Nicht nur im Ausland, auch in Deutschland gerät die Anwaltschaft als unverzichtbare Säule des Rechtsstaats unter Druck. Angriffe aus der Politik gegen Anwälte ("Anti-Abschiebe-Industrie", Alexander Dobrindt) diskreditieren die Aufgabe von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, die Interessen ihrer Mandanten zu vertreten. In einem gesellschaftlich aufgeheizten Klima werden Anwältinnen und Anwälte auch zu Opfern von Bedrohungen. Indem die Rechtsanwaltsvergütungen seit Jahren nicht an die steigenden Kosten angepasst wurden, wird gerade den Anwältinnen und Anwälten in der Fläche die ökonomische Grundlage entzogen, der gleiche Zugang zum Recht immer prekärer. Auch der Schutz der Vertraulichkeit zwischen Anwältinnen und Anwälten und ihren Mandanten wird immer stärker in Frage gestellt. Ein Rechtsstaat ohne freie Anwaltschaft kann jedoch nicht funktionieren. Nicht nur die unabhängige Justiz, sondern auch die parteiische Anwaltschaft ist dafür elementar. Anders als die Justiz hat sie aber in der Parteienlandschaft viel weniger Unterstützung. Für eine vollständige Beschreibung unseres grünen Verständnisses vom Rechtsstaat ist das Bekenntnis zur Anwaltschaft daher unerlässlich.
Antrag: | Kapitel 5: Demokratie stärken |
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Antragsteller*in: | Manuela Rottmann (KV Bad Kissingen) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 50%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 03.09.2020, 05:34 |
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