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Der gesamte Abschnitt soll ersetzt werden durch VR-09/VR-15 Erbschaftssteuer reformieren der BAG Wirtschaft & Finanzen.
Antrag: | Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint) |
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Antragsteller*in: | Patrick Vexler (KV Stuttgart) und 52 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 25%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: VR-01-076 |
Eingereicht: | 24.10.2024, 15:07 |
Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint
Insbesondere bei der Konzentration von sehr hohen Vermögen gibt es auch im internationalen Vergleich große Handlungsnotwendigkeit in Deutschland. Wir Grüne haben gute Konzepte für eine zielgerichtete Vermögensbesteuerung, die die Vermögensungleichheit effektiv reduzieren, und die umsetzbar und gerecht sind. Zu möglichen Ansätzen gehören: Eine globale Milliardärsteuer, wie sie Brasilien im Rahmen der G20 vorgeschlagen hat. Eine fairere Erbschaftsteuer ohne Ausnahmen für sehr große Vermögen. Eine gerechte Immobilienbesteuerung ohne Schlupflöcher wie “Share Deals” oder andere Steuerausnahmen für Immobilienkonzerne. Eine nationale Vermögensteuer auf sehr hohe Vermögen oberhalb eines Freibetrags von mehreren Millionen Euro. Bei der Besteuerung von Vermögen haben wir grundsätzlich neben den Zielen Gerechtigkeit und Gemeinwohlfinanzierung auch immer den Erhalt von Investitionsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen bei den Betriebsvermögen im Blick.
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für Milliardäre und Zentimillionäre.
Wir Grüne möchten endlich etwas erreichen beim Angehen großer Gerechtigkeitslücken bei der Besteuerung. Zu lange ist trotz breiter Forderungen nichts passiert. Unsere Prioritäten sind: Der aktive Einsatz für die Einführung der globalen Milliardärsteuer. Das effektive Angehen der Ausnahmen bei der Erbschaftsteuer für sehr große Erbschaften. Das Schließen weiterer offenkundiger Gerechtigkeitslücken im Steuersystem vor allem bei der Immobilienbesteuerung und beim Auseinanderklaffen der Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkünften.
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz erhöht werden.
Viele Hochvermögende nutzen internationale Schlupflöcher, um ihre Steuerlast zu minimieren. Eine Mindestabgabe auf das Vermögen der reichsten Menschen der Welt würde dazu beitragen, die Finanzierung globaler Herausforderungen wie Klimaschutz und Armutsbekämpfung zu verbessern, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten und die Steuergerechtigkeit zu erhöhen. Brasilien, das bis Dezember 2024 die G20-Präsidentschaft hält, hat kürzlich einen Vorschlag zu einer globalen Steuer für Milliardäre bei den G20 eingebracht, um sicherzustellen, dass Hochvermögende einen fairen Anteil zur Lösung globaler Probleme beitragen. Wir Grüne unterstützen dieses Vorhaben und machen uns dafür stark, dass Deutschland eine aktive Rolle für die Einführung einer globalen Milliardärsteuer einnimmt. Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge gibt es in Deutschland 255 Haushalte mit einem Nettovermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Mögliche Einnahmen schätzt das DIW für Deutschland auf 5,7 Mrd. Euro.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt werden sollte.
Wir fordern eine Erbschaftsteuer wie im V-Antrag "Für mehr Gerechtigkeit und Effizienz: Erbschaftsteuer reformieren" beschrieben und am 16.11.2024 auf der BDK in Wiesbaden beschlossen.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können.
Lohngerechtigkeit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft. Deshalb
kämpfen wir für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohn von 16 Euro und
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen.
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
Insbesondere bei der Konzentration von sehr hohen Vermögen gibt es auch im internationalen Vergleich große Handlungsnotwendigkeit in Deutschland. Wir Grüne haben gute Konzepte für eine zielgerichtete Vermögensbesteuerung, die die Vermögensungleichheit effektiv reduzieren, und die umsetzbar und gerecht sind. Zu möglichen Ansätzen gehören: Eine globale Milliardärsteuer, wie sie Brasilien im Rahmen der G20 vorgeschlagen hat. Eine fairere Erbschaftsteuer ohne Ausnahmen für sehr große Vermögen. Eine gerechte Immobilienbesteuerung ohne Schlupflöcher wie “Share Deals” oder andere Steuerausnahmen für Immobilienkonzerne. Eine nationale Vermögensteuer auf sehr hohe Vermögen oberhalb eines Freibetrags von mehreren Millionen Euro. Bei der Besteuerung von Vermögen haben wir grundsätzlich neben den Zielen Gerechtigkeit und Gemeinwohlfinanzierung auch immer den Erhalt von Investitionsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen bei den Betriebsvermögen im Blick.
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
Wir Grüne möchten endlich etwas erreichen beim Angehen großer Gerechtigkeitslücken bei der Besteuerung. Zu lange ist trotz breiter Forderungen nichts passiert. Unsere Prioritäten sind: Der aktive Einsatz für die Einführung der globalen Milliardärsteuer. Das effektive Angehen der Ausnahmen bei der Erbschaftsteuer für sehr große Erbschaften. Das Schließen weiterer offenkundiger Gerechtigkeitslücken im Steuersystem vor allem bei der Immobilienbesteuerung und beim Auseinanderklaffen der Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkünften.
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Viele Hochvermögende nutzen internationale Schlupflöcher, um ihre Steuerlast zu minimieren. Eine Mindestabgabe auf das Vermögen der reichsten Menschen der Welt würde dazu beitragen, die Finanzierung globaler Herausforderungen wie Klimaschutz und Armutsbekämpfung zu verbessern, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten und die Steuergerechtigkeit zu erhöhen. Brasilien, das bis Dezember 2024 die G20-Präsidentschaft hält, hat kürzlich einen Vorschlag zu einer globalen Steuer für Milliardäre bei den G20 eingebracht, um sicherzustellen, dass Hochvermögende einen fairen Anteil zur Lösung globaler Probleme beitragen. Wir Grüne unterstützen dieses Vorhaben und machen uns dafür stark, dass Deutschland eine aktive Rolle für die Einführung einer globalen Milliardärsteuer einnimmt. Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge gibt es in Deutschland 255 Haushalte mit einem Nettovermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Mögliche Einnahmen schätzt das DIW für Deutschland auf 5,7 Mrd. Euro.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
Wir fordern eine Erbschaftsteuer wie im V-Antrag "Für mehr Gerechtigkeit und Effizienz: Erbschaftsteuer reformieren" beschrieben und am 16.11.2024 auf der BDK in Wiesbaden beschlossen.
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
Gerechtigkeit statt Spardiktat: Für ein Land, das funktioniert (V-09, V-18, V-102 geeint
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt werden sollte.
Wenn Schuldächer bröckeln und Brücken zerbröseln, wenn es auf dem Land keine
Ärzt*innen und in der Stadt nicht genügend Kita-Plätze gibt, dann gerät der
gesellschaftliche Zusammenhalt aus den Fugen. Steigende Mieten, hohe
Lebensmittelpreise und teurer ÖPNV belasten nicht die Handvoll der reichsten
Deutschen, sondern die Millionen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen.
Wo nicht ausreichend investiert, wo das Land und seine Menschen kaputtgespart
werden, da gedeiht der Rechtspopulismus.
Spardiktat in Krisenzeiten gefährdet Demokratie, Wirtschaft und Umwelt
Mit ihrem Spardiktat in Zeiten klammer Haushalte, magerer Binnennachfrage und
Reallohnverlusten gefährden Kanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Teile der
CDU/CSU nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, Arbeitsplätze und
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch Klima- und Umweltschutz. Denn
ohne die notwendigen Investitionen in klimaneutrale Infrastruktur und Wirtschaft
und eine soziale Abfederung ist die Transformation in Gefahr.
Mit dem Deutschlandticket, der Mindestlohnerhöhung oder der Gaspreisbremse haben
wir Grüne in den vergangenen Jahren dagegen gehalten und immer wieder konkrete
Lebensverbesserungen für viele Menschen durchgesetzt. Gemessen an dem, was nötig
wäre, reicht das aber nicht.
Wir brauchen eine politische Agenda für ein Land, das funktioniert und bezahlbar
ist. Eine Agenda für gute öffentliche Infrastruktur, bezahlbarem Wohnen und für
höhere Löhne.
Das Spardiktat führt auch dazu, dass die militärische und zivile Unterstützung
der Ukraine gegen ein imperiales Russland, das Freiheit und Demokratie in ganz
Europa im Fadenkreuz hat, ausgespielt wird gegen Investitionen in die sozial-
ökologische Transformation. Dabei muss klar sein: Freiheit, Demokratie und
Wohlstand für alle ist langfristig nur möglich in Frieden, Klimaneutralität und
sozialer Gerechtigkeit.
Nicht nach unten treten, sondern Lasten fair verteilen
Doch statt über eine gerechte Finanzierung der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Zukunft zu sprechen, folgt täglich ein neuer Angriff auf
diejenigen, die sowieso schon zu wenig haben. Beim perfiden politischen Spiel
des Nach-unten-Tretens gegen Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete, Auszubildende,
Studierende und Alleinerziehende sollten wir GRÜNEN nicht mitmachen. Es ist
ungerecht, wenn Multi-Millionäre nur die Hälfte der Steuern einer Facharbeiterin
zahlen und wenn den reichsten 1 % ein Drittel des gesamten Privatvermögens in
Deutschland gehört.
Deswegen nehmen wir GRÜNE die Superreichen in die Verantwortung und rücken die
Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt.
Die Schuldenbremse muss reformiert werden. Dazu soll die sogenannte ”Goldenen
Regel” wieder eingeführt werden. Diese ermöglicht die Aufnahme von staatlichen
Krediten in dem Umfang, wie vom Staat Investitionen getätigt werden. Darüber
hinaus ist die Anpassung der Konjunkturkomponente insoweit erforderlich, dass in
Krisenzeiten ein weitreichenderer Spielraum ermöglicht wird. Dem Staat soll
generell ermöglicht werden, in Krisenzeiten zu intervenieren. Außerdem schlagen
wir ein 400-Mrd. Euro-Investitionspaket für gute Infrastruktur vor.
Investitionen in Krankenhäuser, bezahlbares Wohnen, Schulen, Kitas und unser
Schienennetz haben für uns die höchste Priorität.
Um soziale Schieflagen in der Klimapolitik durch höhere CO₂-Preise zu vermeiden,
wollen wir die Erhöhung des CO₂-Preises an die Einführung eines Klimagelds
koppeln. Wir brauchen höhere CO₂-Preise als effizientes Instrument für die
Klimapolitik, doch beim sozialen Ausgleich für Menschen mit kleinen Einkommen
müssen wir nachlegen. Nach österreichischem Vorbild sollte deshalb zunächst eine
einfache Pro-Kopf- Pauschale im dreistelligen Bereich ausgezahlt werden. In den
Folgejahren kann dann eine regionale und soziale Staffelung vorgenommen werden.
Wer arbeitet, muss davon leben und fürs Alter vorsorgen können.
Lohngerechtigkeit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft. Deshalb
kämpfen wir für ein starkes Tariftreuegesetz, einen Mindestlohn von 16 Euro und
die Kopplung von Fördermitteln an die Tarifbindung der Unternehmen.
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir setzen uns für eine
Verschärfung der Mietpreisbremse, ein 100 Mrd. Sondervermögen für sozialen
Wohnungsbau, die Verlängerung der Sozialbindung von 15 auf 30 Jahre und eine
Begrenzung der Renditeausschüttung der großen Wohnkonzerne durch einem
Renditedeckel ein.
Wir schlagen einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen,
insbesondere Jüngere, sollen das Recht und die Möglichkeit haben, sich
psychologisch beraten zu lassen. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die
Ausbildung von Fachpersonal müssen finanziell gestärkt und stark ausgebaut
werden.
Seit der Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 entgehen dem Staat jährlich
über 30 Milliarden Euro. Länder wie die Schweiz machen vor, wie eine gerechte
und bürokratiearme Besteuerung großer privater Vermögen zum Wohle der
Gesellschaft funktionieren kann. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung der
Steuer auf Privatvermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person mit einem
jährlichen Steuersatz von mindestens 1 Prozent, wie es im GRÜNEN
Bundestagswahlprogramm 2021 gefordert wurde. International unterstützen wir den
von Brasilien eingebrachten Vorschlag einer globalen Mindeststeuer für
Milliardäre und Zentimillionäre.
Privilegien für Superreiche bei der Erbschaftssteuer sind mit über fünf
Milliarden Euro pro Jahr die größte Steuersubvention im Bundeshaushalt. Heute
werden große Erbschaften oft geringer besteuert als kleine. Das ändern wir GRÜNE
durch die Abschaffung der Verschonungsregelungen und der 10-Jahres-Frist. Für
mehr Steuergerechtigkeit müssen zudem eine einheitliche Stundungsregelung und
ein erwerbsbezogener Lebensfreibetrag eingeführt sowie der effektive Steuersatz
erhöht werden.
Bei der Besteuerung von Betriebsvermögen ist eine Abzahlung durch Übertragung
von Betriebsanteilen auf den Staat mit lebenslangen Vorkaufs- und Rückkaufsrecht
der Steuerpflichtigen bzw. der Erben eine denkbare Möglichkeit, die entwickelt
werden sollte.
Derzeit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen, im Gegensatz zu allen anderen
Einkunftsarten, pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Auch für
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollte der progressive Tarif der Einkommensteuer
gelten.
Derzeit kämpfen die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Steuerkriminalität
noch als David gegen Goliath. Deshalb verliert Deutschland schätzungsweise 100
Milliarden Euro pro Jahr. Damit die Strafverfolgungsbehörden endlich effektiv
Steuerkriminalität entdecken und verfolgen können, müssen sie dringend besser
ausgestattet werden, finanziell und administrativ. Außerdem ist es notwendig,
die Kompetenzen bei einer bundesweiten Ermittlungsbehörde zu bündeln. Dazu
sollte das Bundesamt für Finanzkriminalität auch für Steuerkriminalität
zuständig sein. Die Milliarden Gewinne wie aus dem CumCum-Betrug holen wir
konsequent von den Banken zurück, Umsatzsteuerbetrug durch manipulierte Kassen
und grenzüberschreitende Karusselgeschäften lassen wir nicht mehr zu. Bei der
Bestrafung von Steuerkriminalität lassen wir die Großen nicht laufen. Dass
Strafen für Steuerbetrug häufig ausbleiben oder geringer sind als beim Fahren
ohne Fahrschein, ist ein unhaltbarer Zustand.
Daneben gibt es in Deutschland viele legale Modelle, um die Besteuerung zu
umgehen. Diese stehen zumeist nur privilegierten Gruppen offen und sind daher
ungerecht. Wir wollen derartige Umgehungsmodelle durch gezielte
Gesetzesänderungen verhindern.
Unsere Kommunen brauchen Luft zum Atmen. Deshalb schlagen wir für hoch
verschuldete Kommunen einen Altschuldenfonds vor, der den Kommunen die
Perspektive gibt, finanzpolitisch handlungsfähig zu werden.
Deutschland hat sich bereits 2009 auf internationaler Ebene verpflichtet, bis
2025 alle für die Senkung der Treibhausgasemissionen ineffizienten Subventionen
auf fossile Energieträger abzubauen. Klimaschädliche Subventionen und weitere
staatliche Begünstigungen in den Sektoren Energie, Verkehr, Industrie und
Landwirtschaft entsprachen mit Blick auf die Haushaltsmittel im Jahr 2020
insgesamt einem Volumen von rund 35,8 Mrd. Euro. Der größte Anteil der
staatlichen Begünstigungen mit klimaschädlicher Wirkung entstand 2020 mit 24,8
Mrd. Euro im Verkehr. Eine besonders große Treibhausgaswirkung geht von den
Besteuerungstatbeständen aus. In vielen Fällen profitieren in erster Linie hohe
Einkommen von staatlicher Unterstützung durch klima- und umweltschädliche
Subventionen und weiteren staatliche Begünstigungen. Der zügige Abbau dieser
Maßnahmen hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern trägt auch zu mehr sozialer
Gerechtigkeit bei.
Siehe ÄA zu Zeile 85-92:
Der gesamte Abschnitt soll ersetzt werden durch VR-09/VR-15 Erbschaftssteuer reformieren der BAG Wirtschaft & Finanzen.