Immer mehr Menschen berichten von der Erfahrung, dass sie beim Swipen durch Inhalte auf Plattformen wie TikTok oder Instagram die Zeit vergessen. Besonders problematisch ist, dass die zugrunde liegenden Algorithmen gezielt darauf ausgerichtet sind, ein hohes Maß an Abhängigkeit und Verweildauer zu erzeugen. Solche Algorithmen wurden mit den Nutzerdaten von Millionen von Menschen auf das menschliche Gehirn trainiert und sind daher besonders effektiv und gefährlich. Die Nutzung von Plattformen, die solche Algorithmen verwenden, erfolgt nicht nur auf Kosten des freien Willens, sondern hat auch gesundheitliche Konsequenzen wie Schlafmangel, Konzentrationsprobleme und Stress.
Immer mehr Menschen erleben einene Kontrollverlust über ihre eigene Zeit. Besonders Kinder und Jugendliche sind dieser Manipulation schutzlos ausgeliefert.
Diese Entwicklung erfordert ein entschiedenes politisches Handeln, um die Freiheit und Gesundheit der Menschen zu schützen.
Im Digital Services Act der EU (VO (EU) 2022/2065) wurde das Problem der suchterzeugenden Zielrichtung von Algorithmen zwar in Erwägungsgrund (EG) Nr. 81, 83 angedeutet. Die Online-Plattformen haben ein erhebliches Interesse, die suchterzeugenden Algorithmen beizubehalten. Aus diesem Grund erscheint es nicht zielführend, es den Plattformen selbst zu überlassen, das Risiko zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen durchzuführen (vgl. EG 87 f.).
Für suchterzeugende Algorithmen sollte daher klargestellt werden, dass diese in der europäischen Union für Social-Media-Plattformen generell nicht verwendet werden dürfen.