Veranstaltung: | 47. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | WP Wahl Parteirat |
Antragsteller*in: | Georg P. Kössler (KV Berlin-Neukölln) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.01.2022, 17:12 |
W-PR-08: Bewerbung: Georg Kössler
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen,
ich bewerbe mich mit dem Votum der grünen Bundesarbeitsgemeinschaften (BAG) und meiner ganzen Motivation für einen Platz im Parteirat.
Jetzt müssen wir liefern! Vom Erhalt der Sumpfohreule bis zur Dekarbonisierung der Industrie – wir haben uns schon viel vorgenommen! Und müssen mit Blick auf das 1,5 Grad Limit sogar noch nachlegen, z.B. bei der Verkehrswende.
Die Zivilgesellschaft, allen voran die Klimabewegung, wird uns in den kommenden vier Jahren den Spiegel mit unseren eigenen Ansprüchen vorhalten. Und da der Parteirat die Gremien und Gruppen der grünen Familie zusammenspannen soll, möchte ich auch aktivistische Kompetenzen und Sichtweisen dort einbringen. Wir haben nicht nur unsere Wurzeln in den Friedens-, Frauen- und Umweltbewegungen, sondern diesen auch heute viel zu verdanken: Feedback, Rückenwind und Ansporn.
Sie erwarten von uns, dass wir konstruktiv-kritisch statt farblos regieren. Und wenn Kompromisse gemacht werden, dann müssen diese an die Basis und in die Bewegung ehrlich und vertrauensvoll kommuniziert werden. Als BAG- und Bewegungsmensch will ich auch dazu beitragen und somit auch Frust mit vorbeugen, denn eine Ampel kann ja leider nicht immer auf grün stehen.
Im Herzen für die Sache brennen und dennoch ruhig Kompromisse finden – diesen Spagat habe ich fünf tolle Jahre in Berlin als Abgeordneter hinbekommen. Eine der wichtigsten Lehren: Wer mehr als nur den Koalitionsvertrag umsetzen will, muss politische Möglichkeitsfenster auch ergreifen – gerade beim Klimaschutz. Wir haben in Berlin z.B. die umfassende Solarpflicht oder den Klima-Check zusätzlich zum Vereinbarten durchgesetzt, weil die Zeit dafür einfach gekommen war. Auch im Parteirat als strategischem Zentrum der Partei muss eine Lust auf mutiges Zugreifen herrschen, wenn sich (z.B. im Verkehrsbereich oder beim Mieter*innenschutz) doch noch Chancen ergeben.
Wir werden uns in den kommenden Jahren streiten. Es wird richtig rumpeln Leute! Aber das gehört zu einer lebendigen Partei dazu. Es ist auch die Aufgabe des Parteirats, dieses Rumpeln nach innen zuzulassen um nach außen die nötige Geschlossenheit sicher zu stellen. Ich kann Euch versprechen, dass ich zu beidem beitragen will. Die Moderation von Dissens und das Auflösen von Widersprüchen wird uns in den kommenden Jahren viel abverlangen. Auch deshalb ist eine bewegungsorientierte Stimme der BAGen im nächsten Parteirat so wichtig.
Die ehrenamtlichen BAGen sind als fachliche Think Tanks eine Herzkammer unserer Mitmachpartei. Sie sind Garant für ein mirbesonders wichtiges "Aufstiegsversprechen": Gute Ideen können bei uns von der Basis bis in ein Regierungsprogramm durchkommen. Das es keine gläserne Decke gibt, an der Argumente abperlen, ist auch Verdienst der LAG/BAG-Strukturen. Das macht uns aus und das soll auch in Regierungszeiten so bleiben. Ich möchte mich die nächsten zwei Jahre auch darauf konzentrieren, die BAGen mit den Debatten im Parteirat zu verzahnen und ihre Rolle in der Partei so weiter zu stärken.
Ich bitte daher um Euer Vertrauen und Eure Stimme.
Herzliche Grüße
Euer Georg
- 37 Jahre, aus Ost-Berlin, heute KV Neukölln
- Votum des BAG-Sprecher*innenrates
- 2012-17: Sprecher der BAG Energie
- Davor: bei der Grünen Jugend, u.a. als Politischer Geschäftsführer
- Zwischendurch: bei den Global Young Greens, aufKlimacamps und in Kohlegruben
- Beruflich: u.a. mal bei der Böll-Stiftung und unser Bundestagsfraktion
- 2016-21 Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus (Sprecher für Klima, Umwelt, Eine-Welt-Politik und Clubkultur)
- Privat: zwischen Kletterwand, Küche und der Alten Försterei.