Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen arbeitet seit 1958 in Ludwigsburg. „Die Zentrale Stelle und ihre Arbeit haben sicherlich auch einen Grundstein gelegt für diesen Kampf gegen die bewusste Abwesenheit von Strafverfolgung von Kriegsverbrechen, die sich heute in der Arbeit vieler Internationaler Kriegsverbrechertribunale manifestieren.“ (Zitat: Professor Wolfgang Schomburg, ehemaliger Richter der Rechtsmittelkammern der Strafgerichtshöfe für das frühere Jugoslawien und Ruanda in Den Haag, Arusha, Richter am BGH a.D. beim Symposium anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Zentralen Stelle).
Das Bundesarchiv hat 2000 die Außenstelle Ludwigsburg errichtet und archiviert dort, auch digital, die in der Zentralen Stelle erarbeiteten Dokumente.Sie bieten einen nahezu vollständigen Überblick über die an bundesdeutschen Staatsanwaltschaften und Gerichten seit 1958 anhängig gewesenen NS-Verfahren. https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel/Ueber-uns/Dienstorte/ludwigsburg.html
Archivar*innen und ein Pädagoge ermöglichen und erleichtern den Forschenden und weiteren Interessierten, darunter auch Schulklassen, den Zugang zu den Akten vor Ort.Die Universität Stuttgart hat 2001 die Forschungsstelle Ludwigsburg eingerichtet. Der Förderverein Zentrale Stelle ist 1996 mit bürgerschaftlichem Engagement im Sinne einer Einrichtung gegen das Vergessen aktiv.
Die Justizministerinnen und Justizminister der Länder sind sich einig, dass die Zentrale Stelle in ihrer bisherigen Form weitergeführt wird, solange Strafverfolgungsaufgaben anfallen. Dennoch ist das Ende der Ermittlungstätigkeit absehbar. Aktuell wird in Baden-Württemberg ein konkretes Konzept für die Nachfolgeeinrichtung der Behörde erstellt, als Ort des Erinnerns, des Lernens und der Begegnung. Um den bundespolitischen und internationalen Anspruch dieser Nachfolgeinstitution zu unterstreichen, sollte das Bundesarchiv seine Außenstelle mit den Dokumenten der Zentralen Stelle in Ludwigsburg belassen.