Bei unserem Anspruch an eine echte Lösung für die kommunalen Altschulden waren wir GRÜNE in der letzten Wahlperiode schon weiter als der Programmentwurf glauben lässt. Eine "faire Unterstützung" ist reichlich unkonkret. Vielmehr hatte die Grüne Bundestagsfraktion sich zu einer echten Altschuldenlösung bekannt (jeweils hälftig durch den Bund und die betroffenen Länder finanziert). Auch das Bundesfinanzministerium (unter Christian Lindner) hatte eine solche Lösung mit den Ländern diskutiert, ein entsprechendes Eckpunktepapier ist bekannt. Hinter dieses Angebot sollte unser Wahlprogramm keinesfalls zurückfallen.
Alle betroffenen Bundesländer haben mittlerweile eine Altschuldenlösung vorbereitet bzw. umgesetzt. Das historische Zeitfenster für eine bundesweite Altschuldenlösung ist jetzt da - wir sollten es also nutzen.
Die Altschuldenproblematik hängt außerdem überwiegend mit wirtschaftlichem Strukturwandel (gepaart mit den daraus folgenden Belastungen für Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II) in der Vergangenheit zusammen und ist von den betroffenen Kommunen ganz überwiegend unverschuldet. Das bis heute auf diesen Kommunen lastende Problem, das den Teufelskreis (bzw. die Abwärtsspirale) aus i.d.R. schlechter Qualität der Daseinsvorsorge, hohen Steuern und entsprechenden Standortnachteilen hervorruft, sind die Zinsen. Das sollten wir auch so darstellen, damit die Thematik verständlich ist (auch für die Länder, in denen es solche Altlasten nicht gibt).