Wir Grüne machen die Politik des Gehörtwerdens. Wir stellen Betroffene in den Fokus, bestärken sie, nehmen ihre Sichtweise ernst und beziehen sie ein.
Das heißt auch, dass wir sexuelle Humanität kritisch hinterfragen und stattdessen die Selbstbestimmung von Sexarbeiter*innen zu zentralem Gegenstand unserer Politik machen.
Gleichzeitig ist es schwer als Sexarbeiter*in öffentlich aufzutreten und die eigene Perspektive darzulegen. Fehlende Sprachkenntnisse können dem im Weg stehen; man ist mehrfach Stigmatisierungen ausgesetzt, die bspw. zu Benachteiligung bei Sorgerechtsstreitigkeiten oder bei der Wohnungssuche führen können. Dementsprechend schwierig ist es auch, die Sexarbeit wissenschaftlich zu untersuchen.
Dennoch ist es dem Projekt Sexhum, gefördert vom ERC, gelungen, in internationalen Feldstudien Sexarbeiter*innen zu befragen und universelle Charakteristiken von Sexarbeit zu definieren und dabei auch die Mechanismen von sexueller Humanität aufzuklären. Daraus wurden unter Beteiligung von Betroffenen auch Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Und nicht nur die Wissenschaft begründet die Entkriminalisierung. Die Entkriminalisierung ist zentrale Forderung von Berufsverbänden und Aktivist*innen in Deutschland aber auch weltweit, wie dem BesD, Hydra oder der Kampagne von Sexarbeit-ist-Arbeit. Diesen sollten wir als Grüne Gehör schenken!
Nur wenn wir Sexarbeiter*innen zuhören, können wir zusammen mit ihnen die Probleme in der Sexarbeit bekämpfen. Und die Probleme müssen wir angehen, denn in keinem anderen Gewerbe haben die Beschäftigen so viel Angst vor Gewalt, erfahren so viel Gewalt und sind so einer enormen Diskriminierung ausgesetzt.
Unter rot-grün haben wir die Sittenwidrigkeit von Prostitution abgeschafft. Dies war der erste Schritte auf den zwar noch weitere folgen müssen, aber zu dem wir weiterhin stehen sollten.
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