Veranstaltung: | Außerordentliche Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Jens Christoph Parker (Osnabrück-Stadt KV) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 15.12.2017, 18:04 |
V-24: Bi-Sichtbarkeit stärken!
Antragstext
Am 23. September feiern wir jedes Jahr gemeinsam den International Bi-Visibility Day (Tag
der Sichtbarkeit von Bisexualität). Das ist ein starkes und wichtiges Zeichen. Doch die
Herausforderung, die Sichtbarkeit & die gesellschaftliche Situation von Bisexualität zu
stärken, begrenzt sich nicht nur auf einen Tag, sondern ist eine Querschnittsaufgabe, die
sowohl die queere Community, als auch die Gesamtgesellschaft das ganze Jahr beschäftigen
sollte. Die Darstellung der spezifischen Lebensrealitäten von bisexuellen Menschen muss
kontinuierlich umgesetzt werden.
Denn noch immer sehen sich Bisexuelle oft mit herabwürdigenden Stereotypen konfrontiert. Sie
werden übersexualisiert dargestellt. So wird bei ihnen beispielweise häufig von einer
polygamen oder promisken Lebensweise ausgegangen. Ihnen wird die Fähigkeit abgesprochen
tiefgehende Beziehungen einzugehen. Teilweise wird Ihnen sogar ihre sexuelle Identität im
Ganzen abgesprochen: Bisexualität sei doch nur eine Phase. Selbst in der queeren Bewegung
sind solche Stereotype allgegenwärtig und es kommt häufig zu Diskriminierungserfahrungen.
Die Berücksichtigung ist besonders in der Arbeit mit jungen bisexuellen Menschen wichtig.
Denn ein bisexuelles Coming Out hat gegenüber eines homosexuellen Coming Outs spezifische
Herausforderungen. Die Studie "Coming-out... und dann?!" zeigt u.a., dass bisexuelle
Jugendliche länger für ihr inneres & äußeres Coming Out benötigen als lesbische und schwule
Jugendliche. Auch für bisexuelle junge Menschen müssen Angebote geschaffen werden, in deren
Rahmen sie in ihrer persönlichen Entwicklung gezielt unterstützt & gestärkt werden.
Besonders wichtig ist auch hierbei die Umsetzung in den Schulen. Gleichzeitig soll darauf
hingewirkt werden, Bisexualität als eine gleichwertige sexuelle Identität zu akzeptieren und
nicht etwa als Zwischenschritt abzuwerten.
Auch in queeren Initiativen müssen die spezifischen Herausforderungen von bisexuellen
Menschen benannt & berücksichtigt werden. Daneben ist es auch notwendig sich in der queeren
Bewegung kontinuierlich damit auseinandersetzten, wie viele Stereotype in den eigenen Reihen
existieren. Denn nur dadurch können wir sie möglichst schnell überwinden. Auch die Inklusion
bei Veranstaltungen muss gestärkt werden. Denn häufig wird leichtfertig gesagt, dass
Bisexuelle mitgedacht sind. Aber wenn man genau hinschaut, ist es eher eine Veranstaltung
von Schwulen und Lesben. Hier haben bisexuelle Menschen mit vergleichbaren Herausforderungen
zu kämpfen, die auch trans* und intersexuellen Menschen begegnen.
Auch in der Wissenschaft ist das Thema Bisexualität bisher wenig betrachtet. Die Studie
"Coming-out... und dann?" des Deutschen Jugendinstitut ist dabei ein rares Positivbeispiel.
Daher muss auch hier der Bisexualität endlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
weitere Antragsteller*innen
- Pascal Striebel (Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg KV)
- Sven Lehmann (Köln KV)
- Christoph Sticha (Erding KV)
- Emma Hansen (Hamburg-Altona KV)
- Jonas-Luca König (Neustadt-Weinstraße KV)
- Floris Rudolph (Köln KV)
- Felix Steins (Hamburg-Eimsbüttel KV)
- Imke Geske (Rhein-Sieg KV)
- Jura Schoeder (Osnabrück-Stadt KV)
- Ricarda Lang (Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg KV)
- Sören Landmann (Trier KV)
- Jan Schnorrenberg (Berlin-Kreisfrei KV)
- Kerstin Dehne (München KV)
- René Gögge (Hamburg-Nord KV)
- Alexandra Werwath (Bremen-Mitte KV)
- Sebastian Fietkau (Mannheim KV)
- Ann Kristin Pfeifer (Mainz KV)
- Dorothée Sührig (Garmisch-Partenkirchen KV)
- Jonathan Thurow (Hildesheim KV)
Kommentare
Felix Steins:
Christoph Wagner:
Sebastian Weise:
auch meine Unterstützung hast du.
LG
Renée-Maike Pfuderer:
Renée-Maike Pfuderer, KV Stuttgart
Imke Byl: