Der Satz: "Es ist denkbar, dass der Wert eines Autos sehr bald stärker davon abhängt, wie gut seine Vernetzung mit dem Internet ist und welche datengetriebenen Dienste und Programme es den Fahrerinnen und Fahrern anbietet, als wie gut der Motor und die Verarbeitung ist" ist Unsinn. Mit solchen Aussagen befürworten wir im Grunde den Marsch in die "Smarte Diktatur" wie Harald Welzer sie in seinem Bucht beschreibt. Man stelle sich mal vor, was der türkische Diktator Erdogan wohl mit den ganzen Daten machen würde. Im Auto braucht man kein Internet (schließlich schau man da sinnvollerweise auf die Straße und nicht auf den Bildschirm). Im Gegenteil, ich lehne es entschieden ab, dass eine Auto Daten über mich sammelt (was leider einige Autos bereis heute schon tun). Wichtig sind aber gute Verarbeitung und guter (Elektro-)Motor (das in diesem Satz verneint wird) und dass es nicht oder zumindest möglichst wenig vernetzt ist. Daher diesen Satz streichen.
Die Sätze von "Zum anderen stellt diese veränderte Wertschöpfung eine enorme Herausforderung für die deutsche Wirtschaft dar. Unternehmen dürfen den Trend nicht verschlafen und müssen durch Innovationen fit bleiben. Wir wollen sie dabei unterstützen, wettbewerbsfähig zu bleiben. [..] immer wichtiger" streichen, da diese Sätze den Eindruck erwecken, dass wir das ganze Datensammeln auch noch gut finden. Diese Datensammlerei ist jedoch abzulehnen, denn sie führt uns in die "Smarte Diktatur" und bedroht die Demokratie.
Kommentare
Simon Lissner:
Marc Andreßen:
Wenn unsere Automobilwirtschaft da pennt, sieht es schlecht aus für sie. Dieser Informationsvorsprung kommt auch anderen Formen der Mobilität zu Gute und kann z.B. in Bussen oder autonomen Sammeltaxis zum Einsatz kommen.
Wenn die Daten jedoch in den Händen von Google, Tesla, Apple und Facebook sind, werden auch alle zukünftigen Formen des Schienen"un"gebundenen ÖPNV und Individualverkehrs auf diese Technologien zurückgreifen müssen. (Wahrscheinlich). Bei der Gestaltung der "digitalen Zukunft" sollten wir daher unsere Datensicherheits - und Datenschutzstandards nicht ausverkaufen, sondern dafür sorgen, dass wir selbst auch in Europa und Deutschland vorne mitfahren. Ansonsten diktieren die IT-Konzerne die Straßenschilder von morgen - nämlich die, die gut Maschinenlesbar sind... usw.
Ich denke darum geht es im Kapitel "Digitalisierung"
Philip Ritzer:
Das Beispiel mit dem Auto ist durchaus vorstellbar und veranschaulicht das Thema, deshalb würde ich es nicht streichen.
Die Kritik am zweiten Teil ("Zum anderen ...") finde ich allerdings gerechtfertigt. Ich denke hier sollte man mehr auf das positive Potential für die Gesellschaft eingehen, welches in Daten steckt und darauf hinweisen, dass man Unternehmen fördern möchte, die es schaffen dieses Potential mit einem hohen Datenschutzstandard zu vereinen.
Klaus Löhnert:
Falls die Daten kommerziell genutzt werden muss die Einverständniserklärung eine angemessen Beteiligung (>25%) des Eigentümers am erzielten Gewinn vorsehen um gültig zu sein. Öffentliche bzw. kommerzieller Nutzer dieser Daten müssen dem Eigentümer jederzeit kostenlos über die Verwendung seiner Daten informieren."
Klaus Löhnert:
Klaus Löhnert: