Antrag: | Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint) |
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Antragsteller*in: | Niko Stumpfögger (KV Dahme-Spreewald) und 85 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 37%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 24.10.2024, 11:54 |
VR-01-060: Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint)
Verfahrensvorschlag: Titel
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Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint
Verfahrensvorschlag: Antragstext
Von Zeile 59 bis 62:
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem.[Leerzeichen]
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Deshalb kämpfensetzen wir uns für eine höhere Tarifbindung, ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen, die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen schrittweise steigenden Mindestlohn von zunächst 15 Euro in 2025 ein und das auch für unter 18-Jährige. Hierfür verankern wir den Referenzwert von 60% des Medianlohns aus der EU Mindestlohnrichtlinie in das deutsche Mindestlohngesetz
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzen und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Für Auszubildende fordern wir eine bessere Mindestausbildungsvergütung, die ein eigenständiges Leben ermöglicht. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage, sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
- Investitionen statt Investitionsbremse
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
- Einführung eines deutlich entlastenden Klimagelds noch in dieser
Legislaturperiode
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
- Gute Löhne und starke Mitbestimmung
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können.
Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Deshalb
kämpfensetzen wir uns für eine höhere Tarifbindung, ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen,
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen schrittweise steigenden Mindestlohn von zunächst 15 Euro in 2025 ein und das auch für unter 18-Jährige. Hierfür verankern wir den Referenzwert von 60% des Medianlohns aus der EU Mindestlohnrichtlinie in das deutsche Mindestlohngesetz
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzen und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Für Auszubildende fordern wir eine bessere Mindestausbildungsvergütung, die ein eigenständiges Leben ermöglicht. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage, sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern.
- Bezahlbare Mieten
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
- Bund-Länder-Pakt „Mentale Gesundheit”
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
- Bevorzugung von Superreichen bei der Erbschaftsteuer beenden
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
- Gewinne aus Kapitalvermögen wie Löhne besteuern
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
- Effektive Bekämpfung von Steuerhinterziehung, sowie die Verhinderung von
Steuerumgehung
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
- Funktionsfähige Kommunen: Altschuldenfonds für Kommunen
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
- Abbau aller klima- und umweltschädlichen Subventionen
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
Titel
Ändern in:
Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint
Antragstext
Von Zeile 59 bis 62:
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen, die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
- Investitionen statt Investitionsbremse
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
- Einführung eines deutlich entlastenden Klimagelds noch in dieser
Legislaturperiode
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
- Gute Löhne und starke Mitbestimmung
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können.
Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb
kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen,
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
- Bezahlbare Mieten
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
- Bund-Länder-Pakt „Mentale Gesundheit”
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
- Bevorzugung von Superreichen bei der Erbschaftsteuer beenden
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
- Gewinne aus Kapitalvermögen wie Löhne besteuern
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
- Effektive Bekämpfung von Steuerhinterziehung, sowie die Verhinderung von
Steuerumgehung
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
- Funktionsfähige Kommunen: Altschuldenfonds für Kommunen
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
- Abbau aller klima- und umweltschädlichen Subventionen
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
weitere Antragsteller*innen
Insgesamt 85 Unterstützer*innen.- Christoph Drescher (KV Frankfurt)
- Sarah Benke-Åberg (KV Dahme-Spreewald)
- Renée-Maike Pfuderer (KV Stuttgart)
- Andrea Lübcke (KV Dahme-Spreewald)
- Armin Schäfer (KV Berlin-Kreisfrei)
- Marcel Richter (KV Braunschweig)
- Walter Otte (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Milan Bachmann (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Dominic Andres (KV Frankfurt-Oder)
- Katherina Toth-Butzke (KV Dahme-Spreewald)
- Tariq Kandil (KV Berlin-Reinickendorf)
- Peter Schillinger (KV Dahme-Spreewald)
- Sebastian Wormsbächer (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Tom Ritter (KV Teltow-Fläming)
- Dietrich A. D. Töllner (KV Berlin-Kreisfrei)
- Elisabeth Lang (KV Aachen)
- Christine Schütz (KV Dahme-Spreewald)
- Antonia Baumgarten (KV Potsdam)
- Gerrit Alino Prange (KV Potsdam)
- Ronny Böhme (KV Oder-Spree)
- Nina Gänsdorfer (KV Dahme-Spreewald)
- Tammo Westphal (KV Potsdam)
- Willi Liedke (KV Dahme-Spreewald)
- Bettina Dolle (KV Berlin-Reinickendorf)
- Bettina Deutelmoser (BV Bundesverband)
- Ralf Henze (KV Odenwald-Kraichgau)
- Birgit Eifler (KV Potsdam)
- Ralph-Edgar Griesinger (KV Osnabrück-Land)
- Clemens Rostock (KV Oberhavel)
- Viviane Triems (KV Potsdam)
- Klaudia Maria Hanisch (KV Göttingen)
- Simone Sprengel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Armin Grau (KV Rhein-Pfalz)
- Katrin Fischer-Distaso (KV Dahme-Spreewald)
- Linda Guzzetti (KV Berlin-Kreisfrei)
- Gunnar Christiansen (KV Dahme-Spreewald)
- Öztürk Kiran (KV Berlin-Pankow)
- Jenny Laube (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Fabian Mattig (KV Potsdam)
- Christoph Wapler (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Paul Lehmann (KV Dahme-Spreewald)
- Vito Dabisch (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Nicole Lauterwald (KV Frankfurt)
- Sandra Schneeloch (KV Köln)
- Andreas Körner (KV Dahme-Spreewald)
- René Marcel Carl (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
- Armin Efsharnejat (KV Berlin-Mitte)
- Anne-Katrin Krause (KV Dahme-Spreewald)
- Jessica Wullinger (KV Leipzig)
- Anke Dörsam (KV Berlin-Kreisfrei)
- Klaus-Peter Spohn-Logé (KV Rhein-Pfalz)
- Susanne Hilbrecht (KV Dithmarschen)
- Holger Pieplow (KV Dahme-Spreewald)
- Marin Pavicic-Le Déroff (KV Tübingen)
- Sophie Bischof (KV Märkisch-Oderland)
- Barbara Brecht-Hadraschek (KV Barnim)
- Johannes F. Kretschmann (KV Sigmaringen)
- Reiner Knauer (KV Osterholz)
- Jan Schmid (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Monika Tremel (KV Erlangen-Land)
- Pascal Striebel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Simon Zunk (KV Uckermark)
- Tim Ullrich (KV Gießen)
- Christoph Lorenz (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Florian Tröndle (KV Waldshut)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)
Von Zeile 59 bis 62:
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem.[Leerzeichen]
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Deshalb kämpfensetzen wir uns für eine höhere Tarifbindung, ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen, die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen schrittweise steigenden Mindestlohn von zunächst 15 Euro in 2025 ein und das auch für unter 18-Jährige. Hierfür verankern wir den Referenzwert von 60% des Medianlohns aus der EU Mindestlohnrichtlinie in das deutsche Mindestlohngesetz
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzen und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Für Auszubildende fordern wir eine bessere Mindestausbildungsvergütung, die ein eigenständiges Leben ermöglicht. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage, sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
- Investitionen statt Investitionsbremse
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
- Einführung eines deutlich entlastenden Klimagelds noch in dieser
Legislaturperiode
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
- Gute Löhne und starke Mitbestimmung
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Deshalb kämpfensetzen wir uns für eine höhere Tarifbindung, ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen,
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen schrittweise steigenden Mindestlohn von zunächst 15 Euro in 2025 ein und das auch für unter 18-Jährige. Hierfür verankern wir den Referenzwert von 60% des Medianlohns aus der EU Mindestlohnrichtlinie in das deutsche Mindestlohngesetz
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzen und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Für Auszubildende fordern wir eine bessere Mindestausbildungsvergütung, die ein eigenständiges Leben ermöglicht. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage, sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern.
- Bezahlbare Mieten
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
- Bund-Länder-Pakt „Mentale Gesundheit”
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
- Bevorzugung von Superreichen bei der Erbschaftsteuer beenden
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
- Gewinne aus Kapitalvermögen wie Löhne besteuern
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
- Effektive Bekämpfung von Steuerhinterziehung, sowie die Verhinderung von
Steuerumgehung
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
- Funktionsfähige Kommunen: Altschuldenfonds für Kommunen
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
- Abbau aller klima- und umweltschädlichen Subventionen
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
Titel
Ändern in:
Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint
Antragstext
Von Zeile 59 bis 62:
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen, die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
- Investitionen statt Investitionsbremse
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
- Einführung eines deutlich entlastenden Klimagelds noch in dieser
Legislaturperiode
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
- Gute Löhne und starke Mitbestimmung
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können.
Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb
kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen,
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
- Bezahlbare Mieten
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
- Bund-Länder-Pakt „Mentale Gesundheit”
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
- Bevorzugung von Superreichen bei der Erbschaftsteuer beenden
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
- Gewinne aus Kapitalvermögen wie Löhne besteuern
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
- Effektive Bekämpfung von Steuerhinterziehung, sowie die Verhinderung von
Steuerumgehung
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
- Funktionsfähige Kommunen: Altschuldenfonds für Kommunen
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
- Abbau aller klima- und umweltschädlichen Subventionen
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
weitere Antragsteller*innen
Insgesamt 85 Unterstützer*innen.- Christoph Drescher (KV Frankfurt)
- Sarah Benke-Åberg (KV Dahme-Spreewald)
- Renée-Maike Pfuderer (KV Stuttgart)
- Andrea Lübcke (KV Dahme-Spreewald)
- Armin Schäfer (KV Berlin-Kreisfrei)
- Marcel Richter (KV Braunschweig)
- Walter Otte (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Milan Bachmann (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Dominic Andres (KV Frankfurt-Oder)
- Katherina Toth-Butzke (KV Dahme-Spreewald)
- Tariq Kandil (KV Berlin-Reinickendorf)
- Peter Schillinger (KV Dahme-Spreewald)
- Sebastian Wormsbächer (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Tom Ritter (KV Teltow-Fläming)
- Dietrich A. D. Töllner (KV Berlin-Kreisfrei)
- Elisabeth Lang (KV Aachen)
- Christine Schütz (KV Dahme-Spreewald)
- Antonia Baumgarten (KV Potsdam)
- Gerrit Alino Prange (KV Potsdam)
- Ronny Böhme (KV Oder-Spree)
- Nina Gänsdorfer (KV Dahme-Spreewald)
- Tammo Westphal (KV Potsdam)
- Willi Liedke (KV Dahme-Spreewald)
- Bettina Dolle (KV Berlin-Reinickendorf)
- Bettina Deutelmoser (BV Bundesverband)
- Ralf Henze (KV Odenwald-Kraichgau)
- Birgit Eifler (KV Potsdam)
- Ralph-Edgar Griesinger (KV Osnabrück-Land)
- Clemens Rostock (KV Oberhavel)
- Viviane Triems (KV Potsdam)
- Klaudia Maria Hanisch (KV Göttingen)
- Simone Sprengel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Armin Grau (KV Rhein-Pfalz)
- Katrin Fischer-Distaso (KV Dahme-Spreewald)
- Linda Guzzetti (KV Berlin-Kreisfrei)
- Gunnar Christiansen (KV Dahme-Spreewald)
- Öztürk Kiran (KV Berlin-Pankow)
- Jenny Laube (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Fabian Mattig (KV Potsdam)
- Christoph Wapler (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Paul Lehmann (KV Dahme-Spreewald)
- Vito Dabisch (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Nicole Lauterwald (KV Frankfurt)
- Sandra Schneeloch (KV Köln)
- Andreas Körner (KV Dahme-Spreewald)
- René Marcel Carl (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
- Armin Efsharnejat (KV Berlin-Mitte)
- Anne-Katrin Krause (KV Dahme-Spreewald)
- Jessica Wullinger (KV Leipzig)
- Anke Dörsam (KV Berlin-Kreisfrei)
- Klaus-Peter Spohn-Logé (KV Rhein-Pfalz)
- Susanne Hilbrecht (KV Dithmarschen)
- Holger Pieplow (KV Dahme-Spreewald)
- Marin Pavicic-Le Déroff (KV Tübingen)
- Sophie Bischof (KV Märkisch-Oderland)
- Barbara Brecht-Hadraschek (KV Barnim)
- Johannes F. Kretschmann (KV Sigmaringen)
- Reiner Knauer (KV Osterholz)
- Jan Schmid (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Monika Tremel (KV Erlangen-Land)
- Pascal Striebel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Simon Zunk (KV Uckermark)
- Tim Ullrich (KV Gießen)
- Christoph Lorenz (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Florian Tröndle (KV Waldshut)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)
Von Zeile 59 bis 62:
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen, die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
- Investitionen statt Investitionsbremse
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
- Einführung eines deutlich entlastenden Klimagelds noch in dieser
Legislaturperiode
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
- Gute Löhne und starke Mitbestimmung
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können. Lohngerechtigkeit istGute Löhne sind die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein funktionierendes Sozialsystem. Deshalb kämpfensetzen wir uns für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohneine höhere Tarifbindung, eine nachhaltige Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von 16 Euro undTarifverträgen,
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen und einen armutsfesten Mindestlohn ein.
Im Mindestlohngesetz wollen wir eine Lohnuntergrenze von 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten festschreiben, wie dies die EU-Mindestlohnrichtlinie vorgibt. Damit folgt der Gesetzliche Mindestlohn auch weiterhin der Entwicklung der Tariflöhne und die Mindestlohnkommission kann über dieses Niveau noch hinausgehen. Im Jahr 2025 entsprächen 60 Prozent des Mittleren Lohns 15 Euro pro Stunde.
Mit der Änderung des Mindestlohngesetzes und der nachhaltigen Stärkung der Tarifbindung werden wir die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessern.
- Bezahlbare Mieten
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
- Bund-Länder-Pakt „Mentale Gesundheit”
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
- Bevorzugung von Superreichen bei der Erbschaftsteuer beenden
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
- Gewinne aus Kapitalvermögen wie Löhne besteuern
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
- Effektive Bekämpfung von Steuerhinterziehung, sowie die Verhinderung von
Steuerumgehung
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
- Funktionsfähige Kommunen: Altschuldenfonds für Kommunen
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
- Abbau aller klima- und umweltschädlichen Subventionen
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
weitere Antragsteller*innen
- Christoph Drescher (KV Frankfurt)
- Sarah Benke-Åberg (KV Dahme-Spreewald)
- Renée-Maike Pfuderer (KV Stuttgart)
- Andrea Lübcke (KV Dahme-Spreewald)
- Armin Schäfer (KV Berlin-Kreisfrei)
- Marcel Richter (KV Braunschweig)
- Walter Otte (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Milan Bachmann (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Dominic Andres (KV Frankfurt-Oder)
- Katherina Toth-Butzke (KV Dahme-Spreewald)
- Tariq Kandil (KV Berlin-Reinickendorf)
- Peter Schillinger (KV Dahme-Spreewald)
- Sebastian Wormsbächer (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Tom Ritter (KV Teltow-Fläming)
- Dietrich A. D. Töllner (KV Berlin-Kreisfrei)
- Elisabeth Lang (KV Aachen)
- Christine Schütz (KV Dahme-Spreewald)
- Antonia Baumgarten (KV Potsdam)
- Gerrit Alino Prange (KV Potsdam)
- Ronny Böhme (KV Oder-Spree)
- Nina Gänsdorfer (KV Dahme-Spreewald)
- Tammo Westphal (KV Potsdam)
- Willi Liedke (KV Dahme-Spreewald)
- Bettina Dolle (KV Berlin-Reinickendorf)
- Bettina Deutelmoser (BV Bundesverband)
- Ralf Henze (KV Odenwald-Kraichgau)
- Birgit Eifler (KV Potsdam)
- Ralph-Edgar Griesinger (KV Osnabrück-Land)
- Clemens Rostock (KV Oberhavel)
- Viviane Triems (KV Potsdam)
- Klaudia Maria Hanisch (KV Göttingen)
- Simone Sprengel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Armin Grau (KV Rhein-Pfalz)
- Katrin Fischer-Distaso (KV Dahme-Spreewald)
- Linda Guzzetti (KV Berlin-Kreisfrei)
- Gunnar Christiansen (KV Dahme-Spreewald)
- Öztürk Kiran (KV Berlin-Pankow)
- Jenny Laube (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Fabian Mattig (KV Potsdam)
- Christoph Wapler (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Paul Lehmann (KV Dahme-Spreewald)
- Vito Dabisch (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Nicole Lauterwald (KV Frankfurt)
- Sandra Schneeloch (KV Köln)
- Andreas Körner (KV Dahme-Spreewald)
- René Marcel Carl (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
- Armin Efsharnejat (KV Berlin-Mitte)
- Anne-Katrin Krause (KV Dahme-Spreewald)
- Jessica Wullinger (KV Leipzig)
- Anke Dörsam (KV Berlin-Kreisfrei)
- Klaus-Peter Spohn-Logé (KV Rhein-Pfalz)
- Susanne Hilbrecht (KV Dithmarschen)
- Holger Pieplow (KV Dahme-Spreewald)
- Marin Pavicic-Le Déroff (KV Tübingen)
- Sophie Bischof (KV Märkisch-Oderland)
- Barbara Brecht-Hadraschek (KV Barnim)
- Johannes F. Kretschmann (KV Sigmaringen)
- Reiner Knauer (KV Osterholz)
- Jan Schmid (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Monika Tremel (KV Erlangen-Land)
- Pascal Striebel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Simon Zunk (KV Uckermark)
- Tim Ullrich (KV Gießen)
- Christoph Lorenz (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Florian Tröndle (KV Waldshut)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)
- Elisabeth Dorff (KV Rastatt/Baden-Baden)
- Susanna Sandvoss (KV Dahme-Spreewald)
- Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei)
- Yvonne Marchewitz (KV Hannover)
- Simon Richter (KV Berlin-Pankow)
- Tjark Melchert (KV Gifhorn)
- Franziska Schubert (KV Görlitz)
- Henry Knobbe-Eschen (LV Bremen)
- Dominic Hallau (KV Bielefeld)
- Ina Ravens (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Anika Darmer (KV Dahme-Spreewald)
- Andreas König (KV Berlin-Kreisfrei)
- Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
- Jürgen Brückner (KV Elbe-Elster)
- Bernd Meffert (KV Rheingau-Taunus)
- Lasse Maerz (KV Potsdam)
- Simon Dylla (KV Wiesbaden)
- Tim Schenk (KV Elbe-Elster)
- Thorsten Altmann (KV Elbe-Elster)