Menschenhandel und Zwangsprostitution sind nicht hinnehmbar. Jedes Opfer ist eines zu viel. Wir müssen Zwangsprostitution und Ausbeutung besser bekämpfen und Betroffene besser schützen.
Ein sogenanntes Sexkaufverbot ist nicht der richtige Weg, um Zwang und Ausbeutung in der Prostitution zu bekämpfen. Im Gegenteil verschärft es Missstände: Sexarbeiter*innen werden dadurch in die Illegalität gedrängt, sind erhöht Gewalt ausgesetzt und ihr Zugang zu Hilfsangeboten wird maßgeblich erschwert.
Das hat die große Mehrheit der relevanten zivilgesellschaftlichen Akteur*innen durch ihre Stellungnahmen zur Anhörung des Unionsantrags „Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden – Sexkauf bestrafen“ am 23.09.2024 erneut bestätigt. Darunter zählen bspw. der Deutsche Frauenrat, die Gewerkschaft der Polizei, der Deutsche Städtetag, Amnesty, die Diakonie sowie viele weitere, die alle ein Sexkaufverbot ablehnen.
Auch international wird die Einführung eines Sexkaufverbots von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und La Strada International entschieden abgelehnt. Zuletzt hat die 2024 noch amtierende Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, die vielen verheerenden Folgen eines Sexkaufverbots betont und sich stark dagegen ausgesprochen. Sie kritisiert außerdem die diskursive Vermengung von Sexarbeit mit Zwangsprostitution. Auch KOK betont, dass eine Abgrenzung wichtig ist, um passende Maßnahmen gegen Menschenhandel zu entwickeln.
Um Menschenhandel nachhaltig zu bekämpfen und Betroffene wirksam zu schützen, gilt es den neulich beschlossenen Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel zügig umzusetzen und ihn laufend weiterzuentwickeln. Dabei wollen wir einen menschenrechtsbasierten Ansatz verfolgen, damit die Rechte und der Schutz der Betroffenen stets im Fokus stehen.
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Antrag: | Frieden in Freiheit sichern – innen und außen |
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Antragsteller*in: | Denise Loop (KV Dithmarschen) und 51 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 71%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.01.2025, 13:44 |