen Spitzenpersonals
auch abseits der Wahlkämpfe in der Fläche. Denn nur durch einen nachhaltigen
Aufbau von Netzwerken, Knowhow und örtlicher Verankerung der Parteistrukturen
schöpfen Menschen Vertrauen in unsere Arbeit. Den Mitgliedern, die hier
unterteils prekären Bedingungen und in einem aufgeheizten Diskussionsklima für
unsere Politik einstehen, müssen wir verlässlich und kräftig unter die Arme
greifen und in eine gute und gleichmäßige Arbeit aller Parteiorgane investieren.
Dafür braucht es einen neuen Aufbruch und das Bekenntnis der ganzen Partei, die
kleineren Kreisverbände zu unterstützen.
Zu 3. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen zeigen sich
auch in den organisatorischen, finanziellen und personellen Möglichkeiten der
Orts- und Kreisverbände. Um die ländlichen Regionen in den Fokus bündnisgrüner
Politik zu stellen, müssen die bündnisgrünen Strukturen in diesen Regionen
deutlich gestärkt werden. Anstatt einer Basisfinanzierung, die an
Mitgliederzahlen orientiert ist, müssen wir hin zu einer Finanzierung, die die
konkreten Herausforderungen berücksichtigt und bessere Chancen für den
politischen Dialog vor Ort ermöglicht. Gerade die kleineren Landes- und
Kreisverbände stehen meist vor größeren Herausforderungen und sollten daher
nicht für immer auf Sondertöpfe und Solifonds angewiesen sein. Daher müssen wir
in gemeinsamer Verantwortung im ganzen Bundesgebiet eine sichere Basis für
unsere politische Arbeit vor Ort stellen. Denn eine wirksame und nachhaltige
politische Arbeit nur über die Einführung und Schaffung von mehr hauptamtlichen
Stellen möglich, die die Kreisverbände unterstützen oder noch besser, direkt vor
Ort angesiedelt werden. Zusätzlich braucht es konsequente Professionalisierung
und die Übernahme von Aufgaben durch die Landesverbände: Bei Buchhaltung,
Website, Materialorganisation und -verbreitung usw., damit sich die
Kreisgeschäftsstellen auf die Kommunikation mit den Wähler*innen und den
Mitgliedern konzentrieren können. Diese Arbeit muss durch gute Bezahlung und
langfristige Absicherung zudem stärker wertgeschätzt werden. Die Kosten dafür
müssen durch den Bundes- und die Landesverbände im solidarischen Verbund
getragen werden, wobei mehr Geld bei weniger Mitgliedern zur Verfügung gestellt
wird.
Zur Stärkung der bündnisgrünen Arbeit sollen daher
a) Im Haushalt 2025 kurzfristig ein Sonderbudget u.a. für den
Bundestagswahlkampf sowie eine deutliche Erhöhung des Strukturfonds eingerichtet
werden, damit die Landesverbände der strukturschwachen Bundesländer strukturelle
Nachteile in ihren Geschäftsstellen und besonders in den Kreisverbänden durch
mehr Personalkapazitäten, Materialkostenübernahme und Organisationshilfe
ausgleichen können.
b) Es sollen zusätzlich feste organisatorische Mitarbeitende für die
Vorbereitung, Organisation und Kommunikation von Veranstaltungsformaten und
Wahlwerbung für die entsprechenden strukturschwachen Landesverbände in der
Bundesgeschäftsstelle eingeplant werden.
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der
Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung
einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist,
sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht:
Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in
Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort)
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und
in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine
Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten und bei der Anstellung von hauptberuflichen
Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
b) Der Bundesfinanzrat wird gebeten, einen für den Bundeshaushalt 2027 wirksamen Vorschlag einer neuen solidarischen Finanzierung der Parteistrukturen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, um den Herausforderungen einer wachsenden Partei zu begegnen und um die Grundlagen für eine flächendeckende Professionalisierung zu schaffen. Dabei sollen die sehr unterschiedlichen Strukturen und Ausgangsvoraussetzungen der Gliederungen besondere Beachtung finden. Dafür muss in einem ersten Schritt geklärt werden, welche Aufgaben die jeweiligen Gliederungen möglichst effizient übernehmen können. Im Anschluss wird ausgehend von diesen Aufgabenzuschnitten und Rahmenbedingungen ein Finanzierungsmodell erarbeitet. Die Aufgabenklärung soll dem Bundesvorstand und dem Parteirat Anfang 2026 vorgestellt werden.
Antragstext
Von Zeile 103 bis 106 einfügen:
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
Bereits der Name unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht für zwei wichtige
Grundsätze: Eine starke Ausrichtung auf Zusammenarbeit und Solidarität sowie das
Bekenntnis zu unserem geeinten Deutschland. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
trotz großer Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen gleichwertige
Lebensverhältnisse zu schaffen, oder wie es die Bundestagsfraktion formuliert:
„Wir wollen die zunehmende Kluft zwischen Stadt und Land überwinden und die
strukturellen Unterschiede zwischen den Regionen abbauen." Diesen Satz wollen
wir mit Leben füllen.
Strukturell und konzeptionell verteilt sich unsere Partei heute jedoch sehr
unterschiedlich. Sie hat teils sehr starke Regionen und Wahlergebnisse, viele
Neueintritte in wirtschaftsstarken Regionen und großen Städten. Dem gegenüber
stehen im ländlichen Raum oft viele Einzelkämpfer*innen für unsere Partei ein.
Besonders nach den letzten Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen
Wahlergebnisse müssen wir uns als Gesamtpartei der Frage stellen, wie wir in den
kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im
Land arbeiten. Als solidarische und kämpferische Partei, die wir sind, müssen
wir uns unterhaken und auch anerkennen, dass wir die Präsenz und Kommunikation
unserer Politik in den ländlicheren Regionen verbessern müssen.
So muss die Sichtbarkeit für GRÜN auch in ländlichen Räumen möglichst permanent
gewährleistet sein. Zudem muss in unseren politischen Programmen verstärkt die
Lebensrealität der ländlichen Räume in den Fokus rücken, um den bereits
vorhandenen (Demokratie-)Frust der Menschen hier abzubauen. Ihre Bedürfnisse
werden zwar regelmäßig von der Politik artikuliert, jedoch ist dafür in den
vergangenen Jahren abseits der Städte und Ballungsgebiete zu wenig passiert,
egal ob es den Ausbau des ÖPNV, die Daseinsvorsorge oder die soziale Teilhabe
betrifft.
Gerade außerhalb von Wahlkämpfen bedeutet dies konkret:
- die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu
städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen;
- Kampagnen zielgruppenspezifisch auf diese Bedürfnisse ausrichten;
- organisatorisch, finanziell und personell die Orts- und Kreisverbände aus
ländlichen Regionen gezielt stärken.
Zu 1. Die programmatischen Angebote bündnisgrüner Politik müssen ländliche
Regionen mitdenken und realistische Angebote für die hier lebende Bevölkerung
machen. So ist bspw. ein Deutschlandticket für Menschen in Regionen, in denen
das einzige verfügbare öffentliche Verkehrsmittel der drei Mal werkstäglich
verkehrende Schulbus ist, kein sinnvolles Angebot. Ein weiteres Beispiel stellen
Fragen der grundlegenden Daseinsvorsorge, wie der Gesundheitsvorsorge, dar. So
sind bspw. notwendige Reformen der Krankenauslandschaft ohne neue Ideen und/oder
Projekte der medizinischen Versorgung, losgelöst von Sektorengrenzen, in bereits
unterversorgten – und häufig von älteren Menschen bewohnten – ländlichen
Regionen nicht sinnvoll. Der Eindruck, dass bündnisgrüne Politik alleine für ein
(groß-)städtisches Milieu gemacht wird, ist bereits vorhanden; dem gilt es,
programmatisch klar entgegen zu wirken und die Ausdifferenzierung klar
anzusprechen.
Zu 2. Aktionen und Kampagnen müssen die ländlichen Regionen ganzjährig und auch
außerhalb der Wahlkampfsaison im Blick haben und sich stärker an deren
ausdifferenzierteren Bedürfnissen orientieren. Um den unterschiedlichen
Bedürfnisse der Regionen gerecht zu werden, muss die Basisarbeit unserer Partei
verstärkt werden. Nur so können wir verstehen, welche Themen die Menschen
bewegen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Kampagnen müssen dieses Ziel
unterstützen. Gleichzeitig braucht es die Präsenz Bündnisgrünen Spitzenpersonals
auch abseits der Wahlkämpfe in der Fläche. Denn nur durch einen nachhaltigen
Aufbau von Netzwerken, Knowhow und örtlicher Verankerung der Parteistrukturen
schöpfen Menschen Vertrauen in unsere Arbeit. Den Mitgliedern, die hier
unterteils prekären Bedingungen und in einem aufgeheizten Diskussionsklima für
unsere Politik einstehen, müssen wir verlässlich und kräftig unter die Arme
greifen und in eine gute und gleichmäßige Arbeit aller Parteiorgane investieren.
Dafür braucht es einen neuen Aufbruch und das Bekenntnis der ganzen Partei, die
kleineren Kreisverbände zu unterstützen.
Zu 3. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen zeigen sich
auch in den organisatorischen, finanziellen und personellen Möglichkeiten der
Orts- und Kreisverbände. Um die ländlichen Regionen in den Fokus bündnisgrüner
Politik zu stellen, müssen die bündnisgrünen Strukturen in diesen Regionen
deutlich gestärkt werden. Anstatt einer Basisfinanzierung, die an
Mitgliederzahlen orientiert ist, müssen wir hin zu einer Finanzierung, die die
konkreten Herausforderungen berücksichtigt und bessere Chancen für den
politischen Dialog vor Ort ermöglicht. Gerade die kleineren Landes- und
Kreisverbände stehen meist vor größeren Herausforderungen und sollten daher
nicht für immer auf Sondertöpfe und Solifonds angewiesen sein. Daher müssen wir
in gemeinsamer Verantwortung im ganzen Bundesgebiet eine sichere Basis für
unsere politische Arbeit vor Ort stellen. Denn eine wirksame und nachhaltige
politische Arbeit nur über die Einführung und Schaffung von mehr hauptamtlichen
Stellen möglich, die die Kreisverbände unterstützen oder noch besser, direkt vor
Ort angesiedelt werden. Zusätzlich braucht es konsequente Professionalisierung
und die Übernahme von Aufgaben durch die Landesverbände: Bei Buchhaltung,
Website, Materialorganisation und -verbreitung usw., damit sich die
Kreisgeschäftsstellen auf die Kommunikation mit den Wähler*innen und den
Mitgliedern konzentrieren können. Diese Arbeit muss durch gute Bezahlung und
langfristige Absicherung zudem stärker wertgeschätzt werden. Die Kosten dafür
müssen durch den Bundes- und die Landesverbände im solidarischen Verbund
getragen werden, wobei mehr Geld bei weniger Mitgliedern zur Verfügung gestellt
wird.
Zur Stärkung der bündnisgrünen Arbeit sollen daher
a) Im Haushalt 2025 kurzfristig ein Sonderbudget u.a. für den
Bundestagswahlkampf sowie eine deutliche Erhöhung des Strukturfonds eingerichtet
werden, damit die Landesverbände der strukturschwachen Bundesländer strukturelle
Nachteile in ihren Geschäftsstellen und besonders in den Kreisverbänden durch
mehr Personalkapazitäten, Materialkostenübernahme und Organisationshilfe
ausgleichen können.
b) Es sollen zusätzlich feste organisatorische Mitarbeitende für die
Vorbereitung, Organisation und Kommunikation von Veranstaltungsformaten und
Wahlwerbung für die entsprechenden strukturschwachen Landesverbände in der
Bundesgeschäftsstelle eingeplant werden.
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der
Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung
einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist,
sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht:
Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in
Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort)
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und
in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche
Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen
Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
Von Zeile 96 bis 106:
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist, sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht: Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort) sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten und bei der Anstellung von hauptberuflichen Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
b) Der Bundesfinanzrat wird gebeten, einen für den Bundeshaushalt 2027 wirksamen Vorschlag einer neuen solidarischen Finanzierung der Parteistrukturen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, um den Herausforderungen einer wachsenden Partei zu begegnen und um die Grundlagen für eine flächendeckende Professionalisierung zu schaffen. Dabei sollen die sehr unterschiedlichen Strukturen und Ausgangsvoraussetzungen der Gliederungen besondere Beachtung finden. Dafür muss in einem ersten Schritt geklärt werden, welche Aufgaben die jeweiligen Gliederungen möglichst effizient übernehmen können. Im Anschluss wird ausgehend von diesen Aufgabenzuschnitten und Rahmenbedingungen ein Finanzierungsmodell erarbeitet. Die Aufgabenklärung soll dem Bundesvorstand und dem Parteirat Anfang 2026 vorgestellt werden.
Bereits der Name unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht für zwei wichtige
Grundsätze: Eine starke Ausrichtung auf Zusammenarbeit und Solidarität sowie das
Bekenntnis zu unserem geeinten Deutschland. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
trotz großer Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen gleichwertige
Lebensverhältnisse zu schaffen, oder wie es die Bundestagsfraktion formuliert:
„Wir wollen die zunehmende Kluft zwischen Stadt und Land überwinden und die
strukturellen Unterschiede zwischen den Regionen abbauen." Diesen Satz wollen
wir mit Leben füllen.
Strukturell und konzeptionell verteilt sich unsere Partei heute jedoch sehr
unterschiedlich. Sie hat teils sehr starke Regionen und Wahlergebnisse, viele
Neueintritte in wirtschaftsstarken Regionen und großen Städten. Dem gegenüber
stehen im ländlichen Raum oft viele Einzelkämpfer*innen für unsere Partei ein.
Besonders nach den letzten Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen
Wahlergebnisse müssen wir uns als Gesamtpartei der Frage stellen, wie wir in den
kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im
Land arbeiten. Als solidarische und kämpferische Partei, die wir sind, müssen
wir uns unterhaken und auch anerkennen, dass wir die Präsenz und Kommunikation
unserer Politik in den ländlicheren Regionen verbessern müssen.
So muss die Sichtbarkeit für GRÜN auch in ländlichen Räumen möglichst permanent
gewährleistet sein. Zudem muss in unseren politischen Programmen verstärkt die
Lebensrealität der ländlichen Räume in den Fokus rücken, um den bereits
vorhandenen (Demokratie-)Frust der Menschen hier abzubauen. Ihre Bedürfnisse
werden zwar regelmäßig von der Politik artikuliert, jedoch ist dafür in den
vergangenen Jahren abseits der Städte und Ballungsgebiete zu wenig passiert,
egal ob es den Ausbau des ÖPNV, die Daseinsvorsorge oder die soziale Teilhabe
betrifft.
Gerade außerhalb von Wahlkämpfen bedeutet dies konkret:
- die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu
städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen;
- Kampagnen zielgruppenspezifisch auf diese Bedürfnisse ausrichten;
- organisatorisch, finanziell und personell die Orts- und Kreisverbände aus
ländlichen Regionen gezielt stärken.
Zu 1. Die programmatischen Angebote bündnisgrüner Politik müssen ländliche
Regionen mitdenken und realistische Angebote für die hier lebende Bevölkerung
machen. So ist bspw. ein Deutschlandticket für Menschen in Regionen, in denen
das einzige verfügbare öffentliche Verkehrsmittel der drei Mal werkstäglich
verkehrende Schulbus ist, kein sinnvolles Angebot. Ein weiteres Beispiel stellen
Fragen der grundlegenden Daseinsvorsorge, wie der Gesundheitsvorsorge, dar. So
sind bspw. notwendige Reformen der Krankenauslandschaft ohne neue Ideen und/oder
Projekte der medizinischen Versorgung, losgelöst von Sektorengrenzen, in bereits
unterversorgten – und häufig von älteren Menschen bewohnten – ländlichen
Regionen nicht sinnvoll. Der Eindruck, dass bündnisgrüne Politik alleine für ein
(groß-)städtisches Milieu gemacht wird, ist bereits vorhanden; dem gilt es,
programmatisch klar entgegen zu wirken und die Ausdifferenzierung klar
anzusprechen.
Zu 2. Aktionen und Kampagnen müssen die ländlichen Regionen ganzjährig und auch
außerhalb der Wahlkampfsaison im Blick haben und sich stärker an deren
ausdifferenzierteren Bedürfnissen orientieren. Um den unterschiedlichen
Bedürfnisse der Regionen gerecht zu werden, muss die Basisarbeit unserer Partei
verstärkt werden. Nur so können wir verstehen, welche Themen die Menschen
bewegen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Kampagnen müssen dieses Ziel
unterstützen. Gleichzeitig braucht es die Präsenz Bündnisgrünen Spitzenpersonals
auch abseits der Wahlkämpfe in der Fläche. Denn nur durch einen nachhaltigen
Aufbau von Netzwerken, Knowhow und örtlicher Verankerung der Parteistrukturen
schöpfen Menschen Vertrauen in unsere Arbeit. Den Mitgliedern, die hier
unterteils prekären Bedingungen und in einem aufgeheizten Diskussionsklima für
unsere Politik einstehen, müssen wir verlässlich und kräftig unter die Arme
greifen und in eine gute und gleichmäßige Arbeit aller Parteiorgane investieren.
Dafür braucht es einen neuen Aufbruch und das Bekenntnis der ganzen Partei, die
kleineren Kreisverbände zu unterstützen.
Zu 3. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen zeigen sich
auch in den organisatorischen, finanziellen und personellen Möglichkeiten der
Orts- und Kreisverbände. Um die ländlichen Regionen in den Fokus bündnisgrüner
Politik zu stellen, müssen die bündnisgrünen Strukturen in diesen Regionen
deutlich gestärkt werden. Anstatt einer Basisfinanzierung, die an
Mitgliederzahlen orientiert ist, müssen wir hin zu einer Finanzierung, die die
konkreten Herausforderungen berücksichtigt und bessere Chancen für den
politischen Dialog vor Ort ermöglicht. Gerade die kleineren Landes- und
Kreisverbände stehen meist vor größeren Herausforderungen und sollten daher
nicht für immer auf Sondertöpfe und Solifonds angewiesen sein. Daher müssen wir
in gemeinsamer Verantwortung im ganzen Bundesgebiet eine sichere Basis für
unsere politische Arbeit vor Ort stellen. Denn eine wirksame und nachhaltige
politische Arbeit nur über die Einführung und Schaffung von mehr hauptamtlichen
Stellen möglich, die die Kreisverbände unterstützen oder noch besser, direkt vor
Ort angesiedelt werden. Zusätzlich braucht es konsequente Professionalisierung
und die Übernahme von Aufgaben durch die Landesverbände: Bei Buchhaltung,
Website, Materialorganisation und -verbreitung usw., damit sich die
Kreisgeschäftsstellen auf die Kommunikation mit den Wähler*innen und den
Mitgliedern konzentrieren können. Diese Arbeit muss durch gute Bezahlung und
langfristige Absicherung zudem stärker wertgeschätzt werden. Die Kosten dafür
müssen durch den Bundes- und die Landesverbände im solidarischen Verbund
getragen werden, wobei mehr Geld bei weniger Mitgliedern zur Verfügung gestellt
wird.
Zur Stärkung der bündnisgrünen Arbeit sollen daher
a) Im Haushalt 2025 kurzfristig ein Sonderbudget u.a. für den
Bundestagswahlkampf sowie eine deutliche Erhöhung des Strukturfonds eingerichtet
werden, damit die Landesverbände der strukturschwachen Bundesländer strukturelle
Nachteile in ihren Geschäftsstellen und besonders in den Kreisverbänden durch
mehr Personalkapazitäten, Materialkostenübernahme und Organisationshilfe
ausgleichen können.
b) Es sollen zusätzlich feste organisatorische Mitarbeitende für die
Vorbereitung, Organisation und Kommunikation von Veranstaltungsformaten und
Wahlwerbung für die entsprechenden strukturschwachen Landesverbände in der
Bundesgeschäftsstelle eingeplant werden.
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der
Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung
einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist,
sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht:
Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in
Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort)
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und
in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine
Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten und bei der Anstellung von hauptberuflichen
Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
b) Der Bundesfinanzrat wird gebeten, einen für den Bundeshaushalt 2027 wirksamen Vorschlag einer neuen solidarischen Finanzierung der Parteistrukturen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, um den Herausforderungen einer wachsenden Partei zu begegnen und um die Grundlagen für eine flächendeckende Professionalisierung zu schaffen. Dabei sollen die sehr unterschiedlichen Strukturen und Ausgangsvoraussetzungen der Gliederungen besondere Beachtung finden. Dafür muss in einem ersten Schritt geklärt werden, welche Aufgaben die jeweiligen Gliederungen möglichst effizient übernehmen können. Im Anschluss wird ausgehend von diesen Aufgabenzuschnitten und Rahmenbedingungen ein Finanzierungsmodell erarbeitet. Die Aufgabenklärung soll dem Bundesvorstand und dem Parteirat Anfang 2026 vorgestellt werden.
Antragstext
Von Zeile 103 bis 106 einfügen:
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
Bereits der Name unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht für zwei wichtige
Grundsätze: Eine starke Ausrichtung auf Zusammenarbeit und Solidarität sowie das
Bekenntnis zu unserem geeinten Deutschland. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
trotz großer Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen gleichwertige
Lebensverhältnisse zu schaffen, oder wie es die Bundestagsfraktion formuliert:
„Wir wollen die zunehmende Kluft zwischen Stadt und Land überwinden und die
strukturellen Unterschiede zwischen den Regionen abbauen." Diesen Satz wollen
wir mit Leben füllen.
Strukturell und konzeptionell verteilt sich unsere Partei heute jedoch sehr
unterschiedlich. Sie hat teils sehr starke Regionen und Wahlergebnisse, viele
Neueintritte in wirtschaftsstarken Regionen und großen Städten. Dem gegenüber
stehen im ländlichen Raum oft viele Einzelkämpfer*innen für unsere Partei ein.
Besonders nach den letzten Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen
Wahlergebnisse müssen wir uns als Gesamtpartei der Frage stellen, wie wir in den
kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im
Land arbeiten. Als solidarische und kämpferische Partei, die wir sind, müssen
wir uns unterhaken und auch anerkennen, dass wir die Präsenz und Kommunikation
unserer Politik in den ländlicheren Regionen verbessern müssen.
So muss die Sichtbarkeit für GRÜN auch in ländlichen Räumen möglichst permanent
gewährleistet sein. Zudem muss in unseren politischen Programmen verstärkt die
Lebensrealität der ländlichen Räume in den Fokus rücken, um den bereits
vorhandenen (Demokratie-)Frust der Menschen hier abzubauen. Ihre Bedürfnisse
werden zwar regelmäßig von der Politik artikuliert, jedoch ist dafür in den
vergangenen Jahren abseits der Städte und Ballungsgebiete zu wenig passiert,
egal ob es den Ausbau des ÖPNV, die Daseinsvorsorge oder die soziale Teilhabe
betrifft.
Gerade außerhalb von Wahlkämpfen bedeutet dies konkret:
- die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu
städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen;
- Kampagnen zielgruppenspezifisch auf diese Bedürfnisse ausrichten;
- organisatorisch, finanziell und personell die Orts- und Kreisverbände aus
ländlichen Regionen gezielt stärken.
Zu 1. Die programmatischen Angebote bündnisgrüner Politik müssen ländliche
Regionen mitdenken und realistische Angebote für die hier lebende Bevölkerung
machen. So ist bspw. ein Deutschlandticket für Menschen in Regionen, in denen
das einzige verfügbare öffentliche Verkehrsmittel der drei Mal werkstäglich
verkehrende Schulbus ist, kein sinnvolles Angebot. Ein weiteres Beispiel stellen
Fragen der grundlegenden Daseinsvorsorge, wie der Gesundheitsvorsorge, dar. So
sind bspw. notwendige Reformen der Krankenauslandschaft ohne neue Ideen und/oder
Projekte der medizinischen Versorgung, losgelöst von Sektorengrenzen, in bereits
unterversorgten – und häufig von älteren Menschen bewohnten – ländlichen
Regionen nicht sinnvoll. Der Eindruck, dass bündnisgrüne Politik alleine für ein
(groß-)städtisches Milieu gemacht wird, ist bereits vorhanden; dem gilt es,
programmatisch klar entgegen zu wirken und die Ausdifferenzierung klar
anzusprechen.
Zu 2. Aktionen und Kampagnen müssen die ländlichen Regionen ganzjährig und auch
außerhalb der Wahlkampfsaison im Blick haben und sich stärker an deren
ausdifferenzierteren Bedürfnissen orientieren. Um den unterschiedlichen
Bedürfnisse der Regionen gerecht zu werden, muss die Basisarbeit unserer Partei
verstärkt werden. Nur so können wir verstehen, welche Themen die Menschen
bewegen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Kampagnen müssen dieses Ziel
unterstützen. Gleichzeitig braucht es die Präsenz Bündnisgrünen Spitzenpersonals
auch abseits der Wahlkämpfe in der Fläche. Denn nur durch einen nachhaltigen
Aufbau von Netzwerken, Knowhow und örtlicher Verankerung der Parteistrukturen
schöpfen Menschen Vertrauen in unsere Arbeit. Den Mitgliedern, die hier
unterteils prekären Bedingungen und in einem aufgeheizten Diskussionsklima für
unsere Politik einstehen, müssen wir verlässlich und kräftig unter die Arme
greifen und in eine gute und gleichmäßige Arbeit aller Parteiorgane investieren.
Dafür braucht es einen neuen Aufbruch und das Bekenntnis der ganzen Partei, die
kleineren Kreisverbände zu unterstützen.
Zu 3. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen zeigen sich
auch in den organisatorischen, finanziellen und personellen Möglichkeiten der
Orts- und Kreisverbände. Um die ländlichen Regionen in den Fokus bündnisgrüner
Politik zu stellen, müssen die bündnisgrünen Strukturen in diesen Regionen
deutlich gestärkt werden. Anstatt einer Basisfinanzierung, die an
Mitgliederzahlen orientiert ist, müssen wir hin zu einer Finanzierung, die die
konkreten Herausforderungen berücksichtigt und bessere Chancen für den
politischen Dialog vor Ort ermöglicht. Gerade die kleineren Landes- und
Kreisverbände stehen meist vor größeren Herausforderungen und sollten daher
nicht für immer auf Sondertöpfe und Solifonds angewiesen sein. Daher müssen wir
in gemeinsamer Verantwortung im ganzen Bundesgebiet eine sichere Basis für
unsere politische Arbeit vor Ort stellen. Denn eine wirksame und nachhaltige
politische Arbeit nur über die Einführung und Schaffung von mehr hauptamtlichen
Stellen möglich, die die Kreisverbände unterstützen oder noch besser, direkt vor
Ort angesiedelt werden. Zusätzlich braucht es konsequente Professionalisierung
und die Übernahme von Aufgaben durch die Landesverbände: Bei Buchhaltung,
Website, Materialorganisation und -verbreitung usw., damit sich die
Kreisgeschäftsstellen auf die Kommunikation mit den Wähler*innen und den
Mitgliedern konzentrieren können. Diese Arbeit muss durch gute Bezahlung und
langfristige Absicherung zudem stärker wertgeschätzt werden. Die Kosten dafür
müssen durch den Bundes- und die Landesverbände im solidarischen Verbund
getragen werden, wobei mehr Geld bei weniger Mitgliedern zur Verfügung gestellt
wird.
Zur Stärkung der bündnisgrünen Arbeit sollen daher
a) Im Haushalt 2025 kurzfristig ein Sonderbudget u.a. für den
Bundestagswahlkampf sowie eine deutliche Erhöhung des Strukturfonds eingerichtet
werden, damit die Landesverbände der strukturschwachen Bundesländer strukturelle
Nachteile in ihren Geschäftsstellen und besonders in den Kreisverbänden durch
mehr Personalkapazitäten, Materialkostenübernahme und Organisationshilfe
ausgleichen können.
b) Es sollen zusätzlich feste organisatorische Mitarbeitende für die
Vorbereitung, Organisation und Kommunikation von Veranstaltungsformaten und
Wahlwerbung für die entsprechenden strukturschwachen Landesverbände in der
Bundesgeschäftsstelle eingeplant werden.
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der
Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung
einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist,
sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht:
Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in
Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort)
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und
in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche
Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen
Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
Von Zeile 103 bis 106 einfügen:
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.
Bereits der Name unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht für zwei wichtige
Grundsätze: Eine starke Ausrichtung auf Zusammenarbeit und Solidarität sowie das
Bekenntnis zu unserem geeinten Deutschland. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
trotz großer Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen gleichwertige
Lebensverhältnisse zu schaffen, oder wie es die Bundestagsfraktion formuliert:
„Wir wollen die zunehmende Kluft zwischen Stadt und Land überwinden und die
strukturellen Unterschiede zwischen den Regionen abbauen." Diesen Satz wollen
wir mit Leben füllen.
Strukturell und konzeptionell verteilt sich unsere Partei heute jedoch sehr
unterschiedlich. Sie hat teils sehr starke Regionen und Wahlergebnisse, viele
Neueintritte in wirtschaftsstarken Regionen und großen Städten. Dem gegenüber
stehen im ländlichen Raum oft viele Einzelkämpfer*innen für unsere Partei ein.
Besonders nach den letzten Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen
Wahlergebnisse müssen wir uns als Gesamtpartei der Frage stellen, wie wir in den
kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im
Land arbeiten. Als solidarische und kämpferische Partei, die wir sind, müssen
wir uns unterhaken und auch anerkennen, dass wir die Präsenz und Kommunikation
unserer Politik in den ländlicheren Regionen verbessern müssen.
So muss die Sichtbarkeit für GRÜN auch in ländlichen Räumen möglichst permanent
gewährleistet sein. Zudem muss in unseren politischen Programmen verstärkt die
Lebensrealität der ländlichen Räume in den Fokus rücken, um den bereits
vorhandenen (Demokratie-)Frust der Menschen hier abzubauen. Ihre Bedürfnisse
werden zwar regelmäßig von der Politik artikuliert, jedoch ist dafür in den
vergangenen Jahren abseits der Städte und Ballungsgebiete zu wenig passiert,
egal ob es den Ausbau des ÖPNV, die Daseinsvorsorge oder die soziale Teilhabe
betrifft.
Gerade außerhalb von Wahlkämpfen bedeutet dies konkret:
- die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu
städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen;
- Kampagnen zielgruppenspezifisch auf diese Bedürfnisse ausrichten;
- organisatorisch, finanziell und personell die Orts- und Kreisverbände aus
ländlichen Regionen gezielt stärken.
Zu 1. Die programmatischen Angebote bündnisgrüner Politik müssen ländliche
Regionen mitdenken und realistische Angebote für die hier lebende Bevölkerung
machen. So ist bspw. ein Deutschlandticket für Menschen in Regionen, in denen
das einzige verfügbare öffentliche Verkehrsmittel der drei Mal werkstäglich
verkehrende Schulbus ist, kein sinnvolles Angebot. Ein weiteres Beispiel stellen
Fragen der grundlegenden Daseinsvorsorge, wie der Gesundheitsvorsorge, dar. So
sind bspw. notwendige Reformen der Krankenauslandschaft ohne neue Ideen und/oder
Projekte der medizinischen Versorgung, losgelöst von Sektorengrenzen, in bereits
unterversorgten – und häufig von älteren Menschen bewohnten – ländlichen
Regionen nicht sinnvoll. Der Eindruck, dass bündnisgrüne Politik alleine für ein
(groß-)städtisches Milieu gemacht wird, ist bereits vorhanden; dem gilt es,
programmatisch klar entgegen zu wirken und die Ausdifferenzierung klar
anzusprechen.
Zu 2. Aktionen und Kampagnen müssen die ländlichen Regionen ganzjährig und auch
außerhalb der Wahlkampfsaison im Blick haben und sich stärker an deren
ausdifferenzierteren Bedürfnissen orientieren. Um den unterschiedlichen
Bedürfnisse der Regionen gerecht zu werden, muss die Basisarbeit unserer Partei
verstärkt werden. Nur so können wir verstehen, welche Themen die Menschen
bewegen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Kampagnen müssen dieses Ziel
unterstützen. Gleichzeitig braucht es die Präsenz Bündnisgrünen Spitzenpersonals
auch abseits der Wahlkämpfe in der Fläche. Denn nur durch einen nachhaltigen
Aufbau von Netzwerken, Knowhow und örtlicher Verankerung der Parteistrukturen
schöpfen Menschen Vertrauen in unsere Arbeit. Den Mitgliedern, die hier
unterteils prekären Bedingungen und in einem aufgeheizten Diskussionsklima für
unsere Politik einstehen, müssen wir verlässlich und kräftig unter die Arme
greifen und in eine gute und gleichmäßige Arbeit aller Parteiorgane investieren.
Dafür braucht es einen neuen Aufbruch und das Bekenntnis der ganzen Partei, die
kleineren Kreisverbände zu unterstützen.
Zu 3. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen zeigen sich
auch in den organisatorischen, finanziellen und personellen Möglichkeiten der
Orts- und Kreisverbände. Um die ländlichen Regionen in den Fokus bündnisgrüner
Politik zu stellen, müssen die bündnisgrünen Strukturen in diesen Regionen
deutlich gestärkt werden. Anstatt einer Basisfinanzierung, die an
Mitgliederzahlen orientiert ist, müssen wir hin zu einer Finanzierung, die die
konkreten Herausforderungen berücksichtigt und bessere Chancen für den
politischen Dialog vor Ort ermöglicht. Gerade die kleineren Landes- und
Kreisverbände stehen meist vor größeren Herausforderungen und sollten daher
nicht für immer auf Sondertöpfe und Solifonds angewiesen sein. Daher müssen wir
in gemeinsamer Verantwortung im ganzen Bundesgebiet eine sichere Basis für
unsere politische Arbeit vor Ort stellen. Denn eine wirksame und nachhaltige
politische Arbeit nur über die Einführung und Schaffung von mehr hauptamtlichen
Stellen möglich, die die Kreisverbände unterstützen oder noch besser, direkt vor
Ort angesiedelt werden. Zusätzlich braucht es konsequente Professionalisierung
und die Übernahme von Aufgaben durch die Landesverbände: Bei Buchhaltung,
Website, Materialorganisation und -verbreitung usw., damit sich die
Kreisgeschäftsstellen auf die Kommunikation mit den Wähler*innen und den
Mitgliedern konzentrieren können. Diese Arbeit muss durch gute Bezahlung und
langfristige Absicherung zudem stärker wertgeschätzt werden. Die Kosten dafür
müssen durch den Bundes- und die Landesverbände im solidarischen Verbund
getragen werden, wobei mehr Geld bei weniger Mitgliedern zur Verfügung gestellt
wird.
Zur Stärkung der bündnisgrünen Arbeit sollen daher
a) Im Haushalt 2025 kurzfristig ein Sonderbudget u.a. für den
Bundestagswahlkampf sowie eine deutliche Erhöhung des Strukturfonds eingerichtet
werden, damit die Landesverbände der strukturschwachen Bundesländer strukturelle
Nachteile in ihren Geschäftsstellen und besonders in den Kreisverbänden durch
mehr Personalkapazitäten, Materialkostenübernahme und Organisationshilfe
ausgleichen können.
b) Es sollen zusätzlich feste organisatorische Mitarbeitende für die
Vorbereitung, Organisation und Kommunikation von Veranstaltungsformaten und
Wahlwerbung für die entsprechenden strukturschwachen Landesverbände in der
Bundesgeschäftsstelle eingeplant werden.
c) Der Bundesvorstand, die organisatorische Geschäftsführung und der
Bundesfinanzrat werden gebeten, bis zur nächsten Bundesdelegiertenversammlung
einen Vorschlag zu einer neuen solidarischen Finanzierung der Partei BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zu unterbreiten, die nicht nur an Mitgliederzahlen gekoppelt ist,
sondern weitere Merkmale einbezieht und Strukturnachteile besser ausgleicht:
Diese Kriterien könnten u.a. die Flächengröße der Kreise, die Fraktionsgröße in
Kommunen und Landtag, Kommunikationsaufwand (u.a. bei hoher AfD-Präsenz vor Ort)
sein. Dazu schlagen wir vor, dass alle Kreisverbände mit wenig Mitgliedern und
in ländlichen Regionen finanziell in die Lage versetzt werden, eine mögliche
Kreisgeschäftsstelle zu unterhalten oder sich Tagungsräumlichkeiten anzumieten und bei der Anstellung von hauptberuflichen
Geschäftsführer*innen bezuschusst werden.