Das Klima verhandelt nicht. Um die Klimakatastrophe abzuwenden, müssen wir alle Register ziehen.
Das klimaneutrale Schiff der Zukunft vereint verschiedene Antriebstechnologien, um so energiesparsam wie irgend nur möglich zu fahren. Batterien sind zwar günstig, aber eignen sich nur für Kurzstrecken, und Synthesekrafstoffe brauchen sehr viel Energie für ihre Herstellung. Windantriebstechnologien bieten die relativ kostengünstige Möglichkeit, auf geeigneten Schiffen und Routen, zusätzlich Treibstoff und Energie zu sparen. Jede Tonne gesparter Synthesekrafstoff in der Schifffahrt ist ein Gewinn für grünen Stahl und klimaneutrale Flugzeuge, wo ebenfalls grüner Wasserstoff gebraucht wird.
Wenn sie voll entwickelt werden, sind Windantriebstechnologien für den Klimaschutz in der Schiffahrt besonders wertvoll. Schiffe haben eine besonders lange Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten. Und Windantriebstechnologien können in einen Teil der existierenden Schiffe nachträglich eingebaut werden. In Einzelfällen sind so durch Rotorsegel bei einem kleinen Frachter bis zu 25 Prozent und bei einem großen Tanker immerhin noch über 8 Prozent Treibstoff eingespart worden.
Windantriebstechnologien werden daher immer stärker als ein High-Tech Bereich wahrgenommen und erhalten international zunehmend Aufmerksamkeit. Im Jahr 2010 wurde von Enercon die „E-Ship 1“ mit Flettnerrotoren in Auftrag gegeben und 2020 auf die Ostseefähre „Copenhagen“ ein Rotorsegel installiert. Sogar die britischen Regierung behandelt das Thema in ihrem Clean Martime Plan von 2019 als Zukfunftsmarkt, und die führende Klassifiaktionsgesellschaft für klimaneutrale Schiffe, die DNV, hat in einer Studie die technischen Potenziale berechnet. Mit der Entwicklung der über 200 Meter langen „Orcelle Wind“ zeigt die schwedische Reederei Wallenius Wilhemsen das große nachhaltige Potenzial von Wind der Schifffahrt auf.
2021 überreichte der zukünftige König Norwegens, Kronprinz Haakon, den berühmten Heyerdahl Award für den ersten Nullemissionsfrachter der Welt, der mit Wasserstoff und Rotorsegeln fährt.
Jens Schabacher Sprecher für die LAG Häfen und Schifffahrt Bremen
Antrag Kapitel: | Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen |
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Antragsteller*in: | Jens Schabacher (KV Bremen-Mitte) und 47 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 29%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: PB.L-01-484 |
Eingereicht: | 25.04.2021, 20:07 |
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