Veranstaltung: | 48. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | K Klimakrise als Menschheitsaufgabe: für Klimaschutz, für Freiheit |
Antragsteller*in: | Philipp Schmagold (KV Plön) und 61 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 27%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung (Abgelehnt) |
Eingereicht: | 08.08.2022, 11:47 |
K-01: Grüne für weniger Tempo auf den Autobahnen und für die Einsparung fossiler Energie!
Antragstext
Sollen unsere GRÜNEN-Vertreter*innen in der Bundesregierung und im Bundestag jedes
Entgegenkommen, das über die Verpflichtungen des Koalitionsvertrages hinausgehen würde,
einstellen bis das FDP geführte Bundesverkehrsministerium endlich einem zunächst zeitlich
auf zwei Jahre befristeten generellen Tempolimit zugestimmt hat und dieses beschlossen
wurde?
Erstmals seit Messung der Temperaturen wurde eine Hitze über 40 Grad Celsius in England
gemessen, Wälder brennen in Frankreich, in Australien, in Brandenburg und an vielen anderen
Orten der Welt, es droht eine weitreichende Wüstenbildung, unsere Gletscher schmelzen auf
den Bergen und an den Polen.
Der Meeresspiegel steigt, Inseln gehen unter, Korallen, Tier- und Pflanzenarten sterben aus,
andernorts gibt es Starkregen, der ganze Dörfer wegspült, auch in Deutschland. Dies alles
sorgt für Krankheit, Hunger und Flucht weltweit. Schon spekulieren Wissenschaftler*innen, ob
wir gerade das Aussterben der Menschheit besiegeln oder „nur“ ganze Landesteile und Länder
dauerhaft unbewohnbar werden: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klimawandel-menschheit-
bedrohung-100.html
Das Zeitfenster zum Handeln schrumpft erschreckend schnell und der Einsatz der
Bundesregierung ist in Teilen ausdrücklich zu loben, etwa wenn es um den geplanten Ausbau
der erneuerbaren Energien geht. Der Einsatz der Bundesregierung bleibt aber weit hinter dem
zurück, was nun für ernsthaften Klimaschutz notwendig wäre, wenn gleichzeitig mehr Erdöl im
Nationalpark Wattenmeer gefördert werden darf, Benzin und Diesel über drei Monate
nachfragesteigernd subventioniert wurden, teilweise gefracktes flüssiges Erdgas (LNG) mit
Milliardeninvestitionen importiert wird und wir zudem auch noch ärmeren Staaten das LNG
wegkaufen. Damit schaffen wir in verwundbareren Teilen der Welt Versorgungsprobleme nach dem
Sankt-Florians- Prinzip, das ist doch alles nicht GRÜN.
Unsere Rolle als Partei Bündnis 90 / Die GRÜNEN ist und bleibt es auch in
Regierungsverantwortung, die erzielten Teilerfolge ausdrücklich zu loben, aber auch
diejenigen Maßnahmen einzufordern, die heute noch fehlen. Denn das Klima verhandelt nicht,
wir GRÜNE vermissen eine ganze Reihe von Klimaschutzmaßnahmen. Anstelle eines umfassenden
Katalogs an wichtigen Klimaschutz-Forderungen begrenzen wir uns an dieser Stelle auf den
Aspekt eines zeitlich befristeten generellen Tempolimits.
Wenn ihr als Delegierte unserem Antrag mehrheitlich zustimmt, dann gilt ab sofort:
Unsere GRÜNEN-Vertreter*innen in der Bundesregierung und im Bundestag sollen jedes
Entgegenkommen, das über die Verpflichtungen des Koalitionsvertrages hinausgehen würde,
einstellen bis das FDP geführte Bundesverkehrsministerium endlich einem zunächst zeitlich
auf zwei Jahre befristeten generellen Tempolimit zugestimmt hat und dieses beschlossen
wurde!
Jede Stimmt zählt, DANKE!
Begründung
Deutschland ist als angebliches Klimaschutz-Vorzeigeland das einzige Land in Europa ohne Tempolimit. Und das, obwohl durch ein generelles Tempolimits von 100 bis maximal 120 km/h auf Autobahnen erhebliche Einsparungen beim Treibstoff zu verzeichnen wären, dies ist eine sofort greifende, ressourcensparende Klimaschutzmaßnahme.
Bei einem Tempolimit von 120 km/h könnten laut Umweltbundesamt 2,6 Millionen Tonnen CO2 äquivalent pro Jahr eingespart werden, bei Tempo 100 km/h mit 5,4 Millionen Tonnen sogar mehr als das Doppelte: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/tempolimit-auf-autobahnen-mindert-co2-emissionen
Auch auf anderen Straßen macht eine Reduzierung des Tempos Sinn, um Treibstoffverbrauch und Unfallrisiken zu reduzieren. Die auf Autobahnen gefahrenen Geschwindigkeiten und Strecken machen aber zunächst dort eine Änderung der Geschwindigkeitsregelung notwendig.
Kommentare
Ralf Otzen:
Cornelia Kuck:
Philipp Schmagold:
danke dir für deine Unterstützung.
Der Antrag wurde bereits eingereicht, Du kannst ihn nur noch unterstützen, indem Du ihn unterstützend kommentierst, das hast Du schon getan.
Und dann noch, indem Du bei euren Delegierten zum Bundesparteitag für den Antrag wirbst, etwa durch eine Email oder auf der nächsten KMV.
Sonnige Grüße!
Philipp
Pascal Bittes:
Philipp Schmagold:
Beim Klimaschutz geht es übrigens nicht um "längerfristig", sondern wir brauchen SOFORT Ergebnisse. Denn wir werden noch viele Jahre Fossil-Fahrzeuge auf den Straßen haben, 2035 werden die letzten neu zugelassen und halten 20 Jahre = 2055.
Außerdem müssen wir wegkommen davon, eine Klimaschutzmaßnahme gegen die andere auszuspielen. Wir brauchen jetzt das Tempolimit und möglichst schnell nur noch erneuerbare Antriebe. Denn, wer das in den Medien verpasst hat: Wir verpassen den 1,5 Grad-Pfad um mindestens 1 Grad = 2,5 Grad.
Wir rasen weiter in die Klimakatastrophe, dieses Jahr wurde wieder mehr Treibhausgas zusätzlich freigesetzt als letztes Jahr, höchste Zeit aktiv zu werden!!! 🌍
Philipp Schmagold:
danke für deinen Beitrag. Hier kannst Du zunächst nur entscheiden, ob Du diesen Antrag unterstützen möchtest, dann bitte auf Unterstützung klicken.
Ob es zum Schluss für ein Tempolimit reicht und falls ja ob mit den klimaentlastendsten 100 km/h (5,4 Mio. Tonnen CO2 weniger als heute) oder der Minimal-Entlastung bei 130 km/ (1,9 Mio. Tonnen CO2 weniger als heute), darüber würde sicher in der Ampel verhandelt.
Klimaschutzfreundliche Grüße!
Philipp
Dora Pfeifer-Suger:
Der Antrag ist wichtig, ein Tempolimit längst überfällig. Ich hoffe, der Antrag hat Erfolg.
Viele Grüße Dora
Martine Herpers:
Viel Erfolg
Martine
Reiner Taege:
Die Vertreter*innen der Grünen im Bundestag müssen endlich damit aufhören, sich von der kleinen FDP wie ein*e Nasenbär*in am Nasenring durch die Manege führen zu lassen! Der Umwelt-/Klimaschutz darf nicht vor Lobby- und Klientelinteressen zurückweichen.
Christoph Joachim:
Thomas Pfeiffer:
Leonard Winter:
Dorothea Martin:
Heike Bartholomae:
Cornelia Stump:
Angelika Forst:
Aus einem Auskunftsersuchen beim BVM wird klar, dass ein Tempolimit den errechneten Nutzen für den Bau einer Autobahn (höchstwahrscheinlich deutlich) schmälern würde…
Das ist logisch: Ein entscheidender „Nutzen“ der für Autobahnbau spricht, ist die Zeitersparnis. Käme ein Tempolimit, hätte das auch unmittelbare Auswirkungen auf die Nutzen-Kosten-Analyse…
Manfred Huber:
Norbert Rath:
Von CDU, CSU und FDP wird immer wieder propagiert, dass wir jede kWh Strom benötigen, um über den Winter zu kommen und daher Kohle, Kernkraft und Fracking benötigt werden. Warum sparen wir nicht endlich im Verkehrssektor massiv Energie ein? Von daher Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen (wie in den Niederlanden), 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h in der Stadt, um die Menge der verbrauchten Kraftsstoffe in Deutschland massiv zu reduzieren.
Quelle: https://www.springerprofessional.de/elektromobilitaet/dieselmotor/endenergiebezogene-analyse-diesel-versus-elektromobilitaet/16673694