Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit bis 2030 überwinden? Nur wenige andere Ziele der EU sind so ambitioniert, so konkret und noch dazu mit einem "Ablaufdatum" versehen. Das sollte auch im GRÜNEN Europawahlprogramm zum Ausdruck kommen!
Wer sich so weitgehende Ziele setzt, sollte auch klar sagen, wie dies umgesetzt werden kann. Sollte dem auch angemessenen Raum geben. Sollte die Dringlichkeit klar zum Ausdruck bringen.
Es reicht dazu nicht, auf eine Europäische Plattform zu verweisen, die 99% der Wähler*innen nicht kennen und die weiterentwickelt werden muss. Es reicht nicht per Namedropping auf Housing First zu verweisen, als ob es das eine singuläre Allheilmittel wäre. Es reicht nicht zu sagen, man müsse in der EU mehr darüber reden miteinander, auch wenn ein Austausch natürlich etwas Gutes ist. Und es reicht auch nicht vage zu sagen, eventuell ändere man auch etwas bei den Fördermitteln.
Die Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit ist eine kollossale Aufgabe, die eine enorme Kraftanstrengung auf allen Ebenen erfordert. Und bei der wir GRÜNEN gute Konzepte haben, die wir nach vorne stellen können und sollten, wie z.B. das Positionspapier unserer LAG Soziales in NRW:
https://soziales.gruene-nrw-lag.de/archives/1209
Natürlich kann das nicht alles in dieses Programm, aber etwas mehr textliche Gewichtung, etwas konkretere Prinzipien und Umsetzungsschritte, etwas mehr Verbindlichkeit als EU bei diesem selbstgesteckten Ziel die Mitgliedstaaten und Kommunen zu unterstützen, das wäre dann schon wünschenswert.
In diesem Sinne ist eine Unterstützung dieses Änderungsantrages vor allem auch eine generelle Unterstützung zu einer stärkeren Gewichtung des Themas in unserem Programm.
Antrag EP-Kapitel: | B – Was Gerechtigkeit schützt |
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Antragsteller*in: | Marc Kersten (KV Köln) und 117 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 47%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 08.10.2023, 17:28 |