Die Mehrwertsteuer ist inzwischen so komplex, dass die meisten Verbraucher*innen keinen Überblick haben, welchen Satz sie worauf zahlen. Das System ist dabei intransparent und unfair, wenn es bestimmte Nahrungsmittel reduziert und andere Nahrungsmittel im Regelsatz tarifiert. Eine Vereinfachung des Systems hätte die elegante Folge, dass unökologische Lenkungswirkungen durch die höhere Besteuerung veganer Lebensmittel und Fleischersatzprodukte beendet wird ohne das Risiko einer politischen Polarisierung zu bieten. Die Forderung Nahrungsmittel gleich zu besteuern beinhaltet einen Verzicht auf Lenkung und somit einen Rückzug der Politisierung von Ernährung bei einer gleichzeitigen Reduktion der Lenkungswirkung gegen ökologisch freundlichere Ernährung.
Die Mehrwertsteuer ist eine regressive Steuer, denn sie belastet vor allem ärmere Haushalte, die wiederum von der Einkommenssteuer kaum betroffen sind. Durch die Inflation der letzten Jahre insbesondere im Nahrungsbereich sind die Kosten gerade für diese Haushalte gestiegen. Der Staat verdient daran über die Mehrwertsteuer. Das ist sozial ungerecht und bietet Spaltungspotenzial. Eine Mehrwertsteuerreform muss das bedenken und adressieren um sozial gerecht zu sein.
