Unser Änderungsantrag bringt deutlich besser zum Tragen, worauf es uns Grünen ankommt: Inklusion ist ein fundamentales Strukturprinzip für eine zukunftsfähige demokratische Gesellschaft. Es geht dabei nicht nur um die gleichberechtigte Teilhabe einzelner ausgegrenzter Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, Geflüchteter oder sozial benachteiligter Menschen. Vielmehr ist Inklusion der Schlüssel zum Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenhalts insgesamt.
In einer Zeit wachsender sozialer Segregation, in der verschiedene gesellschaftliche Gruppen kaum noch in Kontakt kommen, schafft Inklusion die notwendigen Begegnungsräume und Austauschmöglichkeiten. Nur durch diese Begegnungen können gegenseitiges Verständnis entstehen, Vorurteile abgebaut und unterschiedliche Perspektiven in gesellschaftliche Entwicklungen einbezogen werden.
Mit der UN-Behindertenrechtskonvention liegt dabei ein völkerrechtlich verbindliches Instrument vor, das Inklusion als Menschenrecht definiert und einen Paradigmenwechsel einleitet: Nicht Menschen mit Beeinträchtigungen müssen sich anpassen, sondern die gesellschaftlichen Strukturen müssen so gestaltet werden, dass sie allen Menschen Teilhabe ermöglichen. Auch wenn die Konvention in Deutschland oft zu eng interpretiert wird, verdeutlicht sie den universellen Charakter von Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Inklusive Strukturen ermöglichen dabei nicht nur den Zugang und die Nutzung gesellschaftlicher Ressourcen für alle Menschen. Sie sind auch Voraussetzung für eine lebendige Demokratie, die von der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung aller Bürger*innen lebt. Ohne Inklusion bleiben demokratische Rechte für viele Menschen nur theoretisch.
Inklusion nutzt letztlich allen Menschen in der Gesellschaft, da sie Vielfalt als Bereicherung begreift und Strukturen schafft, die flexibel auf unterschiedliche Bedürfnisse reagieren können. Sie ist damit nicht nur ein ethisches Gebot und völkerrechtliche Verpflichtung, sondern eine praktische Notwendigkeit für den Erhalt einer demokratischen und sozial gerechten Gesellschaft.