Beim Thema mentale Gesundheit ist der Stigmatisierungseffekt ganz zentral. Viele Betroffene trauen sich nicht, über ihre Erkrankung zu reden, manche nehmen deshalb keine Hilfe in Anspruch. Während es normal ist, sich bei einem gebrochenen Bein krank schreiben zu lassen, passiert das bei einem gebrochenen Herzen eher selten. Und während Arbeitgeber nicht mit der Wimper zucken, wenn man wegen einem physischen Trauma wochenlang ausfällt, muss man sich bei einem psychischen Trauma oft dafür rechtfertigen. Hier brauchen wir ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, nicht nur in Deutschland.
Ein zusätzliches Problem sind die oft viel zu langen Wartezeiten für Psychotherapie und Termine bei Fachärzt*innen. Aktuell ist die Versorgungssicherheit auch hinsichtlich spezialisierter Arzneimittel nicht immer gewährleistet, mit mitunter schwerwiegenden Folgen.
Bei mentaler Gesundheit gibt es auch Defizite in der Versorgung, z.T. aufgrund mangelnder Fachkenntnisse. Hier ist insbesondere im sich schnell entwickelnden Fachgebiet der Neurodiversität noch mehr Austausch und Sensibilisierung eforderlich.
Antrag EP-Kapitel: | B – Was Gerechtigkeit schützt |
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Antragsteller*in: | BAG Behindertenpolitik (dort beschlossen am: 15.10.2023) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 16.10.2023, 20:54 |