| Antrag: | Wir steigen um - komplett auf grüne Energien | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Sylvia Kotting-Uhl (Karlsruhe KV) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%)  | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 28.04.2017, 12:35 | 
UK-GE-01-097-3: Wir steigen um - komplett auf grüne Energien
Von Zeile 96 bis 97 einfügen:
das kann und wird nicht Gorleben sein, denn wir haben für scharfe wissenschaftliche Kriterien in der Endlagersuche gesorgt. Bis zur bestmöglichen Endlagerung braucht der Atommüll die bestmögliche Zwischenlagerung. Wir werden einen Prozess anstoßen, in dem unter Einbeziehung der Länder, der Standortkommunen und der Zivilgesellschaft entschieden wird, wie mit dem gefährlichsten Müll der Welt bis zur Endlagerung umgegangen werden soll.
Energie ist der Treibstoff unseres Lebens. Wir alle sind auf sie angewiesen. In den 
vergangenen zwei Jahrhunderten haben die Menschen ihre Energie gewonnen, indem sie vor allem 
Kohle, Gas und Öl verbrannten. Das hat die wirtschaftliche Entwicklung der 
Industriegesellschaften ermöglicht. Doch diese Art der Energiegewinnung hat uns auch mit 
ungeheuren Abgasmengen in die Klimakrise geführt. In den vergangenen 60 Jahren kam zur 
fossilen Energie die Atomkraft dazu. Sie war und bleibt ein hochriskanter und extrem teurer 
Irrweg. Kohle und Atom haben heute ausgedient. Wir Grünen haben einen Plan für die 
Energiewelt der Zukunft. Es ist möglich, die Energieversorgung der Menschen komplett mit 
Sonne, Wind, Wasser, nachhaltig erzeugter Bioenergie und Erdwärme zu decken. Für die 
Verwirklichung dieser Energiewende arbeiten wir seit unserer Gründung. Unser Ziel ist es, 
nicht nur die Stromversorgung, sondern auch den Verkehr und die Wärmeversorgung auf 
natürliche Energiequellen umzustellen. So können wir dauerhaft unseren Wohlstand sichern, 
ohne unsere Lebensgrundlagen dabei zu zerstören. Die Energiewende hat bereits 
hunderttausende Jobs geschaffen – weitaus mehr, als bei Kohle und Atom weggefallen sind. 
Damit ist die Energiewende nicht nur gut fürs Klima. Sie stärkt auch unsere Wirtschaft und 
schafft sichere Arbeitsplätze.
Energiewende: Mit langem Atem zum Erfolg
Wir Grünen haben die Energiewende 2001 in Regierungsverantwortung mit den Beschlüssen zum 
Atomausstieg und der Förderung grüner Energien eingeleitet. Das hat sich gelohnt. Heute sind 
bereits zwölf Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet, die übrigen gehen in fünf Jahren 
vom Netz. Wir sagen: “Atomkraft? Nein Danke!” Schon ein Drittel des Stroms wird bei uns aus 
Wind, Sonne, Wasser und Bioenergie gewonnen. Im von den Grünen mitregiertem Schleswig-
Holstein sind es schon 100 Prozent. Bei uns kommt grüner Strom aus der Steckdose. Und der 
ist mittlerweile sogar günstiger als Strom aus Kohle und Atom. Grüner Strom wird von vielen 
kleinen Erzeugern produziert. Dezentral und in der Hand von Bürgerinnen und Bürger findet 
die Energierevolution statt. Ihr Engagement hat das Monopol der vier großen Stromkonzerne 
gebrochen. Die Energiewende ist ein industriepolitischer Meilenstein auf dem Weg zu einer 
grünen Wirtschaft.
Doch trotz ihres Erfolgs ist die Energiewende kein Selbstläufer. Und sie hat Gegner. 2010 
versuchten CDU/CSU gemeinsam mit der FDP, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Der 
permanente Druck der Anti-Atom-Bewegung und letztlich die Katastrophe von Fukushima ließ sie 
von diesen Plänen abrücken. Schwarz-Gelb musste sich den Realitäten beugen. Doch statt 
daraufhin auf 100 Prozent Erneuerbare zu setzen, trieb die Bundesregierung die 
Solarindustrie aus dem Land und vernichtete so mehrere zehntausend Arbeitsplätze in einer 
Zukunftsbranche. Die Große Koalition bremst und deckelt den Ausbau Erneuerbarer Energie, wo 
sie nur kann. Sie zerstört die Dynamik der Energiewende - so erreicht Deutschland seine 
Klimaschutzziele nicht.
Wir Grünen halten das für grundlegend falsch. Deutschland muss den Weg der Energiewende 
entschlossen weitergehen. So wie das Grüne in den Landesregierungen mit ambitionierten 
Ausbauplänen bereits tun. Wir wollen die Energiewirtschaft auf Erneuerbare umstellen und 
viele tausend neue Arbeitsplätze schaffen. In Deutschland haben wir die Technik, die 
Fähigkeiten und den Willen der Bürgerinnen und Bürger. Wir Grünen sind die politische Kraft, 
die mit den Menschen gemeinsam die Energiewende zum Erfolg führt.
Rein in die neue Stromwelt - vollständig auf Erneuerbare umsteigen
100 Prozent Ökostrom bis 2030, das ist unser Ziel. Dafür werden wir den Kohleausstieg 
einleiten und die schwarz-rote Ausbaubremse für Erneuerbare abschaffen. So bringen wir die 
Dynamik in die Energiewende zurück. Dazu braucht es eine Weiterentwicklung des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes (EEG). Wir Grünen wollen die jährlichen Ausbauziele kräftig anheben und an 
die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens anpassen. Millionen Bürgerinnen und Bürger, die 
ihr Dach oder ihren Keller zum Kraftwerk machen oder sich an Energiegenossenschaften 
beteiligen, sind und bleiben dabei unsere wichtigsten Verbündeten. Sie treiben den 
dezentralen Ausbau voran. Darum wollen wir sie vom bürokratischen Ausschreibungszwang 
befreien. Indem wir Mieterstrommodelle ermöglichen, bringen wir die Energiewende mit 
Solarzellen auch auf die Dächer von Mietshäusern und lassen alle von den Vorteilen einer 
klimafreundlichen und kostengünstigen Energieversorgung profitieren. Wir führen die 
milliardenschweren Strompreisrabatte für die Industrie auf ein Minimum zurück und entlasten 
stattdessen die Verbraucherinnen und Verbraucher. Nur noch solche Unternehmen, die 
tatsächlich im internationalen Wettbewerb stehen, sowie energieintensive Prozesse sollen 
Rabatte erhalten, diese sollen zudem an die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen geknüpft 
werden.
Den Ausbau notwendiger Netze wollen wir klug planen und Bürgerinnen und Bürger mit 
frühzeitiger Bürgerbeteiligung, Erdkabeln und einem Überspannungsverbot für Wohnhäuser die 
Möglichkeit geben, mitzugestalten. Durch eine Reform des Strommarktes schaffen wir neue 
Anreize dafür, Energie flexibel und effektiv dann zu nutzen oder zu speichern, wenn viel 
Strom aus Sonne und Wind verfügbar ist. Überschüssige Strommengen wollen wir in Batterien 
speichern oder in Wärme oder Gas umwandeln, um damit Wohnungen zu heizen oder Fahrzeuge 
anzutreiben. Wir wollen die dezentrale, klimafreundliche Kraft-Wärme-Kopplung fördern. Wir 
machen es möglich, aus erneuerbaren Quellen Strom und Wärme zu erzeugen. Schikanöse Umlagen, 
Entgelte und überbordende Bürokratie werden wir verhindern.
Effizienzrevolution auslösen
Nach wie vor gilt: Die beste Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht wird. Wir wollen 
eine Effizienzrevolution einleiten. Darum legen wir ein Energiespargesetz vor, das 
ambitionierte, aber realistische Vorgaben macht. Insbesondere in der Industrie gibt es noch 
viele Einsparpotentiale. Mit unserem Programm “Faire Wärme” und konkreten Fördermaßnahmen 
zum Energiesparen greifen wir dabei auch den Privathaushalten unter die Arme. Wir wollen die 
Nutzung erneuerbarer Wärme im Gebäudebestand voranbringen, durch Förderung für die 
energetische Modernisierung von Häusern und ganzen Stadtviertel, für Nahwärme und 
Abwärmenutzung.
Klar ist: Der Umstieg auf klimaschonende Wärme gelingt nur, wenn Wohnen und Heizen bezahlbar 
bleiben. Stromsparchecks und Energieberatung sollen Standard werden. Gerade Haushalte mit 
kleinem Geldbeutel wollen wir Grünen damit unterstützen. In Brüssel werden wir uns dafür 
einsetzen, das Toprunner-Prinzip europaweit zu verankern. So werden vom Durchlauferhitzer 
bis zum Gefrierfach immer die effizientesten Geräte zum technischen Standard erhoben, an dem 
sich alle anderen messen müssen. So werden Stromfresser schrittweise aus den Läden 
verschwinden.
Atomkraft endgültig abschalten
Auf dem Weg in die neue Stromwelt wollen wir die atomare Vergangenheit endgültig hinter uns 
lassen. 2022 wird der letzte Meiler in Deutschland vom Netz gehen. Aber so lange noch 
Atomkraftwerke laufen, müssen sie höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Die 
Subventionierung der Atomkraft muss ein Ende haben. Das wollen wir mit der Wiedereinführung 
der Brennelementesteuer erreichen.
Mit dem Ende des Betriebs von Atomkraftwerken ist das atomare Zeitalter jedoch noch lange 
nicht Geschichte. Für den hochgefährlichen Atommüll brauchen wir ein Endlager. Mit dem von 
Winfried Kretschmann angestoßenen Endlagersuchgesetz und dem Ergebnis der Endlagerkommission 
wurde dafür eine gute Grundlage geschaffen. Wir werden das bestmögliche Endlager finden. Und 
das kann und wird nicht Gorleben sein, denn wir haben für scharfe wissenschaftliche 
Kriterien in der Endlagersuche gesorgt. Bis zur bestmöglichen Endlagerung braucht der Atommüll die bestmögliche Zwischenlagerung. Wir werden einen Prozess anstoßen, in dem unter Einbeziehung der Länder, der Standortkommunen und der Zivilgesellschaft entschieden wird, wie mit dem gefährlichsten Müll der Welt bis zur Endlagerung umgegangen werden soll.
Unser Ziel ist jedoch, dass überall in Europa das atomare Russisch Roulette ein Ende hat. 
Schrottreaktoren wie Tihange und Doel in Belgien oder Fessenheim und Cattenom in Frankreich 
müssen sofort vom Netz. Unseren Kampf gegen die Atomkraft werden wir erst dann beenden, wenn 
der Atomausstieg erreicht ist – in Deutschland, Europa und weltweit. Deswegen wollen wir 
auch den Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefabrik in 
Lingen, die noch ganz Europa mit radioaktiv strahlendem Brennstoff versorgen, rechtssicher 
beenden.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Förderprogramm bezahlbare Wärme – Energie und Geld sparen
Die Energiewende muss auch im Wärmebereich vorankommen und die Menschen dabei mitnehmen: 
Denn der Umstieg auf klimaschonende Wärme gelingt nur, wenn Wohnen und Heizen bezahlbar 
bleiben. Dazu wollen wir das Förderprogramm “Faire Wärm”e auflegen. Mit zwei Milliarden Euro 
jährlich unterstützen wir die energetische Sanierung ganzer Wohnviertel. Mieterinnen und 
Mieter stärken wir durch eine robuste Mietpreisbremse. Wir verringern die Umlage von 
Modernisierungskosten und führen ein neues Klimawohngeld ein, damit auch Wohngeldempfänger 
energieeffizient wohnen können. Wir unterstützen Städte und Gemeinden bei der nachhaltigen 
Wärmeversorgung mit 400 Millionen Euro für 10.000 Wärmespeicher.
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Für grüne Energie - komplett auf Erneuerbare umsteigen
Wir wollen die menschengemachte Klimakrise noch aufhalten. Das geht nur mit 100% 
Erneuerbaren. Bis 2030 wollen wir unseren Strombedarf vollständig aus Erneuerbaren Energien 
decken. Dazu werden wir die Obergrenzen für den Ausbau Erneuerbarer Energien abschaffen, das 
Strommarktdesign sowie das komplizierte Abgabensystem auf Energie zugunsten der Erneuerbaren 
novellieren und ein Marktanreizprogramm für Speicher starten. Bis zum Jahr 2050 soll die 
Energieversorgung auch für Wärme, Mobilität und Industrie ausschließlich aus Erneuerbaren 
Energien erfolgen. Darum steigen wir zügig in die Verbindung der Sektoren Strom, Wärme und 
Mobilität ein und nutzen alle Möglichkeiten der Elektrifizierung.
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Die atomare Lieferkette zerschneiden
Der Atomausstieg in Deutschland ist so lange unvollständig, wie wir weiter Europas 
Atomreaktoren mit Brennelementen versorgen. Als Grüne wollen wir deshalb die 
Urananreicherung in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen schließen. So lange 
Atomkraftwerke noch laufen, müssen sie höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Der 
Siedewasserreaktor Gundremmingen aber stellt ein besonderes Risiko dar. Ebenso die 
Schrottreaktoren an unseren Grenzen wie Tihange und Doel in Belgien, Fessenheim und Cattenom 
in Frankreich, Beznau in der Schweiz oder Temelin in Tschechien. Wir wollen dafür sorgen, 
dass sie sofort vom Netz gehen.
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Unterstützer*innen
- Peter Meiwald (Ammerland KV)
 - Jorinda Fahringer (Karlsruhe KV)
 - Johannes Honné (Karlsruhe KV)
 - Babette Schulz (Ettlingen KV)
 - Nicolas Schejok (Karlsruhe KV)
 - Reimar Chladek (Karlsruhe KV)
 - Beate Müller-Gemmeke (Reutlingen KV)
 - Dieter Flohr (Fürth-Land KV)
 - Ralf Henze (Odenwald-Kraichgau KV)
 - Matthias Lewin (Haßberge KV)
 - Annette Muggenthaler (Karlsruhe KV)
 - Manuela Braun (Rastatt/Baden-Baden KV)
 - Andreas Walter (Potsdam KV)
 - Stephan Buck (Alb-Donau KV)
 - Joachim Schmitt (Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf KV)
 - Antonia Schwarz (Berlin-Kreisfrei KV)
 - Fritz Lothar Winkelhoch (Oberberg KV)
 - Marcus Lamprecht (Viersen KV)
 - Christian Hohn (Olpe KV)
 

Kommentare
Kai Gehring: