Die generalistische Ausbildung ist nach einem jahrzehntelangen Prozess in die flächendeckende Umsetzung gekommen. Die Pflegeverbände sehen darin einen Meilenstein zur Professionalisierung der Pflege. Leider ist die Umsetzung mit der Pandemie zusammengefallen, die Abbrecher:innenquoten in der Ausbildung sind hoch, diese hohe Quote ist aber nicht automatisch auf die generalistische Ausbildung zurückzuführen. Es steht zu befürchten, dass die Gegner:innen einer generalistischen Ausbildung dieses als Argument anführen, diese wieder abzuschaffen. Es braucht aber ein Jahrzehnt, um ausreichend Erfahrungen zu sammeln, denn erst in 2 Jahren werden wir erste Absolvent:innen haben, die einen Berufseinstieg als Pflegefachfrau/Pflegefachmann finden müssen. Ich plädiere dafür der Pflege wenigstens 2 Legislaturpereioden zu geben, um erst danach die generalistische Ausbildung endgültig zu evaluieren.
Um den Mangel an Pflegefachpersonen zu begegnen, brauchen wir insbesondere auch attraktive Arbeits- und Karrieremöglichkeiten. Die akademische Ausbildung bietet diese Möglichkeiten und kann zudem zu einer besseren pflegerischen Versorgung der Bevölkerung beitragen. Im Kapitel Öffentlicher Gesundheitsdienst wird die Einführung von Community Health Nurses gefordert. Das kann nur gelingen, wenn auch in der Breite eine grundständige akademische Ausbildung erfolgt.
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