Durch diese Überschrift wird unser Anliegen deutlich
| Antrag: | Wir machen das Internet frei und sicher | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Medien- und Netzpolitik (dort beschlossen am: 29.04.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 02.05.2017, 10:26 | 
| Antrag: | Wir machen das Internet frei und sicher | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Medien- und Netzpolitik (dort beschlossen am: 29.04.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 02.05.2017, 10:26 | 
Was macht ihr mit meinen Daten?
Für einen modernen Datenschutz
Smartphones, Internet, soziale Netzwerke: Der digitale Wandel verändert unsere Gesellschaft 
in einem ungeheuren Ausmaß. Digitale Dienstleistungen erhöhen dabei unsere Lebensqualität, 
vom Zugang zu Informationen, Open Data und onlinebasierter Bürgerbeteiligung bis zu 
Carsharing und intelligent gesteuerter Stromversorgung. Gleichzeitig sind viele Menschen 
verunsichert. Ständig müssen wir erreichbar sein, Unternehmen erstellen detaillierte 
Profile, Internetkonzerne wissen immer mehr über uns und unser Leben, im Netz wachsen 
Brutstätten des Hasses. Ängste vor digitaler Spaltung oder Jobverlust nehmen zu.
Unsere Digitalpolitik richtet sich an den Bedürfnissen der Menschen aus. Demokratische 
Grundpfeiler wie das Recht auf digitale Selbstbestimmung, ein innovativer Daten- und 
Verbraucherschutz, eine effektive IT-Sicherheit und die Chancengleichheit stehen im 
Mittelpunkt unserer Konzepte für eine lebenswerte digitale Gesellschaft. Wir wollen den 
digitalen Wandel aktiv gestalten. Dazu gehört es, mühsam erkämpfte Rechte online 
durchzusetzen. In der digitalen Welt müssen wir für Freiheit, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit 
und Demokratie und gegen Hass, Hetze und Gewalt genauso streiten wie in der analogen. Genau 
das hat die Große Koalition sträflich verpasst. Jahrelang erkämpfte Fortschritte beim Schutz 
der Privatsphäre, der Persönlichkeit oder von Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen nicht 
im und durch das Netz einfach abgeräumt werden.
Wir Grünen stellen uns auch übermächtig erscheinenden IT-Konzernen entgegen. Das Recht auf 
digitale Selbstbestimmung ist zentral im digitalen Zeitalter. Wir streiten mit aller 
Entschlossenheit für einen innovativen Daten- und Verbraucherschutz mit höchsten Standards, 
eine effektive IT-Sicherheit und digitale Chancengleichheit. Der Staat bleibt in der 
Pflicht, private Kommunikation und digitale Infrastrukturen effektiv zu schützen. Gemeinsam 
mit einer engagierten Zivilgesellschaft streiten wir für Innovationen, mehr E-Government, 
offene Daten, Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt und gegen Massenüberwachung – 
egal ob durch Unternehmen oder Geheimdienste. Nur wenn wir der Sicherheit des Netzes 
vertrauen können, können wir auch die Potentiale des digitalen Wandels für Bildung, sozialen 
Fortschritt und eine nachhaltige Wirtschaft voll ausschöpfen.
Ein Netz für alle
Wir wollen schnelles Internet für alle Haushalte und Unternehmen, überall in Deutschland. 
Ein schneller Internetanschluss gehört wie ein Telefonanschluss zur staatlichen 
Daseinsvorsorge. Deshalb haben wir beispielsweise in Baden-Württemberg bereits die weißen 
Flecken bei der Netzabdeckung um 80 Prozent reduziert. Der Stillstand im Bund beim 
Breitbandausbau steht sinnbildlich für das digitalpolitische Versagen der Großen Koalition. 
Noch immer gibt es viel zu viele „weiße Flecken“. Das wollen wir ändern. Wir wollen einen 
zukunftsfähigen und umfassenden Breitbandausbau auf der Basis von Glasfaser. Dafür widmen 
wir die Telekom-Aktien im Wert von rund zehn Milliarden Euro in Bundesbesitz um und 
investieren sie in den Breitbandausbau.
Wir setzen uns für echte Netzneutralität, für offene und rechtssichere WLAN-Zugänge und die 
Förderung von Freifunk ein. Denn echte Netzneutralität ist die Voraussetzung für einen 
fairen digitalen Wettbewerb und einen offenen, barrierefreien Zugang. Ein „Zwei-Klassen-
Internet“ braucht niemand. Schon seit langem stellt der digitale Wandel uns auch vor die 
Frage der Nutzung und Vergütung digitaler Inhalte. Wir wollen eine Reform des Urheberrechts, 
die den Ansprüchen der neuen, digitalen Realität genügt. Sie soll bürgerrechtskonform sein 
und die Interessen von Verbraucher*innen und Urheber*innen fair ausgleichen. Nutzerinnen und 
Nutzer digitaler Inhalte sollen bei Ausleihe und Weiterveräußerung nicht schlechter gestellt 
werden als bei analogen Gütern. Gleichzeitig müssen Urheber*innen angemessen vergütet 
werden.
Gemeinsam gegen Hass im Netz
Mit Sorge beobachten wir die Verbreitung von Hass und Hetze im Netz. Die Strafverfolgung 
hingegen hinkt diesen Auswüchsen weit hinterher. Wir Grünen wollen dafür sorgen, dass 
Menschen, die sich volksverhetzend äußeren oder andere mit Mord- und 
Vergewaltigungsphantasien bedrohen, konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. 
Internetunternehmen müssen in die Pflicht genommen werden, rechtswidrige Posts und 
Kommentare nach umgehender Prüfung sofort zu löschen und zu dokumentieren, um eine effektive 
Strafverfolgung und Durchsetzung individueller Rechte zu ermöglichen. 
Strafverfolgungsbehörden und Gerichte müssen technisch und personell so ausgestattet werden, 
dass sie Rechtsverstöße im Netz in angemessener Zeit bearbeiten können. Im Netz muss 
erkennbar sein, ob Mensch oder Maschine kommunizieren. Wir fordern deshalb eine 
Kennzeichnungspflicht für Computerprogramme (Social Bots), die eine menschliche Identität 
vortäuschen und zu Zwecken der Manipulation und Desinformation eingesetzt werden können.
Nicht alles, was hetzerisch im Netz geäußert wird, ist rechtswidrig. Meinungsfreiheit gilt 
auch für abseitige, oftmals schwer erträgliche Positionen. Plattformen wie Facebook müssen 
in die Pflichte genommen werden, Community-Standards durchzusetzen. Dies benötigt eine 
aktive digitale Zivilgesellschaft, die sich einbringt, Inhalte kritisch hinterfragt und 
Hausregeln auf der Webseite auch durchsetzt. Ein demokratisches Netz braucht Nutzerinnen und 
Nutzer, die Hass und Fakes eine klare, ethisch begründete Haltung entgegensetzen.
Digitale Kompetenz ist heute eine Grundvoraussetzung für gleichberechtigtes und 
selbstbestimmtes Leben. Wir wollen daher mehr Programme für digitale und kulturelle Bildung 
in Kindertagesstätten, Schulen, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Auch Polizei und 
Staatsanwaltschaften müssen hier ihre Kompetenz erweitern. Für Frauen und Mädchen, die Opfer 
von Cybermobbing und Gewalt im Netz geworden sind, benötigen wir mehr Beratungs- und 
Anlaufstellen sowie geschulte Strafverfolgungsbehörden.
Vertrauen im Netz sichern
Wer ständig überwacht wird, ist nicht frei. Selbst wer glaubt, „nichts zu verbergen zu 
haben“, ist angreifbar. Effektiver Grundrechteschutz ist das Fundament einer freien 
Gesellschaft. Dies gilt auch im digitalen Zeitalter. Menschen müssen wissen, wer wann was 
über sie weiß. Datenschutz ist aber mehr als nur informationelle Selbstbestimmung. Die 
Wahrung von Grundrechten im Digitalen darf keinesfallsauf den Einzelnen abgewälzt werden. 
Vielmehr bleibt der Staat in der Pflicht, private Kommunikation, persönliche Daten und 
digitale Infrastrukturen effektiv zu schützen. Wir werden weiter auf allen politischen 
Ebenen für starke Regeln zur Vertraulichkeit elektronischer Kommunikation und höchste IT-
Sicherheitsstandards kämpfen.
Hier setzen wir auf klare rechtliche Vorgaben, wollen aber auch Anreize für Unternehmen 
schaffen, in gute und sichere IT-Lösungen zu investieren. Den effektivsten Schutz vor 
Angriffen bietet Prävention. Die bestehenden Aufsichtsstrukturen werden wir personell und 
rechtlich deutlich stärken, um den Verbraucher- und Datenschutz konsequent zu gewährleisten. 
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden wir unabhängig stellen. 
Private Kommunikation, öffentliche Stellen, die Wirtschaft sowie digitale Infrastrukturen 
werden wir effektiv vor IT-Angriffen schützen.
Mit der Vernetzung von immer mehr Gegenständen des täglichen Lebens („Internet of Things“) 
wachsen die Anforderungen an eine verlässliche IT-Sicherheit. Wir wollen daher auch für 
Software die seit Jahren fehlende Produkthaftung einführen und bei Geräten mit 
Internetanschluss die Hersteller zu regelmäßigen Sicherheits-Updates verpflichten.
Was macht ihr mit meinen Daten?
Für einen modernen Datenschutz
Seit wir immer mehr online erledigen, wissen auch unzählige Unternehmen, wohin wir gehen, 
was wir lesen, was wir kaufen, wer unsere Freunde sind oder wie oft wir verschuldet waren. 
Die Methoden werden besser, die Daten immer mehr. Wir müssen die Kontrolle über die Daten 
zurückerkämpfen ‒ denn sie gehören uns! Deshalb ist für uns der Verbraucherschutz im Netz so 
wichtig (à Kapitel: Wir machen Verbraucherinnen und Verbraucher stark). Nutzerinnen und 
Nutzer brauchen ein Recht auf kostenfreie Auskunft, Korrektur und Löschung ihrer Daten 
gegenüber internationalen Unternehmen. . Automatisierte Diskriminierung wollen wir 
unterbinden, sei es beim individuellen Preis-Profiling, beim Kredit-Scoring oder auch bei 
der inneren Sicherheit. Und wir müssen dafür sorgen, dass sich alle Unternehmen an die 
rechtlichen Vorgaben wie das neue EU-Datenschutzrecht halten.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Schnelles Internet für alle ‒ Glasfaser ausbauen
Wir wollen, dass schnelles Internet in jedem Stadtviertel, jeder Gemeinde und jedem Dorf 
Standard ist. Dafür werden wir die Breitbandversorgung überall in Deutschland verbessern und 
die Glasfaserkabel ausbauen ‒ von der Banken-City bis zu jedem Bauernhof. Der Bund soll 
dafür seine Telekom-Aktien in Höhe von zehn Milliarden Euro verkaufen und die Einnahmen in 
den Breitbandausbau investieren. Der Ausbau von Leerrohren als Basis für die Glasfaserkabel 
steht dabei im Vordergrund. Um Wettbewerb zu sichern, können sowohl Kommunen als auch 
Unternehmen die Leitungen legen und die Netze betreiben.
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Datenschützer*innen stärken, neues Klagerecht einführen
Die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern und die Verbraucherschutzverbände sind für 
wirksamen Datenschutz enorm wichtig. Sie müssen mit der Digitalisierung von immer mehr 
Lebensbereichen Schritt halten. Von Big Data, Internet der Dinge, Industrie 4.0 bis zur 
Digitalisierung im Gesundheitswesen, im Verkehr oder der Energieversorgung: Für immer mehr 
Bereiche brauchen wir Schutzkonzepte und aufmerksame Datenschützer*innen. Auch die neue EU-
Datenschutzgrundverordnung stellt neue Anforderungen. Um diese Aufgaben zu bewältigen, 
wollen wir unsere Datenschutzaufsichtsbehörden institutionell und personell stärken. Neben 
mehr Personal fordern wir, ihnen ein Klagerecht vor Zivilgerichten einzuräumen, damit sie 
wirkungsvoller gegen Datenschutzverstöße von Unternehmen vorgehen können.
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Moderne Verwaltung mit E-Government
Mit mehr Mut zu Open Data, barrierefreien E-Government-Dienstleistungen und Open Government 
werden wir einen entscheidenden Beitrag leisten, um unsere Verwaltung zu modernisieren, 
Bürokratie abzubauen und unsere Demokratie zu beleben. Wir setzen uns für Open-Data-Regeln 
ein, die Behörden verpflichten, vorhandene Daten von sich aus leicht auffindbar, 
maschinenlesbar und kosten- und lizenzfrei für die Öffentlichkeit bereitzustellen.
Durch diese Überschrift wird unser Anliegen deutlich
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