Die in diversen Änderungsanträgen zum Klimaschutzantrag vorgeschlagene Beschleunigung des Kohleausstiegs hat auch eine deutliche Erhöhung des finanziellen Aufwands für die notwendigen Investitionen zur Folge. Im vorliegenden Antrag werden dafür gerade mal erst 30 Mrd. Euro im Jahr angesetzt, also ganze 1 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts.
Dies ist der existenziellen Aufgabe, vor der wir stehen, völlig unangemessen. In der Klimadiskussion wird das Maß der Bedrohung durch den Klimawandel z.T. vergleichbar eingeschätzt zu der durch eine kriegerische Bedrohung. In einer solchen Situation wird dann aber nicht nur ein bisschen zusätzlich was ins Militär investiert sondern die Wirtschaft wird weitgehend auf Kriegsproduktion umgestellt, siehe dazu z.B. https://klima-der-gerechtigkeit.de/2008/04/26/war-on-global-warming/ oder https://www.gruene-linke.de/wp-content/uploads/2008/10/081114_100prozent_ee-strom_2020.pdf
Die hier vorgeschlagene Erhöhung des Ansatzes für Investitionen der Öffentlichen Hände auf 3,3 % des BIP kommt den Erfordernissen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels jedenfalls näher.
Kommentare
Philipp Schmagold:
DANKE!
Horst Schiermeyer:
Die meisten von euch haben ja beide Anträge unterstützt, allerdings nicht alle. Die anderen bitte ich zu prüfen, ob sie den anderen Antrag nicht auch unterstützen können.
Horst Schiermeyer:
"The “Green New Deal” would create “millions of good paying jobs while we save the planet for our children,” Sanders promised. The $16.2 trillion proposal, spread over 10 years, aims to fundamentally remake the economy around renewable energy and decarbonization."
https://eu.desmoinesregister.com/story/news/elections/presidential/caucus/2019/11/09/sanders-aoc-react-bloomberg-presidential-bid/2550911001
$ 16,2 trillion sind 16,2 Billionen $ und das etwa 15 Billionen € in 10 Jahren, pro Jahr also 1,5 Billionen €. Die USA haben etwa 4 mal so viel Einwohner wie Deutschland. Sanders Programm würde demnach auf Deutschland heruntergerechnet etwa 375 Milliarden € für öffentlich finanzierte Investitionen in den Klimaschutz bedeuten, also mehr als das Zehnfache des BuVo-Antrags und mehr als das Dreifache dieses Änderungsantrages ...
Horst Schiermeyer:
https://www.ews-schoenau.de/energiewende-magazin/zur-sache/david-spratt-wir-brauchen-eine-blut-schweiss-und-traenen-rede
Die Klimagefahr ist größer als gemeinhin angenommen: Denn es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Klima mit einem Vier- oder Fünf-Grad-Sprung auf weitere Emissionen reagiert. Wenn die Menschheit den Empfehlungen des Weltklimarats (IPCC) folgt, kann sie die Erwärmung aber lediglich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent auf 1,5 Grad Celsius begrenzen. Dabei lauern möglicherweise schon unter zwei Grad Erwärmung Kipppunkte, ab denen sich eine weitere Erwärmung nicht mehr stoppen lässt. Der IPCC vertraut den Fortbestand der menschlichen Zivilisation daher dem Ausgang eines Münzwurfs an. Für David Spratt vom australischen Thinktank «Breakthrough – National Centre for Climate Restoration» ist das zu riskant. Er fordert stattdessen eine Mobilisierung der gesamten Gesellschaft – wie in einem Krieg.
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Frage: In angelsächsischen Ländern wird der Kampf gegen den Klimawandel oft mit der Mobilisierung im Zweiten Weltkrieg verglichen. Sie tun das in Ihrer Studie auch.
Antwort: Das ist natürlich kein perfekter Vergleich, denn beim Krieg geht es um das Töten von Menschen – und beim Klima um den Versuch, Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschen zu retten. Aber der Vergleich zeigt, welche Anstrengungen nötig sind, wenn man einem Problem oberste Priorität einräumt. Im Jahr 1942 haben die USA 31 Prozent, Großbritannien 52 Prozent, Deutschland 64 Prozent und Japan 33 Prozent ihres Bruttoinlandprodukts auf den Krieg verwandt. Es ist eine Geschichte von der Fähigkeit der Gesellschaft, auf eine überwältigende Gefahr zu reagieren.