Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-PR Wahl Parteirat |
Antragsteller*in: | Anke Erdmann (KV Kiel) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.11.2023, 22:12 |
W-PR-06: Bewerbung: Anke Erdmann KV Kiel
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreiter*innen!
In den letzten Jahren sind wir auf einer Welle der Sympathie gesurft, statt leichter Sommerbrise bläst uns derzeit ein steifer Wind ins Gesichts - aber wir Grünen können auch Herbststurm!
2024 stehen neben der Europawahl, drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg auch neun Kommunalwahlen an. Kommunalwahlen sind eigentlich unser „größten“ Wahlen – nie treten mehr Kandidat*innen an. Wärme- und Verkehrswende, humane Flüchtlingspolitik, ein Schub für Bildung und Soziales, gesellschaftlicher Zusammenhalt – das und vieles mehr klappt nur, wenn wir stark in den Kommunen sind.
Im letzten Mai war Kommunalwahl in Schleswig-Holstein auf dem Höhepunkt der hitzigen Debatte um „Heizungs-Hammer“. Wir haben in SH die Ärmel hochgekrempelt, Argumente gesammelt, an den Haustüren und den Wahlkampfständen mit Engelsgeduld erklärt, warum wir die Wärmewende jetzt brauchen und nicht am St. Nimmerleinstag. Kurz: Wir haben der Bild-Zeitung und der AFD mit Ihrer unsäglichen Kampagne die Stirn geboten und bei der Kommunalwahl mit 18 Prozent unser bestes Ergebnis eingefahren. Und die Ampel hat ja auch einiges auf die Reihe bekommen : Bürgergeld und 49 Euro-Ticket eingeführt, Ausbau der Erneuerbaren massiv beschleunigt, erleichterte Arbeitserlaubnis durchgesetzt etc. - und das im Angesicht von Krieg, Energiekrise und Inflation – und einer FDP mit fragwürdigem Rollenverständnis…
Ich bin Grüne, weil ich will, dass sich Dinge verändern – ich habe selbst Oppositions- und Regierungszeiten erlebt und muss sagen: Oppositionszeiten waren vielleicht besser für unser Wir-Gefühl. Aber gestalten, die großen Transformationen kraftvoll und notwendigerweise auch kontrovers anschieben, das können wir nun mal nur in der Regierung – Schrammen und Rückschläge inklusive.
Wozu Parteirat?
Streben wir in Oppositionszeiten nach Relevanz, so brauchen wir in Regierungszeiten Räume für Reflektion. Der Parteirat ist für mich der Ort zu beraten, ob Bilanz und Richtung noch stimmen. Ist noch genug Umsetzungskraft da? Können wir in der Regierung noch den Unterschied machen? Wo drückt der Schuh, wo haben wir offene Flanken, welche Debatten müssen wir breiter, welche tiefer führen – mit uns selbst und mit der Gesellschaft?
Seismograph, Kompass, Erdung, Ort für Streit und fürs Unterhaken. Das alles soll nach meiner Überzeugung der Parteirat sein!
Warum ich?
Ich habe Bock und Erfahrung. Und ich habe keine Angst vor Kontroversen und weiß gleichzeitig wie man gute Kompromisse schließt - und dass das manchmal verdammt schwer ist. Wie fordernd Regierungspolitik sein kann, habe ich als Abgeordnete und als Staatssekretärin erlebt. Ich bin nicht Teil des hektischen Berliner-Regierungsbetriebs, bringe etwas Distanz mit, als Landesvorsitzende aus dem Norden und als Trauerrednerin, die oft Friedhofserde an den Schuhen hat, wenn sie in eine Sitzung geht.
Meine grüne Leidenschaft, meine Diskussionsfreude und meinen Pragmatismus, all das möchte ich in den Parteirat einbringen und bitte um Euer Vertrauen.
D.Anke
Landesvorsitzende Schleswig-Holstein
51 Jahre, verheiratet, ein Sohn,
aufgewachsen in Niedersachsen,
Volkswirtin und Trauerrednerin
Ich war u.a.
Landtagsabgeordnete, Bildungsausschussvorsitzende,
Staatssekretärin für Umwelt und Landwirtschaft in Schleswig-Holstein,
Ratsfrau, LAG-Sprecherin Bildung u.v.m.
Lieblingsposition: Straßenwahlkampf!
Herzensthema: Bildung.