Deutschland trägt in Europa und der Welt als Konsequenz aus den tiefen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und aus den im Grundgesetz gefassten Schlussfolgerungen aus der Befreiung eine besondere Verantwortung zur Wiederherstellung des Asylrechts.
Es ist genug Reichtum vorhanden, damit alle Menschen gut leben können. Das Übernehmen rechter Forderungen aus der Asyldebatte im aktuellen Entwurf ist deshalb besonders schädlich, weil dadurch eine Problemverschiebung reproduziert wird: Der relative Wohlstand der europäischen Bevölkerungen werde nicht etwa durch die Inflation und Profitmacherei, sondern durch „minderwertige“ Bevölkerungen anderer Nationen gefährdet. Die Unterentwicklung weiter Teile der Welt sei nicht absichtlich aus den Industrienationen hergestellt, sondern Schuld der Bevölkerungen des Globalen Südens. Das ist falsch. Fluchtursachen werden von hier aus hergestellt und können von hier aus beendet werden.
„Neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. […] Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen. […] Ja, neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein großangelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der 'wohltemperierten Grausamkeit', wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen. Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden. “ (Björn Höcke: Nie zweimal in denselben Fluss, 2018.)
– dem ist mehr entgegenzusetzen als warme Worte.