H-01/1: Bericht über die Rechnungsprüfung des Jahres 2020

A. NARRATIVE
Die relevanten GRUNDSÄTZE ORDNUNGSGEMÄßER BUCHFÜHRUNG - GoB enthalten sowohl formelle als auch materielle Anforderungen an eine Buchführung. Die formellen Anforderungen ergeben sich insbesondere aus den §§ 238 ff. HGB für Kaufleute und aus den §§ 145 bis 147 AO für Buchführungs- und Aufzeichnungspflichtige. Materiell ordnungsmäßig sind Bücher und Aufzeichnungen, wenn die Geschäftsvorfälle einzeln, nachvollziehbar, vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet in ihrer Auswirkung erfasst und anschließend gebucht bzw. ver- arbeitet sind (vgl. § 239 Absatz 2 HGB, § 145 AO, § 146 Absatz 1 AO).
Außerdem muß sie so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens vermitteln kann. Dazu müssen sich die Geschäftsvorfälle in ihrer Entstehung und Abwicklung lückenlos verfolgen lassen (progressive und retrograde Prüfbarkeit).

B. ABWEICHUNG (Umbau BGSt - KST 10020 / Tz 1 S. 1-2 Prüfungsbericht)
Materiality Level: Sechsstellig.
Risikograd: Hoch! Wie es bei derartigen Bauprojekten fast immer der Fall ist.
Begründung: Vgl. Zitat aaO "Aufgrund der Anzahl der Buchungen und der Fülle von Aufträgen/Gewerken kann die Rechnungsprüfung keine inhaltliche Prüfung der Baumaßnahmen und deren Abnahme durchführen."

Anmerkung: Wenn die Prüfer insoweit auf die Revision verzichtet haben, weil Sie sich dazu außer Stande gesehen haben, so hätten Sie doch zumindest exemplarisch Einsicht in die Aufzeichnungen des mit der Bauaufsicht betrauten Architekturbüros nehmen müssen, um Licht ins Dunkel zu bringen, zumal dies zu dessen Aufsichts- und Kontrollpflichten gehört wie es sich gehört. Denn "In Geldsachen hört bekanntlich die Gemütlichkeit auf!" wie es seinerzeit schon ein preußischer Landtagsabgeordneter angemerkt hat.
Empfehlung:
Anwendung allgemein anerkannter BEST-PRACTICE-STANDARDS in der Prüfungstechnik wie z.B. das PARETO-PRINZIP (80:20 - REGEL). Dadurch läßt sich in der Regel mit mindestens 98 prozentiger Sicherheit feststellen, ob im geprüften Bereich etwa materielle Fehler vorhanden sind. D.h. unter der Voraussetzung, dass ein zuverlässiges internes Kontrollsystem vorhanden ist (Systemprüfungsansatz).
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Nachklapp:
Wie ich erst gestern erfahren habe, werden die betr. Baumaßnahmen tatsächlich laufend von den bestellten Wirtschaftsprüfern im Zuge der EXTERNEN REVISION auditiert , was aus dem zusammengefaßten Bericht leider nicht zu entnehmen war... Insoweit ergänze ich meine Anmerkung. Gleichwohl wäre es m.E. aber sinnvoll zu erfahren, wer diese WP`S eigentlich sind und wie oft sie alternierend zum Einsatz kommen im Hinblick auf das gebotene Rotationsprinzip, das auch für diese Branche aus aktuellem Anlass (vgl. WIRECARD) völlig zu Recht wieder an Bedeutung gewinnt.

Abgesehen davon ist es gewiß beruhigend zu erfahren, dass die Aktenführung in Prüfungszeitraum durchaus einwandfrei gewesen ist. Doch was nützt uns dass, wenn die nach Gesetz und Satzung vorausgesetzte sachliche Richtigkeit der Geschäftsvorfälle nach GoB-Standards dabei nicht - zumindest stichprobeweise - geprüft wird?
Ein Verweis auf die INTERNE KONTROLLE im Rahmen des IKS - soweit sie denn wirklich stattgefunden hat - wäre an dieser Stelle sicher hilfreich und zielführend im Interesse der Transparenz.
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Wolfgang Merten, OV Stade
Es wird hier von der Finanz- und Ehrenordnung (FEO) gesprochen, welche die Leistungen (Entgelte) für die Bundesvorstandsmitglieder regelt. Danach gibt es nur Jahressonderzahlungen ! Bitte veröffentlicht die FEO damit wir Mitglieder Rede und Antwort geben können (Transparenz). Haltet Euch bitte an die "Spielregeln", damit nicht noch mehr Vertrauen in die Politik verspielt wird !!!

„Nachdem wir das Ziel aus den Augen verloren verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“
MARK TWAIN
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