Wichtige Akteure für Menschenrechte und für demokratische Entwicklung sind zivilgesellschaftliche Akteure. Diese agieren auf unterschiedlichsten Ebenen (lokal, regional, national), in unterschiedlicher Weise (lokale Initiative, Komitee, als nichtstaatliche Organisation, als Netzwerk u.a.) und in unterschiedlichen Bereichen (Grundversorgung, Landwirtschaft, Umwelt, Menschenrechte u.a.). Sie tragen entscheidend zum Engagement der Bevölkerung und zum Aufbau demokratischer Strukturen u.a. bei. In den letzten Jahren hat sich der Handlungsspielraum dieser Akteure deutlich verschlechtert.
Dies gilt hervorzuheben und ihr Wirken nicht allein auf Frieden, Menschen- und Frauenrechte zu reduzieren. Es darf nicht vergessen werden, dass ihr Wirken in Gesellschaften stattfindet, die noch fragil sind und in welchen politische Teilhabe nur mit großen Herausforderungen und teils auch Risiken verbunden ist.
Dies muss auch in der Außenkommunikation mit deutlich gemacht werden.
Es erscheint problematisch diese Dichotomie aufzumachen und einerseits vom „guten“ Westen und den autokratischen „Anderen“ in einem Systemwettbewerb zu sprechen. Wir befinden uns in einer Situation, in der in den USA keine Frau zur Präsidentin gewählt werden kann, weil das Land so mysogyn ist, stattdessen ein einigermaßen irrer Narzisst, der seine diktatorischen Ambitionen nicht verbirgt; Deutschland liefert Waffen an Israel, die für das genutzt werden, was die wichtigsten Menschenrechtsorganisationen Amnesty und Human Rights Watch als Genozid bezeichnen und was von großen Teilen der Welt als solcher betrachtet wird... In unseren Augen wäre es dekolonial und feministisch kein „othering“ zu betreiben, sondern von autokratischen Trends/ Tendenzen zu sprechen, die wir weltweit beobachten und denen wir uns an der Seite derer, die Menschenrechte verteidigen, entgegenstellen.