Die größten Investitionen werden notwendig sein im Bereich des Auf- und Ausbaus der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und des Abbaus der konventionellen Stromerzeugung. Dies wird nicht nur durch Private geschehen können sondern auch durch die Öffentliche Hand und sollte hier deshalb auch benannt werden.
Antrag: | Anders Wirtschaften für nachhaltigen Wohlstand - Auf dem Weg in die sozial-ökologische Marktwirtschaft |
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Antragsteller*in: | Horst Schiermeyer (KV Görlitz) und 23 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 25%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 21.10.2019, 10:22 |
Kommentare
Horst Schiermeyer:
Mein Antrag sagt weder aus, welche Stromnetze noch welche Speicher ausgebaut werden sollten und in welchem Umfang. Wenn man den Vorschlägen in der BUND-Stellungnahme folgt, bräuchte man auf jeden Fall große Wasserstoffherstellungs- und -leitungs- und speichermöglichkeiten (die bestehenden Erdgasnetze können dafür nicht einfach umgenutzt werden, da Wasserstoff viel leichter diffundiert; und neben solchen Speichern möchte ich nicht wohnen https://de.wikipedia.org/wiki/Knallgas). Das wird auf jeden Fall nicht billig.
Die BUND-Stellungnahme berücksichtigt leider auch ähnlich wie einige Papiere aus unserem Spektrum völlig ungenügend das "Dunkelflauten"-Problem, wenn ggfs. tagelang in ganzen Regionen kaum Wind weht und kaum die Sonne scheint, z.B. in ganz Süddeutschland. Wenn heute in einer Region einzelne Kraftwerke ausfallen, wird der größte Teil des Stroms aus benachbarten Kraftwerken geliefert. Wenn die Stromversorgung zu 90 % auf Windkraft und PV basiert, muss der Strom entweder aus Reservekraftwerken bezogen werden, die mit Wasserstoff oder "Solarmethan" aus großen Speichern betrieben werden oder der Strom wird aus anderen Regionen bzw. anderen Ländern bezogen.
Aktuelle Studien, die von einer nahezu-100%igen-Stromversorgung aus EE bis 2030 ausgehen, wie dies unsere Programmlage ist, gibt es meiner Kenntnis nach nicht. Mit dem Ziel 2050 gibt es einiges, z.B. https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2008_2012/2011_Sondergutachten_100Prozent_Erneuerbare_KurzfassungEntscheid.html
Deren vergleichende Untersuchung kam zum Ergebnis, dass die kostengünstigste Variante eine Stromversorgung unter Einbeziehung der europäischen Nachbarländer ist. Das bedingt dann aber einen wesentlich stärkeren Netzausbau als dies bisher vorgesehen ist und nicht nur in Nord-Süd- sondern in alle Richtungen ...
In der BAG Energie hatten wir vor einigen Jahren eine heftige Kontroverse "dezentral" versus "großräumig". Das Ergebnis war damals und auch bei der letzten BAG-Sitzung am vorvergangenen Wochenende, dass wir auf jeden Fall beides brauchen.
Erich Pawlik: