Präzisierung der Zahlen
| Antrag: | Wir investieren in Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesvorstand (dort beschlossen am: 02.05.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 04.05.2017, 08:15 | 
| Antrag: | Wir investieren in Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesvorstand (dort beschlossen am: 02.05.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 04.05.2017, 08:15 | 
ganzheitlichen Gedanken nach vorne stellen und Qualität sichern. Mindeststandards für die Qualität sollen das bundesweit sicherstellen. Für den weiteren Ausbau des Angebots und zur Verbesserung der BundQualität soll sich an den Kosten beteiligender Bund mit drei Milliarden Euro pro Jahr eine größere Verantwortung für die frühkindliche Förderung übernehmen. Schulen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Aufgaben bekommen, die viele Lehrerinnen und Lehrer unter teils schwierigen Bedingungen bereits mit großem 
Wenn das Kind aus einer Arbeiterfamilie später Unternehmerin oder Unternehmer wird und gute 
Arbeitsplätze schafft, wenn die alleinerziehende Krankenschwester es sich leisten kann, 
Pflegemanagement zu studieren, wenn der seit längerem arbeitslose Lagerist nach einer 
Weiterbildung einen neuen Job findet, wenn der schwerhörige Junge zusammen mit den 
Nachbarskindern in der Schule um die Ecke lernt und die aus Syrien nach Deutschland 
geflüchtete Frau Medizin studiert, dann haben wir viel erreicht. Dann sind wir unserem Ziel, 
allen Menschen in Deutschland eine Chance auf ein gutes Leben zu ermöglichen, ein gutes 
Stück näher gekommen. An manchen Orten klappt das schon, da haben sich Menschen längst auf 
den Weg gemacht: etwa an der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln. Einst als „Deutschlands 
schlimmste Schule“ bezeichnet, machen Schülerinnen und Schüler dort nun Abitur – viele von 
ihnen als Erste ihrer Familie. Oder an der Universität Duisburg-Essen, die gezielt 
Jugendliche aus Familien ohne akademische Erfahrung bis zum Bachelor begleitet. Davon 
brauchen wir mehr. Zu oft bestimmt immer noch die Herkunft über die eigene Zukunft, und 
nicht etwa Talent oder Fleiß. Es ist ein Skandal, dass es für Kinder aus Arbeiterfamilien 
bei uns so schwierig ist, aufzusteigen. Das wollen wir Grünen ändern. Jeder soll die Chance 
auf ein gutes Leben bekommen. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen die Ideen und die Kraft 
aller jungen Menschen. Wir können und wollen es uns nicht leisten, Menschen perspektivlos 
und abgehängt zurückzulassen. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der nicht soziale 
Herkunft, ethnische Wurzeln oder körperliche Voraussetzungen über die Zukunft von Menschen 
entscheiden, sondern deren Wünsche und Potentiale. Wir stemmen uns gegen die Spaltung in 
drinnen und draußen, wollen die Gesellschaft zusammenhalten und Chancen gerechter verteilen.
Mit guter, inklusiver Bildung Türen öffnen
Kindertagesstätten, Schulen, Jobcenter, Stadtbüchereien, Jugendzentren – all das sind Orte, 
auf die Benachteiligte besonders angewiesen sind. Dort werden Chancen verteilt – oder eben 
nicht. Deshalb ist die öffentliche Infrastruktur vor Ort so wichtig. Doch ausgerechnet hier 
hat Deutschland dringend Nachholbedarf. Investitionen fallen seit Jahrzehnten dem Rotstift 
zum Opfer. Öffentliche Stellen werden gestrichen. Schulen verwahrlosen, Jugendzentren werden 
geschlossen und Stadtbüchereien zusammengelegt. Diese falsche Schwerpunktsetzung werden wir 
beenden. Wir werden der allgemeinen Bildung und der Forschung und Entwicklung wieder Vorrang 
einräumen. Es muss unser Ziel bleiben, sieben Prozent der Wirtschaftsleistung in die 
allgemeine Bildung und 3,5 Prozent in Forschung und Entwicklung zu investieren. Wir Grünen 
wollen Länder und Kommunen dabei unterstützen, Kindertagesstätten, Schulen, Berufsschulen 
und Hochschulen besser auszustatten. Diese Investitionen in die Zukunft zahlen sich aus. 
Denn sie schaffen für jede und jeden die Chance, von der eigenen Arbeit zu leben und der 
Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. In NRW oder Baden-Württemberg wurde unter Grüner 
Beteiligung deshalb so viel Geld in Bildung investiert wie noch nie zuvor.
Konkret heißt das: Alle Kinder bekommen einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz in einer 
guten Kita Kindergarten, der im fröbelschen Sinne mehr als nur eine Beutreuungseinrichtung 
ist und in dem Kinder von 0 bis zur Einschulung ganzheitlich gefördert werden, in der dem 
die Erzieher*in Zeit hat, jedes einzelne Kind zu unterstützen. Als das Land in dem das 
international verbreitete Erfolgskonzept des Kindergartens erfunden wurde, wollen wir den 
ganzheitlichen Gedanken nach vorne stellen und Qualität sichern. Mindeststandards für die 
Qualität sollen das bundesweit sicherstellen. Für den weiteren Ausbau des Angebots und zur Verbesserung der BundQualität soll sich an den Kosten der Bund mit drei Milliarden Euro pro Jahr eine größere Verantwortung für die frühkindliche Förderung übernehmen. Schulen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Aufgaben bekommen, die 
beteiligen
viele Lehrerinnen und Lehrer unter teils schwierigen Bedingungen bereits mit großem 
Engagement übernehmen: gemeinsamer Schulbesuch von Kindern mit und ohne Behinderung, 
digitale und kulturelle Bildung, Willkommensklassen oder auch Schulsozialarbeit. Schulen, an 
denen junge Menschen fürs Leben lernen und die auf eine gute Zukunft vorbereiten, müssen 
selbst Orte der Zukunft sein. Zuweilen ist das durchschnittliche Parkhaus in Deutschland 
aber in einem besseren Zustand als so manches Schulgebäude. Der Bund sollte seine neuen 
Möglichkeiten, finanzschwache Kommunen im Bildungsbereich zu unterstützen, nun rasch nutzen 
und ein Förderprogramm zur Sanierung von maroden Schulen auflegen, das auch die baulichen 
Grundlagen für den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen legt. Damit Schulen den Kindern 
Chancen eröffnen, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen, und auch jene fordern, die 
viel leisten können. Diese schmale Öffnung der Verfassung war ein erster Schritt. Wir Grünen 
streiten weiter dafür, das Kooperationsverbot komplett aufzuheben. Bund und Länder müssen 
ihre gemeinsame Verantwortung auch gemeinsam übernehmen können.
Uns Grünen geht es um gleiche Freiheit für alle, das eigene Leben selbstbestimmt zu 
gestalten. Im Moment aber spaltet sich die Gesellschaft immer mehr in Gewinner*innen und 
Verlierer*innen. Erwerbstätige mit Berufsausbildung verdienen im Laufe ihres Berufslebens 
eine Viertel Million Euro mehr als diejenigen ohne Ausbildung. Mit einem Hochschulabschluss 
ist es sogar eine Million Euro mehr. Deshalb fordern wir Grünen eine Ausbildungsgarantie, 
die an die Stelle des unübersichtlichen Durcheinanders von Fördermaßnahmen des Arbeitsamtes 
tritt. Alle Jugendlichen sollen direkt nach der Schule eine anerkannte Berufsausbildung 
beginnen können, anstatt ziellos von Maßnahme zu Maßnahme geschoben zu werden.
Hochschulen müssen offen sein für alle – ob Arbeiter- oder Akademikerkind, ob Mann oder 
Frau, ob einheimisch, eingewandert oder hierher geflüchtet. Es liegt nicht am Können, dass 
heute nur ein Viertel der Nichtakademikerkinder studieren, gleichzeitig aber drei Viertel 
der Kinder aus Akademikerfamilien. Allerdings muss dafür die Studienfinanzierung grundlegend 
verändert werden: Das BAföG muss wieder zum Leben reichen. Mittelfristig soll die 
Studienfinanzierung aus einem Studierendenzuschuss für alle und einem Bedarfszuschuss für 
Studierende aus ärmeren Elternhäusern bestehen. Studiengebühren lehnen wir ab. Doch der 
Zugang zum Studium allein reicht noch nicht aus. Auch bessere Studienbedingungen sind 
wichtig, also gute Lehre, ausreichend Beratungsangebote und mehr Lehrende zur Unterstützung 
der Studierenden. Auch dafür wollen wir die Finanzierung des Hochschulpakts und des 
Qualitätspakts Lehre verstetigen. Der Zugang zur Wissenschaft als Beruf muss gerecht 
gestaltet sein. Junge Forschende brauchen faire Arbeitsverträge und mehr unbefristete 
Beschäftigungsmöglichkeiten, um mit Sicherheit gut forschen zu können. Mit einem Bund-
Länder-Programm für Nachwuchsstellen und einer weiteren Novelle des 
Wissenschaftszeitvertragsgesetzes verbessern wir die Situation für Wissenschaftlerinnen und 
Wissenschaftler. Wir Grünen werden durch die konsequente Umsetzung der 
Gleichstellungsstandards unser Wissenschaftssystem auf allen Ebenen für Frauen öffnen.
Zugänge in Arbeit schaffen
Chancengerechtigkeit ist nicht nur eine Frage für junge Menschen. Es muss auch darum gehen, 
dass Menschen, die mitten im Leben stehen oder deren Lebensweg nicht gradlinig verläuft, 
ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können. Das heißt für uns, dass es auch später im 
Leben möglich sein muss, etwas dazuzulernen, sich weiterzubilden oder auch beruflich zu 
verändern. Gute Bildung kostet Zeit und Geld. Beides ist für viele Menschen Mangelware. Die 
grüne BildungsZeit Plus sorgt mit einem Mix aus Zuschuss und Darlehen dafür, dass gerade die 
Menschen, die heute noch viel zu selten an Weiterbildungen teilnehmen, die Zeit und die 
Kosten dafür aufbringen können.
Aber auch Menschen mit Handicap, Jugendliche ohne Ausbildung, Langzeitarbeitslose oder 
ältere Beschäftigte brauchen passgenaue Integrationsstrategien. Die Arbeitslosenversicherung 
muss zu einer Arbeitsversicherung werden, die alle Menschen unterstützt – und zwar schon 
bevor sie arbeitslos werden. Für Arbeitslose, die in absehbarer Zeit nicht in reguläre Jobs 
zu vermitteln sind, ist die Einrichtung eines Sozialen Arbeitsmarktes notwendig.
Erfolgreiche Integration fußt auf Chancen und Perspektiven. Wer neu in Deutschland ankommt, 
soll seinen Alltag möglichst schnell selbständig meistern können. Deshalb wollen wir, dass 
Geflüchteten der Weg in die Arbeitswelt rasch offensteht. Dort lernen sie den deutschen 
Arbeitsalltag, einheimische Gepflogenheiten und hiesige Berufe kennen. Wir legen Wert auf 
frühzeitige Bildungsangebote und passende Sprachförderung. Damit eine Ausbildung nicht 
länger an einer unsicheren Bleibeperspektive scheitert, wollen wir, dass Asylsuchende und 
Geduldete eine Aufenthaltserlaubnis für die Ausbildung und die anschließende Beschäftigung 
erhalten.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Qualität in Kindertagesstätten sichern – mehr Erzieherinnen und Erzieher für unsere 
Kleinsten
Die Zukunft beginnt in der Kindertagesstätte. Kindertagesstätten bieten Raum zum Spielen, 
Lernen und Sprechen ‒ und Kindern die Chance auf Bildungserfolg. Die Zeit, die eine 
Fachkraft für die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den Kindern hat, ist häufig zu knapp 
bemessen. Deswegen wollen wir bundesweit in einem Gesetz Qualitätsstandards festlegen. Eine 
Erzieherin oder ein Erzieher soll künftig höchstens vier Kinder unter drei Jahren bzw. 
höchstens zehn ältere Kinder betreuen. Auch in die Aus- und Weiterbildung der Erzieherinnen 
und Erzieher wollen wir investieren. Der Bund soll sich mit einer Milliarde Euro an den 
zusätzlichen Kosten beteiligen.
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10.000 Schulen fit für die Zukunft machen
Wir wollen dafür sorgen, dass der Schulerfolg endlich nicht mehr durch die soziale Herkunft 
vorbestimmt wird. Individuelle Förderung braucht Zeit und Raum. In Ganztagsschulen können 
alle Schülerinnen und Schüler ihre Begabungen und Interessen in Kunst, Kultur und Sport gut 
entwickeln. Wir wollen finanzschwache Kommunen gezielt entlasten und den enormen 
Sanierungsstau auflösen. Um Schulen zu sanieren, stellen wir in den nächsten fünf Jahren 
zehn Milliarden Euro bereit und machen damit 10.000 Schulen fit für die Zukunft. Wir 
unterstützen Kommunen dabei, Raum für die vielen neuen Schülerinnen und Schüler zu schaffen. 
Wir arbeiten weiter daran, das Kooperationsverbot aufzuheben, so dass der Bund sich 
finanziell beteiligen kann, den Aufbau von zehntausenden guten Ganztagsschulplätzen überall 
im Land anzustoßen.
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Studieren besser finanzieren
Bildungsgerechtigkeit bedeutet für uns, allen Studienchancen zu eröffnen. Jede*r muss 
unabhängig vom Geldbeutel der Eltern und von der Herkunft studieren können. Wir wollen in 
einem ersten Schritt dafür sorgen, dass das BAföG künftig automatisch erhöht wird. So können 
Studierende steigende Lebenshaltungskosten und Mieten schultern. Im zweiten Schritt wollen 
wir die Studienfinanzierung zum Zwei-Säulen-Modell weiterentwickeln. In der ersten Säule 
erhalten alle Studierenden einen Studierendenzuschuss ‒ einen gleich hohen Basisbetrag für 
alle. Mit der zweiten Säule kommt ein individuell bemessener Bedarfszuschuss hinzu. Beides 
soll, anders als das jetzige BAföG, nicht zurückgezahlt werden müssen.
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Präzisierung der Zahlen
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