W-PR-11: Bewerbung: Andreas Audretsch

Liebe Freund*innen,

Krisen prägen derzeit die öffentlichen Debatten und auch unsere Arbeit in der grünen Bundestagsfraktion – häufig ging es in den letzten beiden Jahren um schnelle Reaktionen, um harte Entscheidungen. Mir ist in dieser Zeit noch viel stärker bewusst geworden, wie wichtig unsere grundsätzlichen Überzeugungen sind – als Kompass, um gerade in schwierigen Zeiten Wege in eine bessere Zukunft zu bahnen.

Wir arbeiten an der Erneuerung unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft – nicht als Selbstzweck, sondern weil das der einzige Weg ist, gute Arbeitsplätze mit fairen Löhnen und Wohlstand zu erhalten. Der Gegenwind bläst immer wieder heftig und die Wahlen in Bayern und Hessen haben gezeigt, dass die Versuchung für CDU/CSU und SPD groß ist, die nötigen Veränderungen schlicht zu verdrängen. Der Versuch wird scheitern. Die Klimakrise lässt sich nicht weg reden, die Abhängigkeiten unserer Wirtschaft lassen sich nicht übergehen, die Realität kann man nicht ignorieren.

Wir tun das Gegenteil – wir haben den Anspruch, die Aufgabe anzunehmen und die Veränderung gemeinsam zu gestalten. Eine Haltung, die trotz der schwierigen Debatten in weiten Teilen der Gesellschaft Anerkennung findet. Darauf lässt sich bauen. Wir werden uns nicht in eine Nische zurückdrängen lassen. Genau jetzt ist die Zeit auszugreifen.

Klimaschutz ist längst zum globalen Wettlauf um die besten Zukunftstechnologien geworden. Ob in den USA oder in China, überall wird massiv in grüne Produktion, in Elektromobilität, in nachhaltige Stahlproduktion, in Elektrolyseure für die Gewinnung von Wasserstoff, in Solar- und Windindustrie investiert. Die Erneuerung findet statt, Menschen weltweit arbeiten an grünen Ideen, an Nachhaltigkeit. Genau jetzt ist der Moment zu investieren. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat das nicht einfacher gemacht, die Notwendigkeit ist kein Stück kleiner geworden. Es wird neuen grünen Wohlstand geben. Es muss unser Anspruch sein, dass hier bei uns in Deutschland und Europa zu schaffen.

Für mich stehen dabei gute Jobs, gute Löhne und die soziale Absicherung von Menschen im Mittelpunkt. Die beste Werbung für mehr Klimaschutz ist das Versprechen, damit ein gutes Leben auch in der Zukunft zu sichern. Mehr Tarifbindung, gute Arbeitsbedingungen und Löhne, die Aussicht auf eine stabile Rente, all das macht ein Leben in Würde aus und ist wichtiger Teil unseres Zukunftsversprechens.

Ich war im Sommer in Deutschland unterwegs, habe Unternehmen besucht, mit Betriebsräten gesprochen. Ich bin zurückgekehrt mit der Gewissheit: wir stehen nicht allein. Ob in der Industrie oder im Handwerk, in den sterilen Hallen der Chipindustrie oder an den Hochöfen der Stahlproduktion – überall lebt die Hoffnung auf eine gute Zukunft mit grünen Produktionsweisen. Und die Hoffnung, dass wir Grüne dafür die richtigen Konzepte und Antworten haben. Wir haben eine Aufgabe, wir sollten sie mit aller Kraft annehmen.

Ich bin überzeugt, dass wir die Partei sind, die mit klarer Haltung steht, wenn der Druck der Veränderung von rechtsextremen und rechtspopulistischen Kräften dazu genutzt wird, nach unten zu treten, gegen Menschen mit wenig Geld und gegen Geflüchtete zu polemisieren. Und dass wir zugleich diejenigen sein können, die Sicherheit geben, dass alle in unserer Gesellschaft teilhaben können, durch eine gute Daseinsvorsorge vor Ort, durch gute Jobs und Löhne und durch eine würdige Absicherung. Mit der Kindergrundsicherung arbeiten wir daran ein großes soziales Versprechen Wirklichkeit werden zu lassen.

Der Parteirat ist der Ort an dem Europa, Bund, Länder und Kommunen zusammenkommen. Der Ort, um über die Ebenen hinweg den künftigen Weg unserer Partei zu besprechen und zu entwickeln. Ich möchte anbieten, dabei meine Perspektiven als stv. Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion und meine Erfahrungen aus vielen Jahren Kommunal- und Landespolitik in Neukölln und Berlin einzubringen.

Für Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung, vor der BDK und vor Ort in Karlsruhe. Wir sehen uns!

Viele Grüße

Andreas