| Antrag: | Kapitel 3: Fortschritt gestalten | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Tierschutzpolitik (dort beschlossen am: 05.10.2020) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: GSP.L-01-117 | 
| Angelegt: | 06.10.2020, 20:21 | 
GSP.F-01-059: Kapitel 3: Fortschritt gestalten
Verfahrensvorschlag zu GSP.L-01-117: Antragstext
Von Zeile 115 bis 123 (GSP.L-01: Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen):
Ausweg aus dem System des „Wachse oder Weiche“ erhalten. Dazu gehört auch, dass sie für ihre vielfältigen Gemeinwohlleistungen gezielt entlohnt werden.
Tierschutz
(72) Tiere haben Rechte und dürfen nicht zu Rohstofflieferanten degradiert werden. Solange Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen oder um ihre Produkte zu nutzen, sind wir verpflichtet, für mehr Tierschutz und mehr Tierwohl in der Tierhaltung zu sorgen. Entsprechend ist die Landwirtschaft so zu gestalten, dass entlang den Bedürfnissen von Tieren gewirtschaftet werden kann. Es sollen immer weniger Tiere immer besser gehalten werden. So sinkt auch der Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. Tierversuche müssen konsequent reduziert und möglichst überflüssig werden.(72) Tiere sind fühlende Lebewesen, sie haben Rechte und dürfen nicht zu Rohstofflieferanten oder Unterhaltungsobjekten degradiert werden. Wo immer ihr Wohlergehen aufgrund menschlichen Handelns in Gefahr ist, muss es geschützt werden. Jede Tierhaltung ist an ihren umfassenden Bedürfnissen auszurichten, denn auch Tieren steht ein gutes und gesundes Leben zu. Dafür müssen die entsprechenden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Anerkannte Tierschutzorganisationen benötigen als Anwälte der Tierrechte mehr Kompetenzen und mehr Unterstützung.
(73 NEU) Solange wir Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen, müssen wir ihnen ein würdevolles Leben frei von Schmerzen, Angst und Stress ermöglichen - ohne tierquälerische Zucht-, Haltungs-, Transport- und Schlachtmethoden. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft hat diese Ziele fest in sich verankert. Das bedeutet auch, dass künftig immer weniger Tiere gehalten werden und entsprechend weniger Fleisch konsumiert und exportiert wird. Das ist zugleich essenziell für den Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität und einen fairen Handel mit den Ländern des globalen Südens. Auch durch eine neue Ernährungspolitik und die gezielte Förderung pflanzlicher Alternativen sinkt der Konsum von tierischen Produkten. Tierversuche sollen nach einem Ausstiegsplan konsequent reduziert und durch innovative Forschungsmethoden ohne Tiere ersetzt werden.
Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen
Klima und Energie
(53) Nach dem fossilen Zeitalter beginnt die ökologische Moderne. War der Fortschritt der 
Moderne bislang angetrieben von Kohle, Öl und Gas und verlagerte er seine sozialen und 
ökologischen Kosten zu großen Teilen in andere Weltregionen und in die Zukunft, geht es beim 
Fortschritt heute darum, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren sowie den 
gegenwärtigen und kommenden Generationen weltweit ein Leben in Freiheit, Würde und Wohlstand 
zu ermöglichen. Je entschiedener wir handeln, umso mehr Freiheiten und Alternativen haben 
wir in den kommenden Jahrzehnten.
(54) In der ökologischen Moderne ist das Prinzip der Nachhaltigkeit leitend. Die natürlichen 
Ressourcen dürfen demnach nur in dem Maße genutzt werden, wie sie sich auch wieder erneuern 
können. Das gilt für Technologien, Wirtschaftsweisen, für den privaten Verbrauch und Konsum. 
Konkret bedeutet das: Politische Entscheidungen müssen daran gemessen werden, ob ihre Folgen 
mit der Einhaltung der planetaren Grenzen vereinbar sind.
(55) Wir leben in Zeiten der Klimakrise. Der Anstieg der Meeresspiegel bedroht das Leben an 
den Küsten. Trockenheit und Wüstenbildung zerstören Lebensräume von Mensch und Tier. 
Hitzesommer und Wetterextreme sorgen für extreme Schäden und nehmen lebensbedrohliche 
Ausmaße an. Es ist Aufgabe der Menschheit, die Katastrophe so weit wie möglich zu 
verhindern. Leitlinie ist das Klimaabkommen von Paris, das vorsieht, die Erderhitzung auf 
deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Europa muss so schnell wie 
möglich Klimaneutralität erreichen. Deutschland als einem der größten Verursacher von 
Treibhausgasen kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Jedes Zehntelgrad weniger 
Erhitzung zählt.
(56) Maßstab erfolgreicher Klimapolitik ist der Budget-Ansatz. Er zeigt auf, wie viele 
Treibhausgasemissionen jedes Land noch ausstoßen darf, um den eigenen Anteil am Pariser 
Klimaabkommen einzuhalten. Daraus folgt die Notwendigkeit, jeden Tag konkret zu handeln. 
„Morgen ist auch noch ein Tag“ gilt beim Klimaschutz nicht. Nur wenn substanzielle 
Einsparungen schnell erzielt werden, gibt es später noch ausreichend Handlungsspielraum.
(57) Der Übergang zu 100 Prozent erneuerbaren Energien, der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas 
und damit die Dekarbonisierung sind die Schlüsselaufgaben des Klimaschutzes. Die 
Dekarbonisierung aller Wirtschaftsprozesse gelingt nur, wenn Rohstoffe und die für ihre 
Herstellung nötige und in ihnen gespeicherte Energie massiv eingespart, möglichst 
vollständig im Kreislauf geführt und hocheffizient genutzt werden. Dafür ist eine völlig 
neue Vernetzung innerhalb und zwischen den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr, Industrie, 
Dienstleistungen und Landwirtschaft nötig.
(58) Technologie ist als Beitrag für Klimaneutralität notwendig. Technologische Lösungen 
müssen immer dem Vorsorgeprinzip folgen. Das heißt, dass die Abwägung von Nutzen und 
Schäden, mögliche Umkehrbarkeit sowie die Eingriffstiefe zu berücksichtigen sind. Sie werden 
grundlegende Veränderungen und schnelles Handeln nicht ersetzen, sondern nur ergänzen 
können.
(59) Die Digitalisierung kann einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Sie 
ermöglicht es, eine schwankende erneuerbare Produktion mit dem Verbrauch eng zu verzahnen 
und so den Energiebedarf zu senken. Das Potential der Digitalisierung für 
Ressourceneffizienz, sparsamen Energieverbrauch, Dematerialisierung und Suffizienz soll 
bestmöglich gefördert werden. Zugleich zeigt die Digitalisierung bisher selbst einen 
ungezügelten Ressourcenhunger. Daher muss sie mit Maßnahmen flankiert werden, die den 
Ressourcenverbrauch begrenzen und Rebound-Effekte vermeiden.
(60) Erneuerbare Energien sind dezentral in der Erzeugung, aber eine Versorgung mit ihnen 
wird leichter sicherzustellen sein, je größer der Raum ist. Unser Kontinent hat die richtige 
Größe für die Energiewende. Die europäische Energieunion soll die verschiedenen Stärken der 
Regionen – Solarenergie im Süden, Geothermie und Wasserkraft in Skandinavien und den Alpen, 
Offshore-Windkraft im Atlantik, im Mittelmeer und in der Ostsee, Onshore-Windkraft in ganz 
Europa – miteinander verbinden. Zentral dafür sind Aufbau und Nutzung von Netzen und 
Speichern. Entscheidende Akteur*innen der Energiewende sind die Bürger*innen und Kommunen, 
aber auch regionale Unternehmen und das Handwerk.
(61) Es braucht eine vorausschauende Energieaußenpolitik. Denn auch im Zeitalter der 
erneuerbaren Energien wird es Energieimporte geben. Sie hilft den Partnerländern beim Aufbau 
der entsprechenden Strukturen und stellt sicher, dass die importierte Energie nachhaltig und 
unter sozial gerechten Bedingungen erzeugt wurde.
(62) Um die Klimakrise zu bewältigen, ist es weder notwendig noch vertretbar, zur Atomkraft 
zurückzukehren. Diese Hochrisikotechnologie birgt eine existenzielle Bedrohung für Natur, 
Mensch und Tier.
(63) Es ist Aufgabe in diesem Jahrzehnt, ein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll mit 
höchstmöglichen Sicherheitsstandards und bei bestmöglichen geologischen Bedingungen zu 
finden. Bei der Suche ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung vor regionale 
Eigeninteressen zu stellen.
Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft
(64) Der Verlust an Biodiversität ist so dramatisch wie die Klimakrise. Schlimmer noch: Die 
beiden Krisen bedingen sich gegenseitig und können daher auch nur gemeinsam gelöst werden. 
Die Roten Listen und die planetaren Grenzen müssen als „Barometer des Lebens“ zum Gradmesser 
für politische Handlungsleitlinien werden, denn die biologische Vielfalt sichert das Leben 
auf dem Planeten. Ökologischer Landbau, die Ökologisierung der konventionellen 
Landwirtschaft, der Erhalt wertvoller Lebensräume, mehr Schutzgebiete und Biotope sowie mehr 
freie Natur an Land, in Flüssen, Seen und im Meer sind als wirksamer Schutz für 
Artenvielfalt und Umwelt zu betreiben.
(65) Das Vordringen des Menschen in die letzten, noch nicht zerstörten natürlichen Gebiete 
und die grenzenlose Aneignung von Umwelt und Tierwelt zum Verbrauch oder Verzehr gefährden 
nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Gesundheit. Sogenannte zoonotische 
Krankheiten können fatale gesellschaftliche Folgen haben. Der Schutz von Ökosystemen trägt 
auch dazu bei, Seuchen und Pandemien zu verhindern.
(66) Die Wiedervernässung von Moorböden und ein nachhaltiger Waldumbau – weg von 
Monokulturen und hin zu naturnahen, klimaresilienten Mischwäldern – leisten einen großen 
Beitrag, um den CO2-Ausstoß zu senken. Dazu müssen die Trockenlegung von Mooren und die 
Abholzung von Wäldern gestoppt werden.
(67) Artenschutz erfordert den Schutz von Lebensräumen und mehr Wissen. Das Ziel ist der 
Aufbau eines vernetzten Verbundes von Schutzflächen. Die Forschung über die verschiedenen 
Arten und ihr Zusammenspiel im Ökosystem soll gefördert werden, denn geschätzt sind heute 
weniger als ein Viertel aller Arten bekannt. Zum Schutz von Arten gehört es auch, den 
Wildtierhandel und die Trophäenjagd effektiv zu unterbinden. Zudem sollen alle Bestände der 
großen Naturkundemuseen digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
(68) Ein Ende der Verschmutzung der Erde mit Luft- und Wasserschadstoffen, Plastik, Müll, 
giftigen Chemikalien und Pestiziden ist essenziell für Umwelt- und Klimaschutz. Leitlinien 
für die Regulierung von Umweltverschmutzungen sind das Vorsorge- und Verursacherprinzip. 
Wenn Schadstoffe bereits Teil von Produkten und Produktionsverfahren sind, lassen sich ihre 
Umweltauswirkungen nachträglich in der Regel nur unvollständig und zu hohen Kosten 
begrenzen. Vorrang haben deshalb Gebote für umweltverträgliche Produkte und 
Produktionsverfahren.
(69) Um den Raubbau an der Natur zu beenden, muss der absolute Verbrauch von natürlichen 
Ressourcen substanziell und rasch reduziert werden. Dies gilt auch für Ressourcen, die 
importiert werden. Die Achtung der planetaren Grenzen bedeutet, dass Wohlstand und 
Lebensqualität so weit wie möglich vom Ressourcenverbrauch entkoppelt und Ressourcen in 
geschlossene Stoffkreisläufe überführt werden.
(70) Eine zukunftsfähige Landwirtschaft arbeitet mit der Natur. Statt wachsender 
Abhängigkeit von Pestiziden, Weltmärkten, wenigen Großkonzernen und engen Produktionszwängen 
gehört die Zukunft einer modernen, regional verwurzelten Landwirtschaft, die ältestes Wissen 
mit modernen Techniken und digitalen Lösungen kombiniert. Sie produziert nicht für Märkte, 
sondern für Menschen, die ein Recht auf sichere, gesunde und nachhaltige Lebensmittel haben. 
Sie arbeitet ressourcenschonend, naturverträglich und tiergerecht. Der Wandel hin zur 
zukunftsfähigen Landwirtschaft gelingt nur zusammen mit den Bäuer*innen.
(71) Die Sicherung und Versorgung mit Nahrungsmitteln ist ein hohes Gut. Der Landwirtschaft 
gebührt Anerkennung, dass sie dies gewährleistet. Im Sinne der globalen 
Ernährungssouveränität gilt es, bäuerliche Strukturen zu stärken sowie regionale 
Wertschöpfungsketten und solidarische Systeme zu fördern, dagegen die Exportorientierung der 
Landwirtschaft zulasten anderer Regionen abzubauen. Ziel muss sein, dass Bäuer*innen einen 
Ausweg aus dem System des „Wachse oder Weiche“ erhalten. Dazu gehört auch, dass sie für ihre 
vielfältigen Gemeinwohlleistungen gezielt entlohnt werden.
Tierschutz
(72) Tiere haben Rechte und dürfen nicht zu Rohstofflieferanten degradiert werden. Solange 
Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen oder um ihre Produkte zu nutzen, sind 
wir verpflichtet, für mehr Tierschutz und mehr Tierwohl in der Tierhaltung zu sorgen. 
Entsprechend ist die Landwirtschaft so zu gestalten, dass entlang den Bedürfnissen von 
Tieren gewirtschaftet werden kann. Es sollen immer weniger Tiere immer besser gehalten 
werden. So sinkt auch der Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. 
Tierversuche müssen konsequent reduziert und möglichst überflüssig werden.
(73 NEU) Solange wir Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen, müssen wir ihnen ein würdevolles Leben frei von Schmerzen, Angst und Stress ermöglichen - ohne tierquälerische Zucht-, Haltungs-, Transport- und Schlachtmethoden. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft hat diese Ziele fest in sich verankert. Das bedeutet auch, dass künftig immer weniger Tiere gehalten werden und entsprechend weniger Fleisch konsumiert und exportiert wird. Das ist zugleich essenziell für den Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität und einen fairen Handel mit den Ländern des globalen Südens. Auch durch eine neue Ernährungspolitik und die gezielte Förderung pflanzlicher Alternativen sinkt der Konsum von tierischen Produkten. Tierversuche sollen nach einem Ausstiegsplan konsequent reduziert und durch innovative Forschungsmethoden ohne Tiere ersetzt werden.
Mobilität und Wohnen
(73) Jeder Mensch hat das Recht auf Mobilität. Sie ermöglicht Freiheit und Teilhabe und ist 
Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss sich an den menschlichen Bedürfnissen 
orientieren, barrierefrei gestaltet sein und zugleich die planetaren Grenzen wahren. Eine 
sozial-ökologische Mobilitätspolitik schafft die Verkehrswende und garantiert allen Menschen 
nachhaltige Mobilität. Sie sorgt für bessere Luft, weniger Verkehrslärm und stärkt die 
Sicherheit. Vision ist ein Straßenverkehr, in dem keine Menschen mehr sterben.
(74) Die öffentliche Förderung der einzelnen Verkehrsmittel muss sich in Zukunft am 
ökologischen Fußabdruck ausrichten. Es gilt das Prinzip: Schiene stärken, Straßen- und 
Luftverkehr dekarbonisieren. Der Raum in den Städten wird Stück für Stück neu aufgeteilt. 
Sichere und barrierefreie Infrastruktur für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Menschen 
mit Behinderung sowie ein attraktiver, kostengünstiger und verlässlicher Nahverkehr bilden 
das Rückgrat einer sozial-ökologischen Mobilität. Insgesamt wird es deutlich weniger Autos 
und weniger unnötigen Verkehr geben, die Autozentrierung von Verkehrspolitik, Stadtplanung 
und Gesellschaft gehört der Vergangenheit an, die Zukunft gehört der autofreien Innenstadt.
(75) Die Mobilität in der ökologischen Moderne ist vernetzt und digital. Verschiedene 
Mobilitätsformen greifen nahtlos ineinander und ermöglichen individuelle Mobilität, ohne ein 
eigenes Auto besitzen zu müssen.
(76) Gerade im ländlichen Raum werden auch in Zukunft viele Menschen weiterhin auf das Auto 
angewiesen sein. Dazu muss es jedoch emissionsfrei und digital vernetzt sein. Nicht mehr das 
Parken, sondern das Nutzen steht im Fokus.
(77) Die Verkehrswende in der Stadt und auf dem Land gelingt nur mit einer starken Bahn. Das 
erfordert einen Aus- und Umbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Dazu gehören die 
Anbindung an Regionalzentren auch über Landkreisgrenzen und nationale Grenzen hinweg sowie 
der Ausbau des Schienennetzes, damit alle größeren Städte angebunden sind und 
Kurzstreckenflüge überflüssig werden. Die europäischen Großstädte sind durch schnelle 
transnationale Bahnverbindungen, ein komfortables Nachtzugangebot und ein einheitliches 
europäisches Buchungssystem zu vernetzen. Auch der Güterverkehr muss dekarbonisiert werden.
(78) Im urbanen Raum zeigen sich die Herausforderungen der ökologischen Moderne wie unter 
einem Brennglas. Das überholte Leitbild der autogerechten Stadt kostet Lebensqualität und 
macht krank. Durch mehr Flächen für Wohnen und Freizeit, für saubere Luft, städtisches 
Leben, Stadtgrün und Erholung entsteht die lebenswerte Stadt mit kurzen Wegen, in der die 
Menschen gerne wohnen.
(79) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn 
erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu 
gehören Dächer, die Sonnenstrom erzeugen, sowie Gebäude, die nachhaltig gedämmt sind und die 
vielfältigen klimafreundlichen Wärmequellen gemeinsam nutzen.
(80) Wohnungen sowie öffentliche und gewerbliche Gebäude sollen CO2-neutral geheizt, gekühlt 
und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten sowie Wärme- 
und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. 
Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien schützen das Klima.
Soziales und Ökologie
(81) Der Übergang in die ökologische Moderne muss den sozialen Zusammenhalt stärken. Bei 
allen Maßnahmen des Übergangs gilt es, auf den sozialen Ausgleich zu achten. Je schneller 
und verlässlicher der notwendige Umbau weg von den fossilen Energien angegangen wird, umso 
besser können abrupte Veränderungen vermieden werden.
(82) Im Zuge der ökologischen Modernisierung muss sichergestellt werden, dass alle Menschen 
Zugang zu essenziellen Gütern der Daseinsvorsorge wie Wasser, Strom, gesunder Ernährung, 
Mobilität und Breitbandanschluss haben. Deshalb müssen sozialstaatliche Garantien immer mit 
Blick auf Preisänderungen angepasst werden. Um Klimaneutralität zu erreichen, braucht es 
eine Daseinsvorsorge, die es den Menschen ermöglicht, klimaneutral zu leben. Investitionen 
in eine solche Daseinsvorsorge tragen zu sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz bei.
(83) Die ökologische Moderne bietet viele Chancen für neue Arbeitsplätze. Zugleich bedeutet 
der Übergang massive Veränderungen für diejenigen, die bisher in von fossilen Energieträgern 
geprägten Industrien arbeiten. Es braucht eine vorausschauende Industriepolitik, um 
möglichst viele Arbeitsplätze über den Wandel hin zu grünen Technologien und Produkten zu 
erhalten. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Gesellschaft, den betroffenen Menschen umfassende 
Möglichkeiten zu beständiger Fort- und Weiterbildung oder Arbeitszeitverkürzung zu eröffnen.
(84) Subventionen in umwelt- und klimaschädliche Produktionsweisen und Produkte erschweren 
den ökologischen Umbau von Wirtschaft und Industrie. Es gilt daher, diese abzubauen.
(85) Eine Politik, welche die ökologischen Kosten der Produktion in den Preisen abbildet, 
ist ökonomisch effizient, sie kann aber auch zu sozialen Schieflagen führen. Deswegen gilt 
es, Preispolitik immer mit Maßnahmen zu kombinieren, die zu mehr Verteilungsgerechtigkeit 
führen. Indem die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten an die Bürger*innen 
zurückfließen, werden Umweltschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander 
verbunden.
(86) Die Kosten des Übergangs sollen gerecht und solidarisch getragen werden. Dem Staat 
kommt hier eine relevante Aufgabe zu. Den Weg in die ökologische Moderne nicht zu gehen, 
würde noch wesentlich mehr kosten.
(87) Kapitalströme müssen in nachhaltige Aktivitäten umgelenkt werden. Im Rahmen von 
Divestment wird auf den Finanzmärkten nicht mehr in Kohle, Öl und Gas investiert, sondern in 
erneuerbare Energie, emissionsfreie Mobilität, Gesundheit und grüne IT. Der Staat und die 
öffentliche Hand müssen hierbei vorangehen, indem sie Transparenz gewährleisten und ihre 
Anlagestrategien an den Pariser Klimazielen und an sozial-ethischen Kriterien orientieren.
(88) Der Weg in die ökologische Moderne braucht Pionier*innen. Menschen, die es anders 
machen wollen, die in ihrem unternehmerischen oder in ihrem privaten Handeln neue Maßstäbe 
setzen. Sie gilt es zu unterstützen, statt ihnen Steine in den Weg zu legen.
(89) Es ist Aufgabe der Politik, bessere Regeln zu schaffen, nicht den besseren Menschen. 
Sinnvolle Umweltpolitik begnügt sich nicht mit Appellen, sondern setzt klare Regeln und 
vollzieht diese. Sie fördert neue Technologien und investiert in neue Infrastrukturen.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 58 bis 59 einfügen:
Geistes- und Sozialwissenschaften sowie interdisziplinäres Arbeiten und Forschen an Bedeutung.
(148) Unser Ziel ist der vollständige Ersatz von Tierversuchen. Dafür soll zügig ein Ausstiegsplan, wie in den Niederlanden oder den USA, entwickelt werden. Neben der Förderung von tierversuchsfreien Methoden müssen diese adäquater geprüft und schneller zugelassen werden. Bis zum vollständigen Ausstieg aus Tierversuchen muss für Auszubildende und Studierende die Möglichkeit bestehen, ihre Ausbildung und Studium ohne Tierversuche und –verbrauch zu absolvieren. In der Forschung und der Industrie muss eine strenge Prüfung der Unerlässlichkeit und der Sinnhaftigkeit des Einsatzes von allen Tierversuchen erfolgen. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Institutionen sollten häufiger und effektiver kontrolliert werden.
Kapitel 3: Fortschritt gestalten
Wissenschaft und Forschung
(138) Im Zentrum allen Fortschritts steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Der 
wissenschaftliche, technologische und gesellschaftliche Wandel muss so gestaltet werden, 
dass er Mensch und Umwelt nützt.
(139) Wissenschaft und Forschung schaffen Zukunft. Frei denken und experimentieren ist Basis 
für neue Ideen und Kreativität. Forschungs- und Erfindungsgeist helfen, Transformationen zu 
gestalten. Sie können nur in Freiheit gedeihen und genießen zu Recht besonderen Schutz. 
Zukunftsentwürfe müssen sich am Gemeinwohl orientieren und sie müssen mit der Gesellschaft 
für die Gesellschaft gestaltet werden. Vielfalt an Wissen und Zugängen ermöglicht 
zukunftstaugliche Lösungen bei Krisen.
(140) Forschungsergebnisse sind zunächst Erkenntnisse, die freies Denken und Experimentieren 
als Basis zur Entwicklung neuer Ideen brauchen. Sie bieten enorme gesellschaftliche Chancen, 
tragen aber auch das Risiko, missbraucht zu werden. Technologischer Fortschritt ist nicht 
über jeden Zweifel erhaben, sondern unterliegt ethischen Prinzipien wie dem Vorsorgeprinzip. 
Das beinhaltet auch die Freiheit, an bestimmten Entwicklungen nicht weiterzuarbeiten, wenn 
sie gegen ethische Grundprinzipien verstoßen.
(141) Mithilfe der Wissenschaft kann unsere Gesellschaft die vor uns liegenden 
Herausforderungen in Angriff nehmen, wie etwa die Wasserknappheit oder die Klimakrise. 
Wissenschaftlich-technologischer Fortschritt hat menschliches Leben fundamental verbessert. 
Er hat aber auch zu vielen globalen Krisen beigetragen und ist zugleich ein Weg, sie zu 
lösen.
(142) Um qualifiziert abwägen und entscheiden zu können, braucht es Forschung – nicht nur an 
Technologien, sondern auch zu ihren Risiken und Auswirkungen. Ethische Fragen müssen in der 
Wissenschaft und mit der Gesellschaft diskutiert und demokratisch verhandelt werden. Gute 
Politik orientiert sich an nachprüfbaren Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen. 
Wissenschaft kann Politik jedoch nicht ersetzen.
(143) Gerade die freie, auf Neugier und Erkenntnis gerichtete Grundlagenforschung ist neben 
der Anwendungsforschung zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen 
ausreichend abzusichern. Wir brauchen eine Vielzahl von Alternativen und können angesichts 
der vielfältigen Krisen in der Welt keine Möglichkeit, sie zu bewältigen, von vornherein 
ausschließen. Entsprechend brauchen wir mehr und strukturell gut ausfinanzierte 
Grundlagenforschung innerhalb eines starken, weltoffenen und global vernetzten europäischen 
Forschungs- und Hochschulraums.
(144) Grundlage für das gesellschaftliche Vertrauen in Wissenschaft sind hohe Standards 
wissenschaftlicher Arbeit. Die Etablierung methodischer Standards und Überprüfung 
wissenschaftlicher Ergebnisse obliegt der Gemeinschaft der Wissenschaftler*innen. Forschung 
muss sich immer auch kritisch reflektieren, in allen Disziplinen Machtverhältnisse 
hinterfragen und vielfältig in der Wahl von Methoden, Theorien und Arbeitsweisen sein. 
Darüber hinaus sind der freie Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, 
die Überprüfbarkeit von Interessenskonflikten sowie der öffentliche Zugang zu 
Forschungsergebnissen und Datengrundlagen Grundprinzipien einer demokratischen Wissenschaft. 
Öffentliche Regulierung, beispielsweise der Zulassung neuartiger Technologien oder 
Präparate, legitimiert sich durch demokratische Prozesse.
(145) Eine freie, auskömmlich öffentlich finanzierte Wissenschaft muss auch gegenüber der 
Gesellschaft Rechenschaft ablegen können. Deswegen braucht es Transparenz darüber, wie 
Forschung finanziert wird, welche Projekte und Themen beforscht werden. Forschungsförderung 
darf nicht allein auf die ökonomische Verwertbarkeit ausgerichtet werden. Öffentlich 
finanzierte Forschungsergebnisse müssen der Gesellschaft im Sinne der Open Science 
zugänglich gemacht werden.
(146) Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind als unabhängige öffentliche Einrichtungen 
für das Entstehen sozialer und technologischer Innovationen unabdingbar. Das funktioniert 
nur mit einer auskömmlichen Grundfinanzierung der Hochschulen, die eine Unabhängigkeit von 
Drittmittelfinanzierung und somit freie Bildung und Forschung aus Neugierde ermöglicht.
(147) Hochschulen waren und sind auch ein Ort der kritischen Selbstreflexion unserer 
Gesellschaft. Wissenschaft analysiert gesellschaftliche Veränderungen, erkennt frühzeitig 
politische Umbrüche und diskutiert sie. In einer komplexer werdenden Welt gewinnen gerade 
Geistes- und Sozialwissenschaften sowie interdisziplinäres Arbeiten und Forschen an 
Bedeutung.
(148) Unser Ziel ist der vollständige Ersatz von Tierversuchen. Dafür soll zügig ein Ausstiegsplan, wie in den Niederlanden oder den USA, entwickelt werden. Neben der Förderung von tierversuchsfreien Methoden müssen diese adäquater geprüft und schneller zugelassen werden. Bis zum vollständigen Ausstieg aus Tierversuchen muss für Auszubildende und Studierende die Möglichkeit bestehen, ihre Ausbildung und Studium ohne Tierversuche und –verbrauch zu absolvieren. In der Forschung und der Industrie muss eine strenge Prüfung der Unerlässlichkeit und der Sinnhaftigkeit des Einsatzes von allen Tierversuchen erfolgen. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Institutionen sollten häufiger und effektiver kontrolliert werden.
(148) Wissenschaftler*innen und Studierende brauchen zeitliche und inhaltliche Freiräume, um 
aus dem Studium mehr mitzunehmen als nur berufsbezogenes Wissen. Das Studium soll 
grundsätzlich gebührenfrei sein. Es braucht die Möglichkeit des von sozialer Herkunft 
unabhängigen Studierens. Personengruppen und Perspektiven, die bislang in Wissenschaft und 
Forschung unterrepräsentiert sind, sollen gezielt eingebunden und gefördert werden. 
Forschung braucht Vielfalt an Talenten. In einer demokratischen Hochschulkultur haben alle 
Statusgruppen ein angemessenes Mitbestimmungsrecht. Dafür bedarf es sozial verträglicher 
Arbeitsbedingungen und verlässlicher Beschäftigungsverhältnisse an den Hochschulen.
Bioethik
(149) Im medizinischen Bereich stellen sich ethische Fragen nach den Grenzen des Handelns 
ganz besonders. Vor allem dort, wo durch Veränderungen des Erbguts auch das Leben künftiger 
Generationen betroffen ist. Eingriffe in die menschliche Keimbahn sollen ausgeschlossen und 
der strenge Embryonenschutz soll beibehalten werden.
(150) In der Medizin braucht es eine vorausschauende Ethik mit klaren Kriterien: 
Menschenwürde, Freiheit und Selbstbestimmung sowie Verantwortung gegenüber den nachfolgenden 
Generationen. Vorausschauend können zum Beispiel Moratorien sein, um ethische Grenzfragen 
genauer beurteilen sowie Risiken, Gefahren und Auswirkungen auf künftige Generationen 
exakter abschätzen zu können oder Forschungen auch gar nicht durchzuführen. Das Klonen von 
Menschen ist auszuschließen.
(151) Menschen sollen selbstbestimmt Entscheidungen über ihren Körper und ihr Leben treffen 
können. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Information, damit Vor- und Nachteile 
abgewogen werden können.
(152) Reproduktionsmedizin bietet die Möglichkeit zur selbstbestimmten Elternschaft. Dabei 
müssen Frauen frei von patriarchaler Bevormundung und ökonomischem Druck entscheiden können, 
ob und welche Möglichkeiten sie in Anspruch nehmen. Alle Kinder benötigen einen klaren 
Rechtsstatus.
(153) Auch wenn die Versprechen der klassischen Gentechnik bis heute nicht eingelöst sind, 
so sind alte und neue gentechnische Verfahren doch in der Welt. Unser Kompass zum Umgang mit 
ihnen ist wie bei jeder Technologie, die Folgen der jeweiligen Anwendung für Mensch und 
Umwelt zu beurteilen. Nicht die Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen 
im Zentrum. Forschung zu neuer Gentechnik soll ebenso gestärkt werden wie alternative 
Ansätze, die auf traditionelle Züchtungsverfahren setzen. Auch bei neuen gentechnischen 
Verfahren braucht es Risikoforschung. Wir halten an einem strengen Zulassungsverfahren und 
an der europäischen Orientierung am Vorsorgeprinzip fest. Es darf keine Patente auf den 
Genpool der Natur geben. Alle Züchtungen von Pflanzen und Tieren sind unter eine Open-
Source-Lizenz zu stellen, die eine Patentierung ausschließt.
Digitalisierung
(154) Digitalisierung kann genutzt werden, um Großartiges zu leisten, aber auch, um 
Gesellschaften zu manipulieren bis hin zu digitalen Diktaturen. Sie kann zu Engagement 
motivieren und neue Solidarität stiften, aber auch zur Passivität und zur Vereinsamung 
führen. Sie hat das Potential, das Gesundheitssystem zu unterstützen, Energie einzusparen 
oder Verkehr effizienter zu lenken. Politik hat die Aufgabe, die Digitalisierung so zu 
gestalten, dass sie Freiheitsgrade und Selbstbestimmung verstärkt und nicht eingrenzt. Dazu 
ist es unerlässlich, neben Technologiefirmen und staatlichen Stellen auch die 
Zivilgesellschaft zentral in die Entwicklung und den Ausbau der digitalen Infrastruktur 
einzubeziehen.
(155) Ein Mensch ohne Privatsphäre ist niemals selbstbestimmt. Informationelle 
Selbstbestimmung und informationstechnische Sicherheit sind zu gewährleisten genauso wie die 
Möglichkeit, Daten im Internet auch wieder zu löschen (Recht auf Vergessenwerden).
(156) Jeder Mensch hat ein Recht, sich frei zu informieren und frei zu kommunizieren. Die 
digitale Transformation kann allen Individuen mehr Macht verleihen. Sie bringt eine neue 
Welle der Aufklärung mit sich. Menschen werden von Nutzer*innen zu Gestalter*innen. Dabei 
müssen die alten Fragen der Moderne nach Freiheit, Gleichberechtigung, Vernunft und Moral 
neu beantwortet werden.
(157) Der Umgang mit Daten muss von klaren Kriterien geleitet sein: Nachvollziehbarkeit, 
Transparenz, Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit, Schutz von Privatheit und Freiheit im 
Netz. Das bedeutet auch, eine angemessene Vergütung für Künstler*innen und Kulturschaffende 
sicherzustellen.
(158) Übermäßige Datenmacht und Datenmonopole gilt es zu verhindern und aufzubrechen. 
Unternehmen und Behörden, die über viele Daten verfügen, müssen ihre Daten außerhalb von 
B2B- oder Industrieplattformen der Allgemeinheit anonymisiert zur Verfügung stellen. Open 
Source, Open Data und höchste Daten- und Verbraucher*innen-Schutz-Standards sind die 
europäische Antwort, um einer unkontrollierten Datenmacht von Staaten wie von Unternehmen 
entgegenzuwirken.
(159) Datenverarbeitende und selbstlernende Systeme greifen teils direkt in die Lebenswelt 
der Menschen ein und treffen eigene Entscheidungen. Deshalb braucht es für diese Systeme 
klare Haftungsregeln. Digitale Prozesse, wie beispielsweise Algorithmen, müssen 
nachvollziehbar sein, damit sie kontrolliert werden können.
(160) Ethisch-normative Prinzipien dürfen nur von Menschen aufgestellt werden. 
Automatisierte Entscheidungen müssen von natürlichen oder juristischen Personen verantwortet 
werden. Entscheidungen über Leben und Tod dürfen nur von Menschen getroffen werden, nicht 
von Maschinen und Algorithmen. Es muss gesetzlich sichergestellt werden, dass algorithmische 
Entscheidungen Vorurteile und Benachteiligungen nicht in die Zukunft tragen, systematisieren 
oder gar verstärken.
(161) Frauen sollen die digitale Welt gleichberechtigt mitgestalten. Es gilt, 
geschlechtsspezifische Stereotype sowie von männlichen Erwerbsmodellen dominierte 
Machtstrukturen und Arbeitsformen in den Digitalunternehmen aufzubrechen, damit Frauen sich 
deutlich stärker in der Digitalwirtschaft etablieren und Vorbilder sein können. Dabei spielt 
auch das Bildungssystem eine entscheidende Rolle.
(162) Kinder, Heranwachsende, benachteiligte und verletzliche Menschen benötigen in der 
digitalen Welt speziellen Schutz. Ihre selbstbestimmte Teilhabe an der digitalen Welt ist zu 
fördern und ihr Zugang zu elementaren digitalen Gütern und Dienstleistungen zu 
gewährleisten.
(163) In einer global verflochtenen Welt wird technologischer Wandel effizienter durch 
internationale Kooperation. In einer Wertesystemkonkurrenz zwischen einem regulierten 
kapitalistischen und einem autoritär gelenkten Fortschritt geht es um eine größere 
technologische Souveränität Europas, damit sich Europas Bürger*innen auch in einer 
technisierten Welt mündig, aufgeklärt und damit selbstbestimmt bewegen können. Das gilt 
insbesondere für die kritische Infrastruktur. Zentrale Technologien soll Europa mit seinen 
Werten mitgestalten. Es braucht daher eine starke europäische Vernetzung von 
Spitzenforscher*innen, damit Europa nicht von wesentlichen Zukunftstechnologien abgehängt 
wird.
(164) Der Innovationsstandort Europa soll im globalen Kontext gestärkt und ausreichend 
finanziert werden. Das umfasst die stärkere Förderung offener Hard- und Software sowie 
offener Standards. Dem Gedanken der Demokratie widersprechen Akkumulationen von Märkten, aus 
denen weltweit agierende Konzerne hervorgehen, die mächtiger sind als Staaten.

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