Die mutige Vision einer “Föderalen Europäischen Republik”, aber selbst schon die Forderung eines “sozialen Binnenmarktes” für die EU kann sich nicht mit der Aufzählung von sozialpolitischen Initiativen begnügen, die teils schon seit Jahrzehnten in den EU-Institutionen diskutiert oder derzeit von der von der Leyen Kommission schon umgesetzt werden. Ein wirklich solidarisches und soziales Europa braucht politische Instrumente, die über eine bloße Koordinierung von Sozialpolitik hinausgehen und sozialpolitische Kompetenzen auf EU-Ebene ermöglichen. Diese müssen die Sozialpolitik der Mitgliedstaaten nicht notwendigerweise ersetzen – ergänzende Leistungen können dann bereits auf der Grundlage der bestehenden Verträge umgesetzt werden. Die Ende des Jahres 2020 beginnende, für zwei Jahre angelegte “Konferenz zur Zukunft Europas” bietet eine hervorragende Gelegenheit, für die Erweiterung der EU-Kompetenzen im Bereich der Sozialpolitik (und die dafür notwendigen Vertragsänderungen) zu werben. Eine europäische Republik, die mehr sein soll als der bestehende Staatenbund EU, muss eine Republik der Bürger*innen sein – das heißt auch, als Solidargemeinschaft allen Europäer*innen eine Garantie auf existenzielle Sicherheit und ein würdevolles Leben geben. Erst das schafft ein wirkliches Gefühl der Zusammenhörigkeit und stiftet eine europäische Identität.
Antrag: | Kapitel 6: Solidarität sichern |
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Antragsteller*in: | Dániel Fehér (KV Berlin-Pankow) und 67 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 34%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 04.10.2020, 09:54 |
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