Im Südkaukasus droht ein Flächenbrand: Mehr als 9 Monate dauerte die Blockade von Bergkarabach durch Aserbaidschan. Sie endete mit einem 24-Stunden-Krieg, Bombardements und Gräueltaten durch aserbaidschanische Streitkräfte in entlegenen Dörfern. Bei der anschließenden „ethnischen Säuberung“ flüchtete fast die gesamten Bevölkerung von Bergkarabach (über 100.000 Armenier*innen, darunter 30.000 Kinder), um nicht unter dem autoritären aserbaidschanischen Regime leben zu müssen, in das demokratische Armenien. https://www.stern.de/politik/ausland/bergkarabach-loest-sich-auf--diktatur-besiegt-demokratie---kommentar-33868116.html
Angesichts der militärischen Unterlegenheit Armeniens, Russlands stillschweigender Duldung und einer zögerlichen Reaktion des Westens besteht nun die Gefahr, dass Aserbaidschan weitere Gebietsforderungen mit Gewalt durchsetzt. Es geht jetzt darum, als EU Aserbaidschan deutliche Stoppsignale zu senden, um dies zu verhindern. „Appelle reichen – das haben die Ereignisse der letzten Monate gezeigt – nicht mehr aus. Die EU muss in diesem Fall genauso mit harten Sanktionen auf eine Aggression reagieren, wie sie es nach Russlands vollumfänglicher Invasion der Ukraine getan hat“, schreiben Vertreter*innen der politischen Stiftungen der demokratischen Parteien in einem FAZ-Artikel. https://zeitung.faz.net/faz/politik/2023-10-09/b0a98692e0349748745bab3fc509ca50/ Wir sehen uns als GRÜNE in der Pflicht, den Gas-Deal mit einem verbrecherischen Regime zu hinterfragen. Darüber hinaus soll sich die EU stärker für die jungen Demokratien Armenien und Georgien engagieren.