Streaminggerechtigkeit ist ein zentraler, aber oft übersehener Teil digitaler Souveränität – an der Schnittstelle von Digital-, Kultur-, Medien-, Sozial- und Wirtschaftspolitik.
Laut der vom BKM (Claudia Roth) beauftragten Studie „Zukunft der Musikförderung in Deutschland“ (Februar 2025) entfallen rund 75 % der Musikumsätze auf Streaming, doch 0,1 % der Künstler*innen erhalten 75 % der Einnahmen. Die meisten Musiker*innen leben von Konzerten statt von ihren Aufnahmen – während Algorithmen bestimmen, wer gehört wird. Diese strukturelle Schieflage schwächt kulturelle Vielfalt und demokratische Öffentlichkeit.
Ein plattform-finanzierter Musikförderfonds und nutzerzentrierte Ausschüttungsmodelle können hier Gerechtigkeit schaffen, weil sie Einnahmen nach tatsächlicher Nutzung verteilen und so Transparenz und Vertrauen fördern. Streaminggerechtigkeit ist damit ein demokratiepolitisches Kernanliegen.
