Die FDP will das Entwicklungsministerium abschaffen. Als entsprechende Forderungen publik wurden, gab es Widerspruch aus der Grünen Bundestagsfraktion. Während sich die SPD in ihrem Bundestagswahlprogramm klar zu einem eigenständigen Entwicklungsministerium bekennt, gibt es in der Union dazu inzwischen unterschiedliche Positionen und einen unklaren Kurs.
Nahezu alle Entwicklungs-NGOs und die Kirchen sehen in einem eigenständigen Entwicklungsministerium einen Mehrweit für eine solidarische Entwicklungspolitik, die strukturelle Ungleichheiten verringern und im Sinne der Agenda 2030 eine weltweite nachhaltige Entwicklung fördern und dabei nach dem Motto "to leave no one behind" besonders den marginalisierten und verletztlichsten Bevölkerungsgruppen Gerechtigkeit verschaffen und Perspektiven eröffnen will.
Als eine Partei, die auch aus der Eine-Welt-Bewegung hervorgegangen ist, sollten wir uns unmissverständlich für ein eigenständiges Entwicklungsministerium aussprechen, das sich freilich reformieren und in enger Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und anderen Ressorts für internationale Gerechtigkeit einsetzen soll.
Dies ist gerade in einer Zeit nötig, in der Entwicklungspolitik von der AfD aber leider auch aus Kreisen der FDP und Union diffamiert wird und in der Forderungen laut wurden, im Globalen Süden nur noch das zu fördern, was uns in Deutschland direkt ökonomisch oder sicherheitspolitisch nützt.