Es ist wissenschaftlich nicht belegbar, dass ein grünes Wachstum möglich, d.h. mit den planetaren Grenzen vereinbar ist.[1] Vor allem in Ländern wie Deutschland, in denen der global „gerechte“ Pro-Kopf-Verbrauch an Ressourcen/Umweltschäden/Emissionen seit Jahrzehnten stark überschritten wird, müsste eine extreme Effizienzsteigerung stattfinden, um Umweltschäden von Wirtschaftswachstum zu entkoppeln.[2] Grüne Technologien sind zudem immer mit Ressourcenverbrauch verbunden, die die Lebensverhältnisse von Menschen (meist in ärmeren Ländern) bedrohen – man denke z. B. an den Lithium-Abbau für Elektroautos – welche im Grundsatzprogramm ebenso nicht ausreichend bedacht werden.
Wir sollten auch anderen Ländern kein Wachstumsmodell aufzwingen. Es gibt zahlreiche internationale Ansätze, wie Gutes Leben auch ohne Wachstum möglich ist, z.B. Buen Vivir, Ubuntu, Ecological Swaraj, ... [3,4] Die Menschen in anderen Ländern sollen ihren eigenen Weg zum (selbstdefinierten) Wohlstand wählen können, bei welchem wir sie dann unterstützen können.
[1] Petschow, U., Lange, S., Hofmann, D., Pissarskoi, E., aus dem Moore, N., Korfhage, T., … Ott, H. (2018a). Gesellschaftliches Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen - Der Ansatz einer vorsorgeorientierten Postwachstumsposition. Verfügbar unter https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vorsorgeorientierte-postwachstumsposition
[2] Jackson, T. (2016). Prosperity without Growth: Foundations for the Economy of Tomorrow (2nd ed.). London: Routledge.
[3] Kothari, A., Demaria, F., & Acosta, A. (2014). Buen Vivir, Degrowth and Ecological Swaraj: Alternatives to sustainable development and the Green Economy. Development, 57(3–4), 362–375. https://doi.org/10.1057/dev.2015.24
[4] Kothari, A., Salleh, A., Escobar, A., Demaria, F., & Acosta, A. (Eds.). (2019). Pluriverse. A Post-Development Dictionary (1st ed.). Retrieved from https://www.academia.edu/39692614/
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