Der Begriff "ökologische Moderne" ist schwammig und nicht definiert - alle Parteien unterschreiben ihn.
Deshalb ersetzen durch "nachhaltige Wirtschaftsweise".
| Antrag: | Grundwerte: Die Werte, die uns einen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | OV Wolfratshausen (dort beschlossen am: 23.09.2020) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: GSP.G-01-082-3 | 
| Angelegt: | 28.09.2020, 14:20 | 
(16) Der Weg in die ökologische ModerneEine nachhaltige Wirtschaftsweise sichert Demokratie und Selbstbestimmung für heute und für künftige Generationen. Sonst verlieren wir, was wir mit dem Klima schützen: Freiheit 
Grundwerte: Die Werte, die uns einen
(1) Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Jeder 
Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Die universellen 
und unteilbaren Menschenrechte sind Anspruch und Maßstab unserer Politik.
(2) Die Werte, die unsere Politik tragen, sind Ökologie, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, 
Demokratie und Frieden. Dieses Fundament bildet für uns die Grundlage für eine solidarische 
Gesellschaft, in der sich die Freiheit der und des Einzelnen auch in der Achtung der Anderen 
als Gleiche sowie in ihrer Würde und Freiheit entfaltet.
(3) Diese Werte, die auf dem Prinzip der Menschenwürde beruhen, ergänzen sich nicht nur, sie 
stehen mitunter auch im Widerstreit. Werteorientierte Politik braucht also Gespräch und 
Streit, Gestaltung und Erneuerung. Nur ein geschlossenes Weltbild kennt keine Widersprüche. 
Eine demokratische Gesellschaft realisiert sich weder in Werte- oder Regellosigkeit noch in 
starren Dogmen, sondern indem das Verhältnis der Werte zueinander immer wieder konkret 
ausverhandelt wird. Das ist grundlegende Voraussetzung für die Legitimität von Politik.
(4) Politik gestaltet die Wirklichkeit im Heute für das Morgen und im Bewusstsein für das 
Gestern. Ohne Woher kein Wohin. Wir blicken nach vorne im Wissen sowohl um die geglückten 
Erfahrungen als auch um die Schuld und das Grauen in unserer Geschichte. Als Europäer*innen 
handeln wir im Bewusstsein einer Verantwortung für globale Gerechtigkeit auf Grundlage der 
Bürger*innen- und Menschenrechte, wie sie sich in der Allgemeinen Erklärung der 
Menschenrechte sowie im Grundgesetz und der EU-Grundrechtecharta manifestieren. Die Lehren 
aus den Menschheitsverbrechen des Nationalsozialismus sind uns Verpflichtung.
(5) Unsere Politik richtet sich an alle Menschen. Wir verstehen uns als Bündnispartei, die 
auf der Grundlage gemeinsamer Überzeugungen offen ist für unterschiedliche Erfahrungen, 
Vorstellungen und Ansätze. Sie orientiert sich nicht an der Summe einzelner Interessen oder 
einzelner Gruppen, sondern verbindet verschiedene Interessen zu einer gemeinsamen Vision für 
eine bessere Zukunft. Das kann anstrengend sein, aber nur so entsteht aus den vielen 
verschiedenen Erfahrungen und Ideen Neues.
(6) Jede Zeit hat ihre Aufgabe. Die Aufgabe unserer Zeit ist, eine krisenfeste Gesellschaft 
demokratisch zu gestalten. Dazu sind Wohlstand im Sinne von Klimaneutralität, Vorsorge und 
Gerechtigkeit sowie globale Verantwortung neu zu definieren und die Politik ist darauf 
auszurichten. Um Krisen zu meistern, braucht es Zusammenhalt – in einer Gesellschaft, die 
allen Bürger*innen die gleichen Rechte und Möglichkeiten gewährt, die die 
Unterschiedlichkeit von Menschen und Regionen als Stärke und Wert begreift, die die Rechte 
und Teilhabe von Minderheiten schützt und fördert sowie Spannungen durch Respekt ausgleicht. 
Wir streben nach einem gemeinsamen Wir in einer vielfältigen Gesellschaft.
Ökologie
(7) Die Umwelt des Menschen zu schützen und zu erhalten ist Voraussetzung für ein Leben in 
Würde und Freiheit. Sauberes Wasser und saubere Luft, Artenvielfalt und fruchtbare Böden 
sind notwendige Bedingungen für unsere Entfaltungsfreiheit und Emanzipation. Eine Politik, 
welche die natürlichen Lebensgrundlagen schützt, erhält die Möglichkeit zur Selbstbestimmung 
für uns und künftige Generationen. Das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter des Anthropozän. 
Darin ist der Mensch zum entscheidenden Einflussfaktor dafür geworden, wie sich unsere Erde 
verändert. Die Natur braucht uns nicht. Wir brauchen sie.
(8) Das Wissen um die planetaren Grenzen ist Leitlinie unserer Politik. Wir überschreiten 
derzeit durch unser Handeln die ökologischen Belastungsgrenzen in Bereichen wie 
Artenvielfalt, Klimaerhitzung oder Meeresversauerung und gefährden so die Stabilität unseres 
Ökosystems und die Lebensgrundlagen der Menschen. Es ist unsere Aufgabe, uns durch sozialen, 
wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt zum Wohle der Menschen so nachhaltig 
weiterzuentwickeln, dass wir unsere Lebensgrundlagen bewahren und den Weg in die ökologische 
Moderne einschlagen.
(9) Wir haben nur diese eine Erde, in ihrer Schönheit und natürlichen Vielfalt. Menschen 
sind nicht die einzigen Lebewesen, die fühlen. Daher ist es Pflicht für uns Menschen, das 
Wohl von Tieren und die gesamte lebendige Natur zu schützen.
(10) Eine intakte Umwelt ist Voraussetzung für Gesundheit. Der Erhalt unserer natürlichen 
Lebensgrundlagen und die Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise verhindern massive 
Gesundheitsschäden und schützen im Sinne der Vorsorge die Gesundheit zukünftiger 
Generationen.
(11) Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt. Ziel einer nachhaltigen Entwicklung 
ist auch die ökologische Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Es ist unsere 
Verpflichtung, nachfolgenden Generationen faire Handlungsspielräume und 
Entscheidungsfreiheiten zu ermöglichen.
(12) Die Klimakrise und Zerstörung unserer Lebensgrundlagen verschärft bestehende 
Ungleichheiten und trifft damit insbesondere Frauen. Ökologische Maßnahmen müssen von Frauen 
mitgestaltet werden. Nachhaltigkeit bedeutet auch Geschlechtergerechtigkeit.
(13) Unter der Zerstörung der Natur leiden diejenigen früher und am stärksten, die dazu am 
wenigsten beitragen und ihr am wenigsten entgehen können. Wo reiche Menschen sich noch 
teilweise anpassen können, spüren ärmere die Folgen mit brutaler Härte. Umwelt- und 
Klimapolitik sind eine Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit. Jedoch können ökologische 
Maßnahmen in Widerspruch zu sozialen Interessen geraten. Daher muss ökologische Politik 
soziale Interessen immer miteinbeziehen.
(14) Wir denken Ökologie global. Ein Leben in Würde und Freiheit bedeutet ein Recht aller 
Menschen auf Selbstbestimmung und Teilhabe. Globale Umweltgerechtigkeit nimmt die 
historische Verantwortung der Industriestaaten für die Zerstörung der Umwelt in den Blick. 
Deshalb sind wir in der Pflicht, die ökologischen und sozialen Kosten unseres Wirtschaftens 
zu reduzieren, statt sie in andere Weltregionen zu verlagern, sowie diejenigen zu 
unterstützen, die schon heute stark von Umweltzerstörungen betroffen sind und das in Zukunft 
noch stärker sein werden.
(15) Eine nachhaltige Wirtschaftsweise schützt nicht nur Lebensgrundlagen, sondern erhöht 
auch Wohlstand und Lebensqualität. Das erfordert eine grundlegende Dekarbonisierung unserer 
Wirtschaft und unserer Lebensweise, für die in den kommenden Jahrzehnten erhebliche 
Investitionen notwendig sind.
(16) Der Weg in die ökologische ModerneEine nachhaltige Wirtschaftsweise sichert Demokratie und Selbstbestimmung für heute 
und für künftige Generationen. Sonst verlieren wir, was wir mit dem Klima schützen: Freiheit 
und Würde. Demokratische Verfahren bringen die Kreativität und den gesellschaftlichen 
Zusammenhalt hervor, die es zur Bewältigung der ökologischen Krisen braucht.
Gerechtigkeit
(17) Die Würde und Freiheit des Menschen werden in einer gerechten und solidarischen 
Gesellschaft verwirklicht. Solidarität schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt. 
Gerechtigkeit heißt für uns gleiche und größtmögliche Freiheit für alle. Sie ist die 
Grundlage für ein gutes Leben.
(18) Gerechtigkeit bedeutet mehr als ein Leben ohne Armut. Soziale Gerechtigkeit braucht 
einen starken Sozialstaat, der nicht nur materielle Sicherheit und Teilhabe gewährleistet 
und Menschen vor Armut schützt, sondern die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes, 
glückliches Leben schafft. Jeder hat das Recht auf materielle Sicherheit und soziale 
Teilhabe sowie ein Leben frei von existenzieller Not.
(19) Eine gerechte Gesellschaft ermöglicht, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben 
teilzunehmen. Das verlangt starke öffentliche Räume und Institutionen – gute Kitas, 
Kindergärten und Schulen, Hochschulen, Schwimmbäder und Sportplätze, Bibliotheken und 
Theater, einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, Breitbandanschlüsse für alle, gute 
gesundheitliche Versorgung und gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem 
Land. In Zeiten der Individualisierung, in der sich viele Menschen einsam fühlen, sind 
solche Orte von besonderer Bedeutung.
(20) Die Finanzierung einer starken Daseinsvorsorge ist öffentliche Aufgabe.
(21) Gute und diskriminierungsfreie Bildung ist Voraussetzung für Gerechtigkeit. Wir 
brauchen ein ganzheitliches und am Menschen orientiertes Bildungssystem. Das Vertrauen, dass 
wir die Zukunft für uns und die Generationen nach uns ermöglichen und gestalten können, ist 
ein notwendiger Antrieb für gesellschaftlichen Fortschritt.
(22) Eine Gesellschaft ist dann sozial, wenn ihr Wohlstand gerecht verteilt ist. 
Unregulierter Kapitalismus produziert Ungleichheit und Machtkonzentration. Zu große 
Ungleichheit bedroht den Zusammenhalt der Gesellschaft und damit einen Pfeiler der 
Demokratie. Aufgabe von Politik ist es, durch Regulierung, Investitionen und Steuern 
Ungleichheit zu reduzieren und einen Ausgleich zu schaffen. Große Vermögen bringen soziale 
Verpflichtungen mit sich.
(23) Alle Menschen sollen unabhängig vom Geschlecht an der Gesellschaft teilhaben können. 
Gerechtigkeit bedeutet, dass bezahlte und unbezahlte Arbeit, Einkommen, Zugang zu Bildung, 
Eigentum und Zeit zwischen den Geschlechtern gerecht verteilt sind.
(24) Ohne die staatliche Garantie für diskriminierungsfreie und gleiche Rechte, Zugänge und 
Teilhabe für alle ist Gerechtigkeit nicht herstellbar. Das heißt auch, dass die Bekämpfung 
von Rassismus und allen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit grundlegende 
Aufgabe von Staat und Gesellschaft ist.
(25) Soziales und ökologisches Wirtschaften schafft Innovation und Fortschritt und trägt so 
zu einer gerechten Gesellschaft bei. Dafür braucht es gemeinsame Regeln, die fairen 
Wettbewerb ermöglichen, die Konzentration von Macht verhindern und Verbraucher*innen-Rechte 
schützen. Eine sozial-ökologische Marktwirtschaft trägt dazu bei, dass Menschen sich 
verwirklichen können, Informationen effektiv genutzt werden, Wohlstand zum Wohle aller 
entsteht und die Versorgung mit grundlegenden Gütern gewährleistet ist.
(26) Um globale Gerechtigkeit zu ermöglichen, muss das Weltwirtschaftssystem ein sozial-
ökologisches werden, das nach demokratischen Regeln organisiert ist und auf der Grundlage 
von Kooperation und Solidarität und nicht auf Dominanz beruht.
Selbstbestimmung
(27) Menschen begegnen sich als Gleiche – in ihren Rechten und ihrer Würde. Selbst über das 
eigene Leben bestimmen zu können, macht die Würde und Freiheit eines Menschen aus. Politik 
hat die Aufgabe, die Freiheit und das Recht zur Selbstbestimmung zu schützen. Sie erkennt 
Unterschiede an und verhindert undemokratische und damit ungerechtfertigte Herrschaft. 
Voraussetzung für Selbstbestimmung, Freiheit und eine freie Entfaltung ist eine 
Gesellschaft, in der weder der soziale Status, das Geschlecht oder die Herkunft noch die 
Religion oder äußere Merkmale noch rassistische Zuschreibungen, das Alter oder eine 
Behinderung noch die sexuelle Orientierung oder die sexuelle Identität einen Einfluss darauf 
haben, wer dazugehört und wer nicht. Freiheit muss gesellschaftlich aktiv ermöglicht werden.
(28) Selbstbestimmtes Leben ist auf soziale, rechtliche, demokratische und ökologische 
Voraussetzungen angewiesen, sonst bleibt es das Privileg weniger. Freie Entfaltung braucht 
eine barrierefreie Infrastruktur, Sicherheit und Schutz vor Gewalt und Kriminalität. 
Informationelle Selbstbestimmung und informationstechnische Sicherheit sind im digitalen 
Zeitalter zu garantieren.
(29) Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen ist Voraussetzung für den 
gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die individuelle Selbstbestimmung. Eine inklusive 
Gesellschaft verändert Strukturen und schafft öffentliche Institutionen, die allen Menschen 
offenstehen und allen in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt Partizipation ermöglichen.
(30) Selbstbestimmtes Leben setzt wirtschaftliche Freiheit voraus. Die Freiheit, den Beruf 
zu wählen, Verträge zu schließen und ein Gewerbe oder Unternehmen zu gründen, gehört dazu. 
Alle haben das Recht, in einer Gewerkschaft für gute Arbeitsbedingungen und Löhne zu 
kämpfen. Wirtschaftliche Freiheit gewährleistet Eigentumsfreiheit, die sozial verpflichtet.
(31) In einer Welt, in der die Anforderungen an jede*n Einzelne*n steigen, in der alle immer 
schneller, anpassungsfähiger und immer besser sein müssen, darf es auch Schwäche geben. 
Jeder Mensch verdient Wertschätzung und Anerkennung für seine individuellen 
Lebensentscheidungen, solange sie nicht zulasten Dritter gehen. Damit sich alle mit ihren 
Stärken und Schwächen selbstbestimmt entfalten können, braucht es eine solidarische 
Gesellschaft.
(32) Freiheit bedeutet Verantwortung für sich selbst und für andere. Sie fordert Individuen 
und Gesellschaft heraus. Sie verlangt uns allen etwas ab. Freiheit und Selbstbestimmung 
finden ihre Grenze dort, wo durch sie anderen Menschen und zukünftigen Generationen Freiheit 
und Selbstbestimmung genommen werden. Nur demokratische und rechtsstaatliche Verfahren 
können die Einschränkung von Freiheit und Selbstbestimmung legitimieren.
(33) Eine gleichberechtigte Gesellschaft ist eine, in der auch Mädchen und Frauen 
selbstbestimmt über ihr Leben und ihren Körper entscheiden können. Das setzt die 
Emanzipation von Verhältnissen der Unterdrückung und der Gewalt voraus. Wir stehen an der 
Seite von Mädchen und Frauen, die global für ihr Selbstbestimmungsrecht streiten.
(34) Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben eigene Rechte auf Förderung ihrer 
Entwicklung, auf Schutz, Teilhabe, Gehörtwerden und Bildung. Selbstbestimmung ist nur 
möglich, wenn allen Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen gegeben werden.
Demokratie
(35) Demokratie heißt gleiche politische Freiheit für alle. Die Demokratie lebt von 
Voraussetzungen, die sie selbst nicht garantieren kann. Deshalb braucht sie Demokrat*innen. 
Demokratie steht nie still. Sie entwickelt sich immer weiter. Demokratie ist die Staatsform, 
die zur Selbstkorrektur in der Lage ist.
(36) Demokratie ist mehr als die Herrschaft der Mehrheit, denn sie garantiert den Schutz von 
Menschen-, Freiheits- und Minderheitenrechten auf Grundlage eines liberalen Rechtsstaates. 
Auch die wehrhafte Demokratie braucht Bürger*innen, die sie aktiv verteidigen und ihr immer 
wieder neue Kraft geben. Das ist der beste Schutz gegen die Zerstörung von innen.
(37) In einer Demokratie eignen sich Menschen ihre Zukunft gemeinsam an und verwandeln 
äußeres Geschehen in gemeinsame Entscheidungen. Demokratie ist anstrengend. Sie braucht 
respektvollen Streit genauso wie den Kompromiss. Demokratie braucht Freiheit, sie muss 
Bürger*innen- und Menschenrechte garantieren und ist sogleich an soziale Voraussetzungen und 
Solidarität gebunden.
(38) Gewaltenteilung und ein starker Rechtsstaat tragen eine demokratische Gesellschaft. Der 
Rechtsstaat verankert das Gewaltmonopol des Staates und hegt es ein.
(39) Wir stehen für eine inklusive, vielfältige Demokratie. In einer diverser werdenden 
Gesellschaft, in der vielfältige Perspektiven zusammenkommen und sich Gehör verschaffen, 
sehen wir die Aufgabe, Unterschiede anzuerkennen, Nachteile auszugleichen und 
Gleichberechtigung zu schaffen. Das ist die Grundlage für die wechselseitige Anerkennung als 
Gleiche in einer vielfältigen Gesellschaft. Demokratie ermöglicht ein gesellschaftliches 
Wir, das nicht in Partikularinteressen auseinanderfällt. Sie wird reicher durch den Respekt 
vor verschiedenen Erfahrungen.
(40) Allen Geschlechtern kommt in der Demokratie gleiche Gestaltungs- und Entscheidungsmacht 
zu. Um Frauen an allen demokratischen Prozessen gleichberechtigt zu beteiligen, braucht es 
Parität sowie Lebensbedingungen, die allen ermöglichen, Erwerbs- und Sorgearbeit sowie 
gesellschaftliche und politische Arbeit zu vereinbaren.
(41) Demokratie ist eine öffentliche Angelegenheit. Der demokratische Meinungsstreit braucht 
eine starke und lebendige Zivilgesellschaft, Engagement und Bürger*innen-Beteiligung, starke 
und freie Medien, Kultur und Wissenschaft sowie gute Bildungseinrichtungen. Für die offene 
Auseinandersetzung nach klaren Regeln braucht Demokratie immer wieder Innovationen und 
Parteien, in denen sich Menschen zusammenfinden, um Meinungen zu bündeln und sich mit 
Programmen und Haltungen der öffentlichen Debatte und der Entscheidung zu stellen.
(42) Demokratie ist darauf angewiesen, dass sich Menschen einmischen und repräsentiert 
sehen. Demokratie braucht Zugänge und auch direkte Beteiligung, um die unterschiedlichen 
Perspektiven und Positionen in den demokratischen Prozess einbringen zu können.
(43) Demokratie beruht auf nachvollziehbaren Entscheidungswegen und auf Transparenz über 
Einflussnahme – etwa durch Unternehmen, Lobbyismus oder andere Staaten. Ein zu starker 
Einfluss bestimmter Gruppen und ökonomischer Interessen untergräbt die Eigenständigkeit und 
Glaubwürdigkeit politischen Handelns und muss eingegrenzt werden.
(44) Der Schutz, die Förderung und die Gewährleistung der Menschenrechte sind konstitutiv 
für die Demokratie.
(45) Der Föderalismus in Deutschland ist eine Lehre aus dem düstersten Kapitel unserer 
Geschichte und verhindert zentralstaatliche Übergriffe auf die Bürger*innen-Rechte. Er 
verpflichtet zur Kooperation. Das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen sichert 
demokratische und soziale Stabilität. Es stärkt vielfältige Regionen und sorgt für eine 
nahbare, ansprechbare Politik. Im Streben nach gleichwertigen Lebensverhältnissen tragen 
Bund und Länder gemeinsame Verantwortung.
(46) Die europäische Integration ist konstitutiv – sie zu einer Föderalen Europäischen 
Republik ökologisch, sozial und demokratisch weiterzuentwickeln ist Voraussetzung und Teil 
einer demokratischen Gestaltung globaler Fragen.
Frieden
(47) Gelebte Freiheit und garantierte Würde benötigen Frieden. Das Zusammenleben der 
Menschen fußt auf der Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei und friedlich zu lösen und die 
Menschenrechte aller zu wahren. Wo Gewalt friedliche Politik verneint, können Menschenrechte 
und Gewaltfreiheit in Konflikt geraten. Wir setzen auf die Mittel der Politik, die dem Geist 
der Kooperation in globaler Verantwortung entsprechen.
(48) Würde, Freiheit und Gleichheit ergeben sich aus der Universalität und Unteilbarkeit der 
Menschenrechte. Die verbrieften Menschenrechte sind nicht verhandelbar – weder gegenüber 
machtpolitischen oder wirtschaftlichen Interessen noch gegenüber einem kulturellen 
Relativismus. Die Würde jedes Menschen ist unantastbar. Dies zu gewährleisten ist 
Verpflichtung nationaler und internationaler Politik. Wir tragen als internationale 
Gemeinschaft Verantwortung, gegen schwerste Menschenrechtsverletzungen und Völkermord im 
Rahmen der Vereinten Nationen vorzugehen.
(49) Gewaltfreiheit ist mehr als die Nichtanwendung physischer Gewalt, Frieden mehr als die 
Abwesenheit von Krieg. Kooperation, Dialog, demokratischer Ausgleich von Interessen und die 
Stärke des Rechts, genauso Multilateralismus, internationale Partnerschaft und europäische 
Einigung sind der Weg, um globale Herausforderungen, vor denen die Menschheit als Ganzes 
steht, zu bewältigen.
(50) Frauenrechte sind Menschenrechte. Die Verwirklichung von Frauenrechten, der Schutz vor 
geschlechtsspezifischer Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung sowie eine aktive Mädchen- 
und Frauenförderung in allen Bereichen sollen die internationale Politik leiten.
(51) Das vereinigte Europa ist ein einzigartiges Friedensprojekt. Gegen einen autoritären 
Nationalismus ist das Versprechen der europäischen Einigung auf Frieden, Freiheit, 
Solidarität und Stabilität wichtiger Anker multilateraler und menschenrechtsorientierter 
Politik in der Welt.
(52) Humanitäre Verantwortung und internationale Solidarität bestimmen unser politisches 
Handeln. Unser Ziel ist eine weltweite Ordnung mit internationalen Institutionen. Sie soll 
Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit sichern, Armut verringern, den gleichberechtigten Zugang 
zu globalen Gemeingütern ermöglichen, Demokratie fördern, die gleichberechtigte Teilhabe von 
Frauen und Minderheitengruppen garantieren, die verbrieften Menschenrechte aller 
Migrant*innen und das Klima schützen, wie es in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der 
Vereinten Nationen vereinbart ist.
Der Begriff "ökologische Moderne" ist schwammig und nicht definiert - alle Parteien unterschreiben ihn.
Deshalb ersetzen durch "nachhaltige Wirtschaftsweise".
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