Im Einkauf von Konsum- und Industriegütern versuchen viele Menschen verantwortungsvoll und im Sinne unseres Klimas zu agieren. Allerdings werben Anbieter in den meisten Fällen nur mit Nachhaltigkeit, ohne in Zahlen explizit ihren CO2-Fußabdruck auszudrücken. Für Kunden besteht keine Vergleichsbasis, um Behauptungen von Nachhaltigkeit bewerten zu können, geschweige denn zwischen der Nachhaltigkeit verschiedener Anbieter quantitativ unterscheiden zu können. Eine ähnliche Problematik gilt für Investitions- oder Arbeitsplatz-Entscheidungen, oder Regulierungen durch den Staat.
Eine Verantwortungsübernahme von Unternehmen für ihre Wertschöpfungsketten, wie im Programmentwurf dargestellt, ist wichtig und richtig. Allerdings ist so eine Verantwortungsübernahme nur sinnvoll ausgestaltet, wenn Sie durch andere Marktteilnehmer kontrollier- und bewertbar gemacht wird.
Im Bundestagsprogramm-Entwurf wird nicht konkretisiert wie so eine Verantwortungsübernahme dementsprechend ausgestaltet werden soll.
Aufgrund der Komplexität und Undurchsichtigkeit der meisten Wertschöpfungsketten für die öffentliche Hand, birgt z.B. eine Selbstverpflichtung oder jährliche Berichterstattungen der Industrie viel Spielraum für Schönung und ist keine robuste Basis für Regulierung oder Information von Verbrauchern, Arbeitnehmern und Investoren.
Die finanzielle Rechnungslegung und Bilanzierung ist ein Erfolgsmodell um solch komplexe und zuvor undurchsichtige Unternehmensprozesse nachhaltig offenzulegen und zu regulieren. Dies muss äquivalent zu Geldströmen, nun auch für Treibhausgas-Emissionen geschehen.
Dies kann eine solide Datenbasis bilden auf deren Grundlage die Entstehung und Regulierung von CO2-Emissionen ersichtlich wird und Markteilnehmer informierte Entscheidungen treffen können.
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