| Antrag: | Frieden in Freiheit sichern – innen und außen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Daniel Eliasson (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf) und 69 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 27%) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Angelegt: | 05.01.2025, 15:23 | 
WP-01-K3-178: Frieden in Freiheit sichern – innen und außen
Verfahrensvorschlag: Antragstext
Von Zeile 177 bis 178 einfügen:
gleichberechtigt teilzunehmen. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt das kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige einführen. Im Ausland lebenden deutschen Staatsbürger*innen wollen wir die Teilnahme an Wahlen erleichtern.
Unsere Demokratie ist das Fundament unseres Landes. Sie stellt das in den 
Mittelpunkt, was uns zusammenhält: die Freiheit und die Würde der Menschen. 
Unsere Demokratie ist Gemeinsamkeit in Vielfalt und sie ist wehrhaft. Sie lebt 
von einer gemeinsamen demokratischen Kultur ebenso wie von starken 
Institutionen. Und sie lebt von einem starken Europa.
Demokratie geht von den Bürger*innen aus – und hat deshalb die Kraft des 
Zusammenhalts. Liberale Demokratie heißt freier Wettbewerb um die beste Idee und 
Lösung - und hat deshalb die Kraft zur Erneuerung, die Kraft, die drängenden 
Probleme zu lösen. Sie lebt von gegenseitiger Zuwendung, vom Streit in Respekt, 
von der Kompromiss – und Koalitionsbereitschaft unter Demokrat*innen. Im 
Angesicht der Bedrohungen für unsere Demokratie kommt es darauf an: Wir müssen 
uns als Land auf unsere demokratische Kraft neu besinnen. Unsere Demokratie 
stärken heißt, sie nach innen lebendig zu halten. Demokratie stärken heißt, 
jetzt die drängenden Zukunftsfragen anzugehen.
Unser Land weiß um seine Kraft als Einwanderungsland, das Menschen willkommen 
heißt und Schutz bietet – im Inneren vereint und mit der Welt verbunden, 
streitbar unter Demokrat*innen, aber mit klarer Kante gegen Diskriminierung. 
Unsere Demokratie entfaltet ihre Stärke dann, wenn alle Menschen 
gleichberechtigt teilhaben und mitbestimmen können.
Eine starke Demokratie verbindet Freiheit und Sicherheit. Sie steht auf dem 
Fundament eines verlässlichen Rechtsstaats, einer unabhängigen Justiz. Sie 
schützt unsere Rechte und unsere Freiheiten. Sie wird geschützt durch 
Demokratinnen und Demokraten – und zugleich durch handlungsfähige 
Sicherheitsbehörden, engagierte Polizist*innen und einen starken 
Bevölkerungsschutz.
Zu lange haben wir in Deutschland geglaubt, unsere Sicherheit in Europa sei 
selbstverständlich. Aber unsere Sicherheit wird von außen und innen angegriffen, 
und beide Dimensionen greifen zunehmend ineinander über. Sicherheit im 21. 
Jahrhundert bedeutet, dass unsere Bundeswehr gut ausgerüstet ist, und ebenso, 
dass wir unsere Bahnstrecken, Häfen und Stromleitungen schützen, Lieferengpässe 
vermeiden, Cyberangriffe verhindern und unsere Demokratie wehrhaft machen. 
Sicherheit bedeutet: uns unabhängiger machen von autoritären Regimen wie 
Russland oder China.
Dafür sind wir angewiesen auf ein starkes gemeinsames Europa. Die Europäische 
Union ist das erfolgreichste Friedensprojekt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. 
Wo uns einst Frontlinien und Stacheldraht trennten, später dann Mauern und 
Grenzposten, verbindet uns heute das Bekenntnis zu Freiheit, Rechtsstaat und 
Demokratie. Deshalb wollen wir die EU stärken, erweitern und reformieren. Als 
größtes und wirtschaftlich stärkstes Land tragen wir dafür besondere 
Verantwortung.
Wir arbeiten an starken globalen Partnerschaften – für eine Welt in Frieden und 
Freiheit, in der sich Kooperation gegen Konkurrenz und Krieg behauptet und die 
Stärke des Rechts über das Recht des Stärkeren triumphiert. Der russische 
Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Konflikt in Nahost, humanitäre Notlagen wie 
in Gaza oder im Sudan, aber auch die Klimakrise erfordern höchste 
Aufmerksamkeit. Auch das Weltmachtstreben Chinas ist eine Herausforderung für 
die internationale Zusammenarbeit. Mit der ganzen Kraft der Diplomatie stellen 
wir Kooperation und eine regelbasierte internationale Ordnung dem gefährlichen 
Modell der Autokraten entgegen. Wir setzen auf einen zukunftsfesten 
Multilateralismus und Partnerschaften zunehmend auch im Globalen Süden.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die 
europäische Friedensordnung – und damit auf unser Fundament aus Frieden, 
Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Diese Werte müssen wir in einem 
starken Europa und in einer starken NATO schützen und verteidigen können. 
Sicherheit denken wir von jedem einzelnen Menschen aus, dessen Würde und 
Freiheit im Zentrum unserer Politik steht. Deshalb ist Frieden mehr als die 
Abwesenheit von Krieg. Frieden schafft Raum für Freiheit und Wohlstand, Teilhabe 
und Selbstbestimmung.
A. Eine lebendige Demokratie
Für demokratischen Zusammenhalt
Zusammenhalt entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen, bei der Arbeit oder in 
der Schule, beim Sport oder Musik machen oder beim Einsatz für gute Zwecke oder 
dem gemeinsamen Feiern. Im Dorfgemeinschaftshaus, auf dem Fußballplatz oder in 
Kirchen, Moscheen oder Synagogen kann Demokratie lebendig werden. Dazu gehören 
auch kulturelle Einrichtungen wie Theater, Kinos, Bibliotheken oder Clubs, die 
Raum für neue Begegnungen und gemeinsame Erfahrungen oder Projekte geben.
Damit wir gut zusammen leben, müssen Straßen, Parks und Bahnhöfe nicht nur 
funktional und sauber, sondern für alle Menschen sicher sein. Wir schaffen 
öffentliche Räume, an denen Menschen gern zusammenkommen, weil sie Zugang haben 
und sich wohlfühlen. Auch Kulturorte, Geschäfte und Gastronomie sind Teil davon: 
Wir wollen diese Orte im Gewerbemietrecht vor Verdrängung schützen.
Vielfältige Medien sind zentrale Räume für den gesellschaftlichen Austausch und 
für unsere Demokratie. Hier entsteht ein gemeinsamer Informationsstand – lokal 
und mit der ganzen Welt. Hier wird Kritik geäußert und nach Lösungen gesucht. 
Deshalb müssen wir ihre Zukunft unter den neuen Bedingungen von Digitalisierung 
sichern. Wir setzen uns ein für eine lebendige regionale Medienlandschaft – und 
fördern gezielt den Lokaljournalismus. Eine kluge und mit den Ländern 
abgestimmte Förderung zielt auf die Unterstützung der Arbeit von 
Journalist*innen, stärkt die Medienvielfalt und schützt funktionierende Märkte – 
auch durch gemeinnützige Ansätze. Gleichzeitig machen wir den Journalismusberuf 
attraktiver und sicherer, um gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die Zukunft zu 
gewinnen.
Wir würdigen den Beitrag der Kirchen sowie der Religions- und 
Weltanschauungsgemeinschaften zum demokratischen und sozialen Zusammenhalt.
Für eine Erinnerung, die uns wach hält
Wir müssen unsere Erinnerung wach halten – auch damit sie uns und unsere 
Demokratie wach hält. Wir tragen Verantwortung für unsere Geschichte – auch weil 
aus ihr die Chance auf eine gute Zukunft erwächst. Deshalb zählt ein guter 
Geschichtsunterricht an den Schulen zum Fundament unserer Demokratie. Deshalb 
pflegen wir unsere Erinnerungsorte – in denen wir etwas über das 
Menschheitsverbrechen der Shoah erfahren, aber auch über demokratische Aufbrüche 
und bürgerschaftlichen Mut.
Die Massenverbrechen des Nationalsozialismus sind uns Mahnung: Nie wieder! 
Deswegen ist es wichtig, die KZ-Gedenkstätten mit ausreichend Mitteln 
auszustatten. Besonders nach dem Verschwinden der Zeitzeug*innen sind sie 
wichtige Orte der Vermittlung eines kritischen Geschichtsbewusstseins an 
kommende Generationen. Deswegen wollen wir es allen Schüler*innen ermöglichen, 
einmal in ihrer Schulzeit eine NS-Gedenkstätte zu besuchen und das auch 
finanziell unterstützen.
Wir intensivieren die Beschäftigung mit dem Antiziganismus und dem aus ihm 
resultierenden historischen Unrecht, das die Betroffenen erfahren haben. Dabei 
nehmen wir explizit auch das fortgesetzte Unrecht nach 1945 in den Blick. Die 
Verbrechen der deutschen Geschichte gegenüber Menschen mit Behinderung werden 
wir weiter aufarbeiten und die Opfer angemessen entschädigen.
Wir wollen auch neue Formen des Erinnerns entwickeln und unterstützen. Wir 
stehen zur Realisierung des geplanten Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg 
und deutsche Besatzungsherrschaft“ und des Projekts „Deutsch-Polnisches Haus“. 
Die Auseinandersetzung mit dem DDR-Unrecht werden wir konsequent fortführen und 
die Errichtung des Mahnmals für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft 
vorantreiben. Die Opfer der SED-Diktatur leiden bis heute an den oft 
schwerwiegenden Folgen, sie müssen besser unterstützt werden. Opfer des DDR-
Doping-Systems wollen wir in den Kreis der Anspruchsberechtigten aufnehmen.
Gleichzeitig erinnern wir uns an das einzigartige Glück Deutschlands, die 
friedliche Revolution geschafft zu haben, weshalb wir heute in einem vereinten 
Deutschland im Herzen Europas leben können. Das Zukunftszentrum für Deutsche 
Einheit und Europäische Transformation in Halle wollen wir als einen Ort der 
Würdigung, des Austausches der Erfahrungen und der Forschung unterstützen.
In der Bundesregierung haben wir die Aufarbeitung der deutschen 
Kolonialvergangenheit im Dialog mit den betroffenen Ländern vorangetrieben und 
wollen dies durch ein Lern- und Erinnerungszentrum und mithilfe lokaler 
Initiativen in die Gesellschaft tragen.
Wir wollen die deutsche Erinnerungskultur weiter für die Realität der 
Einwanderungsgesellschaft öffnen und die Erinnerung an die Opfer von rechter 
Gewalt dauerhaft darin aufnehmen.
Für handlungsfähige Kommunen
Staatliche Leistungen müssen funktionieren – von Krankentransporten bis zu 
Kindergärten. In den Kommunen zeigt sich unmittelbar, ob der Staat seinen 
Aufgaben hinreichend nachkommt und Bürger*innen verlässliche öffentliche 
Infrastruktur und soziale Dienstleistungen ermöglicht. Wenn diese Aufgabe 
gelingt, stärkt dies das Vertrauen der Menschen in die Demokratie. Die Kraft 
unseres Landes liegt in erster Linie in den Kommunen, bei den Menschen vor Ort.
Aktuell ist jede zweite Kommune nicht mehr in der Lage, notwendige Vorhaben zu 
finanzieren. Allein zum Erhalt und zur Sanierung der kommunalen Infrastruktur, 
dazu zählen zum Beispiel Straßen, Schwimmbäder, Jugendclubs, Sportplätze und 
Kultureinrichtungen, fehlen bundesweit 186 Milliarden Euro. Durch den 
Deutschlandfonds geben wir Kommunen endlich die Möglichkeit, diese dringend 
notwendigen Investitionen zu finanzieren.
Viele finanzschwache Kommunen stecken in einem Teufelskreis. Um ihnen wieder 
eine Perspektive zu geben, setzen wir uns für eine faire Unterstützung bei 
kommunalen Altschulden ein. An die Kommunen übertragene Aufgaben wie die 
Bereitstellung von Rettungsdiensten, die Unterbringung von Geflüchteten oder 
Jugendsozialarbeit müssen vollständig von Bund und Ländern übernommen werden.
Über die Bedürfnisse vor Ort sollen die Kommunen entscheiden – nicht allein die 
Vorgaben aus den Hauptstädten. Wir haben die Möglichkeiten der Kommunen, von 
Energieprojekten zu profitieren, gestärkt und werden sie weiter ausbauen. 
Förderprogramme für die Kommunen werden wir daher weiter vereinfachen und nach 
klaren Regeln gestalten. Indem wir die Gelder den Kommunen künftig direkt zur 
Verfügung stellen und die ungebundenen kommunalen Mittel stärken, richten sich 
die Programme stärker nach den tatsächlichen Bedürfnissen vor Ort. Für mehr 
Transparenz im Umgang mit Fördergeldern bauen wir die Förderdatenbank aus.
Für eine starke demokratische Gesellschaft
Das Fundament unserer Demokratie sind starke Institutionen und eine lebendige 
Zivilgesellschaft. Die gemeinsame Trägerschaft unserer Demokratie lebt von 
Bürger*innen, die sich informieren und einbringen. Diese Möglichkeit braucht 
Zeit und Ressourcen – und ist deshalb auch eine Frage der Gerechtigkeit. Durch 
eine verlässliche Förderung der demokratischen Zivilgesellschaft stärken wir 
unsere demokratische Kultur. Der Schutz der Demokratie ist eine zentrale Aufgabe 
des Staates, deswegen wollen wir Programme wie „Demokratie leben!“ mit einem 
Demokratiefördergesetz absichern.
Menschen, die sich zivilgesellschaftlich oder kommunalpolitisch engagieren, 
werden immer wieder Ziel von Angriffen und Anfeindungen. Wir alle, Staat und 
Gesellschaft, müssen diese Menschen besser schützen. Üble Nachreden, 
Verleumdungen und Bedrohungen müssen sowohl im kommunalpolitischen Alltag als 
auch im Internet stärker geahndet werden.
Politische Bildung ist für die demokratische Debatte von entscheidender 
Bedeutung. Neben den Landeszentralen spielt dabei die Bundeszentrale für 
politische Bildung eine wichtige Rolle, die wir in ihrer Unabhängigkeit und 
Unparteilichkeit stärken wollen. Auch die politischen Stiftungen liefern einen 
wichtigen Beitrag für die politische Bildungsarbeit in unserer pluralen 
Demokratie, soweit sie auf dem gemeinsamen Boden unserer demokratischen 
Grundordnung stehen.
Mit Bürgerräten besteht die Möglichkeit, den Rat der Menschen als „Expert*innen 
des Alltags“ in einem repräsentativen Verfahren einzuholen. Auch das gilt es zu 
stärken.
Wer dauerhaft seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, muss die Möglichkeit 
haben, an Wahlen, Abstimmungen und allen anderen demokratischen Prozessen 
gleichberechtigt teilzunehmen. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt das 
kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige einführen. Im Ausland lebenden deutschen Staatsbürger*innen wollen wir die Teilnahme an Wahlen erleichtern.
Wir sind überzeugt: Transparente und nachvollziehbare Politik stärkt das 
Gemeinwohl, dafür müssen mögliche finanzielle Interessen offengelegt und 
Karenzzeiten für ausscheidende Regierungsmitglieder erhöht werden. Wir stehen 
für ein starkes Parlament. Parlamentsarbeit und Gesetzgebungsverfahren wollen 
wir transparenter gestalten und Lobbytreffen der Regierung wie in der 
Europäischen Kommission sichtbar machen. So sollen die Sitzungen der 
Fachausschüsse in der Regel öffentlich stattfinden und gestreamt werden. 
Parteispenden und -sponsoring wollen wir durch einen jährlichen Höchstbetrag 
deckeln.
Die systematische Unterstützung von Organisationen an Parteien soll klarer 
geregelt werden, so dass die wesentlichen Transparenzregeln für Parteien auch 
für diese Organisationen gelten.
Solange es keine gesetzliche Regelung gibt, wenden wir die über das 
Parteiengesetz hinausgehenden Regelungen unseres Spendenkodex an.
Für die Unterstützung von freiwilligem Engagement
In Deutschland engagieren sich knapp 30 Millionen Menschen freiwillig. Sie 
engagieren sich im Sportverein, organisieren Kulturveranstaltungen oder 
unterstützen die Nachbarschaftshilfe. Sie bringen sich ehrenamtlich in die 
freiwillige Feuerwehr oder das Rote Kreuz ein. Viele junge Menschen entscheiden 
sich, ein Jahr ihres Lebens nach der Schule in den Dienst der Gesellschaft zu 
stellen.
All dieses Engagement der Menschen in unserem Land ermöglicht überhaupt erst 
unser Zusammenleben. Es hält uns zusammen und stärkt auch unsere demokratische 
Gemeinsamkeit in Vielfalt. Wir wollen deshalb Engagement unterstützen und 
Leistung anerkennen. Wenn für Ehrenämter Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, 
sollen sie einheitlich pauschal steuerfrei sein. Zusammen mit Ländern und 
Kommunen wollen wir eine bundesweite Engagementkarte einführen, um den Besuch 
von Schwimmbädern und Kultureinrichtungen oder die Nutzung des öffentlichen 
Personennahverkehrs (ÖPNV) zu vergünstigen. Wir werden die Zugänge zum 
freiwilligen Engagement auch für Menschen mit geringem Einkommen, 
Migrationsgeschichte oder Behinderungen verbessern.
Wir wollen ein Recht auf einen Freiwilligendienst verankern und Plätze im 
Bundesfreiwilligendienst ausreichend und verlässlich finanzieren. Viele Menschen 
– ob jung oder alt – möchten sich im Freiwilligendienst engagieren und wir 
müssen die Türen dafür weiter aufmachen. Dafür wollen wir auch die Bedingungen 
für Freiwillige verbessern.
Zivilgesellschaftliche Organisationen tragen das gemeinnützige Engagement. Ihre 
Arbeit wollen wir von überflüssiger Bürokratie entlasten. Zudem erweitern wir 
den Katalog gemeinnütziger Zwecke. Wir werden zudem gesetzlich klarstellen, dass 
gemeinnützige Zwecke auch durch Teilnahme an der politischen und öffentlichen 
Willensbildung verfolgt werden können und sich Organisationen gelegentlich auch 
außerhalb ihres gemeinnützigen Zwecks politisch äußern dürfen.
Für Sport, der verbindet
Eine herausragende Säule für das gesellschaftliche Zusammenleben ist der Sport. 
Bewegung und Sport verbindet Menschen, schafft und vermittelt regionale 
Identitäten und trägt zur Gesundheit bei. Sport vermittelt Grundwerte der 
Demokratie, Toleranz und fördert Integration.
Wir unterstützen eine deutsche Bewerbung für Olympische und Paralympische 
Spiele, denn Sportgroßereignisse müssen auch in den demokratischen Ländern 
Europas eine Zukunft haben. Wir wollen so zeigen, dass Menschenrechte und 
Nachhaltigkeitsziele fester Bestandteil der Sportpolitik sein müssen. Wir wollen 
mit einer Agentur wirksam gegen Korruption in internationalen Sportverbänden 
vorgehen und mehr Transparenz schaffen.
Mit dem Ausbau des Bundesprogramms zur Sanierung von Sportstätten und 
Schwimmbädern werden wir den Breitensport stärken und gute Bedingungen für die 
Schwimmausbildung oder das Training vor Ort schaffen. Die Belange von Mädchen 
und Frauen sowie Inklusion fördern wir gezielt mit unserer Sportpolitik. Mit 
einer nationalen Spitzensportstrategie wollen wir die Förderung von 
Leistungssportler*innen verbessern und die Mittelvergabe transparenter 
gestalten. Wir wollen, dass der E-Sport stärkere Beachtung findet und anerkannt 
wird.
Sport lebt von Fair Play – Maßnahmen gegen Doping und Korruption im Sport müssen 
ausgebaut und konsequent durchgesetzt werden.
Fans sind essenziell. Deswegen wollen wir die Fanhilfen in ihrer Arbeit stärken. 
Gerade in dem Engagement gegen Rechtsextremismus nehmen die Fanprojekte eine 
wichtige Bedeutung ein.
Für gute Justiz und einen handlungsfähigen Rechtsstaat
Vertrauen in unseren Rechtsstaat entsteht, wenn die Justiz handlungsfähig ist, 
schnell entscheidet und Recht effektiv durchgesetzt wird. Dafür braucht es 
genügend Richter*innen und Staatsanwält*innen, gut ausgestattete Gerichte sowie 
eine entschiedene Digitalisierung der Justiz.
Mit einer Neuauflage des Pakts für den Rechtsstaat wollen wir gemeinsam mit den 
Bundesländern die Modernisierung unserer Justiz fortsetzen. Wir wollen ein 
deutschlandweites Onlineverfahren für Zivilprozesse, das medienbruchfrei von 
Klage bis Urteil arbeitet. Mit der Gruppenklage wollen wir ermöglichen, dass 
mehrere Kläger*innen gleichartige Ansprüche gemeinsam gegen eine Beklagte bzw. 
einen Beklagten durchsetzen können und die Zivilgerichte in Massenverfahren 
entlasten. Wir wollen zusammen mit den Ländern mehr 
Schwerpunktstaatsanwaltschaften schaffen, die sich auf komplexe Rechtsfelder 
spezialisieren. Umweltkriminalität gewinnt zunehmend an Bedeutung und ist ein 
wichtiges Betätigungsfeld der Organisierten Kriminalität. Dagegen gehen wir mit 
einem Nationalen Aktionsplan vor.
Wir wollen weiter daran arbeiten, dass die Belange von Kindern als Geschädigte 
oder Zeug*innen vor Gericht besser berücksichtigt werden.
Die Unabhängigkeit der Justiz ist ein hohes Gut. Um sie zu schützen, werden wir 
das ministerielle Weisungsrecht an Staatsanwält*innen transparent ausgestalten. 
Weisungen müssen frei von politischer Einflussnahme sein. Eine gute Justiz muss 
auch widerstandsfähig gegen Extremist*innen sein. Daher werden wir 
rechtsstaatliche Regelungen ergreifen, damit die Justiz vor 
Verfassungsfeind*innen geschützt ist.
Menschen sollten nicht im Gefängnis landen, weil sie geringe Geldstrafen nicht 
begleichen können. Wir modernisieren das Strafrecht mit dem Ziel, die Justiz zu 
entlasten. Hierfür wollen wir prüfen, welche geringfügigen Delikte außerhalb des 
Strafrechts geregelt werden können.
Wir machen Europa zu einem starken und gemeinsamen Raum des Rechts. Dafür 
stärken wir die Europäische Staatsanwaltschaft (EUStA) und die Agentur der 
Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) und 
harmonisieren Recht auf Basis hoher verfassungsrechtlicher Grundsätze.
Für digitale Bürger*innenrechte
Freiheitsrechte und Bürger*innenrechte müssen auch im Digitalen durchgesetzt 
werden. Durch die rasanten Fortschritte von Künstlicher Intelligenz (KI) 
entstehen große Chancen, aber auch Risiken. Wir wollen KI im Rahmen unserer 
gemeinsamen Werte einsetzen, um große Innovationspotenziale zu heben und einen 
effektiven Schutz der Menschenrechte und Diskriminierungsfreiheit zu 
gewährleisten. Die Europäische Union (EU) hat mit der KI-Verordnung einen 
wichtigen Grundstein der Regulierung vorgenommen. Diese muss nun möglichst 
unbürokratisch umgesetzt werden.
Meinungsfreiheit ist die Grundvoraussetzung einer freiheitlichen Demokratie. 
Ihre Grenzen findet sie, wenn Straftatbestände wie Beleidigung oder 
Volksverhetzung erfüllt sind. Solche Hassrede muss konsequent gelöscht und 
Accounts, die Hetze verbreiten, schneller gesperrt werden. Dafür sorgen wir mit 
einem digitalen Gewaltschutzgesetz und stärken die Rechte der Nutzer*innen. Die 
algorithmische Verstärkung von Hass und Hetze nehmen wir ins Visier. Mit dem 
Digitale-Dienste-Gesetz (DSA) und dem Digitale-Märkte-Gesetz (DMA) haben wir 
wichtige Grundsteine für ein demokratisches Netz gelegt. Wir treten für eine 
konsequente Umsetzung und – wo nötig – für Verbesserungen in Europa und 
Deutschland ein. Wir wollen, dass Straftaten auch im Netz beharrlich und 
rechtsstaatlich von Polizei und Staatsanwaltschaft verfolgt werden.
Wir stehen für einen effektiven und zugleich praktikablen Datenschutz. 
Ausufernde Bürokratie werden wir abbauen. Wir setzen auf bürgerrechtsschonende 
Instrumente wie das sogenannte Quick-Freeze zur Verfolgung von Straftaten. 
Anlasslose Vorratsdatenspeicherung und Chatkontrolle lehnen wir ab.
Für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung
Deutschland lebt von seiner Vielfalt und dem Miteinander verschiedener Menschen. 
Wir stehen dafür ein, dass sich alle Menschen entfalten und gleichberechtigt 
Teil unserer Gesellschaft sein können. Wir wollen Antisemitismus, Rassismus, 
Queer- und Behindertenfeindlichkeit überwinden, denn sie schwächen unseren 
Zusammenhalt.
Damit Menschen, die zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt oder bei der Arbeit 
Diskriminierung erfahren, den Rechtsstaat auf ihrer Seite wissen, werden wir das 
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformieren, den Anwendungsbereich ausweiten 
und Schutzlücken schließen. Dazu gehört auch der Schutz vor Diskriminierung 
durch staatliche Stellen. Deutschland soll seinen Vorbehalt gegen die 5. 
Europäische Antidiskriminierungsrichtlinie aufgeben. Wir wollen, dass 
Beratungsstellen und Selbstorganisationen langfristig abgesichert und ausgebaut 
werden sowie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gestärkt wird. Mit einem 
Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung wollen wir eine wirksame 
Antidiskriminierungspolitik umsetzen. Mit der Schaffung der Beauftragten für 
Antidiskriminierung, Queeres Leben, Antirassismus und Antiziganismus haben wir 
die politische Stärkung von Vielfalt noch stärker verankert. Wir wollen ihre und 
die Arbeit der weiteren Beauftragten für gesellschaftliche Vielfalt weiter 
stärken.
Wir gehen entschlossen gegen den zunehmenden Antisemitismus in unserer 
Gesellschaft vor – egal von wem er ausgeht. Wir sorgen dafür, dass Jüdinnen und 
Juden in Sicherheit leben können und ihre Einrichtungen geschützt werden. 
Antisemitische Vorfälle müssen konsequent verfolgt und dokumentiert werden. Die 
älteren jüdischen Generationen wollen wir stärker sozial absichern.
Mit einem Aktionsplan gegen Islamfeindlichkeit gehen wir gegen die 
Diskriminierung von muslimischen Menschen vor. Die Imam*innenausbildung in 
Deutschland treiben wir voran und stärken damit die Unabhängigkeit der 
islamischen Gemeinden.
Um Antiziganismus zu bekämpfen, werden wir die Empfehlungen der 
Expertenkommission Antiziganismus umsetzen und einen Staatsvertrag mit der 
Minderheit auf Bundesebene schließen.
Die Vielfalt unserer Gesellschaft soll sich auch in ihren Institutionen 
widerspiegeln. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Vielfalt – sowohl 
personell als auch strukturell – in Behörden strategisch und konsequent 
gefördert wird und schaffen dafür auch die rechtlichen Grundlagen. Mit einem 
Bundespartizipationsgesetz und einem Partizipationsrat stärken wir die Teilhabe 
von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Für Frauenrechte
Eine gerechte Gesellschaft ermöglicht allen Menschen, unabhängig vom Geschlecht, 
ein selbstbestimmtes Leben. Feminismus und der Einsatz für Frauenrechte sind 
dafür essenziell. Nur wenn Diskriminierung, Sexismus und Frauenfeindlichkeit 
konsequent bekämpft werden, können Frauen alle Chancen nutzen. Gerade weil 
rückwärtsgewandte Kräfte stärker werden, müssen wir das Erreichte sichern und 
weiter voranschreiten.
Unsere Priorität ist, das Leben für Frauen gerechter und besser zu machen. Das 
bedeutet, den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit durchzusetzen. 
Dazu gehört, dass frauendominierte Berufe nicht schlechter bezahlt werden als 
männerdominierte. Frauen tragen den Großteil der Sorgearbeit und arbeiten daher 
oft in Teilzeit, was Aufstieg und Einkommen beeinträchtigt. Wir fördern eine 
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch verlässliche Betreuung und 
hochwertige Bildungseinrichtungen. Auf der Straße, in der U-Bahn und erst recht 
zu Hause: Alle Frauen müssen sicher sein und sich sicher fühlen können. Im 
Alltag sind sie aber täglich von Frauenfeindlichkeit, Sexismus und Gewalt 
bedroht.
Um Betroffene bei Partnerschaftsgewalt, häuslicher und geschlechtsspezifischer 
Gewalt besser zu schützen, sollen alle Betroffenen und ihre Kinder einen 
Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung erhalten. Durch eine Bundesbeteiligung 
stellen wir gemeinsam mit den Ländern kostenfreie Hilfen wie Frauenhäuser, 
Beratungsstellen und Schutzwohnungen flächendeckend sicher. Das muss auch einen 
Ausbau von Angeboten für Menschen mit Behinderung oder mit Sprachbarrieren 
beinhalten. Nach einer Trennung muss Partnerschaftsgewalt in Sorge- und 
Umgangsverfahren verpflichtend berücksichtigt werden. Dazu müssen Justiz sowie 
Polizei umfassend geschult werden. Um Annäherungsverbote in Fällen von 
häuslicher Gewalt besser zu kontrollieren, kann der Einsatz der elektronischen 
Fußfessel ein sinnvolles Instrument sein. Opfer von Vergewaltigungen brauchen 
flächendeckend qualifizierte medizinische Notfallversorgung – inklusive anonymer 
Spurensicherung und der „Pille danach“.
Viele geflüchtete Frauen und Mädchen sind vor, während und/oder nach der Flucht 
von Gewalt betroffen, deshalb müssen alle Aufnahmeeinrichtungen entsprechende 
Schutzkonzepte verpflichtend etablieren. Frauen, deren Aufenthaltsstatus von 
ihrem gewalttätigen Partner abhängt, sollen einen eigenständigen 
Aufenthaltstitel erhalten.
Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung stellt eine schwerwiegende 
Menschenrechtsverletzung dar, die vor allem Frauen betrifft. Wir wollen den 
ressortübergreifenden Nationalen Aktionsplan umsetzen und weiterentwickeln.
Die Rechte und die Gesundheitsversorgung von Sexarbeiter*innen werden wir 
stärken. Denn so wie die Zustände zurzeit sind, können sie nicht bleiben. 
Gezielte Unterstützung, insbesondere für Prostituierte in prekären Situationen, 
muss auch durch aufsuchende Hilfen und Beratungen, gerade beim Ausstieg aus der 
Prostitution, verstärkt werden. Prostitutionsstätten müssen strenger 
kontrolliert, die Standards zur Betriebserlaubnis erhöht und die Befugnisse des 
Zolls erweitert werden, um gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsbedingungen zu 
gewährleisten und die Selbstbestimmung und Sicherheit der Betroffenen 
sicherzustellen. Eine Kriminalisierung und Stigmatisierung von Betroffenen 
schützt diese nicht, sondern verweist sie in die Illegalität, in der sie kaum 
von Hilfsangeboten erreicht werden können.
Für Selbstbestimmung
Frauen machen über die Hälfte der Bevölkerung aus, sind aber noch weit von der 
Hälfte der wirtschaftlichen und politischen Macht entfernt – in 
Führungspositionen, in Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch in Parlamenten und 
Kommunalvertretungen. Wir sind daher für Frauenquoten in Aufsichtsräten und 
Vorständen von großen Unternehmen. Die bereits bestehenden Regelungen wollen 
weiterentwickeln und stärken, wo sie sich als nicht als effektiv genug erweisen.
Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist ein Grundrecht, das für alle gelten 
muss. Dazu gehört das Recht auf Zugang zu sicheren und legalen 
Schwangerschaftsabbrüchen. Wir wollen, dass selbstbestimmte 
Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich außerhalb des Strafrechts geregelt 
werden. Wir treten dafür ein, dass die notwendige Beratung durch ein 
abgesichertes Angebot von Beratungsstellen in vielfältiger Trägerschaft 
garantiert ist. Zudem muss es genügend Einrichtungen geben, die den Eingriff mit 
der gewünschten Methode vornehmen, denn das Angebot für Abbrüche hat sich in den 
vergangenen Jahren halbiert. Die Kosten sollen von den Krankenkassen übernommen 
und telemedizinische Betreuung ausgebaut werden.
Selbstbestimmung über den eigenen Körper setzt ein geschlechtergerechtes 
Gesundheitssystem voraus: Forschung, Ausbildung und medizinische Praxis müssen 
geschlechtsspezifische Aspekte zur Verbesserung der Frauengesundheit zwingend 
berücksichtigen. Auch im Gesundheitswesen wollen wir durch Quoten und bessere 
Arbeitsbedingungen mehr Frauen in die Führungsgremien holen.
Für queeres Leben: sicher und selbstbestimmt
Als Gesellschaft verbindet uns der Wunsch, frei und selbstbestimmt zu leben. 
Politik muss den Rahmen dafür schaffen. Noch zu häufig erleben lesbische, 
schwule, bi, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTIQ*) Gewalt und 
Diskriminierung. Das nehmen wir nicht hin.
Mit dem Aktionsplan „Queer leben“ haben wir in der Bundesregierung einen Plan 
zur Stärkung von queerem Leben vorgelegt. Diesen wollen wir verstetigen. Zur 
weiteren Umsetzung wollen wir mit einem Bundesförderprogramm die nötigen Mittel 
bereitstellen. So stärken wir queere Beratungs- und Projektstrukturen. Wir 
wollen den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität in 
Artikel 3 des Grundgesetzes verankern und Hasskriminalität gegen LSBTIQ* 
entschlossen bekämpfen. Dazu verbessern wir die Erfassung von queerfeindlichen 
Straftaten.
Queere Menschen haben ein Recht auf gute und diskriminierungsfreie 
Gesundheitsversorgung. Deshalb soll es unter anderem einen Anspruch auf bei 
einer Transition notwendige medizinische Maßnahmen geben und die Kosten von den 
Krankenkassen übernommen sowie Beratungsangebote ausgebaut werden. Wir schließen 
die Gesetzeslücken, um nicht notwendige Operationen an intergeschlechtlichen 
Kindern zu verbieten. Zudem wollen wir das Unrecht gegenüber trans- und 
intergeschlechtlichen Menschen, deren körperliche Unversehrtheit verletzt oder 
Ehen zwangsgeschieden wurden, endlich anerkennen. Lücken beim Verbot sogenannter 
Konversionstherapien werden wir schließen und die Aufklärungsarbeit über HIV 
sowie anderer sexuell übertragbarer Krankheiten und aktuelle Behandlungs- und 
Präventionsmöglichkeiten bei Ärzt*innen vorantreiben. Wir ermöglichen den 
diskriminierungsfreien Zugang zu reproduktionsmedizinischen Leistungen für alle.
Familie ist, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Das gilt auch für 
Regenbogenfamilien. Wir passen deshalb das Familienrecht an, beenden 
schnellstmöglich die Diskriminierung von Regenbogenfamilien im Abstammungsrecht 
und berücksichtigen dabei die Elternschaft von trans*, inter* und nicht binären 
Menschen. Wir verbessern die rechtliche Situation von Familien mit mehr als zwei 
Eltern. Außerdem ermöglichen wir es Menschen, jenseits einer Ehe rechtlich 
verbindlich füreinander sorgen zu können. Wir werden zudem queeres Leben im 
Alter stärker in den Mittelpunkt rücken. So wollen wir die Bedürfnisse von 
älteren LSBTIQ*-Personen auch in der Altenhilfe und in der Pflege besser 
berücksichtigen, damit sie auch im Alter diskriminierungsfrei teilhaben können.
Für gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung 
und eine inklusive Gesellschaft
Wir wollen eine inklusive Gesellschaft schaffen, in der Menschen mit Behinderung 
gleichberechtigt und selbstbestimmt teilhaben können. Wir setzen uns dafür ein, 
dass dieses Recht endlich Wirklichkeit wird. Die Behindertenrechtskonvention der 
Vereinten Nationen (UN) ist dabei Maßstab unseres Handelns. Um das zu erreichen, 
richten wir eine Enquetekommission Inklusion ein, die unter Beteiligung von 
Betroffenen umfassende Vorschläge erarbeiten soll.
Barrierefreiheit soll endlich in allen Bereichen konsequent umgesetzt werden: 
Die Gebäude des Bundes wollen wir innerhalb von zehn Jahren barrierefrei machen. 
Auch Anbieter*innen öffentlich zugänglicher Angebote und Dienstleistungen sollen 
Vorkehrungen zur Barrierefreiheit treffen, wobei wir kleine Unternehmen mit 
einer Überforderungsklausel schützen und sie mit einem digitalen 
Barrierefreiheitstool unterstützen.
Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung ihre Potenziale gleichberechtigt auch 
auf dem ersten Arbeitsmarkt einbringen und zu unserem Wohlstand beitragen 
können. Wir wollen deshalb das heutige ausgrenzende Werkstättensystem in 
Richtung Inklusionsunternehmen weiterentwickeln, in denen Menschen mit und ohne 
Behinderung gemeinsam arbeiten, mindestens nach Mindestlohn entlohnt werden und 
Rentenansprüche erwerben können. Auch die inklusive Aus- und Weiterbildung 
wollen wir fördern. Die ergänzenden Beratungsstellen wollen wir in allen 
Regionen verfügbar machen.
Die Eingliederungshilfe mit ihren Schnittstellen – insbesondere zu Sozialhilfe, 
Behandlung und Pflege – wollen wir verbessern und vereinfachen, damit Betroffene 
niedrigschwellig und schnell Zugang zu Leistungen erhalten. Dazu gehört es auch, 
die Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche auf Teilhabe bei Behörden und 
Gerichten zu beschleunigen. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung selbst 
entscheiden können, wo und wie sie wohnen. Auch deshalb wollen wir den Ausbau 
inklusiver Wohnformen vorantreiben und fördern und die Beratung dazu verbessern. 
Hürden, die das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderung einschränken, 
wollen wir abbauen. Deshalb stärken wir das persönliche Budget, mit dem Menschen 
mit Behinderung anstatt Dienst- oder Sachleistungen Geldleistungen oder einen 
Gutschein erhalten. Wir gehen weitere Schritte bei der Freistellung von 
Einkommen und Vermögen.
Menschen mit Behinderung sind häufiger von Gewalt betroffen als nicht behinderte 
Menschen. Wir wollen, dass der Schutz vor Gewalt für alle Menschen gilt und 
bauen den Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe aus.
Für lebendige Kunst und Kultur
Kunst und Kultur handeln davon, was uns als Menschen ausmacht – von der Realität 
und anderen Möglichkeiten, vom Denken und Fühlen, von Erinnerungen und 
Zukünften. Eine freie Kultur ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil unseres 
demokratischen Zusammenlebens. Gegen antidemokratische Bewegungen, die einen 
ideologischen Kampf gegen unsere offene Gesellschaft führen, arbeiten wir für 
die Unabhängigkeit und Freiheit der Kultur, der Künstler*innen und ihrer 
diversen Ausdrucksformen – ob Literatur, Film, Musik, Theater, Tanz oder 
bildende Kunst, ob Mode, Architektur oder Design, ob Club oder Oper, ob 
öffentliche Einrichtung oder Teil der großen Kultur- und Kreativwirtschaft. 
Indem wir ein Staatsziel Kultur im Grundgesetz verankern, stärken wir Kunst und 
Kultur umfassend und in der Breite.
Clubs und Livemusikstätten sind Kulturorte. Wir schaffen Rahmenbedingungen 
dafür, dass sie auch in Innenstädten zu einem attraktiven Kulturangebot 
beitragen können. Die großen Bundeskulturinstitutionen wollen wir als 
Stabilitätsanker der Kulturlandschaft stärken und weiter öffnen. Es kommt darauf 
an, diese Vielfalt der Kultur für die Menschen zugänglich zu machen. Deshalb 
werden wir den Kulturpass ausbauen. Mit ihm bekommen 18-Jährige ein Guthaben, um 
Kultur zu entdecken. Gleichzeitig stimulieren wir damit die Nachfrage und 
unterstützen so verschiedene Kulturanbieter in Stadt und Land. Durch die Green 
Culture Anlaufstellen, die wir erfolgreich gestartet haben, unterstützen wir das 
gesamte Spektrum der Kulturlandschaft bei der Umstellung auf einen nachhaltigen 
Betrieb.
Kulturproduzent*innen brauchen nicht nur Freiheit, sondern auch Sicherheit. Wir 
helfen der freien Szene durch den Ausbau der Bundeskulturfonds. Die begonnene 
Reform der Filmförderung für verlässliche, schnelle und auskömmliche 
Finanzierung durch eine Investitionsverpflichtung und eine Steueranreizförderung 
werden wir abschließen. Auch den Games-Standort Deutschland stärken wir mit 
einer steuerlichen Games-Förderung. Für die kleinen Verlage werden wir eine 
Verlagsförderung einführen. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer 
Ebene ist die Vielfalt der kleinen und mittleren Kulturunternehmen Teil unserer 
europäischen Identität und muss deshalb durch die richtigen politischen 
Rahmenbedingungen gestärkt werden.
Kultur ist auch harte Arbeit. Deshalb wollen wir die soziale Lage der 
Künstler*innen und Kulturproduzent*innen nachhaltig verbessern, indem wir die 
Künstlersozialversicherung zukunftsfest machen, die soziale Absicherung für 
Soloselbstständige verbessern und an den in dieser Wahlperiode von der 
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingeführten 
Honoraruntergrenzen in der Bundeskulturförderung verstetigen.
Im Urheberrecht werden wir weiter für die angemessene Vergütung von 
Künstler*innen kämpfen. Wir haben im EU-KI-Gesetz die Stellung von Urheber*innen 
gestärkt. Bei der Verwendung von künstlerischen Werken als Trainingsdaten für 
KI-Systeme wollen wir prüfen, wie eine angemessene Vergütung von Urheber*innen, 
zum Beispiel durch Lizenzmodelle, ermöglicht werden kann.
Für die Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft
Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland. Einwanderung ist Teil unserer 
gesellschaftlichen und ökonomischen Stärke. Sie ist deshalb für uns eine 
Gestaltungsaufgabe, der wir uns annehmen. Wir schotten uns nicht ab, schon gar 
nicht in Europa.
Wir sind auf die Einwanderung von dringend benötigten Fach- und Arbeitskräften 
angewiesen, um unseren Wohlstand zu sichern und als Wirtschaftsstandort 
attraktiv zu bleiben. Dabei stehen wir auch im internationalen Wettbewerb um 
Fach- und Arbeitskräfte, weswegen es so wichtig war, endlich ein 
Einwanderungssystem auf der Höhe der Zeit zu schaffen. Mit dem 
Fachkräfteeinwanderungsgesetz und zahlreichen Erleichterungen beim 
Arbeitsmarktzugang Geflüchteter haben wir hierfür den Grundstein gelegt. Damit 
sich Fach- und Arbeitskräfte für unser Land entscheiden, stellen wir nach 
Jahrzehnten der Abschottung unseres Arbeitsmarktes endlich die Digitalisierung 
der Visavergabe vom Kopf auf die Füße. Das heißt: Visa komplett zu 
digitalisieren und Wartezeiten zu verkürzen. Darauf wollen wir weiter aufbauen, 
indem wir mehr Berufs- und Bildungsabschlüsse noch leichter anerkennen sowie die 
Anrechnung von Berufserfahrung entbürokratisieren und vereinfachen – für eine 
echte Willkommenskultur. Mit der Einführung eines modernen 
Staatsangehörigkeitsrechts haben wir der Realität unserer vielfältigen 
Gesellschaft endlich Rechnung getragen. Die Staatsbürgerschaft stellt für 
Menschen, die schon lange hier leben – zum Beispiel die Generation der 
Gastarbeiter*innen –, ein dauerhaftes Band rechtlicher Gleichheit, Teilhabe und 
Zugehörigkeit sicher.
Dabei sind Flucht und Arbeitsmigration grundsätzlich zu unterscheiden, denn sie 
folgen unterschiedlichen Logiken. Arbeitsmigration folgt der Nachfrage nach 
Arbeitskräften, die Aufnahme von Schutzsuchenden den humanitären 
Verpflichtungen. Gleichzeitig vertreten wir den pragmatischen Ansatz des 
„Spurwechsels“, wo immer er sinnvoll ist. Außerdem braucht es für beides – 
Arbeitsmigration und Asylrecht – wirksame Instrumente der Integration. Mit dem 
Chancenaufenthaltsrecht haben wir viele gut integrierte Menschen aus der Duldung 
geholt, ihnen eine echte Bleibeperspektive gegeben und gleichzeitig die 
Ausländerbehörden stark entlastet. Wir wollen eine funktionierende und 
pragmatische Flucht- und Migrationspolitik, die Humanität und Ordnung verbindet. 
Dafür wollen wir wissenschaftliche Expertise stärker in politische 
Entscheidungen einbeziehen und ein beratendes Gremium mit Expert*innen aus 
Wissenschaft, Forschung, der kommunalen Praxis und mit Betroffenen einrichten.
Eine Einwanderungsgesellschaft muss Perspektiven schaffen und Ankommen 
ermöglichen. Sie stellt aber auch Anforderungen an die, die zu uns kommen, sowie 
an alle, die schon länger hier leben, und gelingt nur, wenn wir zusammenkommen 
und einen gemeinsamen Weg einschlagen. Damit das gelingt, braucht es auch 
dauerhafte Strukturen. Insbesondere dort, wo es schon bisher an bezahlbarem 
Wohnraum fehlte, an Personal bei der Kinderbetreuung und in Behörden, haben sich 
die Herausforderungen verstärkt. Die Situation ist für viele herausfordernd, für 
einige überfordernd. Wir wollen für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen und die 
Kommunen mit einer Integrationsoffensive stärker und verlässlicher finanziell 
unterstützen. Dazu zählt das Angebot von bedarfsgerechten und guten 
Integrations- und Sprachkursen. Ergänzend wollen wir digitale Angebote zum 
Spracherwerb vom ersten Tag an schaffen. Bund, Länder, Kommunen und die 
Zivilgesellschaft haben in den zurückliegenden Jahren hart daran gearbeitet, den 
Menschen, die zu uns kommen, eine Unterkunft zu geben und sie zu versorgen. 
Insbesondere die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Kommunen sowie 
die vielen Freiwilligen haben dabei Unschätzbares geleistet.
Der stärkste Motor für Integration sind Arbeit und Beschäftigung. Denn dort, wo 
Menschen gemeinsam etwas schaffen, wächst unsere Gesellschaft zusammen. Wer 
arbeiten kann, soll arbeiten dürfen. Das haben wir geändert und werden 
bestehende Arbeitsverbote weiter abbauen sowie die Verfahren vereinfachen und 
beschleunigen. Wenn sich Arbeitgeber und Geflüchtete einig sind, sollte der 
Staat nicht mit unnötiger Bürokratie im Weg stehen. Deswegen werden wir kurze 
Fristen einführen, nach denen arbeitsbezogene Genehmigungen als erteilt, wenn 
durch die Ausländerbehörde nicht aktiv Widerspruch eingelegt wird. So schaffen 
wir auch Planungssicherheit für Arbeitgeber und Geflüchtete. Mit frühzeitiger 
Beratung und einem Kompetenzcheck wollen wir sicherstellen, dass Menschen gute 
Perspektiven bekommen und ihre Qualifikationen einbringen können.
Für ein Land, das Schutz bietet
Weltweit fliehen so viele Menschen vor Krisen und Konflikten wie nie zuvor – die 
meisten innerhalb ihres Landes oder in Nachbarregionen. Hinzu kommen die sich 
verschärfende Klimakrise sowie wirtschaftliche und soziale Umstände, die 
Menschen zum Verlassen ihrer Heimat zwingen. Deswegen wollen wir Fluchtursachen 
bekämpfen. Mit vorausschauender Diplomatie, verlässlicher und ausreichend 
finanzierter humanitärer Hilfe in Krisenlagen, einer nachhaltigen 
Entwicklungszusammenarbeit und fairen Handelsbedingungen leisten wir hierzu 
unseren Beitrag und setzen uns dafür ein, dass andere Länder ebenso 
Verantwortung übernehmen.
Deutschland bietet vielen Menschen Schutz, die vor Krieg und Verfolgung fliehen. 
So wie andere Länder für Deutsche zur Heimat wurden, verteidigen wir heute das 
Grundrecht auf Asyl und stehen zu unseren völkerrechtlichen Verpflichtungen wie 
der Genfer Flüchtlingskonvention. Wir wollen schnelle und faire Verfahren und 
damit Klarheit für Betroffene und für die Kommunen schaffen. Wir stehen 
weiterhin zum Kirchenasyl. Asylrechtsänderungen sollen Integration unterstützen 
und nicht behindern. Kinder brauchen ihre Eltern, Eltern brauchen ihre Kinder – 
auch um anzukommen und sich zu integrieren. Daher wollen wir weiter den 
Familiennachzug ermöglichen und existierende Einschränkungen aufheben.
Nicht jede bzw. jeder, die bzw. der nach Deutschland kommt, kann bleiben. Wer 
nach individueller Prüfung auf asyl- und aufenthaltsrechtliche Voraussetzungen 
sowie nach Ausschöpfung aller Rechtsmittel kein Aufenthaltsrecht hat und bei dem 
keine Abschiebungshindernisse entgegenstehen, muss zügig wieder ausreisen. Die 
freiwillige Rückkehr hat für uns Vorrang. Ausreisepflichtige, die schwere 
Straftaten begangen haben, müssen nach Verbüßung ihrer Straftaten prioritär 
zurückgeführt werden.
Für eine europäische und internationale Flucht- und 
Migrationspolitik
Wir wollen eine gemeinsame europäische Migrationspolitik vorantreiben – mit 
einer fairen, verbindlichen und solidarischen Verteilung von Schutzsuchenden in 
Europa.
Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) setzen wir auf 
nationaler Ebene grund- und menschenrechtskonform um. Menschenrechte müssen 
überall in der EU eingehalten werden – auch an den Außengrenzen. Dafür setzen 
wir uns für ein effektives Menschenrechtsmonitoring und ein konsequentes 
Vorgehen gegen illegale Pushbacks ein. Die besonderen Bedürfnisse vulnerabler 
Gruppen wie Frauen, Kinder, queere Menschen oder Menschen mit Behinderung müssen 
im Asylverfahren berücksichtigt werden.
Unsere Haltung ist klar: Das Recht auf Einzelfallprüfung und das 
Nichtzurückweisungsgebot gelten immer und überall. Der Asylantrag von Menschen, 
die in der EU ankommen oder bereits hier sind, muss in der EU inhaltlich geprüft 
werden. Wir stellen uns der Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten 
entgegen, denn immer wieder hat sich gezeigt, dass diese Initiativen am Ende 
viel Steuergeld kosten, vor Gerichten scheitern und von tatsächlichen Lösungen 
ablenken. Daher setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Dritt- und Transitstaaten 
und auf Modelle, die sichere Migrationswege ermöglichen und ungeordnete 
Migration reduzieren.
Zugleich sehen wir, dass Putins Russland und Lukaschenkos Belarus das Recht auf 
Asyl auf dem Rücken von Geflüchteten für geopolitische Interessen missbrauchen. 
Wir werden alle rechtsstaatlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um 
die Instrumentalisierung von Schutzsuchenden, insbesondere durch Staaten wie 
Russland und Belarus, zu verhindern. Die Entrechtung von Menschen, die durch 
autoritäre Staaten instrumentalisiert werden, lehnen wir ab.
Das Recht auf Freizügigkeit und der Abbau von Schlagbäumen an den Binnengrenzen 
zählen zu den größten Errungenschaften in Europa. Der offene europäische 
Binnenmarkt ist ein Grundpfeiler unserer Wirtschaft. Dauerhafte stationäre 
Binnengrenzkontrollen lehnen wir deshalb ab. Für Freiheit und Sicherheit in 
Europa müssen wir aber wissen, wer nach Europa kommt. Daher sind 
rechtsstaatliche Kontrollen an den Außengrenzen und eine zuverlässige 
Registrierung der Menschen unabdingbar.
Seenotrettung ist eine humanitäre Verpflichtung. Wir treten weiter für eine 
staatliche EU-Seenotrettungsmission ein. Solange dies nicht erreicht ist, wollen 
wir die Förderung der zivilen Seenotrettung fortführen. Der Kriminalisierung der 
Seenotrettung oder humanitären Hilfe stellen wir uns entgegen.
Wir wollen Migration besser ordnen bzw. steuern und hierfür weitere 
menschenrechtsbasierte Migrationsabkommen abschließen und bestehende zügig 
umsetzen. Das heißt: Wir schaffen durch Visaabkommen und 
Ausbildungspartnerschaften für Studierende, Auszubildende und Fachkräfte 
geregelte Migrationswege. Dafür nehmen die Partnerländer Staatsangehörige 
zurück, die bei uns kein Aufenthaltsrecht haben. Hierfür arbeiten wir stärker 
mit Herkunftsländern und Transitstaaten zusammen. Migrationsabkommen sollen auch 
bessere Lebensbedingungen vor Ort schaffen.
Wir wollen, dass besonders gefährdete Gruppen Schutz finden, ohne 
lebensgefährliche Fluchtrouten wählen zu müssen. Dazu wollen wir humanitäre 
Aufnahme- und Resettlementprogramme unterstützen und sichere und geordnete 
Migrationswege ermöglichen. Dabei braucht es eine kooperative Zusammenarbeit von 
Bund, Ländern, Städten und Gemeinden.
B. Ein Leben in Sicherheit
Für gute Polizeiarbeit gegen Kriminalität
Die Freiheit aller bedeutet uns alles. Aber ohne Sicherheit ist Freiheit wenig 
wert. Damit alle Menschen am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben 
können, müssen sie sicher sein und sich auch sicher fühlen. Eine gut 
ausgestattete, moderne Polizei ergänzt dabei eine wirksame Kriminalprävention. 
Engagierte Polizist*innen leisten ihre wichtige Arbeit für unser Zusammenleben 
und unsere Bürger*innenrechte, häufig unter hohem persönlichen Einsatz.
Wir wollen die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt (BKA) so aufstellen, dass 
sie das Personal, die Technik und auch die rechtsstaatlichen Befugnisse haben, 
die sie für eine effektive Aufgabenerfüllung benötigen. Die gesetzlichen 
Grundlagen der Polizeien des Bundes wie das Bundespolizeigesetz werden wir 
modernisieren und dabei auch Antworten auf neue Bedrohungen geben.
Wir wollen mit Investitionen auch dafür sorgen, dass die Polizei in modernen 
Liegenschaften und mit guter Ausrüstung arbeiten kann, auch digital. 
Kriminalität verlagert sich zunehmend in den digitalen Raum – die Polizei muss 
hier technisch mithalten können.
Um Kriminalität vorzubeugen, wollen wir ihre Entwicklung im Blick behalten und 
wissenschaftliche Expertise einbeziehen. Den periodischen Sicherheitsbericht, 
der diese Arbeit bündelt, wollen wir daher gesetzlich verankern.
Wir haben dafür gesorgt, dass es für Extremist*innen in Zukunft schwieriger 
wird, legal in den Besitz von Waffen zu kommen. Die Anzahl an legalen und 
illegalen Schusswaffen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Noch immer 
werden zu viele Gewalttaten mit Schusswaffen begangen, gerade im häuslichen 
Bereich. Daher werden wir die Verfügbarkeit von tödlichen Schusswaffen und 
anderer gefährlicher Waffen weiter einschränken.
Polizeiarbeit beruht auf Vertrauen. Mit dem Polizeibeauftragten des Bundes haben 
wir eine Anlaufstelle für Polizist*innen und Bürger*innen geschaffen, die wir 
stärken wollen. Mit einem Ticketsystem für Kontrollen, das die Gründe für 
Kontrollen darlegt, wollen wir polizeiliches Handeln transparenter machen. In 
der Aus- und Fortbildung wollen wir für Diversität sensibilisieren.
Wenn die Sicherheitsbehörden in Europa zusammenarbeiten, schaffen sie mehr 
Sicherheit für die Menschen in einem zusammenwachsenden Europa. Hierfür bauen 
wir die gemeinsamen Zentren der Polizei in den Grenzregionen aus. Die 
europäische Polizeibehörde Europol wollen wir zu einem Europäischen Kriminalamt 
weiterentwickeln und mit eigenen operativen Möglichkeiten ausstatten.
Für einen verstärkten Einsatz gegen Organisierte 
Kriminalität
Der Kampf gegen die Organisierte Kriminalität ist für uns ein Schwerpunkt. 
Kriminelle Gruppen bedrohen Menschen mit Gewalt und verursachen in Deutschland 
wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Ihre Auswirkungen sind weltweit zu 
spüren und zersetzen auch durch Gewalt und Korruption ganze Staaten. Eine 
wesentliche Triebfeder für die Organisierte Kriminalität ist der illegale 
Drogenhandel. Der Schaden für die Gesellschaft ist enorm, wenn kriminelle 
Gruppierungen legale Wirtschaftsbereiche wie zum Beispiel die Bauwirtschaft oder 
den Immobilienhandel unterwandern und so Preise in die Höhe getrieben werden.
Um dem entgegenzutreten, stärken wir die zuständigen kriminalpolizeilichen 
Bereiche des BKA, der Bundespolizei sowie des Zolls. Wir verbessern die 
Zusammenarbeit und den Informationsaustausch der Sicherheitsbehörden von Bund 
und Ländern mit der Einrichtung eines Gemeinsamen Zentrums Organisierte 
Kriminalität auf gesetzlicher Grundlage. Auch internationale Kooperationen 
werden wir stärken, zum Beispiel durch gemeinsame Ermittlungen oder den Einsatz 
von Kontaktbeamt*innen in anderen Staaten. Die Kompetenzen der EUStA wollen wir 
auf die grenzüberschreitende Bekämpfung der Organisierten Kriminalität 
ausweiten.
Wir wollen, dass Organisierte Kriminalität härter bestraft wird. Deswegen wollen 
wir den Straftatbestand der kriminellen Vereinigung weiterentwickeln, damit er 
ein scharfes und zielgenaues Instrument wird. Ein nachhaltiges Vorgehen gegen 
kriminelle Aktivitäten kann nur in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft 
gelingen und muss auf Prävention und Aufklärung setzen.
Für eine klare Kante gegen Geldwäsche und organisierten 
Steuerbetrug
Deutschland wird häufig als Geldwäscheparadies bezeichnet. Rund 100 Milliarden 
Euro aus schweren Straftaten werden jährlich in Deutschland „gewaschen“. Dem 
stellen wir uns entgegen: Mit klaren Regeln und schlagkräftig aufgestellten 
Behörden wie dem Bundesamt für die Bekämpfung der Finanzkriminalität, das wir zu 
einer Finanzpolizei ausbauen.
Wir müssen die Kriminellen dort treffen, wo es ihnen weh tut – beim Geld. 
Deswegen müssen wir es einfacher machen, Vermögen einzuziehen, das durch 
kriminelle Machenschaften erlangt wurde. Mit einer bundesweiten Servicestelle 
wollen wir die Expertise über den Missbrauch von Kryptowährungen bündeln und für 
die Länder nutzbar machen. Wir wollen es Kriminellen schwerer machen, ihr Geld 
mithilfe komplizierter Unternehmensstrukturen zu verstecken. Deswegen entwickeln 
wir das Transparenzregister für Unternehmen weiter.
Steuerhinterziehung und Manipulationen im Finanzmarkt kosten unsere 
Volkswirtschaft Milliardenbeträge. Wir werden Steuerschlupflöcher schließen, 
damit Betrugsfälle wie Cum-Ex und Cum-Cum der Vergangenheit angehören. Die 
Kapazitäten und Kompetenzen der Bundesebene zur Verfolgung schwerer 
Finanzkriminalität wollen wir deutlich steigern. Mehr Transparenz zu 
Unternehmenssteuern und Eigentumsverhältnissen und bessere Kapazitäten im 
Steuervollzug helfen dabei.
Für ein entschiedenes Vorgehen gegen Extremismus und Terror
Extremismus – egal ob politisch oder religiös motiviert – sät Hass, spaltet 
unsere Gesellschaft und ist der Wegbereiter für Gewalt und Terror. Weil er sich 
stetig wandelt und durch Radikalisierung im digitalen Raum komplexer wird, 
müssen wir ihm aufmerksam und energisch entgegentreten und Instrumente 
entsprechend anpassen. Gerade junge Leute radikalisieren sich heute vermehrt im 
digitalen Raum.
Die größte Gefahr geht aktuell laut Bundesamt für Verfassungsschutz vom 
Rechtsextremismus aus. Und der Islamismus ist eine sehr ernste Bedrohung.
Mit frühzeitiger Prävention verhindern wir, dass Menschen in den Extremismus 
abrutschen – diese Arbeit wollen wir durch eine starke, dauerhafte Finanzierung 
sichern. Wir brauchen Programme wie „Demokratie leben!“, die über Islamismus 
aufklären, Angebote für Aussteiger*innen aus der rechtsextremen Szene oder 
Deradikalisierungsprogramme für den Justizvollzug. Diese Arbeit wollen wir mit 
einem Demokratiefördergesetz gesetzlich absichern.
Extremistische Netzwerke müssen von den Sicherheitsbehörden intensiv beobachtet 
und Vereinsverbote konsequent ausgesprochen werden. Der Staat muss 
sicherstellen, dass Extremist*innen keine öffentlichen Ämter bekleiden oder in 
Sicherheitsbehörden tätig sind. Verfassungsfeind*innen müssen konsequent 
entwaffnet werden.
Wir werden unsere Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den Terrorismus stärken und 
das BKA und den Verfassungsschutz dafür mit ausreichend Personal, Technik und 
rechtsstaatlichen Befugnissen ausstatten, damit sie Terrorist*innen ausfindig 
machen und Anschlagspläne rechtzeitig aufdecken können. Top-Gefährder*innen 
müssen stets im Blick der Sicherheitsbehörden sein, lückenlos überwacht und – wo 
immer möglich – aus dem Verkehr gezogen werden. Damit das gelingt, muss 
europaweit einheitlich klar sein, wen wir als Gefährder*innen in den Blick 
nehmen.
Auf nationaler Ebene müssen alle zuständigen Behörden von Bund und Ländern 
engstens in den Gemeinsamen Zentren zur Terrorismusbekämpfung zusammenarbeiten – 
mit klar geregelten Verantwortlichkeiten und einer soliden gesetzlichen Basis. 
Wir werden prüfen, ob die Sicherheitsbehörden alle notwendigen Befugnisse haben, 
um Terrorismus effektiv zu bekämpfen.
Deutschland wurde in den vergangenen Jahren durch viele furchtbare rechtsextreme 
und islamistische Terrorakte erschüttert. Im Umgang mit deren Opfern wurden 
viele Fehler gemacht. Daher wollen wir, dass die Unterstützung für die Opfer und 
deren Angehörige vom Staat weiter gestärkt wird. Damit sie eine zuverlässige 
Anlaufstelle haben, haben wir das Amt des Opferbeauftragten geschaffen. Wir 
wollen die Aufarbeitung von Terroranschlägen fortführen und der Opfer angemessen 
gedenken.
Für einen krisenfesten Bevölkerungsschutz
Naturkatastrophen oder schwere Unglücke: Außerordentliche Ereignisse können das 
Leben Tausender Menschen im Handumdrehen auf den Kopf stellen, Existenzen 
vernichten und enorme Umweltschäden verursachen. Durch die Klimakrise werden 
Stürme, Überschwemmungen oder Dürreperioden weiter zunehmen.
Ein leistungsfähiger Bevölkerungsschutz und eine gute Krisenprävention können 
dazu beitragen, Schäden abzuwenden oder zu verringern. Deutschland verfügt mit 
rund 1,7 Millionen Freiwilligen im Bevölkerungsschutz und seiner dezentralen 
Struktur über ein leistungsfähiges Hilfenetz. Wir wollen das Ehrenamt bei der 
freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder den Hilfsorganisationen 
unterstützen und fördern – zum Beispiel mit guten Freistellungsregelungen oder 
Erleichterungen für Ehrenamtliche.
Ein leistungsfähiger Bevölkerungsschutz braucht gute Liegenschaften, zeitgemäße 
Ausrüstung und moderne Fahrzeuge. Wir werden weiter in den Bevölkerungsschutz 
investieren und die Warninfrastruktur ausbauen. Wir wollen, dass sich der Bund 
stärker engagiert, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 
(BBK) mehr Kompetenzen bekommt und die länderübergreifende Zusammenarbeit 
ausgebaut wird.
Für die Verbindung von innerer und äußerer Sicherheit
Damit unser Land sicher bleibt, damit unsere Stromnetze, Mobilfunkdienste oder 
Server geschützt sind – unsere Kritische Infrastruktur (KRITIS), die für unseren 
Wohlstand entscheidend ist –, müssen wir die innere und äußere Sicherheit 
stärker zusammendenken. Denn Grenzen zwischen kriminellen oder terroristischen 
Organisationen und Staaten verschwimmen immer mehr. Länder wie Russland nutzen 
gezielt hybride Angriffe, Sabotageaktionen und Einflusskampagnen, um in 
Deutschland und Europa Angst zu schüren, Bündnisse zu destabilisieren und 
Schaden zuzufügen. Beschädigungen von Datenkabeln und KRITIS, Drohnenüberflüge 
an Bundeswehrstandorten oder Brandsätze in der Luftfracht haben gezeigt, wie 
verletzlich unsere Infrastruktur bzw. wie konkret die Bedrohung ist. Für uns ist 
ein integrierter Sicherheitsbegriff leitend, den wir in der Nationalen 
Sicherheitsstrategie verankert haben.
Die Nachrichtendienste spielen in der inneren und äußeren Sicherheit eine 
wichtige Rolle. Sie müssen angemessen ausgestattet sein und brauchen dringend 
eine gute Gesetzesgrundlage, damit sie Gefahren erkennen und bewältigen können. 
Das Bundesamt für Verfassungsschutz werden wir in der Spionageabwehr und den 
Bundesnachrichtendienst in der Auslandsaufklärung so aufstellen, dass sie besser 
als bisher die Demokratie vor Angriffen schützen können. Den Militärischen 
Abschirmdienst wollen wir so aufstellen, dass er seine Aufgaben wahrnehmen und 
die Angehörigen der Bundeswehr weltweit gut schützen kann. Die europäische 
Zusammenarbeit wollen wir durch die Gründung einer Europäischen 
Nachrichtendienstagentur verbessern. Wir setzen auf rechtsstaatlich handelnde 
Nachrichtendienste und parlamentarische Kontrolle.
Mit dem KRITIS-Dachgesetz, das konkrete Sicherheitsstandards formuliert, haben 
wir einen Grundstein gelegt. Es braucht aber eine weitere Stärkung unserer 
Infrastruktur und zugleich einer resilienten Wirtschaft. Wir wollen, dass unsere 
Infrastrukturen sicher sind, die Kontrolle darüber hier verbleibt und unsere 
Schlüsseltechnologien geschützt werden. Mit einem Investitionsschutzgesetz 
wollen wir Schlupflöcher beim Erwerb von KRITIS durch ausländische 
Investor*innen schließen.
Für IT-Sicherheit und gegen systematische Desinformation
Autoritäre Staaten und andere Akteure nutzen systematisch 
Desinformationskampagnen, um unsere Demokratie anzugreifen, unsere Wahlen zu 
beeinflussen und unsere Gesellschaften zu spalten. Das ist eine massive 
Herausforderung, vor der alle demokratischen Gesellschaften weltweit stehen und 
die auch den Zusammenhalt und die Demokratie in unserem Land gefährdet. Deswegen 
braucht es wachsame Institutionen und verlässliche Informationen, beispielsweise 
durch unabhängige Medien. Medienbildung kann die Menschen bei der Erkennung von 
Desinformation unterstützen. Zudem sehen wir in anderen demokratischen 
Gesellschaften, wie wichtig es ist, Stellen zu haben, die Deepfakes, groß 
angelegte und gesteuerte Kampagnen mit Falschnachrichten und andere, die 
Demokratie zersetzende Inhalte frühzeitig erkennen. Die großen Medienplattformen 
werden wir in die Pflicht nehmen, wirksame Maßnahmen gegen die Verbreitung von 
Desinformation vorzunehmen. Die systematische Verbreitung von Desinformation im 
Auftrag eines fremden Staates wollen wir strafrechtlich fassen.Wir werden zur 
Bekämpfung von systematischer Desinformation und Organisierter Kriminalität 
sowie dem grenzenlosen Ausweiten von Hass und Hetze durch Bots anonymisierte 
Accounts, die derzeit strafrechtlich kaum verfolgt werden können, angehen und 
dafür die effektiven Möglichkeiten der deutschen Strafverfolgungsbehörden im 
digitalen Raum verbessern.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sichert die pluralistische, staatsferne und 
unabhängige Berichterstattung und kann daher ein Punkt der Orientierung auch im 
Angesicht von Desinformationskampagnen sein. Es ist wichtig, dass er diese 
bewährte Funktion auch im Digitalen ausfüllen kann. Die dafür nötigen Reformen 
sichern wir mit einer auskömmlichen Finanzierung und verlässlichen 
Rahmenbedingungen. Auf europäischer Ebene unterstützen wir eine Plattform, die 
länderübergreifend die öffentlich-rechtlichen Informationsangebote zusammenführt 
und zugänglich macht.
Die deutsche Wirtschaft erleidet jährlich einen Schaden von mehr als 200 
Milliarden Euro durch Cyberangriffe, Datendiebstahl und Spionage. Diese Angriffe 
kommen hauptsächlich aus dem Ausland, insbesondere aus China und Russland. Wir 
werden mit einem Cybersicherheitsstärkungsgesetz unsere IT-Infrastruktur härten 
und widerstandsfähiger gegen Angriffe machen. Das Bundesamt für Sicherheit in 
der Informationstechnik muss eine stärkere Rolle beim Schutz digitaler 
Infrastruktur bekommen und zur Zentralstelle ausgebaut werden. Unser Ziel ist 
es, digitale Netze und Einrichtungen durch hohe IT-Sicherheitsanforderungen 
robust gegen Hackerangriffe zu machen. Mit „digitalen Botschaften“ wollen wir 
relevante öffentliche Datenbanken im europäischen Verbund absichern, um sie auch 
in Krisenfällen vorzuhalten. Wir werden die europäische Richtlinie zur 
Cybersicherheit bürokratiearm und zügig umsetzen.
Für die Verteidigung von Frieden und Freiheit
Russlands Überfall auf die Ukraine verdeutlicht, dass Frieden, Freiheit und 
Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Sie müssen immer wieder aufs Neue 
verteidigt und gestärkt werden. Frieden erfordert gerade in diesen Zeiten 
Diplomatie und Kooperation, ebenso wie Widerstands- und Wehrfähigkeit. Dafür 
braucht es eine europäische Anstrengung. Es braucht eine umfassend angelegte 
Herangehensweise, um dem Spektrum an Herausforderungen und Bedrohungen zu 
begegnen. Sicherheitspolitik ist mehr als die Summe aus Diplomatie und Militär; 
sie muss alle Stränge unserer Politik zusammenführen. Integrierte Sicherheit für 
Deutschland heißt: innere und äußere Sicherheit zusammenzudenken sowie den 
Schutz unserer Demokratie und unseres Sozialstaates zu sichern – im Einklang mit 
einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik sowie einer starken 
internationalen Klimapolitik. All diese Elemente einer integrierten Sicherheit 
brauchen eine verlässliche Finanzierung.
Mit dem russischen Angriff auf die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 sind wir 
in einer anderen Welt aufgewacht. Millionen Ukrainer*innen verteidigen seither 
Tag für Tag ihr Leben, ihre Freiheit und die europäische Friedensordnung gegen 
die brutale Aggression Russlands. Dabei stehen wir fest an ihrer Seite – mit 
diplomatischer, finanzieller, humanitärer und militärischer Unterstützung. Die 
Ukraine muss in der Lage sein, sich zu verteidigen und eine starke Position für 
einen möglichen Friedensprozess sicherzustellen. Das ist auch unser bester 
Eigenschutz hier im Herzen Europas. Die Souveränität der Ukraine in europäischer 
Solidarität muss sichergestellt sein. Wir unterstützen die vielfältigen 
diplomatischen Friedensbemühungen der Ukraine und ihrer Partner unter dem 
Grundsatz: „Nichts über die Ukraine, ohne die Ukraine“. Zudem bekräftigen wir 
das Recht auf freie Bündniswahl und unterstützen die Ukraine auf ihrem Weg zur 
Mitgliedschaft in der EU und NATO.
C. Eine starke Europäische Union
Für eine EU, die unsere Demokratie verteidigt
Die EU ist das erfolgreichste Friedensprojekt und Basis für unseren 
wirtschaftlichen Erfolg. Sie ist die Antwort auf zwei Weltkriege und den 
Holocaust. Sie ist unsere Lebensversicherung für Frieden, Sicherheit und 
Wohlstand. Aber der europäische Zusammenhalt ist bedroht: von außen durch 
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen unsere europäische 
Friedensordnung, von innen durch Extremist*innen und Populist*innen. Deshalb 
wollen wir die EU stärken. Als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land tragen 
wir dafür besondere Verantwortung. Nationale Alleingänge lehnen wir ab und ein 
ständiges „German Vote“ ist schädlich. Wir arbeiten an einem Europa, das nach 
innen durch Freiheit und Demokratie geeint ist, das soziale Sicherheit 
garantiert und das nach außen kooperative Angebote und robuste Antworten auf die 
großen Aufgaben gibt, die uns die Entwicklung der Welt bereithält. Deshalb 
wollen wir die EU erweitern, um unsere Nachbarschaft zu stabilisieren. Parallel 
werden wir die EU reformieren, um sie handlungsfähiger zu machen. Und wir müssen 
die europäische Demokratie mit ihrem klaren Wertefundament wehrhaft machen. 
Europe United ist auch unsere Antwort auf Trumps America first.
Unsere Grundwerte bilden das Fundament der EU. Wenn Mitgliedstaaten dagegen 
verstoßen, kann das nicht folgenlos bleiben. Wir wollen das 
Rechtsstaatsverfahren nach Artikel 7 des EU-Vertrags nutzbar machen, indem in 
allen Stufen des Verfahrens Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit getroffen 
werden können. Den Rechtsstaatsdialog möchten wir stärken sowie die Freiräume 
der Zivilgesellschaft gezielter und europaweit schützen. Für uns gilt außerdem: 
keine EU-Gelder für Antidemokrat*innen. Wir wollen mit dem 
Konditionalitätsmechanismus im nächsten EU-Haushalt sicherstellen, dass 
Regierungen, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit untergraben, keine 
europäischen Gelder mehr bekommen.
Um die EU bürgernäher und demokratischer zu gestalten, soll das Europäische 
Parlament ein vollwertiges Initiativrecht für die Einbringung von Gesetzen 
bekommen. In Zukunft soll ein Teil der Abgeordneten über transnationale Listen 
gewählt werden. Bürger*innen sollen breiter und effektiver beteiligt werden, die 
Europäische Bürgerinitiative wollen wir stärken.
Für eine handlungsfähige EU
Die Erweiterung der EU ist eine Erfolgsgeschichte und liegt in unserem 
geopolitischen Interesse. Wir unterstützen den Beitrittswunsch der 
Westbalkanstaaten, der Ukraine und Moldaus, sofern sie alle Beitrittskriterien 
erfüllen. Wir sehen den mutigen und unermüdlichen Einsatz der proeuropäischen 
Kräfte in Georgien und möchten diese unterstützen, um Georgien eine Zukunft in 
der EU zu ermöglichen. Auch eine demokratische Türkei hat ihren Platz in der EU, 
doch eine Wiederaufnahme der Beitrittsgespräche setzt einen glaubhaften 
Kurswechsel bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit voraus.
Mit dem Ziel einer starken, handlungsfähigeren EU möchten wir die laufende 
Legislatur zu einer Reformlegislatur machen. Dafür soll das Prinzip der 
Einstimmigkeit in allen Politikbereichen – auch in der Gemeinsamen Außen- und 
Sicherheitspolitik – durch Mehrheitsentscheidungen ersetzt werden. Wo Reformen 
mit allen Mitgliedstaaten nicht möglich sind, soll eine „Koalition der Willigen“ 
vorangehen können, die stets offen für alle Mitgliedsländer ist. Besonders mit 
Frankreich und Polen wollen wir die EU gemeinsam voranbringen. Deshalb haben wir 
so stark in die deutsch-französische Kooperation und das Weimarer Dreieck 
investiert. Unsere Vision ist eine Föderale Europäische Republik mit eigener 
Verfassung.
Nur ein starkes Europa ist in der Lage, der Wirtschaft im globalen Wettbewerb 
den Rücken zu stärken und damit gute Jobs zu sichern. Für die dringend 
benötigten Investitionen in Infrastruktur und den klimaneutralen Ausbau der 
europäischen Wirtschaft muss der nächste EU-Finanzrahmen stärker auf Innovation 
und auf die Zukunftsfähigkeit der europäischen Wirtschaft ausgerichtet werden. 
Europäische öffentliche Güter wie Infrastruktur, Erasmus, grenzüberschreitende 
Forschung oder gemeinsamen europäischen Grenzschutz werden wir stärken. Daneben 
braucht es verbindliche Ziele für den Klima- und Naturschutz und eine starke 
soziale Säule.
Dafür braucht es aber auch mehr Finanzkraft auf europäischer Ebene. Wir wollen 
die finanzielle Ausstattung der EU durch neue Eigenmittel verbessern. Einnahmen, 
die durch europäische Instrumente entstehen, sollen mehrheitlich dem EU-Haushalt 
zugutekommen. Sollten die USA die globalen Vereinbarungen über die Besteuerung 
digitaler Großkonzerne nicht mehr umsetzen, setzen wir uns in der EU für eine 
Europäische Digitalkonzernsteuer ein. Für die Bewältigung großer 
Herausforderungen haben sich zudem gemeinsame europäische Anleihen bewährt, etwa 
im Rahmen der Europäischen Investitionsbank.
D. Außen- und Sicherheitspolitik in 
Verantwortung
Für eine aktive Außenpolitik
Als Teil der Bundesregierung haben wir in schwierigen Zeiten Verantwortung 
übernommen, sind daran gewachsen und stehen bereit, diese weiterhin zu tragen. 
Dieser Verantwortung werden wir mit einer aktiven Außenpolitik in starken 
Bündnissen gerecht – für ein starkes Deutschland, in einem friedlichen Europa, 
in einer stabilen Welt.
Die EU ist Garantin für Frieden und Freiheit, Wohlstand und Demokratie. Die EU 
als weltpolitische Akteurin steht im Zentrum unserer Außenpolitik. Gemeinsam 
stehen wir an der Seite der Ukraine – so lange und so entschlossen, bis die 
Ukrainer*innen wieder in Frieden leben können. Frieden ist mehr als die 
Abwesenheit von Krieg. Frieden ist ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Würde.
Putins Russland stellt derzeit die größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit 
in Europa dar. Wir setzen auf wirtschaftliche und sicherheitspolitische 
Maßnahmen, die Russlands militärischen Sieg verhindern, den ökonomischen Druck 
auf das Regime erhöhen und unsere eigene Handlungsfähigkeit wahren. Wir reichen 
denjenigen Russ*innen die Hand, die sich als Teil der demokratischen 
Zivilgesellschaft glaubwürdig für ein Ende des Kriegs, für Frieden und Freiheit 
einsetzen.
Die USA sind Europas zentraler Partner bei globalen Krisen und Konflikten. Trotz 
aller Unterschiede und Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Ausrichtung der 
USA verbinden uns gemeinsame Werte, Interessen sowie tiefe kulturelle, 
historische und gesellschaftliche Bande. Auch zukünftig werden wir für die USA 
ein verlässlicher Verbündeter bleiben. Gleichzeitig müssen wir die europäische 
Souveränität stärken, geschlossen und entschlossen für unsere Werte und 
Interessen einstehen und politische Differenzen ehrlich und offen ansprechen.
Wir bleiben fest in unseren Bündnissen verankert. Zugleich sind wir auf 
vielfältige und robuste Partnerschaften angewiesen – vor allem im Globalen 
Süden. Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit Ländern in Asien, Afrika, 
Lateinamerika und Nahost gezielt ausbauen und um Partnerschaften basierend auf 
gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Interessen werben. So gewinnen wir 
Verbündete für die Reform des multilateralen Systems, für globale 
Herausforderungen wie den Kampf gegen den Klimawandel und in der systemischen 
Auseinandersetzung mit autoritären Regimen.
China versucht zunehmend aggressiv, das internationale System nach seinen 
Interessen umzubauen und den militärischen Druck in der Straße von Taiwan zu 
erhöhen. Für uns ist China systemischer Rivale, Wettbewerber und Partner, doch 
die Rivalität rückt immer mehr in den Fokus Pekings. Mit der ersten China-
Strategie der Bundesregierung haben wir begonnen, die jahrelange Naivität in der 
deutschen China-Politik zu beenden – diese gilt es nun konsequent umzusetzen und 
weiterzuentwickeln. Wir stärken unsere Zusammenarbeit mit Partnerstaaten im 
Indopazifik, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Handel und Klima.
Unsere Außenpolitik steht im Bewusstsein für unsere Geschichte und die 
Verantwortung, die unser Land mit dem Grauen des Zweiten Weltkriegs und dem 
Holocaust auf sich geladen hat. Das Existenzrecht Israels ist für uns 
unverhandelbar. Wir stehen ein für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden und das 
Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser*innen. Dauerhafte Sicherheit für 
Israelis und Palästinenser*innen ist nur durch einen politischen Prozess und 
eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung auf Basis der Grenzen von 1967 möglich. 
Dafür setzen wir uns ein. Aus unserer Geschichte ergibt sich auch die 
Verantwortung, für das humanitäre Völkerrecht einzutreten, um menschliches Leid 
zu verhindern und Warnsignale ernst zu nehmen. Deswegen haben wir uns so 
intensiv dafür eingesetzt, dass die von der Hamas festgehaltenen Geiseln befreit 
werden, die Zivilbevölkerung geschützt wird, die humanitäre Hilfe die Menschen 
erreicht und es zu einem Waffenstillstand kommt. Das Leid in Gaza ist 
unerträglich. Jedes Menschenleben ist gleich viel wert. Menschlichkeit ist 
unteilbar.
Das Ende des Assad-Regimes in Syrien ist ein Aufatmen der syrischen Bevölkerung 
nach jahrzehntelanger Unterdrückung, Vertreibung und Folter. Damit verbunden ist 
die Hoffnung vieler Syrer*innen auf ein Leben in Frieden und Freiheit. Auf 
diesem Weg wollen wir sie zusammen mit unseren Partnern unterstützen.
Das iranische Regime begeht massive Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land 
und destabilisiert die ganze Region. Wir werden die Sanktionen gegen die 
Verantwortlichen des Regimes fortlaufend prüfen und weiterentwickeln sowie ihre 
Einhaltung streng überprüfen. Dazu gehört auch die rechtssichere Terrorlistung 
der Revolutionsgarden. Es braucht zudem weiter diplomatische Anstrengungen, um 
die nukleare Bewaffnung des Irans zu verhindern.
Wir setzen uns für eine vorausschauende und kohärente Außen-, Sicherheits- und 
Entwicklungspolitik ein, die Krisen und Konflikte frühzeitig erkennt und mit 
gezielten und koordinierten Maßnahmen menschliches Leid verhindert. Grundlage 
dafür ist ein gemeinsames Lagebild über die Bedrohungen, Risiken und Chancen für 
unsere Sicherheit sowie eine starke ressortübergreifende Koordination.
Für einen zukunftsfesten Multilateralismus
Die regelbasierte internationale Ordnung ist das Fundament unseres Friedens. Die 
multilaterale Zusammenarbeit und starke internationale Organisationen sind der 
Schlüssel zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Diese Ordnung gerät 
zunehmend unter Druck: Verstöße gegen die gemeinsamen Regeln nehmen zu, 
Abschottung und Protektionismus sind auf dem Vormarsch. Wir treten ein für eine 
Welt, in der sich Kooperation vor Konkurrenz und Krieg behauptet und die Stärke 
des Rechts über das Recht des Stärkeren triumphiert.
Mit dem UN-Zukunftspakt haben wir den Grundstein für eine Reform der UN gelegt. 
Dazu gehört eine Reform des Sicherheitsrats, mit der wir eine gerechtere 
Repräsentanz der Weltregionen gewährleisten wollen. Wir wollen diese 
Vereinbarungen nun gemeinsam mit den UN-Mitgliedstaaten umsetzen.
Mehr Verantwortung in den UN erfordert von Deutschland und der EU, ihr 
Engagement diplomatisch, finanziell und personell weiter zu verstärken. Mittel 
für humanitäre Hilfe sollen flexibler eingesetzt und mehrjährig vergeben werden, 
um Herausforderungen in fragilen Kontexten gerecht zu werden und die Planbarkeit 
zu verbessern. Während die UN eine unverzichtbare Rolle in der humanitären Hilfe 
einnehmen, wollen wir auch lokale humanitäre Organisationen weiter stärken. 
Durch humanitäre Diplomatie tragen wir dazu bei, dass die Hilfe bei der 
notleidenden Bevölkerung ankommt und Helfer*innen geschützt sind.
Aus unserer historischen Verantwortung für die Verbrechen der Nazi-Herrschaft 
sowie der Kolonialvergangenheit ergibt sich für uns eine besondere Verpflichtung 
zum Schutz des Völkerrechts. Als internationale Gemeinschaft tragen wir 
Verantwortung, gegen schwerste Menschenrechtsverletzungen vorzugehen und diese 
strafrechtlich zu ahnden. Deswegen wollen wir die internationale 
Strafgerichtsbarkeit und das Völkerstrafrecht stärken und seine Fortentwicklung 
aktiv vorantreiben. Denn niemand steht über dem Völkerrecht. In enger Abstimmung 
mit unseren internationalen Partnern setzen wir uns für die strafrechtliche 
Verfolgbarkeit des Verbrechens der Aggression ein.
Für Menschenrechte und demokratische Entwicklung
Eine starke Zivilgesellschaft ist das Rückgrat einer wehrhaften Demokratie und 
eines nachhaltigen Friedens. Menschen, die sich weltweit für Demokratie, Frauen- 
und Menschenrechte einsetzen, geraten zunehmend unter Druck. Autoritäre Regime 
schränken die Meinungs- und Pressefreiheit ein, unterdrücken 
zivilgesellschaftliches Engagement, bedrohen Aktivist*innen und verfolgen 
Dissident*innen – auch im Ausland. In diesem Systemwettbewerb setzen wir uns 
entschlossen für die liberale Demokratie ein und stärken dadurch auch unsere 
Sicherheit, unsere Freiheit und unseren Wohlstand.
Wir wollen zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrem Kampf für 
Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit gezielt und unkompliziert unterstützen. 
Dazu gehören auch Schutzprogramme für Menschenrechtsverteidiger*innen – vor Ort 
oder notfalls im Exil. Auch Deutschland ist ein sicherer Zufluchtsort für viele 
verfolgte Menschenrechtsverteidiger*innen. Wir wollen die Aufnahme von besonders 
gefährdeten Aktivist*innen durch humanitäre Visa und beschleunigte Verfahren 
weiter unterstützen sowie den Schutz vor transnationaler Repression durch 
gemeinsame europäische Ermittlungen und Sanktionen gegen die Verantwortlichen 
verbessern.
Gerade in Krisenzeiten kann Kultur Brücken bauen und gegenseitiges Verständnis 
fördern. Deswegen wollen wir Mittlerorganisationen der auswärtigen Kultur- und 
Bildungspolitik stärken und internationale Forschungskooperationen ausbauen. Mit 
ehemaligen deutschen Kolonien wie Namibia haben wir den Versöhnungs- und 
Aufarbeitungsprozess vorangetrieben und Verantwortung für unsere Vergangenheit 
übernommen. Diese Schritte werden wir konsequent fortführen.
Gleichberechtigung macht Gesellschaften friedlicher, gerechter, resilienter und 
wirtschaftlich erfolgreicher. Eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik 
bedeutet, die Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen, Mädchen und 
marginalisierten Gruppen weltweit zu stärken. Wir wollen unseren Einsatz gegen 
sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt verstärken, Überlebende besser 
unterstützen, den Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Gewalt 
vorantreiben, Geschlechtergerechtigkeit in allen Projekten der internationalen 
Zusammenarbeit stärker verankern und mehr Mittel für Frauenrechtsorganisationen 
bereitstellen. Denn Gesellschaften sind immer nur so stark, wie Frauen an der 
Gesellschaft teilhaben.
Das sehen wir insbesondere in den Ländern, in denen Frauenrechte mit Füßen 
getreten werden – wie in Afghanistan, im Iran oder unter der 
Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staates (IS). Wir setzen uns 
weiterhin für die Rechte und Unterstützung von Frauen in Afghanistan ein, stehen 
an der Seite der feministischen Protestbewegung im Iran und wollen Jesid*innen, 
die besonders schlimmes Leid und Vertreibung durch den IS erfahren haben, weiter 
schützen. Wir fordern die Innenminister*innen der Länder dazu auf, einen 
bundesweiten Abschiebestopp in den Iran und von Jesid*innen zu beschließen.
Für die Sicherheit und Frieden in Europa und der Welt
Unsere Sicherheit ist eingebettet in der EU und der NATO. Wir stärken den 
europäischen Pfeiler der NATO. Deutschland und Europa müssen unabhängig von der 
US-Politik mehr Verantwortung für ihre Sicherheit und darüber hinaus übernehmen. 
Das können wir wirksamer und kosteneffizienter bewerkstelligen, je enger wir in 
der EU zusammenarbeiten.
Wir stehen zu unseren Bündnisverpflichtungen und dem damit verbundenen 
notwendigen Ausbau unserer Fähigkeiten. Dafür braucht es verlässliche 
Finanzierung mit einem Verteidigungsetat, der dauerhaft die in der NATO 
vereinbarten und auch national definierten Ziele und Bedarfe erfüllt und dafür 
dauerhaft deutlich mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere 
Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit investiert. Dies wird nicht allein aus 
laufenden Einnahmen finanzierbar sein, sondern wird mittelfristig auch über eine 
höhere Kreditaufnahme finanziert werden müssen. Wie zu Zeiten der Eurokrise und 
der Pandemie braucht es auch auf europäischer Ebene eine gemeinsame finanzielle 
Kraftanstrengung zur Friedenssicherung in Europa, wie es die Europäische 
Kommission vorgeschlagen hat. Damit wollen wir auch europäische Synergieeffekte 
nutzen.
Es ist in unserem Interesse, auch global für Frieden und Stabilität zu wirken 
und menschliche Sicherheit in den Fokus zu rücken. Dabei setzen wir auf zivile 
Krisenprävention und Konfliktbearbeitung, die eng mit unseren europäischen 
Partnern abgestimmt ist. Die Fähigkeiten von zivilgesellschaftlichen Akteuren, 
der EU und UN, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 
(OSZE) sowie von Regionalorganisationen wie der Afrikanischen Union wollen wir 
dahingehend stärken.
Gerade in diesen Zeiten, in denen einige wenige wieder mit dem Einsatz von 
Atomwaffen drohen, ist es entscheidend, dass wir Abrüstungsinitiativen und 
Rüstungskontrollen vorantreiben. Nur mit gemeinsamen Abrüstungsschritten 
schaffen wir dauerhaft mehr Sicherheit für alle und wahren Frieden und 
Stabilität. Dieser Einsatz ist und bleibt Pfeiler jeder Friedenspolitik.
Das Ziel einer atomwaffenfreien Welt ist durch den aggressiven Imperialismus 
Russlands in weite Ferne gerückt. Dennoch bleibt es richtig. Wir werden den 
Vertrag zur Nichtverbreitung von Kernwaffen stärken, den 
Atomwaffenverbotsvertrag weiterhin konstruktiv begleiten und die Zusammenarbeit 
mit zivilgesellschaftlichen Organisationen ausbauen. Es braucht dringend neue 
Regeln in den Bereichen autonome Waffen, Cyber und Weltraum. Entwicklungen in 
diesen Bereichen verändern grundlegend, wie Kriege geführt werden. Für uns ist 
klar: Wir halten die Entwicklung und den Einsatz von letalen vollautonomen 
Waffensystemen, die gänzlich ohne menschliche Kontrolle über Leben und Tod 
entscheiden, für falsch. Deswegen setzen wir uns intensiv auf internationaler 
Ebene für eine Ächtung ein.
Die internationale Rüstungskontrollarchitektur wird in Zeiten von Krieg und 
Krisen extrem herausgefordert. Wir stärken die Sicherheit aller Menschen, indem 
wir mit unseren Partnern unsere Verpflichtungen zu völkerrechtlichen Verträgen 
auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten.
Für eine moderne, verteidigungsfähige Bundeswehr
Die Bundeswehr ist ein Grundpfeiler unserer Wehrhaftigkeit. Als fest in die NATO 
integrierte Armee dient sie der Wahrung von Frieden und Stabilität. Angesichts 
der veränderten Sicherheitslage in Europa rückt der Kernauftrag der Bundeswehr – 
die Landes- und Bündnisverteidigung – wieder ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit. 
Es geht wieder darum, unseren Frieden und unsere Sicherheit im äußersten Notfall 
auch militärisch verteidigen und potenzielle Aggressoren wirksam abzuschrecken 
und von Angriffen abzuhalten.
Auch global wachsen die sicherheitspolitischen Herausforderungen. Unsere 
internationale Verantwortung werden wir deshalb auch weiterhin in 
internationalen Friedenseinsätzen annehmen. Auslandseinsätze der Bundeswehr 
müssen in multilateralen Bündnissen verankert und in ein politisches 
Gesamtkonzept eingebettet sein, bei dem diplomatische, entwicklungspolitische 
und militärische Maßnahmen ineinandergreifen. Wir wollen die parlamentarische 
Mitbestimmung und Kontrolle weiter verbessern und dafür die Evaluierung von 
Einsätzen verstetigen.
Als einer der größten Arbeitgeber der Bundesrepublik hat die Bundeswehr eine 
große gesellschaftliche Verantwortung für alle, die in ihr dienen und dienten. 
Wir stehen ein für eine Bundeswehr, die die Vielfalt unserer Gesellschaft 
abbildet und für alle Menschen ein sicherer Ort ist. Auch nach dem Ausscheiden 
aus dem Dienst muss klar sein: Wer bereit war, sein Leben für den Frieden 
einzusetzen, hat unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung verdient.
Um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sicherzustellen, wollen wir den 
freiwilligen Wehrdienst und die Reserve für eine breite Zielgruppe attraktiver 
machen und durch gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Soldat*innen Personal 
langfristig binden. Für den potenziellen Verteidigungsfall braucht es schnelle 
Rekrutierungsmechanismen – unterstützt durch eine neue Form der Wehrerfassung, 
die auch den Zivil- und Heimatschutz stärkt. Darüber hinaus wollen wir die 
Kooperation von Streitkräften innerhalb der EU und NATO zur Regel machen, 
beispielsweise durch ständige multinationale Einheiten.
Wir wollen unsere Verteidigungsfähigkeit sicherstellen und unsere Bundeswehr 
mithilfe einer leistungsfähigen europäischen Rüstungsindustrie gut und modern 
ausstatten. Ineffiziente Doppelstrukturen unter EU-Mitgliedstaaten wollen wir 
zugunsten gemeinsamer Entwicklung, Produktion und Beschaffung von Rüstungsgütern 
abbauen. Dafür braucht es finanzielle Anreize, gemeinsame Investitionen und den 
politischen Willen, um nationale industriepolitische Interessen in den Dienst 
von mehr gemeinsamer Sicherheit zu stellen. Ein bedarfsorientierter europäischer 
Rüstungsmarkt und eine restriktive gemeinsame Exportpolitik sind zwei Seiten 
einer Medaille. Wir wollen klare, transparente und an Menschenrechten, unseren 
Werten und Sicherheitsinteressen orientierte Kriterien für Rüstungsexporte auf 
nationaler und europäischer Ebene gesetzlich verankern – mit vorangehenden 
Risikoanalysen, einklagbaren Sanktionsmöglichkeiten und Endverbleibskontrollen.
Für globalen Klimaschutz
Die Klimakrise ist eine der größten Sicherheitsrisiken des 21. Jahrhunderts: Sie 
zerstört Lebensgrundlagen, verstärkt Konflikte und zwingt Menschen zur Flucht. 
Es ist in unserem unmittelbaren Interesse, die Klimakrise und ihre Folgen 
abzumildern.
Viele Staaten haben die Chancen ambitionierter Klimapolitik erkannt: Die 
Energiewende und nachhaltige Technologien stabilisieren nicht nur das Klima, sie 
schaffen auch massive wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten. Mit konsequenter 
Klimapolitik hierzulande und effektiver Klimaaußenpolitik machen wir Deutschland 
zum Vorreiter und unterstützen gleichzeitig andere Staaten auf ihrem Weg zu 
klimaneutralem Wohlstand.
Im Rahmen der Klimakonferenzen haben wir trotz widrigster Umstände erfolgreich 
für eine Abkehr von den fossilen Energien gestritten, die Energiewende 
beschleunigt und Klimagerechtigkeit entschieden vorangetrieben. Wir haben 
gezeigt: Es macht einen Unterschied, wenn Grüne am Verhandlungstisch sitzen. 
Diesen Weg wollen wir fortsetzen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Deutschland und Europa ihren fairen Beitrag zur 
internationalen Klimafinanzierung leisten, entsprechend der Beschlüsse der 
internationalen Klimakonferenz COP. Dafür wollen wir innovative 
Finanzierungsinstrumente nutzen und gemeinsam mit unseren Partnern darauf 
hinwirken, dass Investitionen mit den Zielen der Klimaneutralität und der Agenda 
2030 in Einklang gebracht werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit gilt besondere 
Unterstützung den vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten und 
Gemeinschaften, gerade in Afrika und den kleinen Inselentwicklungsstaaten. Wir 
unterstützen unsere Partner zudem beim Schutz der Biodiversität.
Wir nutzen die Chancen einer ambitionierten Klimapolitik auch für unsere 
Wirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik. Dabei setzen wir auf Instrumente wie 
die Außenwirtschaftsförderung oder das dichte Netz an Klima- und 
Energiepartnerschaften mit mittlerweile über 30 Ländern im Globalen Norden und 
Süden. Wir setzen uns dafür ein, dass in diesem Rahmen auch 
Technologiepartnerschaften mit unseren Unternehmen geschlossen werden. Dazu 
gehört, dass Know-how transferiert wird und lokale Produktionskapazitäten 
aufgebaut werden, auch um zu verhindern, dass durch andere Kräfte neue, fatale 
Abhängigkeiten entstehen. Klimaaußenpolitik kann auch Brücken zu Partnern bauen, 
die nicht alle unsere Werte teilen.
Für robuste Partnerschaften und internationale Gerechtigkeit
Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind global. Wir gehen sie an durch 
internationale Partnerschaften in gegenseitigem Interesse: für Klima und 
Biodiversität, für globale Gesundheit, für nachhaltigen Wohlstand, für 
menschliche Sicherheit und für Menschenrechte. Damit stellen wir nicht zuletzt 
ein dringend benötigtes glaubhaftes Gegenangebot zum Einfluss insbesondere 
Chinas und Russlands.
Wir stehen zu unserer historisch gewachsenen Verantwortung für die ärmsten 
Länder und der Verwirklichung sowie Weiterentwicklung der Agenda 2030 für 
nachhaltige Entwicklung. Es braucht einen Endspurt und ambitionierte Folgeziele. 
Unser Ansatz dafür ist feministisch und dekolonial. Wir wollen eine 
eigenständige Entwicklungspolitik, die strukturelle Ungerechtigkeiten abbaut und 
weltweit gleichberechtigte Partnerschaften gestaltet.
Wir unterstützen Länder des Globalen Südens bei ihrem Streben nach gerechter 
Repräsentanz in internationalen Organisationen – nur so bleiben multilaterale 
Foren zukunftsfähig. Reformen bei den internationalen Finanzinstitutionen 
treiben wir voran und gestalten Handelsabkommen fair und nachhaltig. Wir setzen 
uns für solide Schuldenrestrukturierungen und -erlasse für besonders belastete 
Länder ein, um ihre Autonomie und Handlungsfähigkeit zu stärken. Daran arbeiten 
wir gemeinsam mit Partnern in der EU, den G20 und G7, internationalen 
Organisationen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft.
Wir wollen das Recht auf Wasser und Nahrung verwirklichen. Dafür fördern wir 
beispielsweise agrarökologische Ansätze, schützen Landrechte von 
Kleinbäuer*innen und unterstützen wirksame Mechanismen gegen exzessive 
Finanzmarktspekulationen mit Wasser, Land und Lebensmitteln. Die Covid-19-
Pandemie hat erneut gezeigt, dass Gesundheit globale und vorausschauende 
Zusammenarbeit erfordert. In diesem Sinne wollen wir Partnerländer im Aufbau 
ihrer Gesundheitssysteme unterstützen, die Weltgesundheitsorganisation stärken 
und langfristige Forschungs- und Entwicklungskooperation fördern.
Wir setzen uns dafür ein, dass Deutschland seine internationalen Zusagen einhält 
und mindestens die in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und 
Entwicklung (OECD) vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des 
Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit investiert. Darüber 
hinaus stellen wir zusätzliche Mittel für die internationale Klima- und 
Biodiversitätsfinanzierung bereit und setzen uns für ambitionierte neue 
Finanzierungsziele für Klima und die Agenda 2030 ein. Um zur Deckung des 
massiven Investitionsbedarfs beizutragen, wollen wir auch den deutschen 
Entwicklungsbanken einen verstärkten Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen, 
insbesondere durch die Erhöhung des Gewährleistungsrahmens des Bundes. 
Wirkungsorientierung und Kohärenz sind der Anspruch unseres gesamten 
internationalen Handelns.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 177 bis 178 einfügen:
gleichberechtigt teilzunehmen. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt das kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige einführen. Für deutsche Staatsbürger*innen, deren Lebensmittelpunkt im Ausland liegt, wollen wir die Teilnahme an Bundestags- und Europawahlen durch erleichterte und barrierefreie Wahlmöglichkeiten verbessern.
Unsere Demokratie ist das Fundament unseres Landes. Sie stellt das in den 
Mittelpunkt, was uns zusammenhält: die Freiheit und die Würde der Menschen. 
Unsere Demokratie ist Gemeinsamkeit in Vielfalt und sie ist wehrhaft. Sie lebt 
von einer gemeinsamen demokratischen Kultur ebenso wie von starken 
Institutionen. Und sie lebt von einem starken Europa.
Demokratie geht von den Bürger*innen aus – und hat deshalb die Kraft des 
Zusammenhalts. Liberale Demokratie heißt freier Wettbewerb um die beste Idee und 
Lösung - und hat deshalb die Kraft zur Erneuerung, die Kraft, die drängenden 
Probleme zu lösen. Sie lebt von gegenseitiger Zuwendung, vom Streit in Respekt, 
von der Kompromiss – und Koalitionsbereitschaft unter Demokrat*innen. Im 
Angesicht der Bedrohungen für unsere Demokratie kommt es darauf an: Wir müssen 
uns als Land auf unsere demokratische Kraft neu besinnen. Unsere Demokratie 
stärken heißt, sie nach innen lebendig zu halten. Demokratie stärken heißt, 
jetzt die drängenden Zukunftsfragen anzugehen.
Unser Land weiß um seine Kraft als Einwanderungsland, das Menschen willkommen 
heißt und Schutz bietet – im Inneren vereint und mit der Welt verbunden, 
streitbar unter Demokrat*innen, aber mit klarer Kante gegen Diskriminierung. 
Unsere Demokratie entfaltet ihre Stärke dann, wenn alle Menschen 
gleichberechtigt teilhaben und mitbestimmen können.
Eine starke Demokratie verbindet Freiheit und Sicherheit. Sie steht auf dem 
Fundament eines verlässlichen Rechtsstaats, einer unabhängigen Justiz. Sie 
schützt unsere Rechte und unsere Freiheiten. Sie wird geschützt durch 
Demokratinnen und Demokraten – und zugleich durch handlungsfähige 
Sicherheitsbehörden, engagierte Polizist*innen und einen starken 
Bevölkerungsschutz.
Zu lange haben wir in Deutschland geglaubt, unsere Sicherheit in Europa sei 
selbstverständlich. Aber unsere Sicherheit wird von außen und innen angegriffen, 
und beide Dimensionen greifen zunehmend ineinander über. Sicherheit im 21. 
Jahrhundert bedeutet, dass unsere Bundeswehr gut ausgerüstet ist, und ebenso, 
dass wir unsere Bahnstrecken, Häfen und Stromleitungen schützen, Lieferengpässe 
vermeiden, Cyberangriffe verhindern und unsere Demokratie wehrhaft machen. 
Sicherheit bedeutet: uns unabhängiger machen von autoritären Regimen wie 
Russland oder China.
Dafür sind wir angewiesen auf ein starkes gemeinsames Europa. Die Europäische 
Union ist das erfolgreichste Friedensprojekt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. 
Wo uns einst Frontlinien und Stacheldraht trennten, später dann Mauern und 
Grenzposten, verbindet uns heute das Bekenntnis zu Freiheit, Rechtsstaat und 
Demokratie. Deshalb wollen wir die EU stärken, erweitern und reformieren. Als 
größtes und wirtschaftlich stärkstes Land tragen wir dafür besondere 
Verantwortung.
Wir arbeiten an starken globalen Partnerschaften – für eine Welt in Frieden und 
Freiheit, in der sich Kooperation gegen Konkurrenz und Krieg behauptet und die 
Stärke des Rechts über das Recht des Stärkeren triumphiert. Der russische 
Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Konflikt in Nahost, humanitäre Notlagen wie 
in Gaza oder im Sudan, aber auch die Klimakrise erfordern höchste 
Aufmerksamkeit. Auch das Weltmachtstreben Chinas ist eine Herausforderung für 
die internationale Zusammenarbeit. Mit der ganzen Kraft der Diplomatie stellen 
wir Kooperation und eine regelbasierte internationale Ordnung dem gefährlichen 
Modell der Autokraten entgegen. Wir setzen auf einen zukunftsfesten 
Multilateralismus und Partnerschaften zunehmend auch im Globalen Süden.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die 
europäische Friedensordnung – und damit auf unser Fundament aus Frieden, 
Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Diese Werte müssen wir in einem 
starken Europa und in einer starken NATO schützen und verteidigen können. 
Sicherheit denken wir von jedem einzelnen Menschen aus, dessen Würde und 
Freiheit im Zentrum unserer Politik steht. Deshalb ist Frieden mehr als die 
Abwesenheit von Krieg. Frieden schafft Raum für Freiheit und Wohlstand, Teilhabe 
und Selbstbestimmung.
A. Eine lebendige Demokratie
Für demokratischen Zusammenhalt
Zusammenhalt entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen, bei der Arbeit oder in 
der Schule, beim Sport oder Musik machen oder beim Einsatz für gute Zwecke oder 
dem gemeinsamen Feiern. Im Dorfgemeinschaftshaus, auf dem Fußballplatz oder in 
Kirchen, Moscheen oder Synagogen kann Demokratie lebendig werden. Dazu gehören 
auch kulturelle Einrichtungen wie Theater, Kinos, Bibliotheken oder Clubs, die 
Raum für neue Begegnungen und gemeinsame Erfahrungen oder Projekte geben.
Damit wir gut zusammen leben, müssen Straßen, Parks und Bahnhöfe nicht nur 
funktional und sauber, sondern für alle Menschen sicher sein. Wir schaffen 
öffentliche Räume, an denen Menschen gern zusammenkommen, weil sie Zugang haben 
und sich wohlfühlen. Auch Kulturorte, Geschäfte und Gastronomie sind Teil davon: 
Wir wollen diese Orte im Gewerbemietrecht vor Verdrängung schützen.
Vielfältige Medien sind zentrale Räume für den gesellschaftlichen Austausch und 
für unsere Demokratie. Hier entsteht ein gemeinsamer Informationsstand – lokal 
und mit der ganzen Welt. Hier wird Kritik geäußert und nach Lösungen gesucht. 
Deshalb müssen wir ihre Zukunft unter den neuen Bedingungen von Digitalisierung 
sichern. Wir setzen uns ein für eine lebendige regionale Medienlandschaft – und 
fördern gezielt den Lokaljournalismus. Eine kluge und mit den Ländern 
abgestimmte Förderung zielt auf die Unterstützung der Arbeit von 
Journalist*innen, stärkt die Medienvielfalt und schützt funktionierende Märkte – 
auch durch gemeinnützige Ansätze. Gleichzeitig machen wir den Journalismusberuf 
attraktiver und sicherer, um gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die Zukunft zu 
gewinnen.
Wir würdigen den Beitrag der Kirchen sowie der Religions- und 
Weltanschauungsgemeinschaften zum demokratischen und sozialen Zusammenhalt.
Für eine Erinnerung, die uns wach hält
Wir müssen unsere Erinnerung wach halten – auch damit sie uns und unsere 
Demokratie wach hält. Wir tragen Verantwortung für unsere Geschichte – auch weil 
aus ihr die Chance auf eine gute Zukunft erwächst. Deshalb zählt ein guter 
Geschichtsunterricht an den Schulen zum Fundament unserer Demokratie. Deshalb 
pflegen wir unsere Erinnerungsorte – in denen wir etwas über das 
Menschheitsverbrechen der Shoah erfahren, aber auch über demokratische Aufbrüche 
und bürgerschaftlichen Mut.
Die Massenverbrechen des Nationalsozialismus sind uns Mahnung: Nie wieder! 
Deswegen ist es wichtig, die KZ-Gedenkstätten mit ausreichend Mitteln 
auszustatten. Besonders nach dem Verschwinden der Zeitzeug*innen sind sie 
wichtige Orte der Vermittlung eines kritischen Geschichtsbewusstseins an 
kommende Generationen. Deswegen wollen wir es allen Schüler*innen ermöglichen, 
einmal in ihrer Schulzeit eine NS-Gedenkstätte zu besuchen und das auch 
finanziell unterstützen.
Wir intensivieren die Beschäftigung mit dem Antiziganismus und dem aus ihm 
resultierenden historischen Unrecht, das die Betroffenen erfahren haben. Dabei 
nehmen wir explizit auch das fortgesetzte Unrecht nach 1945 in den Blick. Die 
Verbrechen der deutschen Geschichte gegenüber Menschen mit Behinderung werden 
wir weiter aufarbeiten und die Opfer angemessen entschädigen.
Wir wollen auch neue Formen des Erinnerns entwickeln und unterstützen. Wir 
stehen zur Realisierung des geplanten Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg 
und deutsche Besatzungsherrschaft“ und des Projekts „Deutsch-Polnisches Haus“. 
Die Auseinandersetzung mit dem DDR-Unrecht werden wir konsequent fortführen und 
die Errichtung des Mahnmals für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft 
vorantreiben. Die Opfer der SED-Diktatur leiden bis heute an den oft 
schwerwiegenden Folgen, sie müssen besser unterstützt werden. Opfer des DDR-
Doping-Systems wollen wir in den Kreis der Anspruchsberechtigten aufnehmen.
Gleichzeitig erinnern wir uns an das einzigartige Glück Deutschlands, die 
friedliche Revolution geschafft zu haben, weshalb wir heute in einem vereinten 
Deutschland im Herzen Europas leben können. Das Zukunftszentrum für Deutsche 
Einheit und Europäische Transformation in Halle wollen wir als einen Ort der 
Würdigung, des Austausches der Erfahrungen und der Forschung unterstützen.
In der Bundesregierung haben wir die Aufarbeitung der deutschen 
Kolonialvergangenheit im Dialog mit den betroffenen Ländern vorangetrieben und 
wollen dies durch ein Lern- und Erinnerungszentrum und mithilfe lokaler 
Initiativen in die Gesellschaft tragen.
Wir wollen die deutsche Erinnerungskultur weiter für die Realität der 
Einwanderungsgesellschaft öffnen und die Erinnerung an die Opfer von rechter 
Gewalt dauerhaft darin aufnehmen.
Für handlungsfähige Kommunen
Staatliche Leistungen müssen funktionieren – von Krankentransporten bis zu 
Kindergärten. In den Kommunen zeigt sich unmittelbar, ob der Staat seinen 
Aufgaben hinreichend nachkommt und Bürger*innen verlässliche öffentliche 
Infrastruktur und soziale Dienstleistungen ermöglicht. Wenn diese Aufgabe 
gelingt, stärkt dies das Vertrauen der Menschen in die Demokratie. Die Kraft 
unseres Landes liegt in erster Linie in den Kommunen, bei den Menschen vor Ort.
Aktuell ist jede zweite Kommune nicht mehr in der Lage, notwendige Vorhaben zu 
finanzieren. Allein zum Erhalt und zur Sanierung der kommunalen Infrastruktur, 
dazu zählen zum Beispiel Straßen, Schwimmbäder, Jugendclubs, Sportplätze und 
Kultureinrichtungen, fehlen bundesweit 186 Milliarden Euro. Durch den 
Deutschlandfonds geben wir Kommunen endlich die Möglichkeit, diese dringend 
notwendigen Investitionen zu finanzieren.
Viele finanzschwache Kommunen stecken in einem Teufelskreis. Um ihnen wieder 
eine Perspektive zu geben, setzen wir uns für eine faire Unterstützung bei 
kommunalen Altschulden ein. An die Kommunen übertragene Aufgaben wie die 
Bereitstellung von Rettungsdiensten, die Unterbringung von Geflüchteten oder 
Jugendsozialarbeit müssen vollständig von Bund und Ländern übernommen werden.
Über die Bedürfnisse vor Ort sollen die Kommunen entscheiden – nicht allein die 
Vorgaben aus den Hauptstädten. Wir haben die Möglichkeiten der Kommunen, von 
Energieprojekten zu profitieren, gestärkt und werden sie weiter ausbauen. 
Förderprogramme für die Kommunen werden wir daher weiter vereinfachen und nach 
klaren Regeln gestalten. Indem wir die Gelder den Kommunen künftig direkt zur 
Verfügung stellen und die ungebundenen kommunalen Mittel stärken, richten sich 
die Programme stärker nach den tatsächlichen Bedürfnissen vor Ort. Für mehr 
Transparenz im Umgang mit Fördergeldern bauen wir die Förderdatenbank aus.
Für eine starke demokratische Gesellschaft
Das Fundament unserer Demokratie sind starke Institutionen und eine lebendige 
Zivilgesellschaft. Die gemeinsame Trägerschaft unserer Demokratie lebt von 
Bürger*innen, die sich informieren und einbringen. Diese Möglichkeit braucht 
Zeit und Ressourcen – und ist deshalb auch eine Frage der Gerechtigkeit. Durch 
eine verlässliche Förderung der demokratischen Zivilgesellschaft stärken wir 
unsere demokratische Kultur. Der Schutz der Demokratie ist eine zentrale Aufgabe 
des Staates, deswegen wollen wir Programme wie „Demokratie leben!“ mit einem 
Demokratiefördergesetz absichern.
Menschen, die sich zivilgesellschaftlich oder kommunalpolitisch engagieren, 
werden immer wieder Ziel von Angriffen und Anfeindungen. Wir alle, Staat und 
Gesellschaft, müssen diese Menschen besser schützen. Üble Nachreden, 
Verleumdungen und Bedrohungen müssen sowohl im kommunalpolitischen Alltag als 
auch im Internet stärker geahndet werden.
Politische Bildung ist für die demokratische Debatte von entscheidender 
Bedeutung. Neben den Landeszentralen spielt dabei die Bundeszentrale für 
politische Bildung eine wichtige Rolle, die wir in ihrer Unabhängigkeit und 
Unparteilichkeit stärken wollen. Auch die politischen Stiftungen liefern einen 
wichtigen Beitrag für die politische Bildungsarbeit in unserer pluralen 
Demokratie, soweit sie auf dem gemeinsamen Boden unserer demokratischen 
Grundordnung stehen.
Mit Bürgerräten besteht die Möglichkeit, den Rat der Menschen als „Expert*innen 
des Alltags“ in einem repräsentativen Verfahren einzuholen. Auch das gilt es zu 
stärken.
Wer dauerhaft seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, muss die Möglichkeit 
haben, an Wahlen, Abstimmungen und allen anderen demokratischen Prozessen 
gleichberechtigt teilzunehmen. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt das 
kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige einführen. Für deutsche Staatsbürger*innen, deren Lebensmittelpunkt im Ausland liegt, wollen wir die Teilnahme an Bundestags- und Europawahlen durch erleichterte und barrierefreie Wahlmöglichkeiten verbessern.
Wir sind überzeugt: Transparente und nachvollziehbare Politik stärkt das 
Gemeinwohl, dafür müssen mögliche finanzielle Interessen offengelegt und 
Karenzzeiten für ausscheidende Regierungsmitglieder erhöht werden. Wir stehen 
für ein starkes Parlament. Parlamentsarbeit und Gesetzgebungsverfahren wollen 
wir transparenter gestalten und Lobbytreffen der Regierung wie in der 
Europäischen Kommission sichtbar machen. So sollen die Sitzungen der 
Fachausschüsse in der Regel öffentlich stattfinden und gestreamt werden. 
Parteispenden und -sponsoring wollen wir durch einen jährlichen Höchstbetrag 
deckeln.
Die systematische Unterstützung von Organisationen an Parteien soll klarer 
geregelt werden, so dass die wesentlichen Transparenzregeln für Parteien auch 
für diese Organisationen gelten.
Solange es keine gesetzliche Regelung gibt, wenden wir die über das 
Parteiengesetz hinausgehenden Regelungen unseres Spendenkodex an.
Für die Unterstützung von freiwilligem Engagement
In Deutschland engagieren sich knapp 30 Millionen Menschen freiwillig. Sie 
engagieren sich im Sportverein, organisieren Kulturveranstaltungen oder 
unterstützen die Nachbarschaftshilfe. Sie bringen sich ehrenamtlich in die 
freiwillige Feuerwehr oder das Rote Kreuz ein. Viele junge Menschen entscheiden 
sich, ein Jahr ihres Lebens nach der Schule in den Dienst der Gesellschaft zu 
stellen.
All dieses Engagement der Menschen in unserem Land ermöglicht überhaupt erst 
unser Zusammenleben. Es hält uns zusammen und stärkt auch unsere demokratische 
Gemeinsamkeit in Vielfalt. Wir wollen deshalb Engagement unterstützen und 
Leistung anerkennen. Wenn für Ehrenämter Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, 
sollen sie einheitlich pauschal steuerfrei sein. Zusammen mit Ländern und 
Kommunen wollen wir eine bundesweite Engagementkarte einführen, um den Besuch 
von Schwimmbädern und Kultureinrichtungen oder die Nutzung des öffentlichen 
Personennahverkehrs (ÖPNV) zu vergünstigen. Wir werden die Zugänge zum 
freiwilligen Engagement auch für Menschen mit geringem Einkommen, 
Migrationsgeschichte oder Behinderungen verbessern.
Wir wollen ein Recht auf einen Freiwilligendienst verankern und Plätze im 
Bundesfreiwilligendienst ausreichend und verlässlich finanzieren. Viele Menschen 
– ob jung oder alt – möchten sich im Freiwilligendienst engagieren und wir 
müssen die Türen dafür weiter aufmachen. Dafür wollen wir auch die Bedingungen 
für Freiwillige verbessern.
Zivilgesellschaftliche Organisationen tragen das gemeinnützige Engagement. Ihre 
Arbeit wollen wir von überflüssiger Bürokratie entlasten. Zudem erweitern wir 
den Katalog gemeinnütziger Zwecke. Wir werden zudem gesetzlich klarstellen, dass 
gemeinnützige Zwecke auch durch Teilnahme an der politischen und öffentlichen 
Willensbildung verfolgt werden können und sich Organisationen gelegentlich auch 
außerhalb ihres gemeinnützigen Zwecks politisch äußern dürfen.
Für Sport, der verbindet
Eine herausragende Säule für das gesellschaftliche Zusammenleben ist der Sport. 
Bewegung und Sport verbindet Menschen, schafft und vermittelt regionale 
Identitäten und trägt zur Gesundheit bei. Sport vermittelt Grundwerte der 
Demokratie, Toleranz und fördert Integration.
Wir unterstützen eine deutsche Bewerbung für Olympische und Paralympische 
Spiele, denn Sportgroßereignisse müssen auch in den demokratischen Ländern 
Europas eine Zukunft haben. Wir wollen so zeigen, dass Menschenrechte und 
Nachhaltigkeitsziele fester Bestandteil der Sportpolitik sein müssen. Wir wollen 
mit einer Agentur wirksam gegen Korruption in internationalen Sportverbänden 
vorgehen und mehr Transparenz schaffen.
Mit dem Ausbau des Bundesprogramms zur Sanierung von Sportstätten und 
Schwimmbädern werden wir den Breitensport stärken und gute Bedingungen für die 
Schwimmausbildung oder das Training vor Ort schaffen. Die Belange von Mädchen 
und Frauen sowie Inklusion fördern wir gezielt mit unserer Sportpolitik. Mit 
einer nationalen Spitzensportstrategie wollen wir die Förderung von 
Leistungssportler*innen verbessern und die Mittelvergabe transparenter 
gestalten. Wir wollen, dass der E-Sport stärkere Beachtung findet und anerkannt 
wird.
Sport lebt von Fair Play – Maßnahmen gegen Doping und Korruption im Sport müssen 
ausgebaut und konsequent durchgesetzt werden.
Fans sind essenziell. Deswegen wollen wir die Fanhilfen in ihrer Arbeit stärken. 
Gerade in dem Engagement gegen Rechtsextremismus nehmen die Fanprojekte eine 
wichtige Bedeutung ein.
Für gute Justiz und einen handlungsfähigen Rechtsstaat
Vertrauen in unseren Rechtsstaat entsteht, wenn die Justiz handlungsfähig ist, 
schnell entscheidet und Recht effektiv durchgesetzt wird. Dafür braucht es 
genügend Richter*innen und Staatsanwält*innen, gut ausgestattete Gerichte sowie 
eine entschiedene Digitalisierung der Justiz.
Mit einer Neuauflage des Pakts für den Rechtsstaat wollen wir gemeinsam mit den 
Bundesländern die Modernisierung unserer Justiz fortsetzen. Wir wollen ein 
deutschlandweites Onlineverfahren für Zivilprozesse, das medienbruchfrei von 
Klage bis Urteil arbeitet. Mit der Gruppenklage wollen wir ermöglichen, dass 
mehrere Kläger*innen gleichartige Ansprüche gemeinsam gegen eine Beklagte bzw. 
einen Beklagten durchsetzen können und die Zivilgerichte in Massenverfahren 
entlasten. Wir wollen zusammen mit den Ländern mehr 
Schwerpunktstaatsanwaltschaften schaffen, die sich auf komplexe Rechtsfelder 
spezialisieren. Umweltkriminalität gewinnt zunehmend an Bedeutung und ist ein 
wichtiges Betätigungsfeld der Organisierten Kriminalität. Dagegen gehen wir mit 
einem Nationalen Aktionsplan vor.
Wir wollen weiter daran arbeiten, dass die Belange von Kindern als Geschädigte 
oder Zeug*innen vor Gericht besser berücksichtigt werden.
Die Unabhängigkeit der Justiz ist ein hohes Gut. Um sie zu schützen, werden wir 
das ministerielle Weisungsrecht an Staatsanwält*innen transparent ausgestalten. 
Weisungen müssen frei von politischer Einflussnahme sein. Eine gute Justiz muss 
auch widerstandsfähig gegen Extremist*innen sein. Daher werden wir 
rechtsstaatliche Regelungen ergreifen, damit die Justiz vor 
Verfassungsfeind*innen geschützt ist.
Menschen sollten nicht im Gefängnis landen, weil sie geringe Geldstrafen nicht 
begleichen können. Wir modernisieren das Strafrecht mit dem Ziel, die Justiz zu 
entlasten. Hierfür wollen wir prüfen, welche geringfügigen Delikte außerhalb des 
Strafrechts geregelt werden können.
Wir machen Europa zu einem starken und gemeinsamen Raum des Rechts. Dafür 
stärken wir die Europäische Staatsanwaltschaft (EUStA) und die Agentur der 
Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) und 
harmonisieren Recht auf Basis hoher verfassungsrechtlicher Grundsätze.
Für digitale Bürger*innenrechte
Freiheitsrechte und Bürger*innenrechte müssen auch im Digitalen durchgesetzt 
werden. Durch die rasanten Fortschritte von Künstlicher Intelligenz (KI) 
entstehen große Chancen, aber auch Risiken. Wir wollen KI im Rahmen unserer 
gemeinsamen Werte einsetzen, um große Innovationspotenziale zu heben und einen 
effektiven Schutz der Menschenrechte und Diskriminierungsfreiheit zu 
gewährleisten. Die Europäische Union (EU) hat mit der KI-Verordnung einen 
wichtigen Grundstein der Regulierung vorgenommen. Diese muss nun möglichst 
unbürokratisch umgesetzt werden.
Meinungsfreiheit ist die Grundvoraussetzung einer freiheitlichen Demokratie. 
Ihre Grenzen findet sie, wenn Straftatbestände wie Beleidigung oder 
Volksverhetzung erfüllt sind. Solche Hassrede muss konsequent gelöscht und 
Accounts, die Hetze verbreiten, schneller gesperrt werden. Dafür sorgen wir mit 
einem digitalen Gewaltschutzgesetz und stärken die Rechte der Nutzer*innen. Die 
algorithmische Verstärkung von Hass und Hetze nehmen wir ins Visier. Mit dem 
Digitale-Dienste-Gesetz (DSA) und dem Digitale-Märkte-Gesetz (DMA) haben wir 
wichtige Grundsteine für ein demokratisches Netz gelegt. Wir treten für eine 
konsequente Umsetzung und – wo nötig – für Verbesserungen in Europa und 
Deutschland ein. Wir wollen, dass Straftaten auch im Netz beharrlich und 
rechtsstaatlich von Polizei und Staatsanwaltschaft verfolgt werden.
Wir stehen für einen effektiven und zugleich praktikablen Datenschutz. 
Ausufernde Bürokratie werden wir abbauen. Wir setzen auf bürgerrechtsschonende 
Instrumente wie das sogenannte Quick-Freeze zur Verfolgung von Straftaten. 
Anlasslose Vorratsdatenspeicherung und Chatkontrolle lehnen wir ab.
Für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung
Deutschland lebt von seiner Vielfalt und dem Miteinander verschiedener Menschen. 
Wir stehen dafür ein, dass sich alle Menschen entfalten und gleichberechtigt 
Teil unserer Gesellschaft sein können. Wir wollen Antisemitismus, Rassismus, 
Queer- und Behindertenfeindlichkeit überwinden, denn sie schwächen unseren 
Zusammenhalt.
Damit Menschen, die zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt oder bei der Arbeit 
Diskriminierung erfahren, den Rechtsstaat auf ihrer Seite wissen, werden wir das 
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformieren, den Anwendungsbereich ausweiten 
und Schutzlücken schließen. Dazu gehört auch der Schutz vor Diskriminierung 
durch staatliche Stellen. Deutschland soll seinen Vorbehalt gegen die 5. 
Europäische Antidiskriminierungsrichtlinie aufgeben. Wir wollen, dass 
Beratungsstellen und Selbstorganisationen langfristig abgesichert und ausgebaut 
werden sowie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gestärkt wird. Mit einem 
Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung wollen wir eine wirksame 
Antidiskriminierungspolitik umsetzen. Mit der Schaffung der Beauftragten für 
Antidiskriminierung, Queeres Leben, Antirassismus und Antiziganismus haben wir 
die politische Stärkung von Vielfalt noch stärker verankert. Wir wollen ihre und 
die Arbeit der weiteren Beauftragten für gesellschaftliche Vielfalt weiter 
stärken.
Wir gehen entschlossen gegen den zunehmenden Antisemitismus in unserer 
Gesellschaft vor – egal von wem er ausgeht. Wir sorgen dafür, dass Jüdinnen und 
Juden in Sicherheit leben können und ihre Einrichtungen geschützt werden. 
Antisemitische Vorfälle müssen konsequent verfolgt und dokumentiert werden. Die 
älteren jüdischen Generationen wollen wir stärker sozial absichern.
Mit einem Aktionsplan gegen Islamfeindlichkeit gehen wir gegen die 
Diskriminierung von muslimischen Menschen vor. Die Imam*innenausbildung in 
Deutschland treiben wir voran und stärken damit die Unabhängigkeit der 
islamischen Gemeinden.
Um Antiziganismus zu bekämpfen, werden wir die Empfehlungen der 
Expertenkommission Antiziganismus umsetzen und einen Staatsvertrag mit der 
Minderheit auf Bundesebene schließen.
Die Vielfalt unserer Gesellschaft soll sich auch in ihren Institutionen 
widerspiegeln. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Vielfalt – sowohl 
personell als auch strukturell – in Behörden strategisch und konsequent 
gefördert wird und schaffen dafür auch die rechtlichen Grundlagen. Mit einem 
Bundespartizipationsgesetz und einem Partizipationsrat stärken wir die Teilhabe 
von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Für Frauenrechte
Eine gerechte Gesellschaft ermöglicht allen Menschen, unabhängig vom Geschlecht, 
ein selbstbestimmtes Leben. Feminismus und der Einsatz für Frauenrechte sind 
dafür essenziell. Nur wenn Diskriminierung, Sexismus und Frauenfeindlichkeit 
konsequent bekämpft werden, können Frauen alle Chancen nutzen. Gerade weil 
rückwärtsgewandte Kräfte stärker werden, müssen wir das Erreichte sichern und 
weiter voranschreiten.
Unsere Priorität ist, das Leben für Frauen gerechter und besser zu machen. Das 
bedeutet, den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit durchzusetzen. 
Dazu gehört, dass frauendominierte Berufe nicht schlechter bezahlt werden als 
männerdominierte. Frauen tragen den Großteil der Sorgearbeit und arbeiten daher 
oft in Teilzeit, was Aufstieg und Einkommen beeinträchtigt. Wir fördern eine 
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch verlässliche Betreuung und 
hochwertige Bildungseinrichtungen. Auf der Straße, in der U-Bahn und erst recht 
zu Hause: Alle Frauen müssen sicher sein und sich sicher fühlen können. Im 
Alltag sind sie aber täglich von Frauenfeindlichkeit, Sexismus und Gewalt 
bedroht.
Um Betroffene bei Partnerschaftsgewalt, häuslicher und geschlechtsspezifischer 
Gewalt besser zu schützen, sollen alle Betroffenen und ihre Kinder einen 
Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung erhalten. Durch eine Bundesbeteiligung 
stellen wir gemeinsam mit den Ländern kostenfreie Hilfen wie Frauenhäuser, 
Beratungsstellen und Schutzwohnungen flächendeckend sicher. Das muss auch einen 
Ausbau von Angeboten für Menschen mit Behinderung oder mit Sprachbarrieren 
beinhalten. Nach einer Trennung muss Partnerschaftsgewalt in Sorge- und 
Umgangsverfahren verpflichtend berücksichtigt werden. Dazu müssen Justiz sowie 
Polizei umfassend geschult werden. Um Annäherungsverbote in Fällen von 
häuslicher Gewalt besser zu kontrollieren, kann der Einsatz der elektronischen 
Fußfessel ein sinnvolles Instrument sein. Opfer von Vergewaltigungen brauchen 
flächendeckend qualifizierte medizinische Notfallversorgung – inklusive anonymer 
Spurensicherung und der „Pille danach“.
Viele geflüchtete Frauen und Mädchen sind vor, während und/oder nach der Flucht 
von Gewalt betroffen, deshalb müssen alle Aufnahmeeinrichtungen entsprechende 
Schutzkonzepte verpflichtend etablieren. Frauen, deren Aufenthaltsstatus von 
ihrem gewalttätigen Partner abhängt, sollen einen eigenständigen 
Aufenthaltstitel erhalten.
Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung stellt eine schwerwiegende 
Menschenrechtsverletzung dar, die vor allem Frauen betrifft. Wir wollen den 
ressortübergreifenden Nationalen Aktionsplan umsetzen und weiterentwickeln.
Die Rechte und die Gesundheitsversorgung von Sexarbeiter*innen werden wir 
stärken. Denn so wie die Zustände zurzeit sind, können sie nicht bleiben. 
Gezielte Unterstützung, insbesondere für Prostituierte in prekären Situationen, 
muss auch durch aufsuchende Hilfen und Beratungen, gerade beim Ausstieg aus der 
Prostitution, verstärkt werden. Prostitutionsstätten müssen strenger 
kontrolliert, die Standards zur Betriebserlaubnis erhöht und die Befugnisse des 
Zolls erweitert werden, um gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsbedingungen zu 
gewährleisten und die Selbstbestimmung und Sicherheit der Betroffenen 
sicherzustellen. Eine Kriminalisierung und Stigmatisierung von Betroffenen 
schützt diese nicht, sondern verweist sie in die Illegalität, in der sie kaum 
von Hilfsangeboten erreicht werden können.
Für Selbstbestimmung
Frauen machen über die Hälfte der Bevölkerung aus, sind aber noch weit von der 
Hälfte der wirtschaftlichen und politischen Macht entfernt – in 
Führungspositionen, in Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch in Parlamenten und 
Kommunalvertretungen. Wir sind daher für Frauenquoten in Aufsichtsräten und 
Vorständen von großen Unternehmen. Die bereits bestehenden Regelungen wollen 
weiterentwickeln und stärken, wo sie sich als nicht als effektiv genug erweisen.
Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist ein Grundrecht, das für alle gelten 
muss. Dazu gehört das Recht auf Zugang zu sicheren und legalen 
Schwangerschaftsabbrüchen. Wir wollen, dass selbstbestimmte 
Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich außerhalb des Strafrechts geregelt 
werden. Wir treten dafür ein, dass die notwendige Beratung durch ein 
abgesichertes Angebot von Beratungsstellen in vielfältiger Trägerschaft 
garantiert ist. Zudem muss es genügend Einrichtungen geben, die den Eingriff mit 
der gewünschten Methode vornehmen, denn das Angebot für Abbrüche hat sich in den 
vergangenen Jahren halbiert. Die Kosten sollen von den Krankenkassen übernommen 
und telemedizinische Betreuung ausgebaut werden.
Selbstbestimmung über den eigenen Körper setzt ein geschlechtergerechtes 
Gesundheitssystem voraus: Forschung, Ausbildung und medizinische Praxis müssen 
geschlechtsspezifische Aspekte zur Verbesserung der Frauengesundheit zwingend 
berücksichtigen. Auch im Gesundheitswesen wollen wir durch Quoten und bessere 
Arbeitsbedingungen mehr Frauen in die Führungsgremien holen.
Für queeres Leben: sicher und selbstbestimmt
Als Gesellschaft verbindet uns der Wunsch, frei und selbstbestimmt zu leben. 
Politik muss den Rahmen dafür schaffen. Noch zu häufig erleben lesbische, 
schwule, bi, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTIQ*) Gewalt und 
Diskriminierung. Das nehmen wir nicht hin.
Mit dem Aktionsplan „Queer leben“ haben wir in der Bundesregierung einen Plan 
zur Stärkung von queerem Leben vorgelegt. Diesen wollen wir verstetigen. Zur 
weiteren Umsetzung wollen wir mit einem Bundesförderprogramm die nötigen Mittel 
bereitstellen. So stärken wir queere Beratungs- und Projektstrukturen. Wir 
wollen den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität in 
Artikel 3 des Grundgesetzes verankern und Hasskriminalität gegen LSBTIQ* 
entschlossen bekämpfen. Dazu verbessern wir die Erfassung von queerfeindlichen 
Straftaten.
Queere Menschen haben ein Recht auf gute und diskriminierungsfreie 
Gesundheitsversorgung. Deshalb soll es unter anderem einen Anspruch auf bei 
einer Transition notwendige medizinische Maßnahmen geben und die Kosten von den 
Krankenkassen übernommen sowie Beratungsangebote ausgebaut werden. Wir schließen 
die Gesetzeslücken, um nicht notwendige Operationen an intergeschlechtlichen 
Kindern zu verbieten. Zudem wollen wir das Unrecht gegenüber trans- und 
intergeschlechtlichen Menschen, deren körperliche Unversehrtheit verletzt oder 
Ehen zwangsgeschieden wurden, endlich anerkennen. Lücken beim Verbot sogenannter 
Konversionstherapien werden wir schließen und die Aufklärungsarbeit über HIV 
sowie anderer sexuell übertragbarer Krankheiten und aktuelle Behandlungs- und 
Präventionsmöglichkeiten bei Ärzt*innen vorantreiben. Wir ermöglichen den 
diskriminierungsfreien Zugang zu reproduktionsmedizinischen Leistungen für alle.
Familie ist, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Das gilt auch für 
Regenbogenfamilien. Wir passen deshalb das Familienrecht an, beenden 
schnellstmöglich die Diskriminierung von Regenbogenfamilien im Abstammungsrecht 
und berücksichtigen dabei die Elternschaft von trans*, inter* und nicht binären 
Menschen. Wir verbessern die rechtliche Situation von Familien mit mehr als zwei 
Eltern. Außerdem ermöglichen wir es Menschen, jenseits einer Ehe rechtlich 
verbindlich füreinander sorgen zu können. Wir werden zudem queeres Leben im 
Alter stärker in den Mittelpunkt rücken. So wollen wir die Bedürfnisse von 
älteren LSBTIQ*-Personen auch in der Altenhilfe und in der Pflege besser 
berücksichtigen, damit sie auch im Alter diskriminierungsfrei teilhaben können.
Für gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung 
und eine inklusive Gesellschaft
Wir wollen eine inklusive Gesellschaft schaffen, in der Menschen mit Behinderung 
gleichberechtigt und selbstbestimmt teilhaben können. Wir setzen uns dafür ein, 
dass dieses Recht endlich Wirklichkeit wird. Die Behindertenrechtskonvention der 
Vereinten Nationen (UN) ist dabei Maßstab unseres Handelns. Um das zu erreichen, 
richten wir eine Enquetekommission Inklusion ein, die unter Beteiligung von 
Betroffenen umfassende Vorschläge erarbeiten soll.
Barrierefreiheit soll endlich in allen Bereichen konsequent umgesetzt werden: 
Die Gebäude des Bundes wollen wir innerhalb von zehn Jahren barrierefrei machen. 
Auch Anbieter*innen öffentlich zugänglicher Angebote und Dienstleistungen sollen 
Vorkehrungen zur Barrierefreiheit treffen, wobei wir kleine Unternehmen mit 
einer Überforderungsklausel schützen und sie mit einem digitalen 
Barrierefreiheitstool unterstützen.
Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung ihre Potenziale gleichberechtigt auch 
auf dem ersten Arbeitsmarkt einbringen und zu unserem Wohlstand beitragen 
können. Wir wollen deshalb das heutige ausgrenzende Werkstättensystem in 
Richtung Inklusionsunternehmen weiterentwickeln, in denen Menschen mit und ohne 
Behinderung gemeinsam arbeiten, mindestens nach Mindestlohn entlohnt werden und 
Rentenansprüche erwerben können. Auch die inklusive Aus- und Weiterbildung 
wollen wir fördern. Die ergänzenden Beratungsstellen wollen wir in allen 
Regionen verfügbar machen.
Die Eingliederungshilfe mit ihren Schnittstellen – insbesondere zu Sozialhilfe, 
Behandlung und Pflege – wollen wir verbessern und vereinfachen, damit Betroffene 
niedrigschwellig und schnell Zugang zu Leistungen erhalten. Dazu gehört es auch, 
die Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche auf Teilhabe bei Behörden und 
Gerichten zu beschleunigen. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung selbst 
entscheiden können, wo und wie sie wohnen. Auch deshalb wollen wir den Ausbau 
inklusiver Wohnformen vorantreiben und fördern und die Beratung dazu verbessern. 
Hürden, die das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderung einschränken, 
wollen wir abbauen. Deshalb stärken wir das persönliche Budget, mit dem Menschen 
mit Behinderung anstatt Dienst- oder Sachleistungen Geldleistungen oder einen 
Gutschein erhalten. Wir gehen weitere Schritte bei der Freistellung von 
Einkommen und Vermögen.
Menschen mit Behinderung sind häufiger von Gewalt betroffen als nicht behinderte 
Menschen. Wir wollen, dass der Schutz vor Gewalt für alle Menschen gilt und 
bauen den Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe aus.
Für lebendige Kunst und Kultur
Kunst und Kultur handeln davon, was uns als Menschen ausmacht – von der Realität 
und anderen Möglichkeiten, vom Denken und Fühlen, von Erinnerungen und 
Zukünften. Eine freie Kultur ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil unseres 
demokratischen Zusammenlebens. Gegen antidemokratische Bewegungen, die einen 
ideologischen Kampf gegen unsere offene Gesellschaft führen, arbeiten wir für 
die Unabhängigkeit und Freiheit der Kultur, der Künstler*innen und ihrer 
diversen Ausdrucksformen – ob Literatur, Film, Musik, Theater, Tanz oder 
bildende Kunst, ob Mode, Architektur oder Design, ob Club oder Oper, ob 
öffentliche Einrichtung oder Teil der großen Kultur- und Kreativwirtschaft. 
Indem wir ein Staatsziel Kultur im Grundgesetz verankern, stärken wir Kunst und 
Kultur umfassend und in der Breite.
Clubs und Livemusikstätten sind Kulturorte. Wir schaffen Rahmenbedingungen 
dafür, dass sie auch in Innenstädten zu einem attraktiven Kulturangebot 
beitragen können. Die großen Bundeskulturinstitutionen wollen wir als 
Stabilitätsanker der Kulturlandschaft stärken und weiter öffnen. Es kommt darauf 
an, diese Vielfalt der Kultur für die Menschen zugänglich zu machen. Deshalb 
werden wir den Kulturpass ausbauen. Mit ihm bekommen 18-Jährige ein Guthaben, um 
Kultur zu entdecken. Gleichzeitig stimulieren wir damit die Nachfrage und 
unterstützen so verschiedene Kulturanbieter in Stadt und Land. Durch die Green 
Culture Anlaufstellen, die wir erfolgreich gestartet haben, unterstützen wir das 
gesamte Spektrum der Kulturlandschaft bei der Umstellung auf einen nachhaltigen 
Betrieb.
Kulturproduzent*innen brauchen nicht nur Freiheit, sondern auch Sicherheit. Wir 
helfen der freien Szene durch den Ausbau der Bundeskulturfonds. Die begonnene 
Reform der Filmförderung für verlässliche, schnelle und auskömmliche 
Finanzierung durch eine Investitionsverpflichtung und eine Steueranreizförderung 
werden wir abschließen. Auch den Games-Standort Deutschland stärken wir mit 
einer steuerlichen Games-Förderung. Für die kleinen Verlage werden wir eine 
Verlagsförderung einführen. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer 
Ebene ist die Vielfalt der kleinen und mittleren Kulturunternehmen Teil unserer 
europäischen Identität und muss deshalb durch die richtigen politischen 
Rahmenbedingungen gestärkt werden.
Kultur ist auch harte Arbeit. Deshalb wollen wir die soziale Lage der 
Künstler*innen und Kulturproduzent*innen nachhaltig verbessern, indem wir die 
Künstlersozialversicherung zukunftsfest machen, die soziale Absicherung für 
Soloselbstständige verbessern und an den in dieser Wahlperiode von der 
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingeführten 
Honoraruntergrenzen in der Bundeskulturförderung verstetigen.
Im Urheberrecht werden wir weiter für die angemessene Vergütung von 
Künstler*innen kämpfen. Wir haben im EU-KI-Gesetz die Stellung von Urheber*innen 
gestärkt. Bei der Verwendung von künstlerischen Werken als Trainingsdaten für 
KI-Systeme wollen wir prüfen, wie eine angemessene Vergütung von Urheber*innen, 
zum Beispiel durch Lizenzmodelle, ermöglicht werden kann.
Für die Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft
Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland. Einwanderung ist Teil unserer 
gesellschaftlichen und ökonomischen Stärke. Sie ist deshalb für uns eine 
Gestaltungsaufgabe, der wir uns annehmen. Wir schotten uns nicht ab, schon gar 
nicht in Europa.
Wir sind auf die Einwanderung von dringend benötigten Fach- und Arbeitskräften 
angewiesen, um unseren Wohlstand zu sichern und als Wirtschaftsstandort 
attraktiv zu bleiben. Dabei stehen wir auch im internationalen Wettbewerb um 
Fach- und Arbeitskräfte, weswegen es so wichtig war, endlich ein 
Einwanderungssystem auf der Höhe der Zeit zu schaffen. Mit dem 
Fachkräfteeinwanderungsgesetz und zahlreichen Erleichterungen beim 
Arbeitsmarktzugang Geflüchteter haben wir hierfür den Grundstein gelegt. Damit 
sich Fach- und Arbeitskräfte für unser Land entscheiden, stellen wir nach 
Jahrzehnten der Abschottung unseres Arbeitsmarktes endlich die Digitalisierung 
der Visavergabe vom Kopf auf die Füße. Das heißt: Visa komplett zu 
digitalisieren und Wartezeiten zu verkürzen. Darauf wollen wir weiter aufbauen, 
indem wir mehr Berufs- und Bildungsabschlüsse noch leichter anerkennen sowie die 
Anrechnung von Berufserfahrung entbürokratisieren und vereinfachen – für eine 
echte Willkommenskultur. Mit der Einführung eines modernen 
Staatsangehörigkeitsrechts haben wir der Realität unserer vielfältigen 
Gesellschaft endlich Rechnung getragen. Die Staatsbürgerschaft stellt für 
Menschen, die schon lange hier leben – zum Beispiel die Generation der 
Gastarbeiter*innen –, ein dauerhaftes Band rechtlicher Gleichheit, Teilhabe und 
Zugehörigkeit sicher.
Dabei sind Flucht und Arbeitsmigration grundsätzlich zu unterscheiden, denn sie 
folgen unterschiedlichen Logiken. Arbeitsmigration folgt der Nachfrage nach 
Arbeitskräften, die Aufnahme von Schutzsuchenden den humanitären 
Verpflichtungen. Gleichzeitig vertreten wir den pragmatischen Ansatz des 
„Spurwechsels“, wo immer er sinnvoll ist. Außerdem braucht es für beides – 
Arbeitsmigration und Asylrecht – wirksame Instrumente der Integration. Mit dem 
Chancenaufenthaltsrecht haben wir viele gut integrierte Menschen aus der Duldung 
geholt, ihnen eine echte Bleibeperspektive gegeben und gleichzeitig die 
Ausländerbehörden stark entlastet. Wir wollen eine funktionierende und 
pragmatische Flucht- und Migrationspolitik, die Humanität und Ordnung verbindet. 
Dafür wollen wir wissenschaftliche Expertise stärker in politische 
Entscheidungen einbeziehen und ein beratendes Gremium mit Expert*innen aus 
Wissenschaft, Forschung, der kommunalen Praxis und mit Betroffenen einrichten.
Eine Einwanderungsgesellschaft muss Perspektiven schaffen und Ankommen 
ermöglichen. Sie stellt aber auch Anforderungen an die, die zu uns kommen, sowie 
an alle, die schon länger hier leben, und gelingt nur, wenn wir zusammenkommen 
und einen gemeinsamen Weg einschlagen. Damit das gelingt, braucht es auch 
dauerhafte Strukturen. Insbesondere dort, wo es schon bisher an bezahlbarem 
Wohnraum fehlte, an Personal bei der Kinderbetreuung und in Behörden, haben sich 
die Herausforderungen verstärkt. Die Situation ist für viele herausfordernd, für 
einige überfordernd. Wir wollen für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen und die 
Kommunen mit einer Integrationsoffensive stärker und verlässlicher finanziell 
unterstützen. Dazu zählt das Angebot von bedarfsgerechten und guten 
Integrations- und Sprachkursen. Ergänzend wollen wir digitale Angebote zum 
Spracherwerb vom ersten Tag an schaffen. Bund, Länder, Kommunen und die 
Zivilgesellschaft haben in den zurückliegenden Jahren hart daran gearbeitet, den 
Menschen, die zu uns kommen, eine Unterkunft zu geben und sie zu versorgen. 
Insbesondere die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Kommunen sowie 
die vielen Freiwilligen haben dabei Unschätzbares geleistet.
Der stärkste Motor für Integration sind Arbeit und Beschäftigung. Denn dort, wo 
Menschen gemeinsam etwas schaffen, wächst unsere Gesellschaft zusammen. Wer 
arbeiten kann, soll arbeiten dürfen. Das haben wir geändert und werden 
bestehende Arbeitsverbote weiter abbauen sowie die Verfahren vereinfachen und 
beschleunigen. Wenn sich Arbeitgeber und Geflüchtete einig sind, sollte der 
Staat nicht mit unnötiger Bürokratie im Weg stehen. Deswegen werden wir kurze 
Fristen einführen, nach denen arbeitsbezogene Genehmigungen als erteilt, wenn 
durch die Ausländerbehörde nicht aktiv Widerspruch eingelegt wird. So schaffen 
wir auch Planungssicherheit für Arbeitgeber und Geflüchtete. Mit frühzeitiger 
Beratung und einem Kompetenzcheck wollen wir sicherstellen, dass Menschen gute 
Perspektiven bekommen und ihre Qualifikationen einbringen können.
Für ein Land, das Schutz bietet
Weltweit fliehen so viele Menschen vor Krisen und Konflikten wie nie zuvor – die 
meisten innerhalb ihres Landes oder in Nachbarregionen. Hinzu kommen die sich 
verschärfende Klimakrise sowie wirtschaftliche und soziale Umstände, die 
Menschen zum Verlassen ihrer Heimat zwingen. Deswegen wollen wir Fluchtursachen 
bekämpfen. Mit vorausschauender Diplomatie, verlässlicher und ausreichend 
finanzierter humanitärer Hilfe in Krisenlagen, einer nachhaltigen 
Entwicklungszusammenarbeit und fairen Handelsbedingungen leisten wir hierzu 
unseren Beitrag und setzen uns dafür ein, dass andere Länder ebenso 
Verantwortung übernehmen.
Deutschland bietet vielen Menschen Schutz, die vor Krieg und Verfolgung fliehen. 
So wie andere Länder für Deutsche zur Heimat wurden, verteidigen wir heute das 
Grundrecht auf Asyl und stehen zu unseren völkerrechtlichen Verpflichtungen wie 
der Genfer Flüchtlingskonvention. Wir wollen schnelle und faire Verfahren und 
damit Klarheit für Betroffene und für die Kommunen schaffen. Wir stehen 
weiterhin zum Kirchenasyl. Asylrechtsänderungen sollen Integration unterstützen 
und nicht behindern. Kinder brauchen ihre Eltern, Eltern brauchen ihre Kinder – 
auch um anzukommen und sich zu integrieren. Daher wollen wir weiter den 
Familiennachzug ermöglichen und existierende Einschränkungen aufheben.
Nicht jede bzw. jeder, die bzw. der nach Deutschland kommt, kann bleiben. Wer 
nach individueller Prüfung auf asyl- und aufenthaltsrechtliche Voraussetzungen 
sowie nach Ausschöpfung aller Rechtsmittel kein Aufenthaltsrecht hat und bei dem 
keine Abschiebungshindernisse entgegenstehen, muss zügig wieder ausreisen. Die 
freiwillige Rückkehr hat für uns Vorrang. Ausreisepflichtige, die schwere 
Straftaten begangen haben, müssen nach Verbüßung ihrer Straftaten prioritär 
zurückgeführt werden.
Für eine europäische und internationale Flucht- und 
Migrationspolitik
Wir wollen eine gemeinsame europäische Migrationspolitik vorantreiben – mit 
einer fairen, verbindlichen und solidarischen Verteilung von Schutzsuchenden in 
Europa.
Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) setzen wir auf 
nationaler Ebene grund- und menschenrechtskonform um. Menschenrechte müssen 
überall in der EU eingehalten werden – auch an den Außengrenzen. Dafür setzen 
wir uns für ein effektives Menschenrechtsmonitoring und ein konsequentes 
Vorgehen gegen illegale Pushbacks ein. Die besonderen Bedürfnisse vulnerabler 
Gruppen wie Frauen, Kinder, queere Menschen oder Menschen mit Behinderung müssen 
im Asylverfahren berücksichtigt werden.
Unsere Haltung ist klar: Das Recht auf Einzelfallprüfung und das 
Nichtzurückweisungsgebot gelten immer und überall. Der Asylantrag von Menschen, 
die in der EU ankommen oder bereits hier sind, muss in der EU inhaltlich geprüft 
werden. Wir stellen uns der Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten 
entgegen, denn immer wieder hat sich gezeigt, dass diese Initiativen am Ende 
viel Steuergeld kosten, vor Gerichten scheitern und von tatsächlichen Lösungen 
ablenken. Daher setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Dritt- und Transitstaaten 
und auf Modelle, die sichere Migrationswege ermöglichen und ungeordnete 
Migration reduzieren.
Zugleich sehen wir, dass Putins Russland und Lukaschenkos Belarus das Recht auf 
Asyl auf dem Rücken von Geflüchteten für geopolitische Interessen missbrauchen. 
Wir werden alle rechtsstaatlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um 
die Instrumentalisierung von Schutzsuchenden, insbesondere durch Staaten wie 
Russland und Belarus, zu verhindern. Die Entrechtung von Menschen, die durch 
autoritäre Staaten instrumentalisiert werden, lehnen wir ab.
Das Recht auf Freizügigkeit und der Abbau von Schlagbäumen an den Binnengrenzen 
zählen zu den größten Errungenschaften in Europa. Der offene europäische 
Binnenmarkt ist ein Grundpfeiler unserer Wirtschaft. Dauerhafte stationäre 
Binnengrenzkontrollen lehnen wir deshalb ab. Für Freiheit und Sicherheit in 
Europa müssen wir aber wissen, wer nach Europa kommt. Daher sind 
rechtsstaatliche Kontrollen an den Außengrenzen und eine zuverlässige 
Registrierung der Menschen unabdingbar.
Seenotrettung ist eine humanitäre Verpflichtung. Wir treten weiter für eine 
staatliche EU-Seenotrettungsmission ein. Solange dies nicht erreicht ist, wollen 
wir die Förderung der zivilen Seenotrettung fortführen. Der Kriminalisierung der 
Seenotrettung oder humanitären Hilfe stellen wir uns entgegen.
Wir wollen Migration besser ordnen bzw. steuern und hierfür weitere 
menschenrechtsbasierte Migrationsabkommen abschließen und bestehende zügig 
umsetzen. Das heißt: Wir schaffen durch Visaabkommen und 
Ausbildungspartnerschaften für Studierende, Auszubildende und Fachkräfte 
geregelte Migrationswege. Dafür nehmen die Partnerländer Staatsangehörige 
zurück, die bei uns kein Aufenthaltsrecht haben. Hierfür arbeiten wir stärker 
mit Herkunftsländern und Transitstaaten zusammen. Migrationsabkommen sollen auch 
bessere Lebensbedingungen vor Ort schaffen.
Wir wollen, dass besonders gefährdete Gruppen Schutz finden, ohne 
lebensgefährliche Fluchtrouten wählen zu müssen. Dazu wollen wir humanitäre 
Aufnahme- und Resettlementprogramme unterstützen und sichere und geordnete 
Migrationswege ermöglichen. Dabei braucht es eine kooperative Zusammenarbeit von 
Bund, Ländern, Städten und Gemeinden.
B. Ein Leben in Sicherheit
Für gute Polizeiarbeit gegen Kriminalität
Die Freiheit aller bedeutet uns alles. Aber ohne Sicherheit ist Freiheit wenig 
wert. Damit alle Menschen am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben 
können, müssen sie sicher sein und sich auch sicher fühlen. Eine gut 
ausgestattete, moderne Polizei ergänzt dabei eine wirksame Kriminalprävention. 
Engagierte Polizist*innen leisten ihre wichtige Arbeit für unser Zusammenleben 
und unsere Bürger*innenrechte, häufig unter hohem persönlichen Einsatz.
Wir wollen die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt (BKA) so aufstellen, dass 
sie das Personal, die Technik und auch die rechtsstaatlichen Befugnisse haben, 
die sie für eine effektive Aufgabenerfüllung benötigen. Die gesetzlichen 
Grundlagen der Polizeien des Bundes wie das Bundespolizeigesetz werden wir 
modernisieren und dabei auch Antworten auf neue Bedrohungen geben.
Wir wollen mit Investitionen auch dafür sorgen, dass die Polizei in modernen 
Liegenschaften und mit guter Ausrüstung arbeiten kann, auch digital. 
Kriminalität verlagert sich zunehmend in den digitalen Raum – die Polizei muss 
hier technisch mithalten können.
Um Kriminalität vorzubeugen, wollen wir ihre Entwicklung im Blick behalten und 
wissenschaftliche Expertise einbeziehen. Den periodischen Sicherheitsbericht, 
der diese Arbeit bündelt, wollen wir daher gesetzlich verankern.
Wir haben dafür gesorgt, dass es für Extremist*innen in Zukunft schwieriger 
wird, legal in den Besitz von Waffen zu kommen. Die Anzahl an legalen und 
illegalen Schusswaffen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Noch immer 
werden zu viele Gewalttaten mit Schusswaffen begangen, gerade im häuslichen 
Bereich. Daher werden wir die Verfügbarkeit von tödlichen Schusswaffen und 
anderer gefährlicher Waffen weiter einschränken.
Polizeiarbeit beruht auf Vertrauen. Mit dem Polizeibeauftragten des Bundes haben 
wir eine Anlaufstelle für Polizist*innen und Bürger*innen geschaffen, die wir 
stärken wollen. Mit einem Ticketsystem für Kontrollen, das die Gründe für 
Kontrollen darlegt, wollen wir polizeiliches Handeln transparenter machen. In 
der Aus- und Fortbildung wollen wir für Diversität sensibilisieren.
Wenn die Sicherheitsbehörden in Europa zusammenarbeiten, schaffen sie mehr 
Sicherheit für die Menschen in einem zusammenwachsenden Europa. Hierfür bauen 
wir die gemeinsamen Zentren der Polizei in den Grenzregionen aus. Die 
europäische Polizeibehörde Europol wollen wir zu einem Europäischen Kriminalamt 
weiterentwickeln und mit eigenen operativen Möglichkeiten ausstatten.
Für einen verstärkten Einsatz gegen Organisierte 
Kriminalität
Der Kampf gegen die Organisierte Kriminalität ist für uns ein Schwerpunkt. 
Kriminelle Gruppen bedrohen Menschen mit Gewalt und verursachen in Deutschland 
wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Ihre Auswirkungen sind weltweit zu 
spüren und zersetzen auch durch Gewalt und Korruption ganze Staaten. Eine 
wesentliche Triebfeder für die Organisierte Kriminalität ist der illegale 
Drogenhandel. Der Schaden für die Gesellschaft ist enorm, wenn kriminelle 
Gruppierungen legale Wirtschaftsbereiche wie zum Beispiel die Bauwirtschaft oder 
den Immobilienhandel unterwandern und so Preise in die Höhe getrieben werden.
Um dem entgegenzutreten, stärken wir die zuständigen kriminalpolizeilichen 
Bereiche des BKA, der Bundespolizei sowie des Zolls. Wir verbessern die 
Zusammenarbeit und den Informationsaustausch der Sicherheitsbehörden von Bund 
und Ländern mit der Einrichtung eines Gemeinsamen Zentrums Organisierte 
Kriminalität auf gesetzlicher Grundlage. Auch internationale Kooperationen 
werden wir stärken, zum Beispiel durch gemeinsame Ermittlungen oder den Einsatz 
von Kontaktbeamt*innen in anderen Staaten. Die Kompetenzen der EUStA wollen wir 
auf die grenzüberschreitende Bekämpfung der Organisierten Kriminalität 
ausweiten.
Wir wollen, dass Organisierte Kriminalität härter bestraft wird. Deswegen wollen 
wir den Straftatbestand der kriminellen Vereinigung weiterentwickeln, damit er 
ein scharfes und zielgenaues Instrument wird. Ein nachhaltiges Vorgehen gegen 
kriminelle Aktivitäten kann nur in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft 
gelingen und muss auf Prävention und Aufklärung setzen.
Für eine klare Kante gegen Geldwäsche und organisierten 
Steuerbetrug
Deutschland wird häufig als Geldwäscheparadies bezeichnet. Rund 100 Milliarden 
Euro aus schweren Straftaten werden jährlich in Deutschland „gewaschen“. Dem 
stellen wir uns entgegen: Mit klaren Regeln und schlagkräftig aufgestellten 
Behörden wie dem Bundesamt für die Bekämpfung der Finanzkriminalität, das wir zu 
einer Finanzpolizei ausbauen.
Wir müssen die Kriminellen dort treffen, wo es ihnen weh tut – beim Geld. 
Deswegen müssen wir es einfacher machen, Vermögen einzuziehen, das durch 
kriminelle Machenschaften erlangt wurde. Mit einer bundesweiten Servicestelle 
wollen wir die Expertise über den Missbrauch von Kryptowährungen bündeln und für 
die Länder nutzbar machen. Wir wollen es Kriminellen schwerer machen, ihr Geld 
mithilfe komplizierter Unternehmensstrukturen zu verstecken. Deswegen entwickeln 
wir das Transparenzregister für Unternehmen weiter.
Steuerhinterziehung und Manipulationen im Finanzmarkt kosten unsere 
Volkswirtschaft Milliardenbeträge. Wir werden Steuerschlupflöcher schließen, 
damit Betrugsfälle wie Cum-Ex und Cum-Cum der Vergangenheit angehören. Die 
Kapazitäten und Kompetenzen der Bundesebene zur Verfolgung schwerer 
Finanzkriminalität wollen wir deutlich steigern. Mehr Transparenz zu 
Unternehmenssteuern und Eigentumsverhältnissen und bessere Kapazitäten im 
Steuervollzug helfen dabei.
Für ein entschiedenes Vorgehen gegen Extremismus und Terror
Extremismus – egal ob politisch oder religiös motiviert – sät Hass, spaltet 
unsere Gesellschaft und ist der Wegbereiter für Gewalt und Terror. Weil er sich 
stetig wandelt und durch Radikalisierung im digitalen Raum komplexer wird, 
müssen wir ihm aufmerksam und energisch entgegentreten und Instrumente 
entsprechend anpassen. Gerade junge Leute radikalisieren sich heute vermehrt im 
digitalen Raum.
Die größte Gefahr geht aktuell laut Bundesamt für Verfassungsschutz vom 
Rechtsextremismus aus. Und der Islamismus ist eine sehr ernste Bedrohung.
Mit frühzeitiger Prävention verhindern wir, dass Menschen in den Extremismus 
abrutschen – diese Arbeit wollen wir durch eine starke, dauerhafte Finanzierung 
sichern. Wir brauchen Programme wie „Demokratie leben!“, die über Islamismus 
aufklären, Angebote für Aussteiger*innen aus der rechtsextremen Szene oder 
Deradikalisierungsprogramme für den Justizvollzug. Diese Arbeit wollen wir mit 
einem Demokratiefördergesetz gesetzlich absichern.
Extremistische Netzwerke müssen von den Sicherheitsbehörden intensiv beobachtet 
und Vereinsverbote konsequent ausgesprochen werden. Der Staat muss 
sicherstellen, dass Extremist*innen keine öffentlichen Ämter bekleiden oder in 
Sicherheitsbehörden tätig sind. Verfassungsfeind*innen müssen konsequent 
entwaffnet werden.
Wir werden unsere Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den Terrorismus stärken und 
das BKA und den Verfassungsschutz dafür mit ausreichend Personal, Technik und 
rechtsstaatlichen Befugnissen ausstatten, damit sie Terrorist*innen ausfindig 
machen und Anschlagspläne rechtzeitig aufdecken können. Top-Gefährder*innen 
müssen stets im Blick der Sicherheitsbehörden sein, lückenlos überwacht und – wo 
immer möglich – aus dem Verkehr gezogen werden. Damit das gelingt, muss 
europaweit einheitlich klar sein, wen wir als Gefährder*innen in den Blick 
nehmen.
Auf nationaler Ebene müssen alle zuständigen Behörden von Bund und Ländern 
engstens in den Gemeinsamen Zentren zur Terrorismusbekämpfung zusammenarbeiten – 
mit klar geregelten Verantwortlichkeiten und einer soliden gesetzlichen Basis. 
Wir werden prüfen, ob die Sicherheitsbehörden alle notwendigen Befugnisse haben, 
um Terrorismus effektiv zu bekämpfen.
Deutschland wurde in den vergangenen Jahren durch viele furchtbare rechtsextreme 
und islamistische Terrorakte erschüttert. Im Umgang mit deren Opfern wurden 
viele Fehler gemacht. Daher wollen wir, dass die Unterstützung für die Opfer und 
deren Angehörige vom Staat weiter gestärkt wird. Damit sie eine zuverlässige 
Anlaufstelle haben, haben wir das Amt des Opferbeauftragten geschaffen. Wir 
wollen die Aufarbeitung von Terroranschlägen fortführen und der Opfer angemessen 
gedenken.
Für einen krisenfesten Bevölkerungsschutz
Naturkatastrophen oder schwere Unglücke: Außerordentliche Ereignisse können das 
Leben Tausender Menschen im Handumdrehen auf den Kopf stellen, Existenzen 
vernichten und enorme Umweltschäden verursachen. Durch die Klimakrise werden 
Stürme, Überschwemmungen oder Dürreperioden weiter zunehmen.
Ein leistungsfähiger Bevölkerungsschutz und eine gute Krisenprävention können 
dazu beitragen, Schäden abzuwenden oder zu verringern. Deutschland verfügt mit 
rund 1,7 Millionen Freiwilligen im Bevölkerungsschutz und seiner dezentralen 
Struktur über ein leistungsfähiges Hilfenetz. Wir wollen das Ehrenamt bei der 
freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder den Hilfsorganisationen 
unterstützen und fördern – zum Beispiel mit guten Freistellungsregelungen oder 
Erleichterungen für Ehrenamtliche.
Ein leistungsfähiger Bevölkerungsschutz braucht gute Liegenschaften, zeitgemäße 
Ausrüstung und moderne Fahrzeuge. Wir werden weiter in den Bevölkerungsschutz 
investieren und die Warninfrastruktur ausbauen. Wir wollen, dass sich der Bund 
stärker engagiert, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 
(BBK) mehr Kompetenzen bekommt und die länderübergreifende Zusammenarbeit 
ausgebaut wird.
Für die Verbindung von innerer und äußerer Sicherheit
Damit unser Land sicher bleibt, damit unsere Stromnetze, Mobilfunkdienste oder 
Server geschützt sind – unsere Kritische Infrastruktur (KRITIS), die für unseren 
Wohlstand entscheidend ist –, müssen wir die innere und äußere Sicherheit 
stärker zusammendenken. Denn Grenzen zwischen kriminellen oder terroristischen 
Organisationen und Staaten verschwimmen immer mehr. Länder wie Russland nutzen 
gezielt hybride Angriffe, Sabotageaktionen und Einflusskampagnen, um in 
Deutschland und Europa Angst zu schüren, Bündnisse zu destabilisieren und 
Schaden zuzufügen. Beschädigungen von Datenkabeln und KRITIS, Drohnenüberflüge 
an Bundeswehrstandorten oder Brandsätze in der Luftfracht haben gezeigt, wie 
verletzlich unsere Infrastruktur bzw. wie konkret die Bedrohung ist. Für uns ist 
ein integrierter Sicherheitsbegriff leitend, den wir in der Nationalen 
Sicherheitsstrategie verankert haben.
Die Nachrichtendienste spielen in der inneren und äußeren Sicherheit eine 
wichtige Rolle. Sie müssen angemessen ausgestattet sein und brauchen dringend 
eine gute Gesetzesgrundlage, damit sie Gefahren erkennen und bewältigen können. 
Das Bundesamt für Verfassungsschutz werden wir in der Spionageabwehr und den 
Bundesnachrichtendienst in der Auslandsaufklärung so aufstellen, dass sie besser 
als bisher die Demokratie vor Angriffen schützen können. Den Militärischen 
Abschirmdienst wollen wir so aufstellen, dass er seine Aufgaben wahrnehmen und 
die Angehörigen der Bundeswehr weltweit gut schützen kann. Die europäische 
Zusammenarbeit wollen wir durch die Gründung einer Europäischen 
Nachrichtendienstagentur verbessern. Wir setzen auf rechtsstaatlich handelnde 
Nachrichtendienste und parlamentarische Kontrolle.
Mit dem KRITIS-Dachgesetz, das konkrete Sicherheitsstandards formuliert, haben 
wir einen Grundstein gelegt. Es braucht aber eine weitere Stärkung unserer 
Infrastruktur und zugleich einer resilienten Wirtschaft. Wir wollen, dass unsere 
Infrastrukturen sicher sind, die Kontrolle darüber hier verbleibt und unsere 
Schlüsseltechnologien geschützt werden. Mit einem Investitionsschutzgesetz 
wollen wir Schlupflöcher beim Erwerb von KRITIS durch ausländische 
Investor*innen schließen.
Für IT-Sicherheit und gegen systematische Desinformation
Autoritäre Staaten und andere Akteure nutzen systematisch 
Desinformationskampagnen, um unsere Demokratie anzugreifen, unsere Wahlen zu 
beeinflussen und unsere Gesellschaften zu spalten. Das ist eine massive 
Herausforderung, vor der alle demokratischen Gesellschaften weltweit stehen und 
die auch den Zusammenhalt und die Demokratie in unserem Land gefährdet. Deswegen 
braucht es wachsame Institutionen und verlässliche Informationen, beispielsweise 
durch unabhängige Medien. Medienbildung kann die Menschen bei der Erkennung von 
Desinformation unterstützen. Zudem sehen wir in anderen demokratischen 
Gesellschaften, wie wichtig es ist, Stellen zu haben, die Deepfakes, groß 
angelegte und gesteuerte Kampagnen mit Falschnachrichten und andere, die 
Demokratie zersetzende Inhalte frühzeitig erkennen. Die großen Medienplattformen 
werden wir in die Pflicht nehmen, wirksame Maßnahmen gegen die Verbreitung von 
Desinformation vorzunehmen. Die systematische Verbreitung von Desinformation im 
Auftrag eines fremden Staates wollen wir strafrechtlich fassen.Wir werden zur 
Bekämpfung von systematischer Desinformation und Organisierter Kriminalität 
sowie dem grenzenlosen Ausweiten von Hass und Hetze durch Bots anonymisierte 
Accounts, die derzeit strafrechtlich kaum verfolgt werden können, angehen und 
dafür die effektiven Möglichkeiten der deutschen Strafverfolgungsbehörden im 
digitalen Raum verbessern.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sichert die pluralistische, staatsferne und 
unabhängige Berichterstattung und kann daher ein Punkt der Orientierung auch im 
Angesicht von Desinformationskampagnen sein. Es ist wichtig, dass er diese 
bewährte Funktion auch im Digitalen ausfüllen kann. Die dafür nötigen Reformen 
sichern wir mit einer auskömmlichen Finanzierung und verlässlichen 
Rahmenbedingungen. Auf europäischer Ebene unterstützen wir eine Plattform, die 
länderübergreifend die öffentlich-rechtlichen Informationsangebote zusammenführt 
und zugänglich macht.
Die deutsche Wirtschaft erleidet jährlich einen Schaden von mehr als 200 
Milliarden Euro durch Cyberangriffe, Datendiebstahl und Spionage. Diese Angriffe 
kommen hauptsächlich aus dem Ausland, insbesondere aus China und Russland. Wir 
werden mit einem Cybersicherheitsstärkungsgesetz unsere IT-Infrastruktur härten 
und widerstandsfähiger gegen Angriffe machen. Das Bundesamt für Sicherheit in 
der Informationstechnik muss eine stärkere Rolle beim Schutz digitaler 
Infrastruktur bekommen und zur Zentralstelle ausgebaut werden. Unser Ziel ist 
es, digitale Netze und Einrichtungen durch hohe IT-Sicherheitsanforderungen 
robust gegen Hackerangriffe zu machen. Mit „digitalen Botschaften“ wollen wir 
relevante öffentliche Datenbanken im europäischen Verbund absichern, um sie auch 
in Krisenfällen vorzuhalten. Wir werden die europäische Richtlinie zur 
Cybersicherheit bürokratiearm und zügig umsetzen.
Für die Verteidigung von Frieden und Freiheit
Russlands Überfall auf die Ukraine verdeutlicht, dass Frieden, Freiheit und 
Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Sie müssen immer wieder aufs Neue 
verteidigt und gestärkt werden. Frieden erfordert gerade in diesen Zeiten 
Diplomatie und Kooperation, ebenso wie Widerstands- und Wehrfähigkeit. Dafür 
braucht es eine europäische Anstrengung. Es braucht eine umfassend angelegte 
Herangehensweise, um dem Spektrum an Herausforderungen und Bedrohungen zu 
begegnen. Sicherheitspolitik ist mehr als die Summe aus Diplomatie und Militär; 
sie muss alle Stränge unserer Politik zusammenführen. Integrierte Sicherheit für 
Deutschland heißt: innere und äußere Sicherheit zusammenzudenken sowie den 
Schutz unserer Demokratie und unseres Sozialstaates zu sichern – im Einklang mit 
einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik sowie einer starken 
internationalen Klimapolitik. All diese Elemente einer integrierten Sicherheit 
brauchen eine verlässliche Finanzierung.
Mit dem russischen Angriff auf die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 sind wir 
in einer anderen Welt aufgewacht. Millionen Ukrainer*innen verteidigen seither 
Tag für Tag ihr Leben, ihre Freiheit und die europäische Friedensordnung gegen 
die brutale Aggression Russlands. Dabei stehen wir fest an ihrer Seite – mit 
diplomatischer, finanzieller, humanitärer und militärischer Unterstützung. Die 
Ukraine muss in der Lage sein, sich zu verteidigen und eine starke Position für 
einen möglichen Friedensprozess sicherzustellen. Das ist auch unser bester 
Eigenschutz hier im Herzen Europas. Die Souveränität der Ukraine in europäischer 
Solidarität muss sichergestellt sein. Wir unterstützen die vielfältigen 
diplomatischen Friedensbemühungen der Ukraine und ihrer Partner unter dem 
Grundsatz: „Nichts über die Ukraine, ohne die Ukraine“. Zudem bekräftigen wir 
das Recht auf freie Bündniswahl und unterstützen die Ukraine auf ihrem Weg zur 
Mitgliedschaft in der EU und NATO.
C. Eine starke Europäische Union
Für eine EU, die unsere Demokratie verteidigt
Die EU ist das erfolgreichste Friedensprojekt und Basis für unseren 
wirtschaftlichen Erfolg. Sie ist die Antwort auf zwei Weltkriege und den 
Holocaust. Sie ist unsere Lebensversicherung für Frieden, Sicherheit und 
Wohlstand. Aber der europäische Zusammenhalt ist bedroht: von außen durch 
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen unsere europäische 
Friedensordnung, von innen durch Extremist*innen und Populist*innen. Deshalb 
wollen wir die EU stärken. Als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land tragen 
wir dafür besondere Verantwortung. Nationale Alleingänge lehnen wir ab und ein 
ständiges „German Vote“ ist schädlich. Wir arbeiten an einem Europa, das nach 
innen durch Freiheit und Demokratie geeint ist, das soziale Sicherheit 
garantiert und das nach außen kooperative Angebote und robuste Antworten auf die 
großen Aufgaben gibt, die uns die Entwicklung der Welt bereithält. Deshalb 
wollen wir die EU erweitern, um unsere Nachbarschaft zu stabilisieren. Parallel 
werden wir die EU reformieren, um sie handlungsfähiger zu machen. Und wir müssen 
die europäische Demokratie mit ihrem klaren Wertefundament wehrhaft machen. 
Europe United ist auch unsere Antwort auf Trumps America first.
Unsere Grundwerte bilden das Fundament der EU. Wenn Mitgliedstaaten dagegen 
verstoßen, kann das nicht folgenlos bleiben. Wir wollen das 
Rechtsstaatsverfahren nach Artikel 7 des EU-Vertrags nutzbar machen, indem in 
allen Stufen des Verfahrens Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit getroffen 
werden können. Den Rechtsstaatsdialog möchten wir stärken sowie die Freiräume 
der Zivilgesellschaft gezielter und europaweit schützen. Für uns gilt außerdem: 
keine EU-Gelder für Antidemokrat*innen. Wir wollen mit dem 
Konditionalitätsmechanismus im nächsten EU-Haushalt sicherstellen, dass 
Regierungen, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit untergraben, keine 
europäischen Gelder mehr bekommen.
Um die EU bürgernäher und demokratischer zu gestalten, soll das Europäische 
Parlament ein vollwertiges Initiativrecht für die Einbringung von Gesetzen 
bekommen. In Zukunft soll ein Teil der Abgeordneten über transnationale Listen 
gewählt werden. Bürger*innen sollen breiter und effektiver beteiligt werden, die 
Europäische Bürgerinitiative wollen wir stärken.
Für eine handlungsfähige EU
Die Erweiterung der EU ist eine Erfolgsgeschichte und liegt in unserem 
geopolitischen Interesse. Wir unterstützen den Beitrittswunsch der 
Westbalkanstaaten, der Ukraine und Moldaus, sofern sie alle Beitrittskriterien 
erfüllen. Wir sehen den mutigen und unermüdlichen Einsatz der proeuropäischen 
Kräfte in Georgien und möchten diese unterstützen, um Georgien eine Zukunft in 
der EU zu ermöglichen. Auch eine demokratische Türkei hat ihren Platz in der EU, 
doch eine Wiederaufnahme der Beitrittsgespräche setzt einen glaubhaften 
Kurswechsel bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit voraus.
Mit dem Ziel einer starken, handlungsfähigeren EU möchten wir die laufende 
Legislatur zu einer Reformlegislatur machen. Dafür soll das Prinzip der 
Einstimmigkeit in allen Politikbereichen – auch in der Gemeinsamen Außen- und 
Sicherheitspolitik – durch Mehrheitsentscheidungen ersetzt werden. Wo Reformen 
mit allen Mitgliedstaaten nicht möglich sind, soll eine „Koalition der Willigen“ 
vorangehen können, die stets offen für alle Mitgliedsländer ist. Besonders mit 
Frankreich und Polen wollen wir die EU gemeinsam voranbringen. Deshalb haben wir 
so stark in die deutsch-französische Kooperation und das Weimarer Dreieck 
investiert. Unsere Vision ist eine Föderale Europäische Republik mit eigener 
Verfassung.
Nur ein starkes Europa ist in der Lage, der Wirtschaft im globalen Wettbewerb 
den Rücken zu stärken und damit gute Jobs zu sichern. Für die dringend 
benötigten Investitionen in Infrastruktur und den klimaneutralen Ausbau der 
europäischen Wirtschaft muss der nächste EU-Finanzrahmen stärker auf Innovation 
und auf die Zukunftsfähigkeit der europäischen Wirtschaft ausgerichtet werden. 
Europäische öffentliche Güter wie Infrastruktur, Erasmus, grenzüberschreitende 
Forschung oder gemeinsamen europäischen Grenzschutz werden wir stärken. Daneben 
braucht es verbindliche Ziele für den Klima- und Naturschutz und eine starke 
soziale Säule.
Dafür braucht es aber auch mehr Finanzkraft auf europäischer Ebene. Wir wollen 
die finanzielle Ausstattung der EU durch neue Eigenmittel verbessern. Einnahmen, 
die durch europäische Instrumente entstehen, sollen mehrheitlich dem EU-Haushalt 
zugutekommen. Sollten die USA die globalen Vereinbarungen über die Besteuerung 
digitaler Großkonzerne nicht mehr umsetzen, setzen wir uns in der EU für eine 
Europäische Digitalkonzernsteuer ein. Für die Bewältigung großer 
Herausforderungen haben sich zudem gemeinsame europäische Anleihen bewährt, etwa 
im Rahmen der Europäischen Investitionsbank.
D. Außen- und Sicherheitspolitik in 
Verantwortung
Für eine aktive Außenpolitik
Als Teil der Bundesregierung haben wir in schwierigen Zeiten Verantwortung 
übernommen, sind daran gewachsen und stehen bereit, diese weiterhin zu tragen. 
Dieser Verantwortung werden wir mit einer aktiven Außenpolitik in starken 
Bündnissen gerecht – für ein starkes Deutschland, in einem friedlichen Europa, 
in einer stabilen Welt.
Die EU ist Garantin für Frieden und Freiheit, Wohlstand und Demokratie. Die EU 
als weltpolitische Akteurin steht im Zentrum unserer Außenpolitik. Gemeinsam 
stehen wir an der Seite der Ukraine – so lange und so entschlossen, bis die 
Ukrainer*innen wieder in Frieden leben können. Frieden ist mehr als die 
Abwesenheit von Krieg. Frieden ist ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Würde.
Putins Russland stellt derzeit die größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit 
in Europa dar. Wir setzen auf wirtschaftliche und sicherheitspolitische 
Maßnahmen, die Russlands militärischen Sieg verhindern, den ökonomischen Druck 
auf das Regime erhöhen und unsere eigene Handlungsfähigkeit wahren. Wir reichen 
denjenigen Russ*innen die Hand, die sich als Teil der demokratischen 
Zivilgesellschaft glaubwürdig für ein Ende des Kriegs, für Frieden und Freiheit 
einsetzen.
Die USA sind Europas zentraler Partner bei globalen Krisen und Konflikten. Trotz 
aller Unterschiede und Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Ausrichtung der 
USA verbinden uns gemeinsame Werte, Interessen sowie tiefe kulturelle, 
historische und gesellschaftliche Bande. Auch zukünftig werden wir für die USA 
ein verlässlicher Verbündeter bleiben. Gleichzeitig müssen wir die europäische 
Souveränität stärken, geschlossen und entschlossen für unsere Werte und 
Interessen einstehen und politische Differenzen ehrlich und offen ansprechen.
Wir bleiben fest in unseren Bündnissen verankert. Zugleich sind wir auf 
vielfältige und robuste Partnerschaften angewiesen – vor allem im Globalen 
Süden. Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit Ländern in Asien, Afrika, 
Lateinamerika und Nahost gezielt ausbauen und um Partnerschaften basierend auf 
gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Interessen werben. So gewinnen wir 
Verbündete für die Reform des multilateralen Systems, für globale 
Herausforderungen wie den Kampf gegen den Klimawandel und in der systemischen 
Auseinandersetzung mit autoritären Regimen.
China versucht zunehmend aggressiv, das internationale System nach seinen 
Interessen umzubauen und den militärischen Druck in der Straße von Taiwan zu 
erhöhen. Für uns ist China systemischer Rivale, Wettbewerber und Partner, doch 
die Rivalität rückt immer mehr in den Fokus Pekings. Mit der ersten China-
Strategie der Bundesregierung haben wir begonnen, die jahrelange Naivität in der 
deutschen China-Politik zu beenden – diese gilt es nun konsequent umzusetzen und 
weiterzuentwickeln. Wir stärken unsere Zusammenarbeit mit Partnerstaaten im 
Indopazifik, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Handel und Klima.
Unsere Außenpolitik steht im Bewusstsein für unsere Geschichte und die 
Verantwortung, die unser Land mit dem Grauen des Zweiten Weltkriegs und dem 
Holocaust auf sich geladen hat. Das Existenzrecht Israels ist für uns 
unverhandelbar. Wir stehen ein für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden und das 
Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser*innen. Dauerhafte Sicherheit für 
Israelis und Palästinenser*innen ist nur durch einen politischen Prozess und 
eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung auf Basis der Grenzen von 1967 möglich. 
Dafür setzen wir uns ein. Aus unserer Geschichte ergibt sich auch die 
Verantwortung, für das humanitäre Völkerrecht einzutreten, um menschliches Leid 
zu verhindern und Warnsignale ernst zu nehmen. Deswegen haben wir uns so 
intensiv dafür eingesetzt, dass die von der Hamas festgehaltenen Geiseln befreit 
werden, die Zivilbevölkerung geschützt wird, die humanitäre Hilfe die Menschen 
erreicht und es zu einem Waffenstillstand kommt. Das Leid in Gaza ist 
unerträglich. Jedes Menschenleben ist gleich viel wert. Menschlichkeit ist 
unteilbar.
Das Ende des Assad-Regimes in Syrien ist ein Aufatmen der syrischen Bevölkerung 
nach jahrzehntelanger Unterdrückung, Vertreibung und Folter. Damit verbunden ist 
die Hoffnung vieler Syrer*innen auf ein Leben in Frieden und Freiheit. Auf 
diesem Weg wollen wir sie zusammen mit unseren Partnern unterstützen.
Das iranische Regime begeht massive Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land 
und destabilisiert die ganze Region. Wir werden die Sanktionen gegen die 
Verantwortlichen des Regimes fortlaufend prüfen und weiterentwickeln sowie ihre 
Einhaltung streng überprüfen. Dazu gehört auch die rechtssichere Terrorlistung 
der Revolutionsgarden. Es braucht zudem weiter diplomatische Anstrengungen, um 
die nukleare Bewaffnung des Irans zu verhindern.
Wir setzen uns für eine vorausschauende und kohärente Außen-, Sicherheits- und 
Entwicklungspolitik ein, die Krisen und Konflikte frühzeitig erkennt und mit 
gezielten und koordinierten Maßnahmen menschliches Leid verhindert. Grundlage 
dafür ist ein gemeinsames Lagebild über die Bedrohungen, Risiken und Chancen für 
unsere Sicherheit sowie eine starke ressortübergreifende Koordination.
Für einen zukunftsfesten Multilateralismus
Die regelbasierte internationale Ordnung ist das Fundament unseres Friedens. Die 
multilaterale Zusammenarbeit und starke internationale Organisationen sind der 
Schlüssel zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Diese Ordnung gerät 
zunehmend unter Druck: Verstöße gegen die gemeinsamen Regeln nehmen zu, 
Abschottung und Protektionismus sind auf dem Vormarsch. Wir treten ein für eine 
Welt, in der sich Kooperation vor Konkurrenz und Krieg behauptet und die Stärke 
des Rechts über das Recht des Stärkeren triumphiert.
Mit dem UN-Zukunftspakt haben wir den Grundstein für eine Reform der UN gelegt. 
Dazu gehört eine Reform des Sicherheitsrats, mit der wir eine gerechtere 
Repräsentanz der Weltregionen gewährleisten wollen. Wir wollen diese 
Vereinbarungen nun gemeinsam mit den UN-Mitgliedstaaten umsetzen.
Mehr Verantwortung in den UN erfordert von Deutschland und der EU, ihr 
Engagement diplomatisch, finanziell und personell weiter zu verstärken. Mittel 
für humanitäre Hilfe sollen flexibler eingesetzt und mehrjährig vergeben werden, 
um Herausforderungen in fragilen Kontexten gerecht zu werden und die Planbarkeit 
zu verbessern. Während die UN eine unverzichtbare Rolle in der humanitären Hilfe 
einnehmen, wollen wir auch lokale humanitäre Organisationen weiter stärken. 
Durch humanitäre Diplomatie tragen wir dazu bei, dass die Hilfe bei der 
notleidenden Bevölkerung ankommt und Helfer*innen geschützt sind.
Aus unserer historischen Verantwortung für die Verbrechen der Nazi-Herrschaft 
sowie der Kolonialvergangenheit ergibt sich für uns eine besondere Verpflichtung 
zum Schutz des Völkerrechts. Als internationale Gemeinschaft tragen wir 
Verantwortung, gegen schwerste Menschenrechtsverletzungen vorzugehen und diese 
strafrechtlich zu ahnden. Deswegen wollen wir die internationale 
Strafgerichtsbarkeit und das Völkerstrafrecht stärken und seine Fortentwicklung 
aktiv vorantreiben. Denn niemand steht über dem Völkerrecht. In enger Abstimmung 
mit unseren internationalen Partnern setzen wir uns für die strafrechtliche 
Verfolgbarkeit des Verbrechens der Aggression ein.
Für Menschenrechte und demokratische Entwicklung
Eine starke Zivilgesellschaft ist das Rückgrat einer wehrhaften Demokratie und 
eines nachhaltigen Friedens. Menschen, die sich weltweit für Demokratie, Frauen- 
und Menschenrechte einsetzen, geraten zunehmend unter Druck. Autoritäre Regime 
schränken die Meinungs- und Pressefreiheit ein, unterdrücken 
zivilgesellschaftliches Engagement, bedrohen Aktivist*innen und verfolgen 
Dissident*innen – auch im Ausland. In diesem Systemwettbewerb setzen wir uns 
entschlossen für die liberale Demokratie ein und stärken dadurch auch unsere 
Sicherheit, unsere Freiheit und unseren Wohlstand.
Wir wollen zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrem Kampf für 
Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit gezielt und unkompliziert unterstützen. 
Dazu gehören auch Schutzprogramme für Menschenrechtsverteidiger*innen – vor Ort 
oder notfalls im Exil. Auch Deutschland ist ein sicherer Zufluchtsort für viele 
verfolgte Menschenrechtsverteidiger*innen. Wir wollen die Aufnahme von besonders 
gefährdeten Aktivist*innen durch humanitäre Visa und beschleunigte Verfahren 
weiter unterstützen sowie den Schutz vor transnationaler Repression durch 
gemeinsame europäische Ermittlungen und Sanktionen gegen die Verantwortlichen 
verbessern.
Gerade in Krisenzeiten kann Kultur Brücken bauen und gegenseitiges Verständnis 
fördern. Deswegen wollen wir Mittlerorganisationen der auswärtigen Kultur- und 
Bildungspolitik stärken und internationale Forschungskooperationen ausbauen. Mit 
ehemaligen deutschen Kolonien wie Namibia haben wir den Versöhnungs- und 
Aufarbeitungsprozess vorangetrieben und Verantwortung für unsere Vergangenheit 
übernommen. Diese Schritte werden wir konsequent fortführen.
Gleichberechtigung macht Gesellschaften friedlicher, gerechter, resilienter und 
wirtschaftlich erfolgreicher. Eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik 
bedeutet, die Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen, Mädchen und 
marginalisierten Gruppen weltweit zu stärken. Wir wollen unseren Einsatz gegen 
sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt verstärken, Überlebende besser 
unterstützen, den Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Gewalt 
vorantreiben, Geschlechtergerechtigkeit in allen Projekten der internationalen 
Zusammenarbeit stärker verankern und mehr Mittel für Frauenrechtsorganisationen 
bereitstellen. Denn Gesellschaften sind immer nur so stark, wie Frauen an der 
Gesellschaft teilhaben.
Das sehen wir insbesondere in den Ländern, in denen Frauenrechte mit Füßen 
getreten werden – wie in Afghanistan, im Iran oder unter der 
Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staates (IS). Wir setzen uns 
weiterhin für die Rechte und Unterstützung von Frauen in Afghanistan ein, stehen 
an der Seite der feministischen Protestbewegung im Iran und wollen Jesid*innen, 
die besonders schlimmes Leid und Vertreibung durch den IS erfahren haben, weiter 
schützen. Wir fordern die Innenminister*innen der Länder dazu auf, einen 
bundesweiten Abschiebestopp in den Iran und von Jesid*innen zu beschließen.
Für die Sicherheit und Frieden in Europa und der Welt
Unsere Sicherheit ist eingebettet in der EU und der NATO. Wir stärken den 
europäischen Pfeiler der NATO. Deutschland und Europa müssen unabhängig von der 
US-Politik mehr Verantwortung für ihre Sicherheit und darüber hinaus übernehmen. 
Das können wir wirksamer und kosteneffizienter bewerkstelligen, je enger wir in 
der EU zusammenarbeiten.
Wir stehen zu unseren Bündnisverpflichtungen und dem damit verbundenen 
notwendigen Ausbau unserer Fähigkeiten. Dafür braucht es verlässliche 
Finanzierung mit einem Verteidigungsetat, der dauerhaft die in der NATO 
vereinbarten und auch national definierten Ziele und Bedarfe erfüllt und dafür 
dauerhaft deutlich mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere 
Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit investiert. Dies wird nicht allein aus 
laufenden Einnahmen finanzierbar sein, sondern wird mittelfristig auch über eine 
höhere Kreditaufnahme finanziert werden müssen. Wie zu Zeiten der Eurokrise und 
der Pandemie braucht es auch auf europäischer Ebene eine gemeinsame finanzielle 
Kraftanstrengung zur Friedenssicherung in Europa, wie es die Europäische 
Kommission vorgeschlagen hat. Damit wollen wir auch europäische Synergieeffekte 
nutzen.
Es ist in unserem Interesse, auch global für Frieden und Stabilität zu wirken 
und menschliche Sicherheit in den Fokus zu rücken. Dabei setzen wir auf zivile 
Krisenprävention und Konfliktbearbeitung, die eng mit unseren europäischen 
Partnern abgestimmt ist. Die Fähigkeiten von zivilgesellschaftlichen Akteuren, 
der EU und UN, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 
(OSZE) sowie von Regionalorganisationen wie der Afrikanischen Union wollen wir 
dahingehend stärken.
Gerade in diesen Zeiten, in denen einige wenige wieder mit dem Einsatz von 
Atomwaffen drohen, ist es entscheidend, dass wir Abrüstungsinitiativen und 
Rüstungskontrollen vorantreiben. Nur mit gemeinsamen Abrüstungsschritten 
schaffen wir dauerhaft mehr Sicherheit für alle und wahren Frieden und 
Stabilität. Dieser Einsatz ist und bleibt Pfeiler jeder Friedenspolitik.
Das Ziel einer atomwaffenfreien Welt ist durch den aggressiven Imperialismus 
Russlands in weite Ferne gerückt. Dennoch bleibt es richtig. Wir werden den 
Vertrag zur Nichtverbreitung von Kernwaffen stärken, den 
Atomwaffenverbotsvertrag weiterhin konstruktiv begleiten und die Zusammenarbeit 
mit zivilgesellschaftlichen Organisationen ausbauen. Es braucht dringend neue 
Regeln in den Bereichen autonome Waffen, Cyber und Weltraum. Entwicklungen in 
diesen Bereichen verändern grundlegend, wie Kriege geführt werden. Für uns ist 
klar: Wir halten die Entwicklung und den Einsatz von letalen vollautonomen 
Waffensystemen, die gänzlich ohne menschliche Kontrolle über Leben und Tod 
entscheiden, für falsch. Deswegen setzen wir uns intensiv auf internationaler 
Ebene für eine Ächtung ein.
Die internationale Rüstungskontrollarchitektur wird in Zeiten von Krieg und 
Krisen extrem herausgefordert. Wir stärken die Sicherheit aller Menschen, indem 
wir mit unseren Partnern unsere Verpflichtungen zu völkerrechtlichen Verträgen 
auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten.
Für eine moderne, verteidigungsfähige Bundeswehr
Die Bundeswehr ist ein Grundpfeiler unserer Wehrhaftigkeit. Als fest in die NATO 
integrierte Armee dient sie der Wahrung von Frieden und Stabilität. Angesichts 
der veränderten Sicherheitslage in Europa rückt der Kernauftrag der Bundeswehr – 
die Landes- und Bündnisverteidigung – wieder ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit. 
Es geht wieder darum, unseren Frieden und unsere Sicherheit im äußersten Notfall 
auch militärisch verteidigen und potenzielle Aggressoren wirksam abzuschrecken 
und von Angriffen abzuhalten.
Auch global wachsen die sicherheitspolitischen Herausforderungen. Unsere 
internationale Verantwortung werden wir deshalb auch weiterhin in 
internationalen Friedenseinsätzen annehmen. Auslandseinsätze der Bundeswehr 
müssen in multilateralen Bündnissen verankert und in ein politisches 
Gesamtkonzept eingebettet sein, bei dem diplomatische, entwicklungspolitische 
und militärische Maßnahmen ineinandergreifen. Wir wollen die parlamentarische 
Mitbestimmung und Kontrolle weiter verbessern und dafür die Evaluierung von 
Einsätzen verstetigen.
Als einer der größten Arbeitgeber der Bundesrepublik hat die Bundeswehr eine 
große gesellschaftliche Verantwortung für alle, die in ihr dienen und dienten. 
Wir stehen ein für eine Bundeswehr, die die Vielfalt unserer Gesellschaft 
abbildet und für alle Menschen ein sicherer Ort ist. Auch nach dem Ausscheiden 
aus dem Dienst muss klar sein: Wer bereit war, sein Leben für den Frieden 
einzusetzen, hat unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung verdient.
Um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sicherzustellen, wollen wir den 
freiwilligen Wehrdienst und die Reserve für eine breite Zielgruppe attraktiver 
machen und durch gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Soldat*innen Personal 
langfristig binden. Für den potenziellen Verteidigungsfall braucht es schnelle 
Rekrutierungsmechanismen – unterstützt durch eine neue Form der Wehrerfassung, 
die auch den Zivil- und Heimatschutz stärkt. Darüber hinaus wollen wir die 
Kooperation von Streitkräften innerhalb der EU und NATO zur Regel machen, 
beispielsweise durch ständige multinationale Einheiten.
Wir wollen unsere Verteidigungsfähigkeit sicherstellen und unsere Bundeswehr 
mithilfe einer leistungsfähigen europäischen Rüstungsindustrie gut und modern 
ausstatten. Ineffiziente Doppelstrukturen unter EU-Mitgliedstaaten wollen wir 
zugunsten gemeinsamer Entwicklung, Produktion und Beschaffung von Rüstungsgütern 
abbauen. Dafür braucht es finanzielle Anreize, gemeinsame Investitionen und den 
politischen Willen, um nationale industriepolitische Interessen in den Dienst 
von mehr gemeinsamer Sicherheit zu stellen. Ein bedarfsorientierter europäischer 
Rüstungsmarkt und eine restriktive gemeinsame Exportpolitik sind zwei Seiten 
einer Medaille. Wir wollen klare, transparente und an Menschenrechten, unseren 
Werten und Sicherheitsinteressen orientierte Kriterien für Rüstungsexporte auf 
nationaler und europäischer Ebene gesetzlich verankern – mit vorangehenden 
Risikoanalysen, einklagbaren Sanktionsmöglichkeiten und Endverbleibskontrollen.
Für globalen Klimaschutz
Die Klimakrise ist eine der größten Sicherheitsrisiken des 21. Jahrhunderts: Sie 
zerstört Lebensgrundlagen, verstärkt Konflikte und zwingt Menschen zur Flucht. 
Es ist in unserem unmittelbaren Interesse, die Klimakrise und ihre Folgen 
abzumildern.
Viele Staaten haben die Chancen ambitionierter Klimapolitik erkannt: Die 
Energiewende und nachhaltige Technologien stabilisieren nicht nur das Klima, sie 
schaffen auch massive wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten. Mit konsequenter 
Klimapolitik hierzulande und effektiver Klimaaußenpolitik machen wir Deutschland 
zum Vorreiter und unterstützen gleichzeitig andere Staaten auf ihrem Weg zu 
klimaneutralem Wohlstand.
Im Rahmen der Klimakonferenzen haben wir trotz widrigster Umstände erfolgreich 
für eine Abkehr von den fossilen Energien gestritten, die Energiewende 
beschleunigt und Klimagerechtigkeit entschieden vorangetrieben. Wir haben 
gezeigt: Es macht einen Unterschied, wenn Grüne am Verhandlungstisch sitzen. 
Diesen Weg wollen wir fortsetzen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Deutschland und Europa ihren fairen Beitrag zur 
internationalen Klimafinanzierung leisten, entsprechend der Beschlüsse der 
internationalen Klimakonferenz COP. Dafür wollen wir innovative 
Finanzierungsinstrumente nutzen und gemeinsam mit unseren Partnern darauf 
hinwirken, dass Investitionen mit den Zielen der Klimaneutralität und der Agenda 
2030 in Einklang gebracht werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit gilt besondere 
Unterstützung den vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten und 
Gemeinschaften, gerade in Afrika und den kleinen Inselentwicklungsstaaten. Wir 
unterstützen unsere Partner zudem beim Schutz der Biodiversität.
Wir nutzen die Chancen einer ambitionierten Klimapolitik auch für unsere 
Wirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik. Dabei setzen wir auf Instrumente wie 
die Außenwirtschaftsförderung oder das dichte Netz an Klima- und 
Energiepartnerschaften mit mittlerweile über 30 Ländern im Globalen Norden und 
Süden. Wir setzen uns dafür ein, dass in diesem Rahmen auch 
Technologiepartnerschaften mit unseren Unternehmen geschlossen werden. Dazu 
gehört, dass Know-how transferiert wird und lokale Produktionskapazitäten 
aufgebaut werden, auch um zu verhindern, dass durch andere Kräfte neue, fatale 
Abhängigkeiten entstehen. Klimaaußenpolitik kann auch Brücken zu Partnern bauen, 
die nicht alle unsere Werte teilen.
Für robuste Partnerschaften und internationale Gerechtigkeit
Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind global. Wir gehen sie an durch 
internationale Partnerschaften in gegenseitigem Interesse: für Klima und 
Biodiversität, für globale Gesundheit, für nachhaltigen Wohlstand, für 
menschliche Sicherheit und für Menschenrechte. Damit stellen wir nicht zuletzt 
ein dringend benötigtes glaubhaftes Gegenangebot zum Einfluss insbesondere 
Chinas und Russlands.
Wir stehen zu unserer historisch gewachsenen Verantwortung für die ärmsten 
Länder und der Verwirklichung sowie Weiterentwicklung der Agenda 2030 für 
nachhaltige Entwicklung. Es braucht einen Endspurt und ambitionierte Folgeziele. 
Unser Ansatz dafür ist feministisch und dekolonial. Wir wollen eine 
eigenständige Entwicklungspolitik, die strukturelle Ungerechtigkeiten abbaut und 
weltweit gleichberechtigte Partnerschaften gestaltet.
Wir unterstützen Länder des Globalen Südens bei ihrem Streben nach gerechter 
Repräsentanz in internationalen Organisationen – nur so bleiben multilaterale 
Foren zukunftsfähig. Reformen bei den internationalen Finanzinstitutionen 
treiben wir voran und gestalten Handelsabkommen fair und nachhaltig. Wir setzen 
uns für solide Schuldenrestrukturierungen und -erlasse für besonders belastete 
Länder ein, um ihre Autonomie und Handlungsfähigkeit zu stärken. Daran arbeiten 
wir gemeinsam mit Partnern in der EU, den G20 und G7, internationalen 
Organisationen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft.
Wir wollen das Recht auf Wasser und Nahrung verwirklichen. Dafür fördern wir 
beispielsweise agrarökologische Ansätze, schützen Landrechte von 
Kleinbäuer*innen und unterstützen wirksame Mechanismen gegen exzessive 
Finanzmarktspekulationen mit Wasser, Land und Lebensmitteln. Die Covid-19-
Pandemie hat erneut gezeigt, dass Gesundheit globale und vorausschauende 
Zusammenarbeit erfordert. In diesem Sinne wollen wir Partnerländer im Aufbau 
ihrer Gesundheitssysteme unterstützen, die Weltgesundheitsorganisation stärken 
und langfristige Forschungs- und Entwicklungskooperation fördern.
Wir setzen uns dafür ein, dass Deutschland seine internationalen Zusagen einhält 
und mindestens die in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und 
Entwicklung (OECD) vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des 
Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit investiert. Darüber 
hinaus stellen wir zusätzliche Mittel für die internationale Klima- und 
Biodiversitätsfinanzierung bereit und setzen uns für ambitionierte neue 
Finanzierungsziele für Klima und die Agenda 2030 ein. Um zur Deckung des 
massiven Investitionsbedarfs beizutragen, wollen wir auch den deutschen 
Entwicklungsbanken einen verstärkten Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen, 
insbesondere durch die Erhöhung des Gewährleistungsrahmens des Bundes. 
Wirkungsorientierung und Kohärenz sind der Anspruch unseres gesamten 
internationalen Handelns.
weitere Antragsteller*innen
- Marin Pavicic-Le Déroff (KV Tübingen)
- Miriam Bergmann (KV Aschaffenburg-Land)
- Helena Schnettler (KV Görlitz)
- Liliana Marie Dornheckter (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Jonas Felix Schultz (KV Hamburg-Nord)
- Julian Dietzschold (KV Heidelberg)
- Maximilian Gleich (KV Esslingen)
- Hannes Sturm (KV Freiburg)
- Christian Schubert (KV Rhein-Erft-Kreis)
- Benjamin Dick (KV Aachen)
- Raphael Putz (KV Esslingen)
- Nicolas Völcker Ortega (KV Berlin-Lichtenberg)
- Guilherme Oliveira (KV Böblingen)
- Miriam Laux (KV Stuttgart)
- Wenzel Ormos (KV Böblingen)
- Maximilian Schulz (KV Mannheim)
- Sebastian von Schwerin (KV Breisgau-Hochschwarzwald)
- Tim Dollnik (KV Berlin-Reinickendorf)
- Jonas Prade (KV Berlin-Reinickendorf)
- Niklas Geßner (KV Solingen)
- Johanna Martens (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Clemens Justus Joshua Sachs (KV Berlin-Reinickendorf)
- Johannes Babilon (KV Vechta)
- Marianne Knipping (KV Kassel-Stadt)
- Christian Fritsch (KV Düsseldorf)
- Sebastian Stölting (KV Gütersloh)
- Nils-Olof Born (KV Mannheim)
- Felix Bach (KV Braunschweig)
- Maximilian Blatt (KV Mannheim)
- Marei Zylka (KV Berlin-Reinickendorf)
- Selina Feihl (KV Rems/Murr)
- Jelisaweta Kamm (KV Berlin-Mitte)
- Marlon Wrasse (KV Westerwald)
- Felix Schmitz (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Jona Gärtner (KV Aschaffenburg-Land)
- Thies Wiemer (KV Bielefeld)
- Yannick Sommer (KV Aschaffenburg-Stadt)
- Colin Christ (KV Heilbronn)
- Johannes Mihram (KV Berlin-Mitte)
- Miriam Louise Carnot (KV Leipzig)
- Jan Schmid (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Ocean Renner (KV Nordfriesland)
- Katharina Schuster (KV Berlin-Neukölln)
- Quentin Gärtner (KV Rems/Murr)
- Jens Weinandt (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Malte Spielmann (KV Berlin-Neukölln)
- Martin Forberg (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Birgit Vasiliades (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Andreas Strube (KV Hamburg-Harburg)
- Felix Leander Droop (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Martin Lüdders (KV Bochum)
- Maximilian Betten (KV Bodenseekreis)
- Christoph Lorenz (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Lars Klaus Aßhauer (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Florian Kraft (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Johannes Rückerl (KV Regensburg-Stadt)
- Merieme Benali-Jockers (KV Berlin-Reinickendorf)
- Christin Chemnitz (KV Berlin-Lichtenberg)
- Mimont Bousroufi (KV Bonn)
- Felix Koeppe (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Antonia Hübner-Kruzinna (KV Emmendingen)
- Simon Gast (KV Osnabrück-Land)
- Jasper Hahn (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Güven Erkurt (KV Paderborn)
- Falco Strasser (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
- Klara Ruhl (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Paul Benter (KV Berlin-Mitte)
- Liliane Viola Pollmann (KV Wuppertal)
- Simone Sprengel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Felix Leander Droop (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Martin Lüdders (KV Bochum)
- Maximilian Betten (KV Bodenseekreis)
- Christoph Lorenz (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Lars Klaus Aßhauer (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
- Florian Kraft (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
- Johannes Rückerl (KV Regensburg-Stadt)
- Merieme Benali-Jockers (KV Berlin-Reinickendorf)
- Christin Chemnitz (KV Berlin-Lichtenberg)
- Mimont Bousroufi (KV Bonn)
- Felix Koeppe (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Antonia Hübner-Kruzinna (KV Emmendingen)
- Simon Gast (KV Osnabrück-Land)
- Jasper Hahn (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Güven Erkurt (KV Paderborn)
- Falco Strasser (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
- Klara Ruhl (KV Berlin-Steglitz/Zehlendorf)
- Paul Benter (KV Berlin-Mitte)
- Liliane Viola Pollmann (KV Wuppertal)
- Simone Sprengel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
