| Antrag: | Institutionellen Rassismus in Sicherheitsbehörden überwinden – Sicherheit für alle Menschen schaffen |
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| Antragsteller*in: | BAG Migration & Flucht (dort beschlossen am: 05.11.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 07.11.2025, 10:31 |
VR-06-008: Institutionellen Rassismus in Sicherheitsbehörden überwinden – Sicherheit für alle Menschen schaffen
Antragstext
Nach Zeile 8 einfügen:
Denn die tödlichen Schüsse auf Lorenz A. stehen nicht allein:
2022 starb der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund, nachdem ihn Polizisten mit Pfefferspray, Taser und schließlich einer Maschinenpistole attackierten. Alle beteiligten Beamt*innen wurden freigesprochen, trotz zahlreicher Widersprüche in den Ermittlungen.
Der 41-jährige Idris Bekhtaoui wurde 2019 in Frankfurt von der Polizei erschossen, nachdem ein Streit in einem Café eskalierte. Zeug*innen berichteten, dass er keine unmittelbare Gefahr dargestellt habe. Auch in diesem Fall blieb der Schusswaffengebrauch folgenlos.
Der aus dem Kongo stammende Medard Mutombo wurde 2022 in Berlin-Spandau bei einem Polizeieinsatz zur Zwangseinweisung fixiert, verlor das Bewusstsein und starb an einem Hirnschaden infolge von Sauerstoffmangel. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Auch der Fall Oury Jalloh, der 2005 in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte, bleibt bis heute unaufgeklärt. Zahlreiche unabhängige Gutachten sprechen gegen die offizielle Version eines „Selbstmords“.
Diese Namen stehen stellvertretend für viele andere. Gemeinsam zeigen sie ein Muster: Polizeigewalt trifft in Deutschland überproportional häufig Menschen mit Rassismuserfahrung. Aufklärung und Konsequenzen bleiben die Ausnahme. Das ist kein Zufall, es ist Systemversagen.
