Begründung der Eilbedürftigkeit:
Die erneute Verschiebung des Eröffnungstermins des BER auf den Herbst 2020 erfolgte erst am 15. Dezember 2017 am frühen Abend. Daher war eine vorherige Antragseinbringung zum regulären Antragsschluss nicht möglich.
Aufgrund der erneuten Verschiebung entsteht ein neuer enormer Finanzbedarf für die Flughafengesellschaft von bis zu einer Mrd. Euro. Bis 2030 werden weitere 2,3 Mrd. EUR für den Ausbau fällig! Die Anteilseigner Bund, Brandenburg und Berlin werden kurzfristig zu entscheiden haben, wie sie mit diesem Finanzbedarf umgehen. Der Beschluss ist daher kurzfristig sinnvoll, um die politische Diskussion mitzugestalten. Ein Warten auf die nächste BDK wäre zu spät.
Begründung des Antrages:
Die Tatsache, dass der Flughafen Berlin Schönefeld inzwischen das fünfmal verschoben werden musste führt zu folgenden virulenten Problemen:
- Die Verschiebung zieht automatisch Folgekosten in Milliardenhöhe nach sich. Außerdem wurden weitere Kosten von über zwei Milliarden € für Ausbauten am BER innerhalb der nächsten zehn Jahre in diesem Zusammenhang bekannt. Ob, wie in der Vergangenheit immer wieder geschehen, sich die Kosten nicht noch weiter nach oben bewegen, wissen wir nicht, gilt es aber zu befürchten.
Das heißt, es stehen Finanzentscheidungen im Raum, die fast genauso hoch sind, wie die bisherigen Investitionen! Da durch die Befragung der Protagonisten im Flughafen und der Personen im Umfeld deutlich wird, dass auch dieser Eröffnungstermin nicht zu schaffen sein wird, müssen wir als Partei, die für Transparenz, Glaubwürdigkeit und einem Stopp von Steuerverschwendung steht, die Reißleine ziehen! - Wenn wir die Reißleine ziehen, müssen wir aber auch dafür sorgen, dass eine Interimslösung gefunden wird, die zumindest bis zur vollständigen Eröffnung des Flughafens eine Lösung aufzeigt, in welcher schon jetzt der Flughafen Tegel so weit wie möglich „runter gefahren wird“ und der Flugbetrieb trotzdem weiter fortgeführt werden kann, bis hin zur endgültigen und notwendigen Schließung Tegels. Wir laufen gerade schnurstracks in die „Lärmschutzfalle Tegel“, die durch den Umstand der Verschiebung eine neue Qualität bekommen hat. Auch hier könnten unkalkulierbar hohe Kosten auf uns, bzw. die Steuerzahler zukommen. Während dieser Interimsphase muss das gesamte Flughafenprojekt auf den Prüfstand gestellt werden: Organisationsstruktur der FBB, Gesamtfinanzierung des Projektes, Anforderungen an den Standort kurz-, mittel- und langfristig, Überprüfung des Fluggastterminals in Bezug auf den Fertigstellungsgrad, der Frage, ob die künftigen Anforderungen dort auch abgebildet werden können, welche Schritte für die Erfüllung der künftigen Anforderungen eingeleitet werden müssen und ob sie an diesem Flughafenstandort überhaupt dargestellt werden können.
Unabhängig davon müssen wir uns auch als Partei fragen, welche Kapazitäten wir dort an diesem stadtnahen Standort sehen. - Die Dringlichkeit und der Antrag selbst ergeben sich auch aus dem Umstand heraus, dass inzwischen Bündnis 90 die Grünen in Berlin in der Regierungsverantwortung stehen und Entscheidungen treffen müssen. Wir als Partei können und sollten sie hier bei der Entscheidungsfindung unterstützen.
Kommentare
Sigrid Bösel:
Gerhard Kalinka:
Was für Tegel (richtigerweise) gilt, kann für den BER ähnlich gelten!
Hans-Michael Fürst:
Stefan Brandes:
Oliver Eberz: