EL-25: Bewerbung: Ercan Kilic

Liebe Freundinnen und Freunde,

„Das Mittelmeer darf nicht zum Massengrab werden!“

Das habe ich vor vier Jahren bei meiner Rede zur Europawahl gesagt.

Wenn wir jetzt Bilanz ziehen, müssen wir feststellen, dass wir uns schämen müssen! Wir haben es nicht geschafft, die Festung Europa durchlässiger zu machen! Im Gegenteil: die Festung wird weiter verstärkt. Abschottung ist an der Tagesordnung. Nichtsdestotrotz riskieren weiterhin Kinder, Frauen und Männer auf gefährlichen Wegen nach Europa das kostbarste was sie besitzen: ihre eigene Gesundheit, die Gesundheit ihrer Familie und schlimmstenfalls sogar ihr Leben und das ihrer Familien.

Im Bereich Migration und Flucht gibt es eine Vielzahl von unerträglichen Missständen, die auf europäischer Ebene dringend korrigiert werden müssen! Länderübergreifend sind Geflüchtete in den Bereichen Gesundheit, Schulbildung, bei den Arbeitsbedingungen und in Sachen Menschenrechte in vielfältiger Weise ausgeschlossen und werden wie Menschen zweiter Klasse behandelt.

Handlungsbedarf besteht in diesem Zusammenhang auch in den Bereichen Diversity, Vormarsch des Rechtsextremismus, zunehmender Nationalismus und dem daraus resultierenden Rassismus. Hier müssen wir sinnvolle Strategien entwickeln um diese Entwicklung zu stoppen.

Auch aufgrund der #MeTwo Debatte, in der aktuell viele Erfahrungsberichte unter diesem Hashtag geschrieben werden, zeigt wie überfällig so eine Diskussion in unserer Gesellschaft ist. Mir selber wurde in diesem Zusammenhang gesagt, „Da solltet Ihr Euch man nicht so aufregen“. Daher ist Ausgrenzung und Rassismus eins der großen Themen die uns in Europa beschäftigen muss.

Neben diesen Themen, die darüber entscheiden werden, ob das Projekt Europa auseinander fliegt, oder ob Europa auch zukünftig als Ort des Friedens, der Demokratie und des Wohlstandes gelten wird, ist der Kampf für das Überleben unseres Planeten von fundamentaler Bedeutung.

Die Klimakatastrophe stoppen! das muss eine gemeinsame europäische Initiative sein! So gilt es den europäischen wie auch außereuropäischen Ausstieg aus der Atomenergie weiter voranzubringen. Die Abkehr von der Atomkraft, der Ausstieg aus der Kohle und der Ausbau der alternativen Energien muss durch uns Grüne gefordert und durchgesetzt werden. Wenn wir feststellen, dass aktuell neue Atomkraftwerke gebaut werden, dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Wir müssen uns mit anderen Atomkraftgegnern überall auf unserem Planeten solidarisieren und Aufklärung leisten. Europäische Gelder dürfen nicht in die Förderung der Atomkraft fließen, statt dessen müssen die Gelder für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren verwendet werden.

Neben unseren demokratischen sowie den menschenrechtlichen Grundsätzen, die wir als Grundsätze der europäischen Idee wieder in den Mittelpunkt des Handelns stellen müssen, ist es an der Zeit, dass der Klimaschutz zu einem Grundrecht wird! Dafür möchte ich mich gemeinsam mit euch im Europaparlament einsetzen.

Ich bin Europäer aus Überzeugung, da nationale und kulturelle Grenzen uns in unserer Freiheit einengen und uns hindern, uns zu entfalten.

Gemeinsam für ein grünes, für ein menschliches Europa!

Euer Ercan