Der Umgang mit Geschichte ist allgemein ein wichtiges Anliegen, unabhängig davon, um welche Epoche es jeweils geht. Die Erinnerung an die Shoa ist aber angesichts ihrer Einzigartigkeit von so zentraler Bedeutung, dass dies angemessen formuliert werden soll. Wir müssen uns aber auch mit der Vorgeschichte und der Herrschaftspraxis des Nationalsozialismus als Diktatur beschäftigen, um Lehren für Gegenwart und Zukunft daraus zu ziehen.
Ohne dass es eine Gleichsetzung geben darf, ist die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur als prägende zeitgeschichtliche Phase unbedingt zu berücksichtigen. Auch 27 Jahre nach der friedlichen Revolution spüren Haftopfer oder beruflich Benachteiligte negative Folgen. Die Verlängerung der Rehabilitierungsgesetze, die 2019 auslaufen, und Entscheidungen über die Zukunft der Stasiunterlagenbehörde sind konkrete Aufgaben in der nächsten Legilaturperiode.
Im ganzen Zusammenhang der Erinnerungskultur sollten Bildung und Forschung als wichtige Aufgaben Erwähnung finden.
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