Veranstaltung: | 47. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | WB Wahl Bundesvorstand |
Antragsteller*in: | Mathias Ilka (KV Bergstraße) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.01.2022, 11:48 |
WB-PV-02: Bewerbung: Mathias Ilka
Bewerbungstext
Bewerbung um den Parteivorsitz (bei Nichtwahl im Anschluss um den stellvertretenden Parteivorsitz)
Liebe Parteifreunde,
Jeder spricht vom Klimawandel, keiner kümmert sich darum.
Es gehört innerparteilich zum Standard für eine sozialökologische Wende zu sein, den Klimawandel stoppen zu wollen obwohl man eigentlich andere Themen besetzt, voranbringen möchte.
Nur wie? Ja, wir wissen, dass unsere ganzen Ökosysteme zusammenbrechen (schneller als uns lieb ist), kippen (Was fällt dem verflixten Schelfeis, den Gletschern, Permafrost, dem Jetstream und dem Golfstrom, der globalen Fauna und Flora undundund eigentlich ein nicht mehr mitspielen zu wollen?-Diese verd.... Spielverderber!). Kam ja aber auch ziemlich überraschend....so ganz ohne Vorwarnung...wobei 17°C Wärme am Silvestertag hat ja auch was für sich, oder?
Naja darauf erst einmal einen Prosecco und mal kurz nach Down Under gedüst, bevor das Great Barrier Reef sich verabschiedet...ich war dabei, hab´s gesehen, fotodokumentiert....es lebe die moderne Bildungsreise. War aber total klimaneutral, weil ich mir ein CO2 Certifikat gekauft habe-Passt!
Der Weltüberlastungstag (fiel vergangenes Jahr schon auf den 29. Juli), endliche Süßwasservorräte, begrenzte fruchtbare Mutterböden, zeigt uns allen eigentlich deutlichst an und auf, wie dieses Dilemma zu lösen ist, nämlich wir müssen unseren Verbrauch mindestens halbieren und vom über 10.000 Gegenständelebewesen wieder zu einem 5.000 und weniger Gegenständelebewesen werden.
WENIGER ist die Antwort...in allen Lebensbereichen....ausser z.B. in der Liebe und dem wohltuenden mitmenschlichen Miteinander.
Wie bekommen wir also diesen uns allen bekannten, wohlvertrauten universellen Stein der Weisen in politisch trockne Tücher gewickelt, so dass alle mitmachen wollen? Zeitnah, bevor uns die Biosphäre um die sprichwörtlichen Ohren fliegt.
Klar ist doch ohne Klima nichts los in Lima....denn ich fürchte mich nicht vor den russischen Truppenparaden an der urkrainischen Grenzen, sondern mehr vor den auftauenden russischen Permafrostböden, die uns über eine unvorstellbare globale 3-4°C Erderwärmung hieven werden. Dann werden viele Völkergemeinschaften, Zivilisationen um ihr Überleben kämpfen, z.T. ausgelöscht werden. Diese Temperaturen werden unsere Demokratie stark verändern, wenn nicht gar (im worst case) den Todesstoß versetzen.
Muss es denn wirklich erst soweit kommen? Natürlich schwören wir Stein und Bein, dass wir das nicht wollen aber was tun wir dafür, dass wir die zukünftigen Silvester nicht bei 30°C und mehr verbringen werden?
Ich selbst würde gerne auch nach Carnegie´s Credo, Sorge Dich nicht und lebe, mein Leben ausrichten, fristen, ein DiogenesDasein im Fass gefiele mir gut, .....Konsument sein ist auch ganz nett....locker und unbelastet mich meinen Dingen und Interessen zuwenden...einfach sein. Weil die Hausnummer mit der (ich muss mal kurz die) Welt retten ist stabil für ein Menschlein, sogar die Menschheit insgesamt, eigentlich exorbitant und abstrakt und damit nicht fass- und begreifbar zu groß! Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Klimaschutz so ein ungeliebtes politisches Stiefkinddasein führt? Dabei ist dieses Stiefkind eigentlich der Star unter den Topthemen, wir haben es nur noch nicht begriffen, leider. Ansonsten würden wir massiv ins Tun und Handeln kommen.
Sollte ich also als absoluter Aussenseiter, widererwartend zum Parteivorsitzenden gewählt werden, hätte ich schon ein paar gute Idee, wie wir das Vorgenannte inner- als auch ausserparteilich in Angriff nehmen und womöglich ändern könnten. Ich hatte den Mut meinen Hut in den Ring zu werfen, vielleicht habt ihr den Mut euch auf etwas Frisches, noch Gremienunverbrauchtes, den etwas anderen Blick auf uns als Partei zuzulassen und zu wagen. Traut euch.
Ansonsten bin ich noch so urgrün, dass ich die Trennung von Amt und Mandat (Antrag KV Konstanz) für überaus sinnvoll erachte. Denn ein Parteivorsitzender zu sein, oder z.B. ein Bundestagmandat inne zu haben, sind jeweils zwei Fulltimejobs. Jeder dieser Aufgaben hat die volle Beachtung und den ungeteilten Einsatz verdient. So nebenher ein bisschen Parteivorsitzender oder z.B. ein bisschen Bundestagsabgeordneter ist für unsere Partei kontraproduktiv. Vermeintliche Synergieeffekte sind hier vernachlässigbar. Macht und Beteiligung auf mehrere Schultern zu verteilen, finde ich persönlich richtig und wichtig.
Neujahrsgrüße
Euer Mathias
Klimaaktivist.