Postwachstumsgesellschaft (engl. „Degrowth“) bedeutet „nach dem Wachstum“ bzw. Wachstumsrücknahme, d. h. eine Wirtschaft ohne Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP), die das Ökosystem Erde nicht weiter belastet. Weitere Ziele sind soziale Gerechtigkeit, Verringerung der Armut, Teilhabe und Mitbestimmung sowie Zufriedenheit der Bürger*innen durch weniger Stress und Leistungsdruck. Das Konzept der Postwachstumsgesellschaft möchte eine nachhaltige Entwicklung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise und die Rückführung der Konsumansprüche an die Möglichkeiten einer nachhaltigen Befriedigung. Das Paradigma des stetigen Wirtschaftswachstums durch Steigerung des Bruttoinlandsproduktes als Voraussetzung für Wohlstand wird abgelehnt. Die negativen Auswirkungen des Wirtschaftswachstums gemessen am BIP haben immer mehr zugenommen. Wir überschreiten bereits die ökologischen Grenzen und die Kipp-Punkte des Ökosystems werden überschritten. Deshalb soll in einer Postwachstumsgesellschaft der Ressourcenverbrauch durch die Einführung einer CO2-Abgabe begrenzt, die Einnahmen ausgeschüttet bzw. zur Finanzierung von Sozialprogrammen verwendet und durch ein Grund- und Maximaleinkommen die Ungleichheit verringert werden. Vor diesem Hintergrund sollten alternative Indikatoren wie das menschliche Wohlergehen, der Ressourcenverbrauch, gesellschaftliche Ungleichheit und menschenwürdige Arbeit einen höheren Stellenwert erhalten als das BIP. Mehr als europäische 200 Wissenschaftler*innen und Ökonomen*innen forderten den Übergang zur Postwachstumsgesellschaft im Sept. 2018 (s. https://www.postgrowth2018.eu)
Antrag: | Anders Wirtschaften für nachhaltigen Wohlstand - Auf dem Weg in die sozial-ökologische Marktwirtschaft |
---|---|
Antragsteller*in: | Klemens Griesehop (KV Berlin-Pankow) und 22 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 30%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: WKF-05-091-4 |
Eingereicht: | 18.10.2019, 07:47 |
Kommentare
Cathérine Lehmann:
Klemens Griesehop:
Cathérine Lehmann:
Thomas Kowalczyk:
Kreislaufwirtschaft und Gemeinwohlökonomie o.ä. wirken je nach Leser*in vielleicht noch etwas altbacken oder salbungsvoll und nicht breit konsensfähig, jedoch bräuchten wir nach dem Zäsurbegriff Postwachstum (Ende des bisherigen) vielleicht auch eine Positivbeschreibung einer zukünftigen Wirtschaftsweise.
Deshalb finde ich das Ziel Postwachstumsgesellschaft gegenwärtig als Zäsurbegriff besser als mit dem Wachstumsbegriff (den die meisten in diesem Zusammenhang als wirtschaftliches Wachstum begreifen) weiter zu agieren und in Nebensätzen (entkoppeln vom Ressourcenververbrauch o.ä.) nur notdürftig zu entschärfen.
Peter Pütz:
https://antraege.gruene.de/44bdk/Anders_Wirtschaften_fuer_nachhaltigen_Wohlstand_-_Auf_dem_Weg_in_die_so-5184/5478
Annkatrin Esser:
Markus Pasche: