Antrag: | Wir machen das Internet frei und sicher |
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Antragsteller*in: | Heiko Wundram (Celle KV) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 01.05.2017, 21:30 |
FH-IF-01-091: Wir machen das Internet frei und sicher
Antragstext
Von Zeile 90 bis 93:
Mit der Vernetzung von immer mehr Gegenständen des täglichen Lebens („Internet of Things“) wachsen die Anforderungen an eine verlässliche IT-Sicherheit. Wir wollen daher auch für Software die seit Jahren fehlende Produkthaftung einführen und bei Geräten mit Internetanschluss die Hersteller zu regelmäßigen Sicherheits-Updates verpflichten.Wir wollen daher für Herstellende von digitalen Geräten, Software und Netzwerkdiensten die Anreize noch weiter verstärken und soweit möglich rechtlich festschreiben, dass sowohl während des Entwicklungsprozesses als auch im Betrieb die Sicherheit der IT-Systeme gewährleistet wird, wie etwa durch regelmäßige und kostenfreie Software-Updates für den Gewährleistungszeitraum. Für quelloffene Software- und Hardwaresysteme wollen wir weitere Fördermöglichkeiten schaffen, um die notwendigen Sicherheitsprüfungen und sicherheitsrelevante Entwicklungstätigkeiten auch finanziell zu unterstützen. Ebenso wollen wir die Rechte von Nutzer*innen stärken, auf ihren Geräten freie Software einzusetzen, um im Sinne der Nachhaltigkeit auch nach dem Auslaufen von Produktunterstützung weiterhin sichere Systeme betreiben zu können..
Unterstützer*innen
- Patrick Hanft (Hamburg-Altona KV)
- Marcel Ernst (Göttingen KV)
- Barbara Poneleit (Forchheim KV)
- Thomas Dyhr (Brandenburg LV)
- Oliver Kersten-Wilk (Hildesheim KV)
- Philipp Schmagold (Kiel KV)
- Martin Eberle (Rhein-Pfalz KV)
- Ruth Birkle (Karlsruhe-Land KV)
- Tobias Balke (Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf KV)
- Werner Hager (Rhein-Berg KV)
- Fritz Lothar Winkelhoch (Oberberg KV)
- Robin Luge (Harz KV)
- Andrea Piro (Rhein-Sieg KV)
- Benedikt Wildenhain (Mettmann KV)
- Till Westermayer (Breisgau-Hochschwarzwald KV)
- Robert Helling (München KV)
- Dorothea Meuren (Neckar-Bergstraße KV)
- Otfried Hilbert (Hamburg-Wandsbek KV)
- Maik Außendorf (Rhein-Berg KV)
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Von Zeile 90 bis 93:
Mit der Vernetzung von immer mehr Gegenständen des täglichen Lebens („Internet of Things“) wachsen die Anforderungen an eine verlässliche IT-Sicherheit. Wir wollen daher auch für Software die seit Jahren fehlende Produkthaftung einführen und bei Geräten mit Internetanschluss die Hersteller zu regelmäßigen Sicherheits-Updates verpflichten.Wir wollen daher für Herstellende von digitalen Geräten, Software und Netzwerkdiensten die Anreize noch weiter verstärken und soweit möglich rechtlich festschreiben, dass sowohl während des Entwicklungsprozesses als auch im Betrieb die Sicherheit der IT-Systeme gewährleistet wird, wie etwa durch regelmäßige und kostenfreie Software-Updates für den Gewährleistungszeitraum. Für quelloffene Software- und Hardwaresysteme wollen wir weitere Fördermöglichkeiten schaffen, um die notwendigen Sicherheitsprüfungen und sicherheitsrelevante Entwicklungstätigkeiten auch finanziell zu unterstützen. Ebenso wollen wir die Rechte von Nutzer*innen stärken, auf ihren Geräten freie Software einzusetzen, um im Sinne der Nachhaltigkeit auch nach dem Auslaufen von Produktunterstützung weiterhin sichere Systeme betreiben zu können..
Unterstützer*innen
- Patrick Hanft (Hamburg-Altona KV)
- Marcel Ernst (Göttingen KV)
- Barbara Poneleit (Forchheim KV)
- Thomas Dyhr (Brandenburg LV)
- Oliver Kersten-Wilk (Hildesheim KV)
- Philipp Schmagold (Kiel KV)
- Martin Eberle (Rhein-Pfalz KV)
- Ruth Birkle (Karlsruhe-Land KV)
- Tobias Balke (Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf KV)
- Werner Hager (Rhein-Berg KV)
- Fritz Lothar Winkelhoch (Oberberg KV)
- Robin Luge (Harz KV)
- Andrea Piro (Rhein-Sieg KV)
- Benedikt Wildenhain (Mettmann KV)
- Till Westermayer (Breisgau-Hochschwarzwald KV)
- Robert Helling (München KV)
- Dorothea Meuren (Neckar-Bergstraße KV)
- Otfried Hilbert (Hamburg-Wandsbek KV)
- Maik Außendorf (Rhein-Berg KV)
Kommentare
Christian Ehlers:
1. Gewährleistungszeitraum: Die Gewährleistung bezieht sich auf das Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer. Der Verkäufer kann nicht in die Pflicht genommen werden, da dieser nicht über das technische Verständnis verfügt. Auch kann keine sinnvolle Fristenberechnung ausgehend von einem Verkauf vorgenommen werden. Sinnvoller wäre eine Frist wie bspw. innerhalb von x Jahren nach Markteinführung in Deutschland. Alternativ eine allgemein gültigere Formulierung im Änderungsantrag "über einen angemessenen Zeitraum".
2. Gerne nutze auch ich OpenSource-Produkte und im Quellcode meines Sat-Receivers herumgespielt. Die Vorteile weiß ich daher zu schätzen. Dennoch: Zum Schutz geistigen Eigentums und der Sicherung Arbeitsplätzen in Deutschland sehe ich die Daseinsberechtigung nicht-quelloffener Software. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass insbesondere in China der - teilweise nahezu 1:1 - Nachbau deutscher Produkte stattfindet. Die Offenlegung der Quellcodes bspw. beim autonomen Automobil sehe ich hierbei nicht als förderlich. Andere Maßnahmen, wie die beschriebene Verpflichtung für Sicherheitsupdates oder das Verkaufsargument gegenüber dem Kunden "wir garantieren 10 Jahre Sicherheitsupdates für Ihren internetfähigen Kühlschrank, andere Hersteller nur 5 Jahre" dürften ausreichend sein.
Heiko Wundram:
Zu 2: der Satz bezieht sich nicht darauf, dass die Software offen gelegt werden muss, sondern dass ich möglichst die Möglichkeit haben muss, offene Software auf die Geräte zu spielen, die außerhalb dieser Garantie liegen. Gerade bei Routern ist das ein riesiges Problem, dass viele davon über Jahre eingesetzt werden, allerdings irgendwann keine Updates mehr bekommen, da die Herstellenden den Support auslaufen lassen. Mit freier Software (etwa LEDE/OpenWRT) hätte ich die Möglichkeit, diese Geräte weiter zu betreiben, wenn allerdings der Herstellende die Hardware verdongelt hat, kann ich keine freie Alternativsoftware auf dem Gerät einsetzen. Ebenso verhält es sich bei Handys (bzw. noch schlimmer: dort ist die "übliche" Update-Periode 18 Monate nach *Markteinführung* bei Android...), und hier noch schlimmer: offenes Android ist durch Hersteller-Verdongelung schlicht so gut wie nicht umsetzbar. Schlussendlich gefährdet auch andere Regulierung den *Einsatz* von quelloffener Software, wie etwa jetzt die Funkrichtlinie. Dies alles im Kontext, dass wir Nutzer*innen die Möglichkeit für Alternativen geben wollen, nicht, weil wir alle Software quelloffen machen wollen. Dementsprechend: aus meiner Sicht notwendig und sinnvoll.