Der Europäische Demokratiefonds – European Endowment for Democracy (EED) – wurde 2013 gegründet, um oppositionelle Kräfte primär in Staaten, die an die EU angrenzen, zu unterstützen. Erklärtes Vorbild ist die US-Stiftung National Endowment for Democracy (NED), die frühere CIA-Aktivitäten offen fortführt. An den jeweiligen Regierungen vorbei können Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen, Parteien und Stiftungen finanziert werden, um so den Sturz unliebsamer Regierungen zu befördern.1)
Anders als sein Name nahelegt, untergräbt der EED nicht nur die (demokratische) Selbstbestimmung der Zielländer, sondern auch die der EU selbst, zumal er sich als Stiftung nicht parlamentarisch kontrollieren lässt.
Die Bundeszentrale für Politische Bildung beschreibt, wie die Einflussnahme funktioniert: „Das Agenda-Setting erfolgt in Absprache mit den Geldgebern. Zivilgesellschaftliche Organisationen wechseln in Abhängigkeit von der Finanzierung flexibel ihre Arbeitsschwerpunkte und lassen sich oft unkritisch von westlichen Regierungen für deren (geo-)politische Agenda einspannen. In der Folge wird es für ZGO schwer, ihre Unabhängigkeit, ihr kritisches Potenzial und ihre Glaubwürdigkeit zu behaupten.“2)
Die Stiftung ist eingebettet in ein schon länger bestehendes EU-Programm, das sich „Europäisches Instrument für Demokratie und Menschenrechte“ nennt. Dieses ist nicht nur dazu geeignet, international Spannungen zu verschärfen, sondern stellt auch einen Angriff auf die in der UN-Charta geschützte Souveränität der Staaten dar.3)
Quellen
1) Freiheit, die sie meinen – Soft Power: Das Beispiel Europäischer Demokratiefonds
https://www.nd-aktuell.de/artikel/974281.freiheit-die-sie-meinen.html
2) Handlungsmöglichkeiten internationaler und nationaler zivilgesellschaftlicher Akteure
3) Exportschlager Demokratie – Zum „Europäischen Instrument für Demokratie und Menschenrechte“