In unserem letzten Grundsatzprogramm von 2002 haben wir es verpasst, den digitalen Raum als eine Zukunftsaufgabe zu benennen. Mittlerweile bestimmt er einen großen Teil unserer Gesellschaft. Dieser Fehler sollte uns mit dem Weltraum nicht erneut passieren!
Insbesondere die private Raumfahrt hat in den letzten 10 Jahren enorme technologische Fortschritte gemacht und durch gesunkene Preise und große eingesetzte Kapitalmenge ist einen starken Anstieg von Raumfahrtaktivitäten in den nächsten 20 Jahren zu erwarten. Wir gehen davon aus, dass es hier aufgrund fallender Kosten zu einer ganzen neuen Industrie kommen wird.
Gleichzeitig ist sowohl im geltenden Grundsatzprogramm wie auch der aktuellen Entwurf zum neuen Grundsatzprogramm kein Wort zu diesem in wissenschaftlicher, technologischer und friedenspolitischer Hinsicht wichtigen Themenfeld zu finden. Auch der Weltraum findet sich im Entwurf bislang nur einmal im Kontext der Militarisierung (deshalb haben wir auf diesen Aspekt hier verzichtet und nur mit "friedlich" angedeutet).
Der Antrag baut auf einem von den Antragstellern erfolgreich eingebrachten Begehren aus der zweiten Phase zum Grundsatzprogramm (https://beteiligung.gruene.de/zb-gsp/Raumfahrt_als_Schluesselsektor_des_21__Jahrhunderts_--_Ab_ins_Grundsat-39793), einem erfolgreichen Abschnitt aus der dritten Phase (https://beteiligung.gruene.de/3gsp/motion/1522/amendment/1610) sowie dem Absatz zur Raumfahrt aus dem letzten Europawahlprogramm auf für die es jeweils breite Unterstützung in der Partei gab.
Der erste Paragraph begründet vor Allem die Bedeutung der Raumfahrt für die Menschheit durch die Forschung, internationale Kooperationen - so etwa im Falle der ISS auch zwischen USA und Russland - und den Chancen der Erdbeobachtung insbesondere bei globalen Problem wie dem Klimawandel (aber eben auch dem Katastrophenschutz oder der Wetterbeobachtung) oder ermöglichten technologischen Innovationen der Navigations- und Kommunikationstechnologie dar.
Im zweiten Paragraph stellen wir wesentliche politische Leitlinien für eine engagierte europäische Raumfahrtpolitik und den Bedarf eines neuen internationalen Rechtsrahmens vor, die aus unserer Sicht im Grundsatzprogramm nicht fehlen dürfen, um auch politische Antworten auf diesen an Bedeutung wachsenden Zukunftssektor zu haben.
Nach langer Überlegung halten wir die Platzierung der beiden Absätze im Forschungskapitel für die beste Variante, wäre aber auch offen sie in den Bereich Internationale Kooperation oder an anderer geeigneter Stelle einzubringen. Unsere Empfehlung wäre eine Einfügung nach Absatz 144.
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