Wir müssen aufpassen, keine rhetorische Verschleierung durch Personalisierung zu betreiben, sondern wir müssen die strukturelle Verantwortung klar benennen.
Der Krieg ist nicht nur Putins, sondern Russlands Krieg – getragen von einem autoritären System, ideologisch legitimiert und gesellschaftlich abgesichert. Auch wenn Putin als zentraler Architekt des Angriffskriegs gegen die Ukraine gilt, zielt der Krieg auf die Ausweitung russischer Einflusszonen, die Kontrolle über Nachbarstaaten und die Revision der politischen Ordnung nach der Wende und den 1990er Jahren. Die russische Führung rechtfertigt den Krieg als nationale Mission, nicht als persönliche Entscheidung Putins. Das imperiale Denken ist dabei ein aktives strategisches Instrument zur Legitimation von Expansion, Einflussnahme und Krieg.
Ein erstarkter russischer Rechtsextremismus hat seinen Einfluss auf die imperiale Rhetorik und die antiwestliche Wende ausgeübt. Imperialistische Ideen sind in den politischen Mainstream übergegangen. Diese Denkweisen sind weit über Putin hinaus in den politischen Diskurs und die außenpolitische Praxis eingebettet.
Auch wenn es eine kleine Opposition oder Kriegsgegner gibt, die Repressionen ausgesetzt sind, zeigen Umfragen, dass ein signifikanter Teil der russischen Bevölkerung den Krieg duldet oder sogar befürwortet – sei es aus Überzeugung, Angst oder Desinformation.
Daher sollte im gesamten Antragstext die strukturelle Verantwortung auch in den Formulierungen deutlich gemacht werden und nicht nur von Putin die Rede sein.
| Antrag: | Für Frieden in Freiheit. Konsequent europäisch Handeln. |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Radosawa Stomporowski (KV Bonn) und 54 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 33%) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 05.11.2025, 18:09 |
